Religiöse "Bildung" in der frühen Kindheit

Re: Religiöse "Bildung" in der frühen Kindheit

Beitragvon russellsteapot » Mi 12. Aug 2009, 23:05

stine hat geschrieben:Schopenhauer hat insofern recht, als dass er die frühkindliche Neugier, als die beste Grundlage für Erziehung erkannt hat.
Ob es nun aber besser ist einen freien Geist mit religiöser Kraft zu unterstützen oder staatlich festgelegte Gesellschaftsregeln prägend einzuimpfen, bleibt dabei Ansichtssache.

LG stine


Wäre es nicht noch viel besser, dem Kind auch noch gleich eine gehörige Portion Skepsis gegenüber festgelegten Gesellschaftsregeln "einzuimpfen" um deine Worte zu gebrauchen, und den kritischen Geist von Kindheitsbeinen an zu fördern? Meine Mutter hat mich (sicher nicht zur Freude meiner erzkatholischen Grossmutter und meiner Lehrer) schon früh bestärkt meinen "eigenen Kopf" zu haben und diesen auch zu gebrauchen (dass sich das dann auch im Abfall vom Glauben äusserte, war für sie sicher ein Nebeneffekt den sie lang nicht verdaut hat) Sicher, ein Resultat meines Aufwachsens war, dass ich nie mit Autoritäten konnte und nach wie vor nicht kann - dafür kann mir keiner ein X für ein U vormachen - sei es Pfaffe, Chef oder Politiker...
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Re: Religiöse "Bildung" in der frühen Kindheit

Beitragvon ujmp » Mi 12. Aug 2009, 23:26

Man sollte nicht gedankliche Beliebigkeit mit geistiger Freiheit verwechseln. Irrationalität ist nicht Freiheit sondern einfach nur Willkür. Freiheit bedeutet, nach seinem eigenen Urteil zu leben. Das Urteilen muss man aber lernen und genau das verhindert die Indoktrination mit Irrationalität. Wer nicht selbst Urteilen kann, kann ohne Dogmen gar nicht leben, dem kann man ganz leicht ein X vor ein U machen, und das dürfte auch der Sinn der ganzen Märchenstunde sein.
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nichtreligiöse "Bildung" aus der frühen Kindheit

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 13. Aug 2009, 11:04

eher OT und *Klugscheiss*
Es geht nicht darum, ein X vor ein U zu machen, sondern jemanden vorzumachen, ein X (eine römische 10) wäre ein U (korrekter ein V, die römische 5), dies ist der Sinn dieses Sprichwortes.
Es geht in dem Sprichwort also nicht darum aus 5 eine 15 zu machen, sondern aus einer 10 eine 5 zu machen. Betrug und Fälschung ist aber beides, die Sache mit 10 und 5 scheint mir aber etwas subtiler zu sein.

:klugscheisser:
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Re: Religiöse "Bildung" in der frühen Kindheit

Beitragvon platon » Sa 15. Aug 2009, 19:16

ujmp hat geschrieben:Wer nicht selbst Urteilen kann, kann ohne Dogmen gar nicht leben, dem kann man ganz leicht ein X vor ein U machen, und das dürfte auch der Sinn der ganzen Märchenstunde sein.

Wer kann denn nicht selbst urteilen? Kleine Kinder, gut, aber sonst? Nur Leute, die nicht selbst denken gelernt haben oder es immer für zu schwierig hielten. Und denen kann man natürlich ganz leicht ein X für ein U vormachen.
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Re: Religiöse "Bildung" in der frühen Kindheit

Beitragvon ujmp » Sa 15. Aug 2009, 19:31

platon hat geschrieben:Wer kann denn nicht selbst urteilen?

Mit klassischer Konditionierung kann man die Urteilsfähigkeit auch von Erwachsenen platt machen, in dem man richtige Urteile bestraft und falsche belohnt. In der Religion wird belohnt, Dinge für wahr zu halten, die man weder selbst noch deren Auswirkung wahrnehmen kann. Sogar in sich regelrecht absurde Vorstellungen, wie Dreifaltigkeit oder Transsubstantiation. Das bekommt man doch nur hin, indem man seine Vernunft knebelt. Viele Christen bekunden ihre Geringschätzung der Vernunft auch ausdrücklich.
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Re: Religiöse "Bildung" in der frühen Kindheit

Beitragvon platon » Mo 17. Aug 2009, 20:15

ujmp hat geschrieben:Viele Christen bekunden ihre Geringschätzung der Vernunft auch ausdrücklich.

Das ist ebenso korrekt wie bedauerlich, schlimmer noch, sie sind sogar stolz darauf, einfältig zu sein, weil das dem Herrn gefällt.
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