Religiöses Vakuum

Religiöses Vakuum

Beitragvon xander1 » Do 16. Sep 2010, 08:21

Ich erstelle dieses Thema wegen einer Frage: Gibt es ein Religiöses Vakuum oder ist Religionslosigkeit kein Vakuum, das durch Religionen gefüllt werden wird?

Ein Christ mit sehr ausgeprägter Doppelmoral meinte einmal zu mir, dass in Deutschland b.z.w. Europa ein religiöses Vakuum herrscht, durch das fremde Religionen hier Einfluss gewinnen, weil hier der Nährboden dafür existieren würde. In einer Sendung von Welt der Wunder wurde auch berichtet davon, dass sich heute jeder seine Religion selbst zusammen-schustert aus vorhandenen Varianten: Kartenlegen, Hexenglauben, Germanischer Glaube, Buddhismus, Reiki, usw.

Meines Wissens nach soll Naturalismus kein Ersatz sein für eine Religion, aber Naturalismus erklärt Dinge, die ansonsten Religionen erklärt hätten. Damit ersetzt Naturalismus teilweise Religion, aber nur teilweise. Eine andere Art des Ersetzens wäre es sich für Fantasy oder SciFi zu interessieren. Jedoch vermitteln die verschiedenen Religionen Werte. Jedoch gibt es meines Wissens nach beim Naturalismus keinen Wertekonsens. Nicht einmal einen humanistischen Wertekonsens, jedoch als Zusatzoption.

Ich vermute, dass es so etwas wie ein religiöses Vakuum gibt, so lange etwas nicht Religion ersetzen kann. Ich denke Religion hat unsere Evolution sehr maßgebend beeinflusst, da es auch die Partnerwahl beeinflusst, wie ich mir einbilde. Humanismus oder so etwas wie Humanismus z.B. aufklärerisches Gedankengut wäre ein Baustein als Konkurrenzelement gegenüber religiösen Wertevorstellungen.

Dennnoch: Wer konservative Wertevorstellungen hegt, dem bleiben nur begrenzte Optionen: Christentum, Islam, CDU, NPD. Mehr fallen mir nicht ein. Der kämpferische Atheismus erscheint mir nicht sonderlich konservativ, eher linksliberal - so zumindest mein Eindruck.
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon mat-in » Do 16. Sep 2010, 08:46

Also so weit ich das sehe bringen viele Leute in Europa ihre Religion einfach mit, die Zahl der zum Islam konvertierten Hausfrauen und -Männer) die nichts besseres zu tun hatten hällt sich wahrscheinlich in Grenzen?

Was dein Freund vielleicht meint ist, das man es in Europa nach lange, zähen Ringen geschafft hat ein stück von der Religion als allesbestimmende Staats- und Alltagsmacht abzurücken und damit auch andere toleriert ohen sie gleich zu steinigen oder zu verbrennen.

Aber so formuliert will er das sicher nicht hören.
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon xander1 » Do 16. Sep 2010, 08:53

Fakt ist: wir haben heute viel mehr Atheisten als vor 100 Jahren und Fakt ist, dass viele sich nur Christ nennen und keine sind.

Fakt ist ist außerdem, dass heute Religionen auch gewechselt werden, wohingegen früher der Staat vorgeschrieben hat an was man zu glauben hat.

Ich kenne viele Menschen, die einen Glauben angenommen haben, den sie früher nicht hatten, sehr viele.
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon Arathas » Do 16. Sep 2010, 09:19

xander1 hat geschrieben:Eine andere Art des Ersetzens wäre es sich für Fantasy oder SciFi zu interessieren. Jedoch vermitteln die verschiedenen Religionen Werte.


1. Fantasy oder Sci-Fi sind kein Ersatz für Religionen, denn die Leser von Fantasy und Sci-Fi-Romanen wissen sehr genau, dass es sich hierbei nur um Fiktion handelt.
2. Auch Romane können Werte vermitteln. Wer, wie ich, in seiner Jugendzeit zwischen 13 und 17 alle Terry Pratchett-Romane mehrmals verschlungen hat, wird daraus auch einen Haufen Werte übernommen haben. Ich zumindest habe das.
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon xander1 » Do 16. Sep 2010, 10:57

Ich habe Ersetzen und nicht Ersatz geschrieben. Wenn ein Mensch im Kopf etwas fantastisches braucht als Genugtuung. Fantasievolles ist nur ein Teil, was ich mit Ersetzen und nicht Ersatz meine.

Ich bin sehr sicher, dass man weniger Religion braucht, wenn man sich genug mit Fantastischen Dingen auseinandersetzt, also Dinge von denen man weiß dass sie irreal sind. Damit sage ich nichts über Rationales aus. Es ist egal ob man an das phantastische glaubt oder ob man es für wahr hält.

Ich wette mit einer Statistik könnte man das belegen!

Ich denke ein besonderes Gegengift ist Literatur über fiktive Götter. Dann erlernt man praktisch: Fiktion=Götter Götter=Fiktion. Ich denke, dass besonders Herr der Ringe so ein Gegengift sein kann, weil es da ein Überwesen gibt.
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon mat-in » Do 16. Sep 2010, 12:15

xander1 hat geschrieben:Ich habe Ersetzen und nicht Ersatz geschrieben. Wenn ein Mensch im Kopf etwas fantastisches braucht als Genugtuung. Fantasievolles ist nur ein Teil, was ich mit Ersetzen und nicht Ersatz meine.

Ich denke ein besonderes Gegengift ist Literatur über fiktive Götter. Dann erlernt man praktisch: Fiktion=Götter Götter=Fiktion. Ich denke, dass besonders Herr der Ringe so ein Gegengift sein kann, weil es da ein Überwesen gibt.

Ich glaube nicht, daß ich das "ersetze". Ich lese sehr viel, mich interessiert aber eben das langweilige Leben von Dieter Bohlen als autobiographie nicht, sondern ich lese Science Fiction. Das lese ich weil ich gerne Ideen weiter spinne, mir die Zukunft vorstelle, vernetzte Zusammenhänge abwäge und manchmal auch, weil ich froh sein möchte, das es (noch) nicht so weit ist (Globalia, 1984, etc.). Mit Fantasy verhällt es sich da ganz ähnlich. Ich habe schon genug Mist über das hier und jetzt und will mal "in einer Welt entspannen in der die Dinge einfacher sind". Ein Ersatz oder auch nur zum Ersetzen ist das glaube ich nicht, auch wenn man wohl eine Scheinkorrelation finden könnte da Leute ohne striktes Religionsbewußtsein wohl eher bereit sind was fantastisches zu lesen.

Umgekehrt kann ich mir das schon eher erklären, daß lesen über fiktive Götter die fiktivität der eigenen Götter vor Augen bringt. Ich würde da statt dem herrn der Ringe oder Narnia eher Romane in den Vergessenen Reichen empfehlen. Da gibt es ein par sehr gute Fantasyromane von Leuten die damit zum Autoren Schwergewicht geworden sind und es ist voll von Göttern, Göttlichen Intrigen, usw. http://en.wikipedia.org/wiki/Forgotten_Realms
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon stine » Do 16. Sep 2010, 12:19

Die Menschen fühlen sich auf verschiedenste Arten angesprochen; über Religionen oder auch das Verstehen der praktikablen Welt in Form der Naturwissenschaften. Was ich aber nicht glaube ist, dass irgend jemand einen Fantasy-Roman mit der Realität verwechseln könnte und denkt, Harry Potter und seine Zauberlerlinge gäbe es wirklich.

Aufgrund der wissenschaftlichen Aufklärung zwischen 1000 und 1500 in Westeuropa, tun sich die Kirchen heute extrem schwer, ihren christlichen Glauben noch an die nächste Generation zu vermitteln. Die sozialistisch, atheistisch erzogenen Bürger der östlichen Bundesländer tun ein zusätzliches, damit Religion ihren Boden verliert. Dass auf solchem "religionsfreien" Gebiet der Sinnsuchende eventuell fehlgeleitet wird, ist eine logische Folge. Eine religiös geleitete Erziehung, die alltagstaugliche Werte vorsieht, ist mE der beste Schutz vor Fanatismus und Sektierei. Ist dann aber leider wieder so weichgespült, dass es auch nicht taugt, die Menschen dauerhaft zu binden.

Ein religiöses Vakuum ist zwar ein guter Nährboden für striktere Staatsreligionen, die sich hier ungeniert ausbreiten können, aber träfen zwei strikte Religionen aufeinander, wäre das auch nicht besser.
Bei Religionsgegnern erfährt interessanterweise der Islam große Toleranz, das Christentum dagegen, wird aufgrund klerikaler Missgriffe zur Zeit ziemlich kaputt gemacht. Wer an die Vorsehung glaubt, müsste sagen: Gottes Wege sind sonderbar! Wenn die christliche Religion eben am Ende ist, schickt er uns halt eine andere.

LG stine
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon Arathas » Do 16. Sep 2010, 12:31

stine hat geschrieben:Bei Religionsgegnern erfährt interessanterweise der Islam große Toleranz, das Christentum dagegen, wird (...) ziemlich kaputt gemacht.


Hast du das Gefühl wirklich? Ist ja heute schonmal hier im Forum so in der Art behauptet worden, weiß gerade nicht mehr, wo. Keine Ahnung, wie es die anderen hier empfinden, aber ich zumindest ziehe keine Religion "einer anderen vor". Für mich sind sie alle gleich :irre: - der Islam wird gerade höchstens etwas geschont (selbst von mir), weil Sarrazin und öffentliche Meinungsmache so gegen ihn hetzen. Dabei ignorieren diese ganzen Deutschen, die sich da so vehement gegen den Islam aussprechen, dass ihre eigene Religion weder besser noch schlechter ist. Ich stelle mich nicht hinter den Islam - aber ich stelle mich hinter die Idee, dass alle Religionen gleich unsinnig sind und keiner von ihnen der Vorrang zu gewähren ist. Wenn schon Religionsbashing, dann doch bitte allgemein. Nur auf dem Islam rumhacken ist ignorant.
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 16. Sep 2010, 12:49

xander1 hat geschrieben:Ich vermute, dass es so etwas wie ein religiöses Vakuum gibt,
Magst du vermuten, ich vermute nicht, dass es dies allgemein so gibt.
Es mag aber Menschen geben, die tatsächlich einen Ersatz brauchen. Wie andere z.B. Methadon statt Heroin. Ich brauche kein Methadon.
xander1 hat geschrieben:Ich denke Religion hat unsere Evolution sehr maßgebend beeinflusst, da es auch die Partnerwahl beeinflusst, wie ich mir einbilde.
Beispiele?
Außer dem Rückgang der Rothaarigen dank der (vorallem) katholischen Kirche fällt mir jetzt spontan nichts ein.
stine hat geschrieben:Eine religiös geleitete Erziehung, die alltagstaugliche Werte vorsieht, ist mE der beste Schutz vor Fanatismus und Sektierei.
Dein Erachten (deine rosarote Glaubensnbrille) in allen Ehren, aber eine religiöse Erziehung ist eher der Nährboden für religiöse, spirituelles und esoterisches Denken und die meisten Fanatiker sind prall religiöse Fanatiker. Und vergesse auch nicht, auch deine Religion ist aus einer kleinen radikalen Sekte (größtensteils) mit Gewalt zu einer Weltreligion geworden. (selbst wenn Gewalt nicht der Ursprung der Sekte war/ist)
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon mat-in » Do 16. Sep 2010, 13:14

Arathas hat geschrieben:...aber ich stelle mich hinter die Idee, dass alle Religionen gleich unsinnig sind und keiner von ihnen der Vorrang zu gewähren ist. Wenn schon Religionsbashing, dann doch bitte allgemein. Nur auf dem Islam rumhacken ist ignorant.

Es mag jetzt dahingestellt sein ob das Christentum genauso "aggressive" Anhänger hat wie der Islam, denn schließlich fallen ja christlich-amerikanische Bomben auf islamistische-Sprengstoffwesten Träger... aber das ist wohl zu flach gedacht. Es gibt aber Religionen deren Anhänger aufgeklärter und gemäßigter sind (und mich vor allem weniger beläßtigen als andere). Mal einen Budhisten an der Tür gehabt der dir was verkaufen wollte?

Was Religion und Evolution angeht, liegen Gedanken natürlich nahe, das in Europa durch die Aufklärung Gene die eine starke Religiösität des Gehirns hervorrufen rausverdünnt wurden, weil es ja nicht mehr so wichtig war um in der Gemeinschaft akzeptiert zu werden. Das es in den USA nicht so ist, weil da religiöse Fanatiker ein neues, christliches Land gründen wollten mit ihren Genen hin ausgewandert sind, etc. Nicht übersehen sollte man auch den evolutiven Vorteil den es bringt wenn das gro der Menschen in einer Umgebung in der keine Zeit ist zu philosophieren und zu denken sich einfach an die Regeln hällt die jemand der die Zeit hatte aufstellt.

Das ganze übersieht aber, wie viele "Religiöse" menschen es gibt, die gar nicht so wirklich gläubig sind und es verkennt das Sozialisierung und Erziehung einen *gewaltigen* Einfluß haben. Natürlich gibt es da Biologische Zusammenhänge, zum Beispiel zwischen Gehirnaktivitäten im Schläfenlappen und der Stärke von mystischen/religiösen/übernatürlichen gefühlen, aber wenn man das so platt hinstellt begibt man sich auf Sarrazin Nievau...
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon Arathas » Do 16. Sep 2010, 13:57

mat-in hat geschrieben:
Arathas hat geschrieben:Mal einen Budhisten an der Tür gehabt der dir was verkaufen wollte?


Nee, noch nichtmal nen Zeugen Jehova, obwohl ich so gern mal einen haben würde. :mg:

Buddhisten sind eh ne Religion für sich, da sie ja keine Götter anbeten, nicht mal einen. Siddharta/Buddha war ja in deren Glaubenskonstrukt auch ein Mensch, der allerdings die Erleuchtung erlangte.

Wenn ich das Wort Religion benutze, impliziere ich dabei für gewöhnlich einen Glauben an Gott, einen Schöpfer oder etwas anderes Übernatürliches.
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon Arathas » Do 16. Sep 2010, 14:15

mat-in hat geschrieben:
Arathas hat geschrieben:Es mag jetzt dahingestellt sein ob das Christentum genauso "aggressive" Anhänger hat wie der Islam


Das ist nur eine Frage der Zeit. Wie beim Meer schlagen die Wellen der Religion manchmal höher, manchmal ist das Gewässer ruhiger. Ja, momentan gibt es keine Christen, die Flugzeuge entführen und in Hochhäuser fliegen. Aber es gab auch Zeiten, da haben die Christen so richtig reingehauen und so ziemlich jeden Andersdenkenden einfach umgebracht. Und da die Zeit nicht stillsteht, werden auch die Wellen des Christentums irgendwann wieder höher schlagen und neue Splittergruppen und Radikale hervorbringen, die im Namen Gottes andere Menschen töten.

Nur, weil der Islam im Moment scheinbar die Religion ist, die zu mehr Gewalttätigkeit führt, würde ich nicht hergehen und das eine verteufeln und das andere loben. Objektiv lässt sich das Ganze sowieso nicht betrachten, aber am Objektivsten, wie ich denke, wäre dann, die Zahl der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Todesopfer seit Gründung der Religion gegeneinander aufzurechnen. Da fallen dann 3000 Menschen, die am 11. September 2001 gestorben sind, nicht mehr groß ins Gewicht. Natürlich kann man da keine konkreten Zahlen miteinander vergleichen, aber der gesunde Menschenverstand sagt einem: Alle miteinander verglichenen Religionen geben oder nehmen sich in der Hinsicht nicht wirklich etwas.
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon Dissidenkt » Fr 17. Sep 2010, 13:26

Schönes und wichtiges Thema! :2thumbs:

xander1 hat geschrieben:Gibt es ein Religiöses Vakuum oder ist Religionslosigkeit kein Vakuum, das durch Religionen gefüllt werden wird?


Es gibt tatsächlich kein religiöses Vakuum (auch wenn es auf den ersten Blick so scheint).

Religionen entstehen aus der Frage nach unserer Herkunft und dem Sinn unserer Existenz.
Sie haben also nicht nur ihre Berechtigung, sondern sind ein notwendiger und gewichtiger Schritt in der Evolution menschlichen Bewusstseins, das Fragen stellt, für die es noch keine Antworten hat.

Der Rückgang der Religion in aufgeklärten Gesellschaften ist ein Zeichen zunehmender Bildung. Fragen werden beantwortet, Glauben wird durch Wissen ersetzt. Es entsteht also kein religiöses Vakuum, sondern eine Wissensgesellschaft, die in zunehmendem Maße nicht mehr auf Glauben angewiesen ist.

Das klingt zunächst positiv, birgt aber auch Gefahren, denn Religion bietet mehr als nur Vertröstung und Pseudoantworten. Religion bietet Spiritualität, ein Wertesystem und gesellschaftlichen Kitt durch gemeinsame Rituale. Ich habe noch keine Antworten auf die Frage, wie Gesellschaften diesen Verlust kompensieren können. Ich denke nicht, dass ich die Gefahren einer Gesellschaft ohne Werte hier darstellen muss.
Wir erleben in Deutschland, dass Materialismus, Konsumdenken und Medienberieselung einen großen Teil dieses spirituellen und gemeinschaftsbildenden Vakuums füllen. Dahinter steckt kein Plan, sondern rein wirtschaftliche Logik fern jedes moralischen Wertesystems.

Religiös zu sein ist bekanntermaßen ziemlich einfach. Du bekennst dich, lernst 10 Regeln, befolgst diese und schon hast du immer recht. Sein Leben nach dem Verstand auszurichten ist viel aufwändiger, weil es ständiger Selbstreflexion, Eigenkorrektur und Flexibilität bedarf. Dawkins hat recht, wenn er sagt, die meisten Europäer seien Atheisten. Das bedeutet aber nicht, dass diese Atheisten ein Weltbild oder Wertesystem haben, mit dem man eine Gesellschaft aufbauen kann, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.

Wir haben also kein religiöses Vakuum, sondern ein Vakuum wo Werte sein müssen.
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon xander1 » Sa 18. Sep 2010, 06:35

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Ich vermute, dass es so etwas wie ein religiöses Vakuum gibt,
Magst du vermuten, ich vermute nicht, dass es dies allgemein so gibt.

Ja das steht ja jedem offen. Behaupten will ich es nicht.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Es mag aber Menschen geben, die tatsächlich einen Ersatz brauchen. Wie andere z.B. Methadon statt Heroin. Ich brauche kein Methadon.

Damit widersprichst du dir selbst ein wenig, weil es Menschen gibt, die doch etwas das die Religionen bieten brauchen zu glauben. Aber es gibt ja auch noch die Spiritualität. Wobei ich nicht nachvollziehen kann wieso man sie brauchen würde.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Ich denke Religion hat unsere Evolution sehr maßgebend beeinflusst, da es auch die Partnerwahl beeinflusst, wie ich mir einbilde.
Beispiele?
Außer dem Rückgang der Rothaarigen dank der (vorallem) katholischen Kirche fällt mir jetzt spontan nichts ein.

Zum Glück muss ich das nicht argumentativ beweisen, weil ich geschrieben habe: Ich denke, und nicht: Es ist so. Das sollte ich in Zukunft öfter machen, dann wird auch nicht so scharf auf mich geschossen. Also: Es ist eine Mutmaßung von mir, zu denken, dass z.B. der Islam einen Einfluss auf die Evolution hat: Wenn man bedenkt: Zwangsehen, Steinigung wenn man fremdgeht. Das bedeutet letztendlich, dass die betreffenden Personen andere Kinder bekommen, als wenn sie nicht mit dem Islam leben würden. Ich habe keinen Schimmer, was das für einen Einfluss auf die Evolution hat, wahrscheinlich einen minimalen, aber über Jahrhunderte oder Jahrtausende müsste ein Unterschied zwischen Gesellschaften mit und ohne Islam feststellbar sein, einfach weil die Wahl des Partners durch ein anderes Regelwerk bestimmt ist. Es gibt andere Kriterien. Ja, ich spekuliere sogar darauf, dass eine atheistische Partnerwahl am ehesten nach den evolutionären Prinzipien arbeitet (Anpassung), als ein von Menschen ausgedachtes System wie der Islam. Männer und Frauen achten als Atheisten bei der Partnerwahl auf Geld, Schönheit, Gesundheit, Kraft, Charakter, Macht. Für Zwangsehen gelten andere Prinzipien, die ich nicht kenne. Ich mutmaße außerdem, dass eine atheistische Partnerwahl dem Erbgut eher dient, als ein System islamisches Zwangs-Ehen-System. Auch eingetrichterte Wertevorstellungen beeinflussen das Verhalten in Sachen Fortpflanzung, wenn es entsprechende Werte sind. Wie sie das beeinflussen, müsste man erst mal überhaupt wissenschaftlich untersuchen.

Meine Mutmaßungen und Folgerungen sind nicht wissenschaftlich, jedoch bieten sie Anregungen für wissenschaftliche Untersuchungen, sofern sie nicht absurd sind. Dabei fällt mir ein, dass ich mal ein Thema erstellen könnte: "Was ist Wissenschaft?", ich denke auch so ein Thema ist bei den Brights überfällig.
Dissidenkt hat geschrieben:Schönes und wichtiges Thema! :2thumbs:

Danke, ich bemühe mich oft, wenn ich Themen erstelle, dass sie auch gefallen.
Dissidenkt hat geschrieben:Es gibt tatsächlich kein religiöses Vakuum (auch wenn es auf den ersten Blick so scheint).

OK, sagst du: Ich weiß es nicht 100%.
Dissidenkt hat geschrieben:Religionen entstehen aus der Frage nach unserer Herkunft und dem Sinn unserer Existenz.

Das weiß ich auch nicht. In der Bibel ist die Herkunft unser Existenz zwar zentral, aber verhältnismäßig wenig beschrieben im Vergleich zum Umfang der Bibel. Man könnte auch argumentieren, dass die Beschreibung der Herkunft unserer Existenz in der Bibel lediglich der Manifestation des Glauben dienen solle, der widerum den jeweiligen religiösen Werten dienen soll. Es gibt also beide konträre Meinungen. Letztendlich kann man nur mutmaßen oder eine Zeitmaschine bauen mit Gehirnscanner für Moses. :mg:
Dissidenkt hat geschrieben:Sie haben also nicht nur ihre Berechtigung, sondern sind ein notwendiger und gewichtiger Schritt in der Evolution menschlichen Bewusstseins, das Fragen stellt, für die es noch keine Antworten hat.

Das erscheint logisch.

Dissidenkt hat geschrieben:Der Rückgang der Religion in aufgeklärten Gesellschaften ist ein Zeichen zunehmender Bildung.

Ich würde es nicht nur auf Bildung reduzieren, wobei das eigentlich der zentrale Punkt ist. Der Kommunismus hat auch sein übriges getan, wobei man kommunistisch gebildet werden muss. Die Aufklärung, der Humanismus hat auch den Glauben aufgeweicht, weil die Menschen neue Werte bekommen haben und weil die Menschen mehr Hinterfragt haben durch den Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit.

Dissidenkt hat geschrieben:Fragen werden beantwortet, Glauben wird durch Wissen ersetzt. Es entsteht also kein religiöses Vakuum, sondern eine Wissensgesellschaft, die in zunehmendem Maße nicht mehr auf Glauben angewiesen ist.

Was ist aber wenn in so eine Gesellschaft die Christen dieses Wissen besitzen, jedoch vorgeben es nicht zu wissen, bzw. einfach behaupten sie würden weiterhin an Gott glauben?
Dissidenkt hat geschrieben: Religion bietet Spiritualität, ein Wertesystem und gesellschaftlichen Kitt durch gemeinsame Rituale. Ich habe noch keine Antworten auf die Frage, wie Gesellschaften diesen Verlust kompensieren können.

Ich bin in der DDR aufgewachsen und es gab sozialistische Ideale und Werte: Die Mutter war ein idealisiertes Bild. Freundschaft wurde im Sozialismus idealiert. Es wurde nicht mit Sex geworben, es galt nicht das Prinzip Sex sells. Doch es gab FKK. Das ist ein viel natürlicheres und friedlicheres zwischenmenschliches Verhältnis.

In Deutschland gibt es z.B. "die Gesellschafter". Diese Organisation will durch Werbung Werte vermitteln. Sie gehört zu Aktion Mensch. Ich habe aber keine neuen Aktionen von denen gesehen.

Dissidenkt hat geschrieben:Ich denke nicht, dass ich die Gefahren einer Gesellschaft ohne Werte hier darstellen muss.

Es wird immer irgendwelche Werte geben. Es kann jedoch passieren, dass die Gesellschaft Werte bekommt, zB. durch die Medien, die gar nicht gut für die Gesellschaft sind. Wer regelmäßig freenet.de und bild.de ließt, denkt bekommt den Wert vermittelt, dass es besonders wichtig ist gut im Bett zu sein, dass das zählt. Ich will ja nicht prüde sein, aber das ist dumm!

Dissidenkt hat geschrieben:Das bedeutet aber nicht, dass diese Atheisten ein Weltbild oder Wertesystem haben, mit dem man eine Gesellschaft aufbauen kann, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.

Der Humanismus ist das beste Wertesystem, das ich kenne, um dafür geeignet zu sein für die Zukunft gewappnet zu sein. Kennst du ein besseres?

Dissidenkt hat geschrieben:Wir haben also kein religiöses Vakuum, sondern ein Vakuum wo Werte sein müssen.

Ich kenne eine die war Atheistin und wurde Hexe und Kartenlegerin.
Ich kenne einen der war Atheist und der hat den germanischen Glauben angenommen.
Ich kenne einen der wurde Taoist/Daoist. Taoistische Werte sind mit nicht bekannt.

Es kann also nicht nur an den Werten liegen.

Meine Lebenserfahrung lehrt mich etwas anderes als dass wir ein Wertevakuum hätten, und lies mal außerdem das hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wertewandel

du kannst allenfalls kritisieren, dass wir nicht die richtigen Werte haben. Werte gibt es immer. Werteverfall ist nur die Erscheinung eines Wertewandels.
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon mat-in » Sa 18. Sep 2010, 08:11

Für ein vakuum muß man auch erst mal mit Kraft was wegnehmen und das füllt sich dann mit einem gewissen Antrieb wieder, oder?

Vielleicht haben wir eher ein auswaschen, verwischen, verschieben von Wertenund Religiösen Vorstellungen?
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon stine » Sa 18. Sep 2010, 08:51

xander1 hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Ich denke nicht, dass ich die Gefahren einer Gesellschaft ohne Werte hier darstellen muss.
Es wird immer irgendwelche Werte geben. Es kann jedoch passieren, dass die Gesellschaft Werte bekommt, zB. durch die Medien, die gar nicht gut für die Gesellschaft sind. Wer regelmäßig freenet.de und bild.de ließt, denkt bekommt den Wert vermittelt, dass es besonders wichtig ist gut im Bett zu sein, dass das zählt. Ich will ja nicht prüde sein, aber das ist dumm!
Die Bibel ist ein tausende Jahre alter Erfahrungsbericht der Menschen. Darin stehen ihre Sorgen und Nöte und alle Schwierigkeiten des menschlichen Zusammenlebens, die sich damals wie heute ziemlich ähnlich sind. Die damaligen Konsequenzen und Strafen mögen uns zwar rigoros erscheinen, hatten aber auch keinen anderen Zweck, als Störenfriede zu belehren. Man kann nun über die Bibel denken, wie man will, aber eines zeigt sie deutlich: Der Mensch sucht seit mehr als 2000 Jahren nach den "richtigen" Werten!
Die in der Bibel mit dem NeuenTestament gefundenen Werte basieren also auf Generationen übergreifende Erfahrungen. Heute bezweifelt man diese wieder und warum? Weil die Wissenschaften keinen personellen Gott gefunden haben oder begründen können. All die gesammelten menschlichen Erfahrungen und Niederschriften werden damit obsolet, was ich sehr schade finde.
So wird es wieder viele, viele Generationen brauchen, bis man sich darüber einig ist, dass der Mensch Hoffnung, Liebe und sittliches Vertändnis braucht, um im sozialen Miteinander bestehen zu können.

xander1 hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Das bedeutet aber nicht, dass diese Atheisten ein Weltbild oder Wertesystem haben, mit dem man eine Gesellschaft aufbauen kann, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.
Der Humanismus ist das beste Wertesystem, das ich kenne, um dafür geeignet zu sein für die Zukunft gewappnet zu sein. Kennst du ein besseres?
Der Humanismus macht erstmal nichts anderes, als den Menschen in die Mitte zu stellen und gut zu heißen, was der Mensch, jeder einzelene, für sich als gut erachtet. (Beliebtes Zitat: Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu!) Wie schon vorweg geschrieben, haben die frühen Menschen bereits die Erfahrung gemacht, dass nicht immer gut ist, was zuerst für gut gehalten wird. Manches Treiben schadet mehr, als es nützt; die Erkenntnis kommt leider immer erst mit dem Absaufen. Und was der eine gut findet, kann für den anderen eine Katastrophe sein.
Überlieferte Erfahrungen werden ignoriert und eigene müssen gemacht werden, so ist das bei Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und ganzen Generationen. Ein Wertesystem zu schaffen, indem man die alten Werte erstmal aushebelt halte ich deswegen für unnütz und riskant.
Religionen liefern beständige Werte, wie sie sich über Generationen hinweg bewährt haben. Es gilt also nicht Religionen abzuschaffen, sondern ihren Inhalt zu überdenken und zu bewahren, was zu bewahren wert ist.

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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon musicman » Sa 18. Sep 2010, 09:15

Dissidenkt hat geschrieben:Wir erleben in Deutschland, dass Materialismus, Konsumdenken und Medienberieselung einen großen Teil dieses spirituellen und gemeinschaftsbildenden Vakuums füllen.


Füllen sie es wirklich, ich bin mir da nicht so sicher - ich glaube eher nicht. Es werden andere Bedürfnisse geweckt, die vorgaukeln es füllen zu können, wie sollte man spirituelle Sehnsucht mit materiellen Werten befriedigen können ?
Wie erlärt sich sonst der Zulauf bei esoterischen Zirkeln, Freikirchen und was es alles so gibt ?
Selbst der Klimawechsel nimmt religiöse Formen an, es gibt ein Dogma, es gibt die Bösen und die Guten, die Diskussion hat den Boden des pragmatischen längst verlassen.
Selbst bei der Ernährung geht es nicht mehr um Geschmackssache oder persönliche Einstellung, es geht darum die Welt zu retten. Es hat mir sehr den Anschein, daß sich die Leute pseudoreligiöse Inhalte schaffen um das Vakuum zu füllen.

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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon mat-in » Sa 18. Sep 2010, 09:20

stine hat geschrieben:Die Bibel ist ein tausende Jahre alter Erfahrungsbericht der Menschen. Darin stehen ihre Sorgen und Nöte und alle Schwierigkeiten des menschlichen Zusammenlebens, die sich damals wie heute ziemlich ähnlich sind. Die damaligen Konsequenzen und Strafen mögen uns zwar rigoros erscheinen, hatten aber auch keinen anderen Zweck, als Störenfriede zu belehren. Man kann nun über die Bibel denken, wie man will, aber eines zeigt sie deutlich: Der Mensch sucht seit mehr als 2000 Jahren nach den "richtigen" Werten!
Hat super funktioniert, Straftaten wie Diebstahl oder Mord sind heute so gut wie ausgerottet... :lachtot:
Nee mal im Ernst: Irgend welche Werte wird eine Gesellschaft immer haben. Mit unter welche die uns heute fürchterlich vorkommen. Und natürlich wird eine Gesellschaft auch immer andere Ideala haben als es in der Realität wirklich ist. Wir sind eben Menschen. Auch nur ein kompliziertes Tier und sicher nicht perfekt.

musicman hat geschrieben:Selbst der Klimawechsel nimmt religiöse Formen an, es gibt ein Dogma, es gibt die Bösen und die Guten, die Diskussion hat den Boden des pragmatischen längst verlassen.
Das Problem dort ist, daß "der normale Mensch" unter "es ist zu 95% sicher" versteht: "Wir haben keine ahnung, kann so sein, muß aber nicht" und nicht "es ist so verdammt sicher, wie wir uns in der wissenschaft nun mal werden". Wenn sich das dann mit gezielter, mit viel Geld durch die "Leidtragenden" des Kilmaschutzes finanzierter Desinformation paart, bleibt einem nichts mehr übrig... man muß als Wissenschaftler den Mund halten und mit offenen Augen in den Untergang gehen oder man muß es ala Dawkins übertreiben, schreien, zetern, strampeln... Man wird die "religiösen eiferer" micht mit Vernunft überzeugen können, man muß ihnen eine andere religion geben.
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon spacetime » Fr 24. Sep 2010, 13:27

Ich spreche jetzt mal aus eigener Erfahrung. Ja, es gibt ein Vakuum. Nein, es gibt kein religiöses, sondern ein spirituelles Vakuum. Ein inneres Bedürfnis, an etwas zu Glauben, was ich nicht erklären kann. Bei mir ist es diese unglaublich große Unwahrscheinlichkeit, dass es uns gibt, dass es überhaupt irgendetwas gibt, dass es mich gibt. Es ist diese Ehrfurcht vor dieser Unwahrscheinlichkeit, die ich mit der Idee von Gott sehr gut vergleichen kann.
Natürlich muss ich dieses Gefühl der Ehrfurcht irgendwie mit etwas Realem bestätigen. Also habe ich es mir angewöhnt, jeden Sonntag den Sonnenaufgang zu beobachten und dabei in mich zu gehen, auch wenn es bewölkt ist. Außerdem zelebriere ich die Tagundnachtgleiche (20./21. März und 22./23. September) und die Sommer-/Wintersonnenwende (21. Juni und 21./22. Dezember). Wir tanzen das ganze Leben lang um die Sonne, warum soll man sie dann nicht anbeten? :gott:
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Re: Religiöses Vakuum

Beitragvon stine » Fr 24. Sep 2010, 14:47

spacetime hat geschrieben:Ein inneres Bedürfnis, an etwas zu Glauben, was ich nicht erklären kann. Bei mir ist es diese unglaublich große Unwahrscheinlichkeit, dass es uns gibt, dass es überhaupt irgendetwas gibt, dass es mich gibt. Es ist diese Ehrfurcht vor dieser Unwahrscheinlichkeit, die ich mit der Idee von Gott sehr gut vergleichen kann.
Aber hallo! Wenn das kein Outing ist? :up:
Siehst du, so geht es mir auch. Und ich verstehe das Gefühl sehr, sehr gut.

Liebe Grüße stine
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