Zen-Koans und Taoisten-Stories
Verfasst: Fr 8. Mai 2009, 19:17
Ich mag Geschichten. Hab ungefähr einen Regalmeter an Märchen aus aller Welt.
Einige der besten Geschichten, die mir je über den Weg gelaufen sind, stammen aus dem Umkreis der Zen-Buddhisten und der Taoisten. Mullah Nasruddin wäre auch zu nenne.
Ich bin weder Buddhist noch Taoist, aber folgende Geschichten sprechen mich sehr an. Religion kann mehr leisten als Dogmen zu verbreiten, wenn man sie vernünftig betreibt.
Mal sehen, was ihr zu sowas sagt. Ich werde das gelegentlich ergänzen, zuviel auf einmal ist nicht gut.
Wer weiß
Ein Bauer hatte jahrelang die Felder bestellt. Eines Tages lief sein Pferd davon. Als die Nachbarn das hörten, kamen sie vorbei und sagten "Was für ein Unglück!" "Wer weiß?" erwiderte der Bauer.
Am nächsten Morgen war das Pferd wieder da - und hatte drei weitere, wilde, Pferde mitgebracht. "Wie wunderbar" riefen die Nachbarn. "Wer weiß?" antwortete der Bauer.
Am nächsten Tag wollte der Sohn des Bauern eines der ungezähmten Pferde zureiten, wurde abgeworfen und brach sich ein Bein. Wieder kamen die Nachbarn, um ihr Mitleid mit dem Unglück auszudrücken. "Wer weiß?" antwortete der Bauer.
Tags darauf kamen Militärbeamte ins Dorf um die jungen Männer zur Armee einzuziehen. Als sie sahen, daß des Bauers Sohn eine gebrochenes Bein hatte, ließen sie ihn laufen. Die Nachbarn gratulierten dem Bauern dazu wie gut alles gekommen war.
"Wer weiß", sagte der Bauer.
Noch nicht tot
Der Kaiser fragte Meister Gudo: "Was wird aus einem Erleuchteten nach seinem Tod?"
"Woher soll ich das wissen?" erwiderte Gudo.
"Weil ihr ein Meister seid" antwortete der Kaiser.
"Ja," sagte Gudo, "aber kein toter."
Das geht vorbei
Ein Schüler ging zu seinem Meditations-Lehrer und sagte: "Meine Meditation ist schrecklich! Ich bin abgelenkt, meine Füße schmerzen und gelegentlich falle ich in den Schlaf. Es ist schrecklich."
"Das geht vorbei", sagte der Lehrer.
Eine Woche später kam der Schüler wieder zu seinem Lehrer. "Meint Medititation ist wunderbar! Ich fühle mich so bewußt, so friedlich, so lebendig. Einfach wunderbar!"
"Das geht vorbei", sagte der Lehrer.
Zuigan ruft den Meister
Der alte Meister Zuigan rief jeden Tag zu sich selbst: "Meister!"
Und er antwortete: "Ja?"
Dann fuhr er fort: "Werde klar."
"Ja, Herr."
"Und vor allem, laß dir von niemandem etwas einreden."
"Ja, Herr, ja."
Das Katzen-Ritual
Immer wenn der Meister und seine Schüler ihre Abendmeditation begannen, machte die im Kloster lebende Katze so einen Lärm, daß die Andacht unmöglich wurde. Also ordnete der Meister an, die Katze solle während der Abendmeditation geknebelt werden. Eines Tages starb der Meister. Und als die Katze schließlich starb, brachte man eine andere Katze ins Kloster, die ebenfalls geknebelt wurde.
Jahrhunderte später schrieben die gelehrten Nachfolger des Meisters kluge Aufsätze über die religiöse Bedeutung der Katzenknebelung bei der Meditation.
Einige der besten Geschichten, die mir je über den Weg gelaufen sind, stammen aus dem Umkreis der Zen-Buddhisten und der Taoisten. Mullah Nasruddin wäre auch zu nenne.
Ich bin weder Buddhist noch Taoist, aber folgende Geschichten sprechen mich sehr an. Religion kann mehr leisten als Dogmen zu verbreiten, wenn man sie vernünftig betreibt.
Mal sehen, was ihr zu sowas sagt. Ich werde das gelegentlich ergänzen, zuviel auf einmal ist nicht gut.
Wer weiß
Ein Bauer hatte jahrelang die Felder bestellt. Eines Tages lief sein Pferd davon. Als die Nachbarn das hörten, kamen sie vorbei und sagten "Was für ein Unglück!" "Wer weiß?" erwiderte der Bauer.
Am nächsten Morgen war das Pferd wieder da - und hatte drei weitere, wilde, Pferde mitgebracht. "Wie wunderbar" riefen die Nachbarn. "Wer weiß?" antwortete der Bauer.
Am nächsten Tag wollte der Sohn des Bauern eines der ungezähmten Pferde zureiten, wurde abgeworfen und brach sich ein Bein. Wieder kamen die Nachbarn, um ihr Mitleid mit dem Unglück auszudrücken. "Wer weiß?" antwortete der Bauer.
Tags darauf kamen Militärbeamte ins Dorf um die jungen Männer zur Armee einzuziehen. Als sie sahen, daß des Bauers Sohn eine gebrochenes Bein hatte, ließen sie ihn laufen. Die Nachbarn gratulierten dem Bauern dazu wie gut alles gekommen war.
"Wer weiß", sagte der Bauer.
Noch nicht tot
Der Kaiser fragte Meister Gudo: "Was wird aus einem Erleuchteten nach seinem Tod?"
"Woher soll ich das wissen?" erwiderte Gudo.
"Weil ihr ein Meister seid" antwortete der Kaiser.
"Ja," sagte Gudo, "aber kein toter."
Das geht vorbei
Ein Schüler ging zu seinem Meditations-Lehrer und sagte: "Meine Meditation ist schrecklich! Ich bin abgelenkt, meine Füße schmerzen und gelegentlich falle ich in den Schlaf. Es ist schrecklich."
"Das geht vorbei", sagte der Lehrer.
Eine Woche später kam der Schüler wieder zu seinem Lehrer. "Meint Medititation ist wunderbar! Ich fühle mich so bewußt, so friedlich, so lebendig. Einfach wunderbar!"
"Das geht vorbei", sagte der Lehrer.
Zuigan ruft den Meister
Der alte Meister Zuigan rief jeden Tag zu sich selbst: "Meister!"
Und er antwortete: "Ja?"
Dann fuhr er fort: "Werde klar."
"Ja, Herr."
"Und vor allem, laß dir von niemandem etwas einreden."
"Ja, Herr, ja."
Das Katzen-Ritual
Immer wenn der Meister und seine Schüler ihre Abendmeditation begannen, machte die im Kloster lebende Katze so einen Lärm, daß die Andacht unmöglich wurde. Also ordnete der Meister an, die Katze solle während der Abendmeditation geknebelt werden. Eines Tages starb der Meister. Und als die Katze schließlich starb, brachte man eine andere Katze ins Kloster, die ebenfalls geknebelt wurde.
Jahrhunderte später schrieben die gelehrten Nachfolger des Meisters kluge Aufsätze über die religiöse Bedeutung der Katzenknebelung bei der Meditation.