Wie rechtfertigen religiöse Menschen den Mensch?

Re: Wie rechtfertigen religiöse Menschen den Mensch?

Beitragvon russellsteapot » Fr 24. Apr 2009, 08:33

Wir, die Menschen haben bis in die 1980er gebraucht es zu kapieren...
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Re: Wie rechtfertigen religiöse Menschen den Mensch?

Beitragvon stine » Fr 24. Apr 2009, 13:52

Glaub ich nicht. Ich denke es ist immer noch nicht angekommen.
Ich glaube, dass sich die meisten noch nicht bewusst sind, welchen Schaden eine Überbevölkerung der Erde (und den menschen selbst) zufügt. Im Gegenteil, Ziel ist doch gerade heute, die gesamte Weltbevölkerung mit westlichem Standard auszustatten. Statt rückwärts rudern werden alle anderen auch mit Paddel versorgt.
So sieht's doch aus, Jungs! :(

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Re: Wie rechtfertigen religiöse Menschen den Mensch?

Beitragvon ujmp » Fr 24. Apr 2009, 15:08

Ich sehe das etwas optimistischer. Einerseits scheinen Wohlstand und Bevölkerungswachstum umgekehrt proportional zu sein. Soweit ich weiß steigert "Stress" den Vermehrungstrieb, weil dies das Überleben der eigenen Gene wahrscheinlicher macht. Das soll man bei Versuchsratten gut nachweisen können. Je gefährdeter ein Organismus ist, um so mehr bemüht er sich, Nachkommen zu zeugen. Dewegen wird m.E. die Steigerung des Wohlstandes in den armen Ländern eher zum Bevölkerungsrückgang beitragen. Es ist sozusagen eine Flucht nach vorne geboten.

Andererseits zeichnen sich Menschen dadurch aus, dass sie überhaupt ein Verständnis für globale Zusammenhänge haben können. Wenn sich in ein einem Teich eine bestimmte Fischart zustark vermehrt, stirbt einfach ein Teil, veilleicht sogar alle, wenn sie ihre Resourcen zerstört haben. Jeder würde sagen, das ist nunmal so. Bei den Menschen ist das nicht grundlegend anders, sie haben aber die Möglichkeit, weit voraus zu schauen und werden die Probleme viel besser in den Griff bekommen.

Also: Etwas mehr Respekt vor dem Homo Sapiens! :up:
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Re: Wie rechtfertigen religiöse Menschen den Mensch?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 24. Apr 2009, 17:22

russellsteapot hat geschrieben:Wir, die Menschen haben bis in die 1980er gebraucht es zu kapieren...
Nein, das ist absolut falsch
stine hat geschrieben:Glaub ich nicht. Ich denke es ist immer noch nicht angekommen.
Dies ist die eine Seite der Antwort.
Die andere Seite, dies ist schon viel, viel länger bekannt.
Aber mancher wollte es nicht wissen, mancher wollte es nicht weitererzählen, weil er noch verdienen wollte oder (wieder)gewählt werden wollte, mancher auch, weil er auf Gott gesetzt und gedacht hat, der wird schon uns retten.
Aber selbst ich habe es schon früher gewusst, die Menschheit an sich, schon sehr viel viel früher (zu Zeitpunkten, als ich aus "technischen Gründen" noch nichts wissen konnte :mg: )
Nur die breite, tumbe Masse und das politische Establishment wollte eher durchweg davon nichts hören (egal welcher Couleur).
Man muss zugeben, es gab noch nicht das www als Informationsquelle, also war es auch schwerer für die Masse, an Informationen zu kommen, die die "Entscheider" nicht gerne verbreitet haben wollten.
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Re: Wie rechtfertigen religiöse Menschen den Mensch?

Beitragvon platon » Fr 24. Apr 2009, 18:56

stine hat geschrieben: Ich glaube, dass sich die meisten noch nicht bewusst sind, welchen Schaden eine Überbevölkerung der Erde (und den menschen selbst) zufügt.

Ich sehe das anders. Die Überbevölkerung fügt der Erde nicht den geringsten Schaden zu. Dem Zustand der Erde, wie wir ihn vielleicht gerne erhalten würden, ja, aber der Erde selbst?
Und was passiert, wenn sich die Menschen nicht einsichtig zeigen? Wir werden es ausbaden, das ist richtig, aber dem größten Teil der Lebewesen auf dieser Erde wird jede noch so gewaltige Klimakatastrophe doch glatt am Arm vorbeigehen.
Möglicherweise spricht aus unserer Angst um die Erhaltung der natürlichen Ressourcen (die wir zum Leben brauchen), ein ungerechtfertigter Anthropozentrismus.
Wir sind weder die" Krone der Schöpfung" (allegorisch zu verstehen) noch das Maß aller Dinge.
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Re: Wie rechtfertigen religiöse Menschen den Mensch?

Beitragvon russellsteapot » Fr 24. Apr 2009, 23:07

Wie definiert man Überbevölkerung? Mit unseren heutigen Mitteln und Überschüssen könnte man 12 Milliarden Menschen versorgen ohne dass jemand zu hungern bräuchte - das Problem ist nur die Verteilung und die Machtinteressen die dahinter stehen - religiöse Institutionen dienen vordergründig zwar der Hilfe (Caritas etc.) aber die institutionalisierte Religion dient vor allem der Politik der Starken und Machthabern. Afrika müsste nicht so leiden doch die Religionen verschärfen dort nur das ethnische Chaos die der Zusammenbruch der Kolonialstaaten hinterliess und es ist kein Ende in Sicht. Ich frage mich immer noch wie der Papst überhaupt in einen Spiegel gucken kann - er betreibt Massenmord!
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Re: Wie rechtfertigen religiöse Menschen den Mensch?

Beitragvon stine » Sa 25. Apr 2009, 08:44

russellsteapot hat geschrieben:Wie definiert man Überbevölkerung?
Ich würde sagen, die westliche Zivilisation ist bereits überbevölkert. Wenn an allen Großflughäfen die Starts und Landungen im 5Minutentakt passieren, dann finde ich das besorgniserregend. Besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass sämtliche Reinigungs-und Kulturpflegemittel aus allen Drogeriemärkten und -abteilungen der westlichen, zivilisierten Welt noch in diesem Jahr in unseren Gewässern landen. Ich sehe auch mit schaudern, dass wirklich niemand mehr sich nähren könnte, wenn Aldi dicht macht :/ .
russellsteapot hat geschrieben:...aber die institutionalisierte Religion dient vor allem der Politik der Starken und Machthabern. Afrika müsste nicht so leiden doch die Religionen verschärfen dort nur das ethnische Chaos die der Zusammenbruch der Kolonialstaaten
Klar dass du das der Religion zuschiebst. Du hast ja kein anderes Feindbild.
Die Kolonialherren waren sicher Sklaventreiber und menschlich eine höchst bedenkliche Variante, aber ob das nur ihrer Religionszugehörigkeit zu schulden war?

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Re: Wie rechtfertigen religiöse Menschen den Mensch?

Beitragvon russellsteapot » Sa 25. Apr 2009, 11:12

Ich hab sehr wohl auch andere Feindbilder (Neokolonialismus, multinationale Konzern - bin sehr ATTAC-affin) - doch es liegt auf der Hand den Religionsführern heutzutage auch den Status Erfüllungsgehilfe anzuerkennen. Was geht es den Papst an wenn Menschen in Afrika animistische Traditionen hochhalten? Der katholische Glaube ist dort der Eindringling und nicht eine Naturreligion die schon dort war als in Rom noch nicht mal Mars und Co angebetet wurden! Vor allem: Was würde es bringen eine unbeweisbare, unnötige aber zumindest angestammte Idee mit einer neuen unbeweisbaren, unnötigen Idee zu ersetzen? Missionierung war und ist Mord - im spirituellen aber auch im ganz realen Sinn... :explodieren:
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