Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon pinkwoolf » Do 14. Mai 2009, 23:39

stine hat geschrieben:Warum ist das so billig? Weil das Land draufzahlt. Ob die Kirche selber draufzahlt, weiß ich nicht. Eher nicht.

Wenn meine blauäugige Vermutung, dass Waldorfianer keine Abzocker sind, zutrifft, würde das bedeuten, dass konfessionelle Schulen höhere Zuschüsse erhalten als andere Privatschulen.
Ich verkneife mir jetzt mal den Kommentar dazu, was ich als Atheist darüber denke.

:devil:

Die Waldorfs haben sicherlich immense Baukosten, weil sie rechte Winkel vermeiden und teure seelenkompatible Farben verwenden müssen. Dagegen sind die Anbringung von Kruzifixen u.ä. sicherlich Peanuts.
Aber deswegen 2-3 mal so hohe Schulgebühren oder mehr? Unwahrscheinlich.

Es wäre interessant herauszufinden, wie die Bezuschussung (was für ein Wort!) von nicht-staatlichen Schulen geregelt ist. Ich wüsste nicht, wie ich das googlen könnte.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon platon » Fr 15. Mai 2009, 19:48

Kehren wir mal zum Thema dieses threads zurück. Nein, die Kirche soll niemandem zur Bildung verhelfen. Die Kirche beherrscht das Geschäft der Bildungsvermittlung nicht besser; sie ist an wirklicher Bildung - im Sinne von Aufklärung der Menschen - überhaupt nicht interessiert. Ihr Motto ist seit Anbeginn "Selig die Armen im Geiste" und damit sind nicht geistig Behinderte gemeint, sondern einfältige Menschen, die nichts hinterfragen. Das ist die Qualität des Menschenmaterials, an dem den Religionen gelegen ist. Die anderen sind da keinen Deut besser.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon pinkwoolf » Fr 15. Mai 2009, 21:52

platon hat geschrieben:Kehren wir mal zum Thema dieses threads zurück. Nein, die Kirche soll niemandem zur Bildung verhelfen.

Diese Aussage wird hier im Brights-Forum nur auf wenig Widerspruch stoßen; abgesehen von gelegentlichen Besuchern wie Telos und von der bewundernswerten Stine, die sich nun schon seit Jahren kirchenkritische bis kirchenvernichtende Kommentare um die Ohren hauen lässt, ohne dabei ihre gute Laune zu verlieren.

Ich sehe nicht, dass die Frage der Finanzierung kirchlicher und sonstiger privater Bildungsanbieter am Thema dieses Threads vorbeigeht.

Sehr viel bedenklicher finde ich, dass die Evolutionstheorie im Schulunterricht anscheinend nur eine Nebenrolle spielt. Im Englischunterricht des 13. Jahrgangs am Gymnasium habe ich kürzlich einen Text von H.G. Wells eingesetzt; und ich war entsetzt über die Ahnungslosigkeit meiner Schüler, was das Thema Evolution angeht.

Was machen die eigentlich im Biologieunterricht? Taxonomie nach Linnée? Ich werde meine Kollegen befragen, soweit ich mit ihnen on speaking terms bin.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon stine » Sa 16. Mai 2009, 08:20

Interessanterweise ist das Thema Evolution im Biologie-Unterricht (zB) bei den "armen Schulschwestern" Fakt. Überhaupt kann ich nicht feststellen, dass irgendetwas besonders "katholisch" vermittelt werden würde. Auch im Geschichtsunterricht wird auf die negative Macht der Päpste im MA eingegangen, die im wesentlichen als sehr unchristlich zu bezeichnen ist. Es ist sogar so, dass den Kindern sehr wohl beigebracht wird, genau hinzuschauen und nicht alles zu "glauben", was man ihnen erzählt. Es wird viel Wert auf eine Erziehung gelegt, die später eigenständige, weltoffene und auch kritische Menschen entlässt.
Aber vielleicht ist das die Ausnahme.

Ich selbst bin auch in einer katholischen Schule erzogen worden und ich könnte nicht sagen, dass es mich abgehalten hätte, die Dinge kritisch zu hinterfragen. Der einzige Unterschied zu einem Hardcore-Atheisten ist vielleicht das Fünkchen Hoffnung, das mir inne wohnt :^^: und das dafür sorgt, dass ich mir
pinkwoolf hat geschrieben:... schon seit Jahren kirchenkritische bis kirchenvernichtende Kommentare um die Ohren hauen lasse, ohne dabei meine gute Laune zu verlieren.


LG stine
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon pinkwoolf » Sa 16. Mai 2009, 22:17

stine hat geschrieben:... das Fünkchen Hoffnung ...

Hoffnung worauf?

Auf ein ewiges Leben? Das wäre für mich ein Alptraum. Jahrmillionen von Langeweile ohne Hoffnung auf ein Ende. Nicht dass mich mein Leben langweilte; aber irgendwann ist auch genug.

Darauf dass alles gut wird in der Welt? Im Falle der Existenz eines allgütigen Weltenbewegers hätte es vielleicht schon eher dazu kommen können; und derzeit sieht es eher nicht nach solch einem Endergebnis aus. Hat es noch nie getan.

Oder einfach nur so? Das Prinzip Hoffnung? Das sagt mir eigentlich gar nichts; daher kann ich auch gar nichts dazu sagen.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon Aeternitas » So 17. Mai 2009, 12:16

stine hat geschrieben:Der einzige Unterschied zu einem Hardcore-Atheisten ist vielleicht das Fünkchen Hoffnung,


Ich dachte du wärst Gedanklich über solche Plattitüden hinaus, die nun wirklich nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon stine » So 17. Mai 2009, 18:24

pinkwoolf hat geschrieben:Hoffnung worauf?

Das Fünkchen Hoffnung, dass die Menschen irgendwann mal begreifen, dass Glück nichts mit Geld zu tun hat, sondern mit der Einstellung zum Leben. Und zwar im Hier und Heute.

Aeternitas hat geschrieben:Ich dachte du wärst Gedanklich über solche Plattitüden hinaus, die nun wirklich nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben.
Welche Platitüde meinst du?

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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon Myron » So 17. Mai 2009, 18:43

Stichwort "religiöse Bildung":
Soll den Schülern Wissen über Gott oder über den Gottesglauben vermittelt werden?
Den Kirchen geht es hauptsächlich um Ersteres, denn in ihren Augen gibt es ja echtes religiöses Wissen, das über das religionswissenschaftliche (Meta-)Wissen über die Religionen und die Formen religiösen Glaubens hinausgeht.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon ujmp » So 17. Mai 2009, 18:53

stine hat geschrieben:
pinkwoolf hat geschrieben:Hoffnung worauf?

Das Fünkchen Hoffnung, dass die Menschen irgendwann mal begreifen, dass Glück nichts mit Geld zu tun hat, sondern mit der Einstellung zum Leben. Und zwar im Hier und Heute.


Hört sich prima an. Wir sollten uns dabei vergegenwärtigen, das Geld eigentlich nur ein Mittel zum Zweck des Handels ist und Handel ein Mittel zum Zweck der Organisation der Arbeitsteilung. Geld ist also eine höchst soziale Einrichtung, die man nicht klischeehaft als ein Übel ansehen sollte. Geld repräsentiert Lebensunterhalt, Zukunft, Sicherheit, Geborgenheit. Wenn sich die Menschen darum nicht sorgen müssten, hätte Geld auch nicht einen so hohen Stellenwert. Wir sollten dehalb nicht versuchen, zu einem "bescheidenen" Indianerleben umzukehren, sondern nach vorne sehen und die Errungenschaften dieser Gesellschaft so weiterentwickeln, dass es immer mehr Menschen gut geht.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon ujmp » So 17. Mai 2009, 19:22

Myron hat geschrieben:Stichwort "religiöse Bildung":
Soll den Schülern Wissen über Gott oder über den Gottesglauben vermittelt werden?
Den Kirchen geht es hauptsächlich um Ersteres, denn in ihren Augen gibt es ja echtes religiöses Wissen, das über das religionswissenschaftliche (Meta-)Wissen über die Religionen und die Formen religiösen Glaubens hinausgeht.


In der DDR hatten hatte die Staatsführung darauf geachtet, dass irgendwelche Glaubensideen in der Bildung überhaupt nicht erwähnt wurden. Die Folge war ein ziemlich weit verbreiteter Atheismus. Mich hat das aber nicht davon abgehalten, dann als junger Erwachsener nach der Wende doch in die relgiöse Falle zu tappen. Vieleicht wäre ich davor bewahrt geblieben, wenn ich eine qualifizierte Lehre über Glaube, Philosophie usw. bekommen hätte.

Insofern kann über Religion lehren, wer will. Man müsste nur im Lehrplan fordern, dass die Schüler einen echten Überblick bekommen. Z.B. müsste auch Bibelkritik gelehrt werden oder philosophische Konzepte, die ohne Gott auskommen. Und das ganze müsste natürlich auch geprüft werden (sozusagen als Weltanschaulicher Führerschein).
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon PW_ » So 17. Mai 2009, 23:36

stine hat geschrieben:Das Fünkchen Hoffnung, dass die Menschen irgendwann mal begreifen, dass Glück nichts mit Geld zu tun hat, sondern mit der Einstellung zum Leben. Und zwar im Hier und Heute.

Nichts mit Geld, nichts mit Leistung, nichts mit Fehlern - auch nicht vielen und sehr schwerwiegenden - oder herausragenden "Erfolgen" und "Ergebnissen", nicht mit Macht ... nichts mit Haben - sondern mit Sein. Und zwar im Hier und Jetzt. Also nicht in der Vergangenheit und auch nicht, vielleicht, in der Zukunft.. Das wäre mein Wunsch.

ujmp hat geschrieben:Wir sollten uns dabei vergegenwärtigen, das Geld eigentlich nur ein Mittel zum Zweck des Handels ist und Handel ein Mittel zum Zweck der Organisation der Arbeitsteilung. Geld ist also eine höchst soziale Einrichtung, die man nicht klischeehaft als ein Übel ansehen sollte. Geld repräsentiert Lebensunterhalt, Zukunft, Sicherheit, Geborgenheit.

Und was machen die, die kein Geld verdienen (können) - und nach allen Anzeichen zu urteilen - auch in Zukunft nicht werden?

ujmp hat geschrieben:Wenn sich die Menschen darum nicht sorgen müssten, hätte Geld auch nicht einen so hohen Stellenwert. Wir sollten dehalb nicht versuchen, zu einem "bescheidenen" Indianerleben umzukehren, sondern nach vorne sehen und die Errungenschaften dieser Gesellschaft so weiterentwickeln, dass es immer mehr Menschen gut geht.

Es kann und sollte den Menschen auch ohne viel Geld gut gehen. Statt dessen geht es auch vielen Menschen auch mit viel Geld schlecht und sie empfinden alles andere als
ujmp hat geschrieben:Zukunft, Sicherheit, Geborgenheit
. Und irgendwie meinen wohl einige, diese Lücke mit immer noch mehr Geld, Macht, Leistung, etc. füllen zu können und zu müssen.
Sein persönliches Glück sollte man so wenig wie nur möglich von äusseren Umständen - egal welchen - abhängig machen. Meine Überzeugung. Und ein bescheideneres "Indianerleben" würde immerhin dem Umweltschutz gut tun.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon stine » Mo 18. Mai 2009, 06:53

PW_ hat geschrieben:Es kann und sollte den Menschen auch ohne viel Geld gut gehen. Statt dessen geht es auch vielen Menschen auch mit viel Geld schlecht und sie empfinden alles andere als
ujmp hat geschrieben:Zukunft, Sicherheit, Geborgenheit
. Und irgendwie meinen wohl einige, diese Lücke mit immer noch mehr Geld, Macht, Leistung, etc. füllen zu können und zu müssen.
Sein persönliches Glück sollte man so wenig wie nur möglich von äusseren Umständen - egal welchen - abhängig machen. Meine Überzeugung. Und ein bescheideneres "Indianerleben" würde immerhin dem Umweltschutz gut tun.
:2thumbs:
Jawoll.

ujmp hat geschrieben:...das Geld eigentlich nur ein Mittel zum Zweck des Handels ist und Handel ein Mittel zum Zweck der Organisation der Arbeitsteilung. Geld ist also eine höchst soziale Einrichtung...
Interessant dabei ist, dass gerade die sozialen Einrichtungen davon am wenigsten an ihre Helfer abgeben. "Soziales Engagement ist unbezahlbar!" heisst es immer.

ujmp hat geschrieben:Geld repräsentiert Lebensunterhalt, Zukunft, Sicherheit, Geborgenheit. Wenn sich die Menschen darum nicht sorgen müssten, hätte Geld auch nicht einen so hohen Stellenwert.
Das ist falsch. Geld repräsentiert Status. Und das war schon immer so. Wer viel hat, der bedeutet viel. Warum sonst müssten sich die Mächtigsten dieser Welt mit soviel Geld bereichern, das sie selbst alleine gar nicht mehr ausgeben können? Das sie gar nicht mehr brauchen?
Wenn deine "Zukunft, Sicherheit, Geborgenheit" längst abgedeckt sind, warum sollte ich immer noch mehr scheffeln und andere dabei auf der Strecke lassen?

ujmp hat geschrieben:Mich hat das aber nicht davon abgehalten, dann als junger Erwachsener nach der Wende doch in die relgiöse Falle zu tappen.
Offensichtlich war sie nicht tief genug, um zu begreifen, was Religion eigentlich vermitteln soll: Nämlich Leben und autentisch sein, statt Haben und sich verbiegen.

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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon platon » Mo 18. Mai 2009, 20:03

stine hat geschrieben: Offensichtlich war sie nicht tief genug, um zu begreifen, was Religion eigentlich vermitteln soll: Nämlich Leben und autentisch sein, statt Haben und sich verbiegen.

Und jetzt sagst Du uns noch, warum die Kirchen alleine in Deutschland so unglaublich reich sind? Die Katholische wie die Protestantische.
Willst Du uns sagen, dass sie Wasser predigen (für ihre Schafe) aber Wein saufen?
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon ujmp » Di 19. Mai 2009, 12:56

@stine und PW_

Ihr habt nicht verstanden, was Geld ist und solltet mal versuchen der Sache auf den Grund zu gehen. Marxens Kapital bietet da eine gute Einführung (es gibt auch gekürzte Ausgaben).

Übrigens hat Max Weber den Geist des Kapitalismus aus der protestantischen Ethik erklärt (m.E. überzeugend). Ich erwähne das nur, weil ich denke, dass wir hier von dem ganzen klischeehaften Gesäusel wegmüssen, das doch alles nur heißen soll , dass die Welt ohne Religion grausam und kalt wäre, was natürlich dummes Zeug ist.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon Aeternitas » Do 28. Mai 2009, 20:30

PW_ hat geschrieben:Und ein bescheideneres "Indianerleben" würde immerhin dem Umweltschutz gut tun.


Das solche Realitätsferne Verklärung über Naturvölker immer noch vorherrschen ist Wirklich traurig, dabei belegt jede Statistische erhebung das Naturvölker weder besonder Umweltbewusst noch besonders friedlich wären, faktisch ist meistens das gegenteil der Fall.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon JustFrank » Sa 30. Mai 2009, 17:04

stine hat geschrieben:
JustFrank hat geschrieben:Wenn Kirchen Bildungsverantwortung übertragen bekommen, werden wir uns noch mehr mit deren unsinnigen Wertegefüge herumschlagen müssen, als wir es heute schon tun.
Wie ich schon erwähnte, gibt es eine Menge von Kindern, die sich dort extrem wohlfühlen, weil eben noch Werte gelebt und nicht nur diskutiert werden.

LG stine


Falsch! Es gibt dort viele Kinder denen man beigebracht hat sich dort wohl zu fühlen.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon NorMill65 » Sa 30. Mai 2009, 19:29

JustFrank hat geschrieben:
stine hat geschrieben:
JustFrank hat geschrieben:Wenn Kirchen Bildungsverantwortung übertragen bekommen, werden wir uns noch mehr mit deren unsinnigen Wertegefüge herumschlagen müssen, als wir es heute schon tun.
Wie ich schon erwähnte, gibt es eine Menge von Kindern, die sich dort extrem wohlfühlen, weil eben noch Werte gelebt und nicht nur diskutiert werden.

LG stine


Falsch! Es gibt dort viele Kinder denen man beigebracht hat sich dort wohl zu fühlen.


Genauso, wie man dir das Deinige beigebracht hat, wie und wo DU dich wohlfühlst - wo immer das auch sein mag... :lachtot:

Ich toleriere Menschen, die sich friedlich in Kirchen bewegen und es sich miteinander gut gehen lassen (unter welchen Voraussetzungen auch immer!!) ebenso, wie ich Männer ernst nehme, die sich mit einer Frau mit schwarz-afrikanischen Wurzeln präsentieren. Ist doch alles voll normal heutzutage, oder nicht?

Wer tolerant sein will, muss eben auch Intoleranz tolerieren. Ist manchmal ein hartes Brot, aber Grabenkämpfen kann ich am Besten ausweichen, indem ich versuche, von anderen zu lernen und mich von ihnen bereichern zu lassen - wenn es denn etwas Neues für mich zu lernen gibt...

Ich denke, Kirchen sollte man nicht allzu viel Verfügungsgewalt an allgemeinbildenden Schulen geben. Klar, verfolgen sie einen (Bildungs-)Auftrag, der auch nicht immer schlecht sein muss (siehe stines Worte), aber sie sind schlicht zu dogmatisch und braten in ihrem eigenen Saft. Man kann bei ihnen lernen, was man braucht, aber was man braucht, sollten auf gar keinen Fall die Kirchen entscheiden, sondern das weiß man selbst am Besten. :^^:
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon platon » Sa 30. Mai 2009, 19:48

NorMill65 hat geschrieben:Wer tolerant sein will, muss eben auch Intoleranz tolerieren. Ist manchmal ein hartes Brot, aber Grabenkämpfen kann ich am Besten ausweichen, indem ich versuche, von anderen zu lernen und mich von ihnen bereichern zu lassen - wenn es denn etwas Neues für mich zu lernen gibt...

Genau das haben Chamberlain und Daladier auch gesagt, als sie Hitler 1938 in München entgegengekommen sind. Und seitdem weiß man. Das Einzige, was man nicht tolerieren darf, ist die Intoleranz. Was man von der Intoleranz lernen kann, ist nicht nachahmenswert und es ist nicht neu.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon Aeternitas » Sa 30. Mai 2009, 20:34

Da kann ich Platon nur zustimmen, sobald wir Intoleranz anfangen zu tolerieren (was in weiten teilen leider schon getan wird) ist die kacke echt am dampfen.
Die schlimmsten Dinge geschehen weil man Intoleranz tolerierte, heutzutage besonders Schlimm ist das mit dem Vorwand von Kultur und Religion die schlimmsten Grausamkeiten geschehen.
Dadurch ist die gesamte Aufgeklärte Gesellschaft in Gefahr.
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Re: Kirche soll allen Menschen zur Bildung verhelfen

Beitragvon NorMill65 » Sa 30. Mai 2009, 20:39

platon hat geschrieben: NorMill65 hat geschrieben:Wer tolerant sein will, muss eben auch Intoleranz tolerieren. Ist manchmal ein hartes Brot, aber Grabenkämpfen kann ich am Besten ausweichen, indem ich versuche, von anderen zu lernen und mich von ihnen bereichern zu lassen - wenn es denn etwas Neues für mich zu lernen gibt...


Genau das haben Chamberlain und Daladier auch gesagt, als sie Hitler 1938 in München entgegengekommen sind. Und seitdem weiß man. Das Einzige, was man nicht tolerieren darf, ist die Intoleranz. Was man von der Intoleranz lernen kann, ist nicht nachahmenswert und es ist nicht neu.


Da hast du Recht. Meine Aussage ist zu plakativ und zu pauschal. Ich meinte damit, als toleranter Mensch muss ich auch einen intoleranten Menschen tolerieren, nicht die Intoleranz selbst. Für mich heißt das, dass ich in der Intoleranz von Menschen ihre eigenen Schwächen erkenne - es geht ihnen in Wirklichkeit nicht um das, was sie nicht leiden können,vielmehr haben sie ein Problem mit sich, das sie nach außen kehren (müssen, damit s ihnen besser geht). Intoleranz zeugt von Schwäche, der ich mich als vermeintlich Stärkerer gerne widme.

Man darf auf keinen Fall, und damit hast du vollkommen Recht, intoleranten Menschen freien Lauf lassen. Das ist fatal, wie dein Beispiel einprägsam beweist. Es geht vielmehr darum, sie im Auge zu behalten und behutsam in die eigene Gemeinschaft einzubinden - damit der Hass verpuffen kann!
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