Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

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Beitragvon Chris3000 » So 9. Aug 2009, 20:36

... ein Denkanstoß

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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon platon » Mo 10. Aug 2009, 00:15

Nein, ein Unglück. Sogar eines der schlimmsten, die einem Menschen widerfahren können.
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon Nanna » Mo 10. Aug 2009, 01:04

Wie verzweifelt muss man denn sein, um soetwas zu postulieren? Ist die Zahl der Religiösen schon so weit gesunken, dass man es sich erlauben kann, sich als elitäre Minderheitenbewegung hinzustellen?
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon Mark » Mo 10. Aug 2009, 01:10

im anderen Thread hat er ja relativiert.. es soll wohl mehr so eine Art Diskussion dahingehend sein, was denn nun genau die Grenze ist zwischen kontrollierter mentaler Erregung und unktrontrollierbarer Hysterie. Es kann gut sein, daß so manch heller Kopf durch ein klein wenig "Durchdrehen" zu einem religiösen Fanatiker wurde.
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon ujmp » Mo 10. Aug 2009, 12:12

Chris3000 hat geschrieben:Ist Religiosität eine Sache der Begabung?


Man muss natürlich fragen: Begabung wozu? Wenn man Dummsein hochbewertet, kann sich ein Dummer natürlich rühmen, auf seinem Gebiet besonders begabt zu sein.

Immerhin ist es eine ausgeprägte Neigung. Welche Probleme soll man denn mit dieser Begabung besser lösen können?
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon Sabrist » Mo 10. Aug 2009, 13:04

Ist Alkoholismus eine Sache der Begabung?
Ist Appetit eine Sache der Begabung?
Ist gute/schlechte Laune eine Sache der Begabung
usw
oder auch 'ist breit grüner als vorn?"
=> sinnlose Fragen.

Vielleicht muss man religiös sein, um solchen Unsinn ernsthaft zu fragen.
:irre:
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon xander1 » Mo 10. Aug 2009, 15:23

Innerhalb religiöser Gruppierungen gibt es tatsächlich verschiedene Menschen, die die Meinung verbreiten, das wer besonders weit im Glauben ist und all sowas. Also mit anderen Worten: Es wird der Glaube verbreitet, dass Religiösität eine Art Training ist und tatsächlich ist es das auch. Es ist ein Training einer Sache für die ich nicht trainiert werden möchte, aber warum sind Menschen motiviert sich religiös zu trainieren? Naja es geht z.B. darum richtig zu predigen. Das ist dann sozusagen die Rhetorikübung. Andererseits gehts darum eine Weltsicht zu verbreiten und das so geschickt wie möglich. Das ist auch eine Sache der Begabung. Und es geht darum Mitmenschen so zu machen wie man sie gerne haben möchte. Das ist auch eine Frage der Begabung das zu können.
Zuletzt geändert von xander1 am Mo 10. Aug 2009, 15:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon Schoham » Mo 10. Aug 2009, 15:24

Eher der Einsicht und Suche nach dem Sinn des Lebens.
Auf diesem Weg wandert man durch viele Bewegungen.
So lange bis man gefunden hat was das Herz befriedigt.
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon ujmp » Mo 10. Aug 2009, 16:21

Schoham hat geschrieben:Eher der Einsicht und Suche nach dem Sinn des Lebens.
Auf diesem Weg wandert man durch viele Bewegungen.
So lange bis man gefunden hat was das Herz befriedigt.


Ja, ja, "das Wagnis des Glaubens"... Es scheint vorallem eine Begabung zu sein, in surealistisch bis absurden Bildern zu denken. Mir hat mal einer gesagt, für ihn sei das Wasser der Glaubens, über das Jesus gegangen sei, ein Fels . Er hat das mit dem Brustton der tieferen Weisheit ausgesprochen. Wenn einer schon so denkt, kannst du mit realitätsbezogenen Argumenten echt nichts mehr ausrichten.
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon Schoham » Mo 10. Aug 2009, 16:38

ujmp hat geschrieben:Es scheint vorallem eine Begabung zu sein, in surealistisch bis absurden Bildern zu denken.


Bild
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon ujmp » Mo 10. Aug 2009, 17:00

Falls du das meinst: Ich denke nicht in solchen nebulösen Bildern, es dient nur der Vernebelung meiner Identität. Das Bild ist weder absurd noch surealistisch, noch drückt es sonst etwas aus. Es ist ein Foto mit einem Photoshopeffekt. Alles was du darin absurd oder surealistisch empfindest, entspringt deiner Phantasie. Wie gesagt, eine Begabung...
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon xander1 » Mo 10. Aug 2009, 17:51

ujmp hat geschrieben:Ja, ja, "das Wagnis des Glaubens"... Es scheint vorallem eine Begabung zu sein, in surealistisch bis absurden Bildern zu denken. Mir hat mal einer gesagt, für ihn sei das Wasser der Glaubens, über das Jesus gegangen sei, ein Fels . Er hat das mit dem Brustton der tieferen Weisheit ausgesprochen. Wenn einer schon so denkt, kannst du mit realitätsbezogenen Argumenten echt nichts mehr ausrichten.

Dazu fallen mir 2 Zitate von Nietzsche ein:

"Die mystischen Erklärungen gelten für tief; die Wahrheit ist, dass sie noch nicht einmal oberflächlich sind."
"Wer sich tief weiß, bemüht sich um Klarheit; wer der Menge tief scheinen möchte, bemüht sich um Dunkelheit."

Die Gläubigen wollen eine ganz andere Wirkung hervorrufen. Und dann geben dann nur diejenigen Bestätigung, die verstehen was sie bezwecken.

Auch wenn die religiösen Lehren einfach sind und nur verworren dargestellt werden, so sind sie sehr praxisorientiert und teilweise nutzbar für das Leben.
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon ujmp » Mo 10. Aug 2009, 18:20

Wie alle Neigungen, ist die Neigung religiös zu werden unter den Menschen sicher auch nur graduell verschieden. Es wäre interessant zu wissen, was sich die Evolution dabei gedacht hat. Vielleicht auch nichts, Krebs und Alzheimer haben wir ja auch noch.
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon ujmp » Mo 10. Aug 2009, 18:27

ujmp hat geschrieben:Man muss natürlich fragen: Begabung wozu?


Die Frage hatte ich mit heiligem Ernst gestellt: Wozu befähigt den Religiösität?
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon Chris3000 » Mo 10. Aug 2009, 18:58

Ich habe die Diskussion zum Thema ob Religiosität eine Begabungssache ist, verfolgt. Die widersprüchlichen Meinungen dazu kommen daher, dass man Religiosität nicht mit religiösem Glauben verwechseln darf.

Ich kann durchaus damit leben, dass Religiosität ein Grundbedürfnis ist, das in jedem Menschen, allerdings in unterschiedlicher Stärke vorhanden ist, Spiritualität zu erfahren und zu erleben. Ich sehe es so, dass Religiosität tatsächlich eine Anlage (Begabung) ist, quasi wie ein „leeres Gefäß“ ist, das im Laufe des Lebens“ mit Religion (christliche, muslimische, buddhistische usw.) aufgefüllt werden kann.

LG Chris3000
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon ujmp » Mo 10. Aug 2009, 19:38

Chris3000 hat geschrieben: Ich kann durchaus damit leben, dass Religiosität ein Grundbedürfnis ist, das in jedem Menschen, allerdings in unterschiedlicher Stärke vorhanden ist, Spiritualität zu erfahren und zu erleben.


Es gibt keine Spiritualität. Die Menschen sehnen sich nach Wahrheit und Erkenntnis. Wenn ein Kleinkind sich den Kopf an einer Tischecke stößt, schimpft es auf den "bösen" Tisch. Man erklärt ihm dann, das der Tisch intensionslose, leblose Materie ist, er hat keine Absichten und kümmert sich nicht um uns. Der Glaube an den lieben Gott als Schöpfer und Regler des Universums hat die selbe Qualität, wie der Glaube an den bösen Tisch. Religiösität scheint eine Neigung zu beinhalten, die Welt kindlich (um das Fremdwort zu vermeiden) zu betrachten.
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Ist Sexualität eine Sache der Begabung?

Beitragvon Gernot Back » Mo 10. Aug 2009, 20:07

Hallo Chris!

Chris3000 hat geschrieben:Ich kann durchaus damit leben, dass Religiosität ein Grundbedürfnis ist, das in jedem Menschen, allerdings in unterschiedlicher Stärke vorhanden ist, Spiritualität zu erfahren und zu erleben.

Was Sexualität anbelangt, so vertrete ich mit Sigmund Freud ja die Ansicht, dass den meisten Menschen eine Mischung aus homo- und hetrosexueller Begabung zu eigen ist: Diese Begabungen liegen über die gesamte Menschheit betrachtet in gaußscher Normalverteilung vor. Aufgrund von Peer-Pressure und Aberglauben lassen die meisten Menschen ihre homosexuellen Anteile aber verkümmern und sind sexuell auch schon zufrieden, wenn sie z. B. nur ihre 20% heterosexuellen Anteile ausleben. Man muss sich mit seiner sexuellen Begabung schon so wie ich an einem extrem homosexuellen Ende der Gaußkurve befinden, dass man sich vorwiegend homosexuell betätigt.

Wahrscheinlich liege ich, auch was meine spirituell-vs-rationale Begabung angeht, an einem extremen Ende. Religiosität geht mir als Bedürfnis so was von am Arsch vorbei, das kannst du dir gar nicht vorstellen!

Gruß Gernot
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Re: Ist Sexualität eine Sache der Begabung?

Beitragvon Mark » Mo 10. Aug 2009, 21:11

Gernot Back hat geschrieben:...Religiosität geht mir als Bedürfnis so was von am Arsch vorbei, das kannst du dir gar nicht vorstellen!


Und wenn ein Schwuler sowas sagt, dann sollte das uns doppelt Hinweis darauf sein nicht bei jedem Menschen von den gleichen Bedürfnissen ausgehen zu können :mg:
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon xander1 » Mo 10. Aug 2009, 22:46

Chris3000 hat geschrieben:Ich kann durchaus damit leben, dass Religiosität ein Grundbedürfnis ist,

Es ist kein Grundbedürfnis.
Chris3000 hat geschrieben: das in jedem Menschen, allerdings in unterschiedlicher Stärke vorhanden ist,

Kann ich mir nicht vorstellen, außerdem ist Religiösität nicht gleich Spiritualität und ich glaube da verwechselst du etwas miteinander.

Chris3000 hat geschrieben:Ich sehe es so, dass Religiosität tatsächlich eine Anlage (Begabung) ist, quasi wie ein „leeres Gefäß“ ist

Es ist eine Schwäche, keine Begabung. Es ist eine angeborene Schwäche, ein Gefäß das gefüllt wird.
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Re: Ist Religiosität eine Sache der Begabung?

Beitragvon Zappa » Di 11. Aug 2009, 19:16

xander1 hat geschrieben:
Chris3000 hat geschrieben:Kann ich mir nicht vorstellen, außerdem ist Religiösität nicht gleich Spiritualität und ich glaube da verwechselst du etwas miteinander.


Sorry für die blöde Frage, was genau ist der Unterschied deiner Meinung nach hinsichtlich der hier geführten Diskussion?

Die Frage ist ernst gemeint, da Psychologen und Anthropologen in der Tat davon ausgehen, dass es eine "Neigung" zu religiösem Denken gibt. Und ich weiß nicht, ob uns der Hinweis auf die Trennung der Begrifflichkeiten hier wirklich weiter hilft. Ob man das wirklich Bedürfnis nennen kann weiß ich nicht, aber dies Konglomerat von Neigung/Bedürfnissen/Wünschen ist sicherlich einer der wesentlichen Gründen dafür, dass Religion sich entwickelt.
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