Zappa hat geschrieben:stine hat geschrieben: Das Empfinden das ein Mensch beim Anblick der Natur haben kann, wenn er sich als Teil eines Ganzen erkennt, kann man also durchaus als religiös bezeichnen.
Das Gefühlt kennt wohl jeder hier (ich zumindest).
Was hat die selbstverständliche Erkenntnis, das wir ein Teil der Natur sind, mit Religion zu tun?
Ich fühle mich absolut der Natur zugehörig, und bin
überhaupt nicht religiös.
Natürlich hat man im Regenwald, beim Tauchen im Korallenriff etc. eine nahezu 'andächtige' Stimmung, wenn man nicht verlernt hat zu staunen.
Aber man staunt ja zurecht, denn ohne die Natur gäbe es auch uns nicht. Das Leben ist nicht irgendein einzelner Zufall oder 'Designt', sondern eine großartige, über Jahrmilliarden andauernde, ständige Weiterentwicklung, von der wir auch nur ein kleiner Ast sind.
Aber das hat
überhaupt nichts mit Religion zu tun!
Im Gegenteil! Die Religion reduziert die Natur auf ein, in wenigen Tagen von einer göttlichen Macht dahingeklatschtes Etwas, das nur dafür da ist, die Bedürfnisse des Menschen zu befriedigen. Genau dieser Mensch ist nach den meisten Religionen etwas ganz besonderes, ja auserwähltes, dem die Erde 'untertan' zu sein hat, und wo auch nur er 'ewiges Leben' erlangen kann. Alle anderen Lebensformen finden zumeist kaum einmal Erwähnung in den heiligen Schriften, und wenn doch, dann oft als etwas negatives, gefährliches.
Ich liebe das Leben auf der Erde (zumindest überwiegend, diese 'Biophilie' ist sicher evolutionsbiologisch zu erklären), betrachte mich als dazugehörig, und versuche zu verstehen, nach welchen Gesetzmäßigkeiten das Leben abläuft, inklusive dem eigenen Leben.
Das ist ein völlig anderer Ansatz als sich von vorne herein als Krone der Schöpfung zu fühlen, das Leben nicht zu hinterfragen, und sich mit den Antworten auf einer Ansammlung alter Papyrusfetzen zufriedenzugeben.
Mit welchem Recht nehmen wir uns eigentlich diese maßlose, ignorante Arroganz heraus?
Dies ist einer der Gründe warum ich Religionen zutiefst verachte!