Bei allem Respekt, aber seit wann bestimmt man denn Fakten durch Umfragen?
Für mich ist der Begriff der Plausibilität (Stimmigkeit) recht eng verbunden mit dem Argument der Denkökonomie (Ockhams Rasiermesser). Sicherlich bleibt auch hier noch Raum für Interpretation, aber es ist nicht so, dass Plausibilität etwas subjektives wäre. Ich denke das Höchstmaß an Plausibilität kann die Mathematik bzw. die Logik für sich beanspruchen und bei einer Plausibilitätskontrolle prüft man ja auch, ob die Darstellung eines Sachverhalts in sich logisch stimmig ist.
Ich bin über die Verschwörungstheorien zu 9/11, um mal bei diesem Beispiel zu bleiben, nur randständig informiert, meines Wissens bleibt die betreffende Szene bislang aber stichhaltige Argumente, die klar für eine Verschwörung sprechen, schuldig, während die Erklärung, dass islamistische Terroristen, die schon vorher gewalttätig waren (und auch später in London und Madrid weniger extreme, aber immer noch verheerende Anschläge zustandegebracht haben), Flugzeuge entführt und in Gebäude gelenkt haben, irgendwie mit weitaus weniger Variablen und Spekulationen auskommt, weshalb sie bei gegenwärtigem Stand des Wissens meiner Meinung nach die rationalere (= plausiblere, d.h. in sich stimmigere) ist. Selbstverständlich kann der Stand des Wissens manipuliert sein, hier müsste man eben klären, inwiefern beispielsweise Quellen zum Schweigen gebracht wurden oder Akten zurückgehalten werden, meines Wissens gibt es aber auch hier keine Hinweise, die auf Vertuschungen einer entsprechenden Größenordnung schließen lassen - was ich angesichts des Ausmaßes der Anschläge auch für unrealistisch halte.
Klar kann man das jetzt bis zur Erkenntnistheorie runter treiben und Wissen über die Realität grundsätzlich anzweifeln, aber ich würde es dann persönlich doch lieber etwas pragmatischer angehen.