Die Qualen im Paradies...

Die Qualen im Paradies...

Beitragvon Atanar » Mo 19. Okt 2009, 21:55

Man hört immer: Du als Ungläubiger kommst in die Hölle, ich ins Paradies.
Das Problem des Kriteriums, ob einen ein Gott lieber eine unsausstehliche Persund, nur weil sie unbegründet glaubt, liber sei, als ein Atheist, der ein sehr netter und hilfsbereiter Mensch ist, will ich gar nicht erst diskutieren.
Mir geht es um die Frage:
Was ist das Paradies?
Was macht der Gläubige im Himmel?
Auf einer Wolke sitzen und Harfe spielen? Ich denke die 9. Symphonie von Bach kann eine gute Alternative bieten.
Die ewige Glückseligkeit? Wie soll man von einseitigem Positivismus glücklich werden, das ganz ohne Gegensatz?
Bekommt man dort die Absolute Erkenntnis? Dann könnte man ja sämtliche Freuden am Denken vergessen. Wenn nicht, würde man vermutlich rausfliegen wenn man doch was denkt (siehe Genesis).
Sich über das Leid der Erdenbewohner erfreuen während man zu nichtstun verdammt ist? Was kann schlimmer sein als das?

Wieso gibt es dann sehr irdische vorstellungen von "paradiesischen" Verhältnissen? Könnte man nicht schon auf der Erde zum denkbar Besten Ergebnis kommen?
Atanar
 
Beiträge: 79
Registriert: So 9. Aug 2009, 11:34

Re: Die Qualen im Paradies...

Beitragvon stine » Di 20. Okt 2009, 06:50

Das Paradies gibt es spürbar nur auf Erden und zwar für den der mit sich und seiner Umwelt im Reinen ist. Warum es hinlänglich nach dem Tod angesiedelt wird entsteht wahrscheinlich aus der Tatsache, dass man davon ausgehen kann, dass einen im Jenseits nichts mehr "juckt", das heißt, dass spätestens dann der Zustand völliger Ruhe und Zufriedenheit erreicht sein wird.

Manche Glaubensrichtungen gehen auch dahin, dass man solange wiedergeboren wird, bis dieser Zustand im Leben erreicht wird, weil die Seele sonst nicht zur Ruhe kommt.

Ein Paradies im Sinne der Harfe spielenden und frohlockenden Engel auf den Wolken, Bild entstammt einer kindlichen Fantasie, wie sie Menschen in früherer Zeit eben hatten. Damals waren nur Akademiker aufgeklärt und wissend. Heute sind es die meisten Menschen der westlichen Welt.
Ob das alle glücklich macht ist wieder eine andere Frage.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Die Qualen im Paradies...

Beitragvon Arathas » Di 20. Okt 2009, 09:19

stine hat geschrieben:Ein Paradies [...] entstammt einer kindlichen Fantasie, wie sie Menschen in früherer Zeit eben hatten.


Wobei ich gerade keinen großen Unterschied feststellen kann zwischen dem Glauben an ein wie auch immer geartetes Paradies, das nach dem Tod auf einen wartet, und dem Glauben an einen Gott. Beides ist gleichwertig unbewiesen und gleichwertig unwahrscheinlich oder wahrscheinlich, je nachdem. Warum also ist das eine zu einer kindlichen Fantasie herab degradiert worden?

Mal gucken, wie lange es dauert, bis der Satz lautet:

Der Glaube an Gott entstammt einer kindlichen Fantasie, wie sie Menschen in früherer Zeit eben hatten.



Na ja, werden wohl noch ein paar Jährchen vergehen müssen bis dahin.
Benutzeravatar
Arathas
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 1177
Registriert: Do 19. Mär 2009, 11:58

Re: Die Qualen im Paradies...

Beitragvon stine » Di 20. Okt 2009, 09:47

Arathas hat geschrieben:
Der Glaube an Gott entstammt einer kindlichen Fantasie, wie sie Menschen in früherer Zeit eben hatten.


Ähäm Bild - hatte ich das nicht irgendwo schon mal genau so über den Gott der Bibel geschrieben?

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Die Qualen im Paradies...

Beitragvon Arathas » Di 20. Okt 2009, 09:58

stine hat geschrieben:... über den Gott der Bibel ...


Du machst einen Unterschied zwischen dem Gott der Bibel und ... tja, keine Ahnung, dem "echten" Gott? ;-) Ich meine, über welchen Gott sprechen wir, wenn es nicht der Gott der Bibel ist? Klar, es gibt auch noch andere, aber hierzulande ist doch der Begriff Gott gleichgesetzt mit dem christlichen Gott, nicht?

Und sorry für den obigen scheinbaren Satzklau. Kann gut sein, dass du diesen Satz mal genau so geschrieben hast. Ich kenne allerdings nicht alle deine Postings auswendig, stine. :kopfstand:
Benutzeravatar
Arathas
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 1177
Registriert: Do 19. Mär 2009, 11:58

Re: Die Qualen im Paradies...

Beitragvon Sabrist » Di 20. Okt 2009, 15:56

"Paradies" ist ein verlogenes Versprechen der professionellen Priester- und Zaubererkaste, um die naiven Schäfchen bei der Stange zu halten. Sind die Gläubigen schön fromm, kriegen sie feinen Lohn, aber natürlich nicht hier und jetzt, sondern erst im Jenseits.
Es ist halt bloß ein absurdes Jenseitsversprechen, um Dumme ruhig zu stellen.
Benutzeravatar
Sabrist
 
Beiträge: 253
Registriert: Mi 8. Apr 2009, 09:36

Re: Die Qualen im Paradies...

Beitragvon ujmp » Di 20. Okt 2009, 21:40

Das Paradies ist das Schlaraffenland, wo Milch und Honig fließen und die Stummen und Tauben gebraten rumfliegen - oder so.
Benutzeravatar
ujmp
 
Beiträge: 3108
Registriert: So 5. Apr 2009, 19:27

Re: Die Qualen im Paradies...

Beitragvon platon » Do 22. Okt 2009, 22:17

Nee, nee, das mit den Stummen und Tauben ging so:
Besser eine Stumme im Bett als eine Taube auf dem Dach
Meine ich jedenfalls ...
Benutzeravatar
platon
 
Beiträge: 1634
Registriert: Fr 10. Apr 2009, 21:49

Re: Die Qualen im Paradies...

Beitragvon Sappy » Mo 26. Okt 2009, 19:36

Das Paradies ist mal wieder ein gutes Beispiel für die Grundsätze der Religion - seit zufrieden mit dem was ihr habt und muckt nicht auf.
Was bringt's mir denn, wenn ich den ganzen Tag auf irgendeiner flauschigen Wolke rumtobe? Das wäre saulangweilig und man würde verblöden - sofern das nicht vorher schon so war...
Also dann... ich freue mich auf weitere Diskussionen mit euch in der Hölle ;-)
Benutzeravatar
Sappy
 
Beiträge: 78
Registriert: Mo 3. Aug 2009, 19:47

Re: Die Qualen im Paradies...

Beitragvon Mr. Burns » Mi 28. Okt 2009, 15:41

Früher wurde im Padies geackert, hatte aber Zugang zu den Erdlingen, die Gefilde der Binsen und magische Tore, Heute liegen wir mit Musikinstrumente auf Wolken und schauen auf Lebende runter:

„Der Verstorbene bewohnt Sechet-iaru, ein windreicher Ort, an dem alles für ihn getan wird, was getan werden muss. Ein Feld mit sieben Ellen hoher Gerste und Dinkel bekommt er, damit er sich Brot und Kuchen daraus mache. Die Horusdiener ernten für ihn, der dann das verzehrt, was die Horusdiener ihm ernten.“


http://de.wikipedia.org/wiki/Sechet-iaru
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84gyptisches_Totenbuch
Benutzeravatar
Mr. Burns
 
Beiträge: 16
Registriert: Mi 29. Jul 2009, 18:45


Zurück zu Religion & Spiritualität

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 33 Gäste