Dilemma Heirat

Re: Dilemma Heirat

Beitragvon stine » Di 2. Mär 2010, 16:43

Arathas hat geschrieben:Der Satz stammt fast 1:1 aus diesem einsteinsch'en Brief, den er mal verfasste, um klarzustellen, inwieweit er sich als "religiös" betrachtet.
Oha! Da kannst du mal sehen, mit welchen Gedanken sich mein Köpfchen trägt...

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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon platon » Di 2. Mär 2010, 17:05

stine hat geschrieben: ... mit welchen Gedanken sich mein Köpfchen trägt...

Das ist aber nicht hilfreich. Wenn Du anfängst, alle Farben mit "rot" zu bezeichnen, kannst Du sofort aufhören, von Farben zu reden.
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon stine » Di 2. Mär 2010, 17:24

Wie meinen?
Vielleicht sollten wir den Thread jetzt doch abtrennen lassen?
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon platon » Di 2. Mär 2010, 21:12

Es geht darum, die Begriffe z.B. für "religiös" nicht sinnlos in ihrer Bedeutung zu erweitern, wie Herr Einstein das offensichtlich getan hat und Du das auch tun willst, weil es ansonsten sinnfrei wird, darüber zu diskutieren.
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon Zappa » Di 2. Mär 2010, 21:52

stine hat geschrieben: Das Empfinden das ein Mensch beim Anblick der Natur haben kann, wenn er sich als Teil eines Ganzen erkennt, kann man also durchaus als religiös bezeichnen.


Das Gefühlt kennt wohl jeder hier (ich zumindest).

Aber Hand aufs Herz, was bringt es auf diese Gefühl noch eine bedeutungsschwangere Ebene drauf zu packen? Ist die Interpretation diese Gefühls, substantieller als das Gefühl selbst?

Ich glaube nicht wirklich.
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon stine » Mi 3. Mär 2010, 07:33

Warum etwas draufpacken?
Ich würde dieses Gefühl nicht kennen, wenn ich mich nicht als religiös erzogener Mensch irgendwann auf die Suche nach Gott gemacht hätte. Wäre ich atheistisch erzogen würde ich vielleicht gar nicht gesucht haben.
Aber wer weiß das schon.

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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon lorenz » Mi 3. Mär 2010, 16:10

stine hat geschrieben:Ich würde dieses Gefühl nicht kennen, wenn ich mich nicht als religiös erzogener Mensch irgendwann auf die Suche nach Gott gemacht hätte.

Das ist doch wohl ein Witz, oder?
Diese Gefühle haben Menschen u. a., wenn sie dem viel Größeren gegenüber stehen. Dazu braucht es doch keine "Götter"!
Ich meine, dass du da Opfer von Propaganda geworden bist, wenn du meinst, ohne Götter hättest du weniger tiefe Gefühle. Vielleicht ist es sogar umgekehrt, und du hättest dann noch tiefere, sprich unverbogene Gefühle.
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon xander1 » Mi 3. Mär 2010, 16:47

Für Nietzsche ist das Chritsentum unheimlich flach. Für mich auch. Da ist keine Tiefe.

Ansonsten ist es schon tragisch, wenn man tiefe Gefühle für eine Illusion aufbaut.
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon Charles Dawkins » Mi 3. Mär 2010, 18:23

Zappa hat geschrieben:
stine hat geschrieben: Das Empfinden das ein Mensch beim Anblick der Natur haben kann, wenn er sich als Teil eines Ganzen erkennt, kann man also durchaus als religiös bezeichnen.


Das Gefühlt kennt wohl jeder hier (ich zumindest).


Was hat die selbstverständliche Erkenntnis, das wir ein Teil der Natur sind, mit Religion zu tun? :erschreckt:

Ich fühle mich absolut der Natur zugehörig, und bin überhaupt nicht religiös.
Natürlich hat man im Regenwald, beim Tauchen im Korallenriff etc. eine nahezu 'andächtige' Stimmung, wenn man nicht verlernt hat zu staunen.
Aber man staunt ja zurecht, denn ohne die Natur gäbe es auch uns nicht. Das Leben ist nicht irgendein einzelner Zufall oder 'Designt', sondern eine großartige, über Jahrmilliarden andauernde, ständige Weiterentwicklung, von der wir auch nur ein kleiner Ast sind.

Aber das hat überhaupt nichts mit Religion zu tun!
Im Gegenteil! Die Religion reduziert die Natur auf ein, in wenigen Tagen von einer göttlichen Macht dahingeklatschtes Etwas, das nur dafür da ist, die Bedürfnisse des Menschen zu befriedigen. Genau dieser Mensch ist nach den meisten Religionen etwas ganz besonderes, ja auserwähltes, dem die Erde 'untertan' zu sein hat, und wo auch nur er 'ewiges Leben' erlangen kann. Alle anderen Lebensformen finden zumeist kaum einmal Erwähnung in den heiligen Schriften, und wenn doch, dann oft als etwas negatives, gefährliches.

Ich liebe das Leben auf der Erde (zumindest überwiegend, diese 'Biophilie' ist sicher evolutionsbiologisch zu erklären), betrachte mich als dazugehörig, und versuche zu verstehen, nach welchen Gesetzmäßigkeiten das Leben abläuft, inklusive dem eigenen Leben.

Das ist ein völlig anderer Ansatz als sich von vorne herein als Krone der Schöpfung zu fühlen, das Leben nicht zu hinterfragen, und sich mit den Antworten auf einer Ansammlung alter Papyrusfetzen zufriedenzugeben.

Mit welchem Recht nehmen wir uns eigentlich diese maßlose, ignorante Arroganz heraus?
Dies ist einer der Gründe warum ich Religionen zutiefst verachte!
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon stine » Mo 8. Mär 2010, 08:12

Religionen sind nun aber mal eine alternative Sinnsuche. Es gibt doch nicht nur die christlichen Religionen. Es gibt viele Naturreligionen oder meditative Seinswahrnehmungen die vielen Menschen helfen, sich im Leben zu orientieren. Wenn man dies selber nicht braucht, ist es auch gut, aber wer es braucht, soll es haben können und niemand sollte von sich auf andere schließen.

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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon platon » Mo 8. Mär 2010, 23:48

stine hat geschrieben:Religionen sind nun aber mal eine alternative Sinnsuche.

Und um diesen Sinn zu finden, braucht man unbedingt erfundene Lichtgestalten, die einem den Blick auf die empirischen Wahrheiten vernebeln?
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon stine » Di 9. Mär 2010, 07:30

Du wirst lachen, aber es geht beides nebeneinander. Das eine im Fronthirn das andere im Hinterkopf. :^^:

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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon platon » Di 9. Mär 2010, 21:23

stine hat geschrieben:Du wirst lachen, aber es geht beides nebeneinander.

Natürlich, es gibt zig-Millionen Menschen mit erfundene Lichtgestalten im Kopf, die ihnen den Blick auf die empirischen Wahrheiten vernebeln.
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon stine » Mi 10. Mär 2010, 07:59

Kommt drauf an, was du unter Empirie verstehst. Viele Menschen haben eben die Erfahrung gemacht, dass ein Gott im Hinterkopf manchmal gute Dienste leistet, sonst würden sie nicht ein Leben lang daran festhalten.
Es gibt doch keinen logisch denkenden Menschen, der die Bibel als Gotteswort im Sinne der Erfinder betrachtet. Bibellesen ist immer eine Frage der Inspiration und der Interpretation. Dass ein atheistisch erzogener Mensch das nicht nachvollziehen kann, kann ich nicht nachvollziehen, weil ich es nun mal anders kenne.
Dass aber heute eine Reihe christlich Erzogener in pubertäre Abwehrstellung verfallen und nachfolgenden Generationen die Krücke Religion nicht mehr zugestehen wollen, finde ich doch sehr egoistisch. Die Wahl sollte man jedem Menschen lassen.

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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon xander1 » Mi 10. Mär 2010, 12:11

Dass in der Bibel Lichtgestalten vorhanden sind ist eigentlich das harmloseste an der Bibel, an dem Grad der supranaturalistischen Elemente von etwas kann man wenig ablesen.

Ich habe allerdings ein Problem mit der Weisheit, die die Bibel vermittelt.
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon Jan R. » Mi 17. Mär 2010, 21:26

"Religiöse" Gefühle bei Atheisten:


Ich glaube das, was Stine mit Religiösität ausdrücken will, ist der Begriff Demut. Carl Sagan und auch Richard Dawkins haben in ihren philosophischen Arbeiten eine gewisse Naturdemut entwickelt, aus der sie ihren humanistischen Standpunkt, der mittlerweile über den Menschen hinaus geht, ableiten.
Ich teile das Gefühl und verstehe auch, dass das Religion ähnlich sehen könnte. Aber das hat in erster Linie null mit Atheismus zu tun.
Und sollte daraus irgendwann eine Religion oder was auch immer entstehen, so würde sie wesentlich menschlicher und freier im Sinne von Dogmen sein, als es jede aktuelle Religion jemals sein kann.
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon stine » Do 18. Mär 2010, 07:39

Jan R. hat geschrieben:...der Begriff Demut.
Hab ich auch des öfteren schon geschrieben.
Aber weil dieser Begriff Nichtreligiösen unbekannt und er auch nicht im Fremdwortregister zu finden ist, kann das hier niemand nachvollziehen.

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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 18. Mär 2010, 09:16

Demut bzw. demütig bedeutet übrigens ursprünglich ungefähr soviel wie "dienstwillig", es ist selbstredend dass die Kirchenfürsten scharf auf dienstwillige Mägde und Knechte waren :mg:
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon Gernot Back » Do 18. Mär 2010, 21:12

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Demut bzw. demütig bedeutet übrigens ursprünglich ungefähr soviel wie "dienstwillig"

Das nennt man mit einem Fremdwort übrigens auch servil ...
Eine solche Haltung gilt heutzutage allgemein, wenn man von religiösen Kontexten einmal absieht, nicht gerade als erstrebenswert, sondern eher als therapiebedürftig.

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Gruß Gernot
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Re: Dilemma Heirat

Beitragvon Jan R. » Fr 19. Mär 2010, 18:30

Aber Demut bezieht sich doch auch wieder nur auf eine bestimmte Instanz. Wenn ich also ins Universum hinaus blicke und dadurch merke wie klein und unbedeutend ich eigentlich bin und erkenne, dass das auf jeden Menschen zutrifft und ich deshalb ein Gefühl von Demut entwickle, dass zu Pazifismus (Meinungen sind unbedeutend vor der Größe des Universums und Kriege dafür auch) und Handlungsdrang (Ich hab nur wenig Zeit, die sollte ich nutzen, ~ 13,7 Milliarden Jahre ⋙ ein Menschen Leben) usw. entwickle, soll das schlecht sein, nein, sogar therapiert werden?
Sorry, aber das klingt nach Überheblichkeit oder, was wahrscheinlicher ist, wir haben total aneinander vorbei geredet.
Stine hat geschrieben:Aber weil dieser Begriff Nichtreligiösen unbekannt und er auch nicht im Fremdwortregister zu finden ist, kann das hier niemand nachvollziehen.
Ich kenne ihn doch. :rollsmilie2: Und religiös ist sicherlich keine Eigenschaft die auf mich zutrifft.
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