Angenommen, man würde als menschlicher Intellekt ewig weiterexistieren, egal ob mit unbegrenzter oder begrenzter Hirnkapazität, ich könnte mir keine schrecklichere Strafe vorstellen als diese!
Da könnten die Engel noch so vor Freude jauchzen oder es soviele Jungfrauen im Himmel geben wie es will (wo sollen die eigentlich alle herkommen?).
Ewigkeit ist schlicht unvorstellbar für Menschen, da der menschliche Erfahrungshorizont lediglich einige Jahrzehnte umfasst, maximal vielleicht ein Jahrhundert.
Selbst erdgeschichtlich popelig kurze Zeiträume wie 2000 Jahre erscheinen uns unglaublich lang, und nicht umsonst sind Mythen aus dieser Zeit heute als Religionen konserviert.
Aber wie ist es mit Jahrmillionen? Jahrmilliarden? Die müssen in Erdalterdarstellungen bereits logarithmisch dargestellt werden. Trotz diesem Trick sind die Zeiträume nichtmehr richtig vorstellbar. Nicht zuletzt deshalb erscheint wahrscheinlich sovielen Menschen der Zufall der Entstehung des Lebens so unwahrscheinlich, hätten die Menschen eine bessere Vorstellungen dieser gigantischen Zeitspannen würden wohl weniger Menschen die Evolution in Frage stellen. Mal angenommen das Universum würde ewig existieren, ebenso die Erde (was zumindest bei der Erde zu 100% nicht der Fall sein wird), so würden die ewig lebenden ganz gehörig abstumpfen mit der Zeit.
Außerdem bekämen sie sicherlich eine Vorstellung wahrer Bedeutungs- und Sinnlosigkeit. Menschen essen, schlafen, arbeiten, machen Sport, gehen ihren Hobbys nach, haben Sex etc.
Unsinnigerweise mal angenommen, alle diese Tätigkeiten könnten nach dem Tode, im Ewigen Leben, weiter ausgeübt werden... es würde sich trotzdem sehr schnell eine Übersättigung einstellen. Ewige Glückseligkeit klingt in meinen Ohren wie ein grausamer Hohn. Der Mensch kann durchaus mal einige Tage oder Wochen "dauerglücklich" sein, aber irgendwann ist diese Harmonie auch dem Harmoniebedürftigsten zuviel.
Meiner Meinung nach wird der größte Wunsch eines ewig lebenden der endgültige Tod sein, der zweitgrößte Wunsch wäre eventuell eine Alzheimererkrankung... um nocheinmal das wunderbare Gefühl zu haben etwas neues zu sehen oder zu lernen, und um einfach nocheinmal staunen zu können.
Wie gut das ich mir absolut sicher sein kann das ich irgendwann sterben werde. Endgültig.
Aber eventuell mit Nachkommen, die wiederum große Freude an ihren endlichen Leben haben werden, wenn sie mit offenen Augen durch die Welt gehen.