Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 30. Nov 2011, 18:25

Darth Nefarius hat geschrieben: Es gibt spezifische Restriktionsenzyme, die an ausgewählten Stellen schneiden (ja, die Basensequenzen sind bekannt), in transgenen Modellorganismen wird mit Markern idiotensicher überwacht, ob ein Gen in der richtigen Stelle eingesetzt wurde, oder nicht. Auch die Gene selbst, die man einfügt, sind bekannt.. Kennst du den begriff der KO-Mäuse? das lässt sich in verschiedensten Organismen nachstellen, und durch die spezifischen Defizite kann man bis auf die Base genau bestimmen, welches Gen wofür verantwortlich ist. Abgesehen davon, kann man solche Gene anhand der Struktur der benötigten Proteine synthetisieren (wenn man weiss, was Transkription, Translation sind, und was die machen). Du solltest dich genauer informieren. :book:

Agrobacterium tumefaciens ist ein Bakterium, ich kann also auch mit Restriktionsenzymen in A.tumefaciens rumschneiden, oder besser in einem Plasmid, das ich später einführe. Es gibt mittlerweile für alles mögliche, aus allen möglichen Organismen (nicht nur E.coli!) Restriktionsenzyme (ich kann mich an eine Bioklausur erinnern, mit etwa 15 Restriktionsenzymen, die ich vor 2 Jahren geschrieben habe). Ob nun für Palindrome, oder glatte Enden, es ist so gut wie alles dabei. Tumefaciens ist ein veralteter Vektor, er ist sogar einfach zu bestellen (ich habe das schon mal über meine Schule ganz legal gemacht!), da gibt es sehr, sehr viel mehr. Das plumpe Beschiessen von Genen mit Gold oder sonstigem ist auch nicht der neuesete Stand, das fällt unter Grundlagenforschung, bei der man eben noch nicht wusste, was wofür zuständig ist. Es wird momentan mehr Rücksicht auf das feine Wechselspiel zwischen iRNA und den Genen geachtet, um zu erfahren, was ein Gen "macht" gibt es die Modellorganismen (wie gesagt, bis auf die Base genau). Mann kümmert sich um die Tertiär- und Quartärstrukturen, die die Funktionalität bestimmen, Lumineszenzmarker zeigen, was wann und wo hergestellt oder abgebaut wird. Ich habe mir deine Quelle noch nicht angeschaut, aber die Infos müssen schon aktuell sein und eben unparteiisch. Wie heisst es so schön, traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Es gibt auch Querolanten, die einige Parameter falsch berechnen, oder Texte falsch lesen.
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon mat-in » Mi 30. Nov 2011, 18:41

Das plumpe beschießen mit Genen ist leider sehr lange Standard gewesen, weil es billig war und viel schneller zu Ergebnissen führt als gezielte Methoden. Genau das ist mein Kritikpunkt, denn wo wirtschaftliche Interessen dazu führen, das man eben nicht state-of-the-art sondern quick-and-dirty arbeitet gibt es ein uneinschätzbares Gefahrenpotential.

Was die Quellen angeht, handelt es sich um zum Beispiel "unabhängige" staatlich finanzierte Institute die den Monsanto-Hauseigenen Studien erhebliche Statistikmängel nachweisen. Da bin ich ganz auf deiner Linie, "trau keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast" wie man so schön als Sprichwort sagt, aber es sind leider mal die Monsanto Leute und ihre Interessen die da fälschen und biegen und vertuschen.

P.S.: Warum zitierst du dich selbst? Soll das noch mal der Hinweis sein, das ich mich besser informieren soll? Wenn du ein Vollzitat machst ist mir nicht ganz klar, auf was du dich beziehst.
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon Zappa » Mi 30. Nov 2011, 18:42

@ Darth Nefarius: Ich glaube, aber Du unterrschätzt etwas die Komplexität des Ganzen. Da gibt es Dinge, die wir noch überhaupt nicht verstehen (Gene silencing, wesentliche Teile der Genregulierung, welche Bedeutung die nichtkodiernede DNA, Gentransfer hat etc. pp).

Ich bin nicht gegen Gentechnik, aber für eine euphorische Betrachtung derselben. Das ist eine komplexe Materie, die man mit der entsprechenden Sorgfalt angehen sollte. Und @mat-in hat durchaus ein relevantes Problem angesprochen: Wenn Big Business auf Wissenschaft trifft, dann ist immer Wachsamkeit angebracht.

Grüne Gentechnik ist im Prinzip eine gute Option um die Welternährung zu sichern, aber die Firmen nutzen das auch um die Bauern von jährlichen Saatgutlieferungen oder bestimmten Pestiziden abhängig zu machen, da sollte man nicht zu naiv ran gehen.
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 30. Nov 2011, 19:33

Gene-silencing ist nicht das neueste des neuen. Man kennt schon recht genau die Rolle der Histone und die Methylierungsmechanismen. Und nur, weil irgendetwas mal Standard war, heisst das nicht, dass die Branche immer noch schlecht ist. Im Mittelalter war vor Gericht (falls vorhanden) Inquisition doch auch Usus, um die "Wahrheit" herauszufinden, würdest du die aktuellen Gerichte jetzt trotzdem für schlecht halten? Ja, ich bin, was die Gentechnik betrifft, euphorisch, sie bietet so viele Möglichkeiten und ist weiter, als die meisten glauben. Denkt doch mal darüber nach, was alles möglich ist! :bat2:
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon mat-in » Mi 30. Nov 2011, 19:50

Also gut, ich hab eigentlich gar keine Zeit, denn ich muß noch den Verpaarungsplan für unser KO-Mauskolonie aufstellen, eine Masterarbeit Korrektur lesen und Literatur für eine Publikation sichten, aber glaub mir bitte, daß ich mehr Restriktionsenzyme im Gefrierfach im Nebenzimmer habe, als du je in einer Klausur gesehen hast. Ich habe hier unterschiedlichste Expressionskonstrukte, Vektoren zum einfachen umklonieren, je nach dem, ob ich es in Säugerzellen oder in Hefe oder in E.coli herstellen möchte, ich erzeuge im Moment 3x die Woche GVO's, arbeite S1 und S2 und kenne mich durchaus damit aus, was wir hier gerade reden, nicht nur, weil ich früher mal gute Noten in der Prüfung hatte, sondern schlicht, weil ich jeden Tag damit arbeite und Leute anleite damit zu arbeiten.

Ich gebe gerne zu, daß ich nicht der Experte für SOTA grüne Gentechnik bin, denn ich arbeite in Säugetieren und natürlich hat Gentechnik eine tolle Zukunft voller Möglichkeiten, aber jeder der dir ohne wenn und aber sagt das unsere Gentechnik sicher sei, alles verstanden ist und das du bedenkenlos Genmais essen kannst, weil man alles menschenmögliche getan hat ihn sicher zu machen ist entweder ein skrupelloser Geschäftsmann oder ein Idiot. Wahrscheinlich beides.

Darth Nefarius hat geschrieben:Du solltest dich genauer informieren.
:book:

Können wir jetzt wieder zurück zum Thema esoterische Landwirtschaft?
Zuletzt geändert von 1von6,5Milliarden am Mi 30. Nov 2011, 22:30, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Satz in ein Zitat auf Wunsch von mat-in geöndert. 1v6,5m
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon Darth Nefarius » Do 1. Dez 2011, 15:55

mat-in hat geschrieben:Also gut, ich hab eigentlich gar keine Zeit, denn ich muß noch den Verpaarungsplan für unser KO-Mauskolonie aufstellen, eine Masterarbeit Korrektur lesen und Literatur für eine Publikation sichten, aber glaub mir bitte, daß ich mehr Restriktionsenzyme im Gefrierfach im Nebenzimmer habe, als du je in einer Klausur gesehen hast. Ich habe hier unterschiedlichste Expressionskonstrukte, Vektoren zum einfachen umklonieren, je nach dem, ob ich es in Säugerzellen oder in Hefe oder in E.coli herstellen möchte, ich erzeuge im Moment 3x die Woche GVO's, arbeite S1 und S2 und kenne mich durchaus damit aus, was wir hier gerade reden, nicht nur, weil ich früher mal gute Noten in der Prüfung hatte, sondern schlicht, weil ich jeden Tag damit arbeite und Leute anleite damit zu arbeiten.

Ich gebe gerne zu, daß ich nicht der Experte für SOTA grüne Gentechnik bin, denn ich arbeite in Säugetieren und natürlich hat Gentechnik eine tolle Zukunft voller Möglichkeiten, aber jeder der dir ohne wenn und aber sagt das unsere Gentechnik sicher sei, alles verstanden ist und das du bedenkenlos Genmais essen kannst, weil man alles menschenmögliche getan hat ihn sicher zu machen ist entweder ein skrupelloser Geschäftsmann oder ein Idiot. Wahrscheinlich beides.

Ich habe nie behauptet, dass ich im ersten Semester MLS alles über Gentechnologie wüsste, im Gegenteil, mit meiner alten, läppischen Klausur wollte ich sagen, dass manches Wissen schon so alt ist, dass es in den Schulunterricht eingeflossen ist, du hast wohl nicht meine Intention verstanden. Ich lege dir noch mal ans Herz, meine Kommentare besser zu lesen, so bist du kein guter Korrekturleser. Und zur Gefahr sage ich, dass mir die Probleme der Resistenzen bewusst sind, das sind aber Altlasten, um zu wissen, wo man überhaupt das Gen eingebaut hat, da gibt es auch besseres, das ist dir sicher bekannt. Nur, weil im Meis beispielsweise ein Gen ist, das ihn gelber machen soll, werde ich mich nicht fürchten, dass ich auch gelb werde, ich bin kein Simpson. Ich denke auch nicht, dass alles verstanden, ist, das habe ich auch nicht behauptet, sondern geschrieben, dass bereits schon an ganz anderen, feineren Sachen geforscht wird. Ich würde MLS nicht studieren, wenn ich dächte, dass da schon alles herausgefunden wurde.
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon mat-in » Do 1. Dez 2011, 16:25

vielleicht lese ich deine Beiträge zu schnell, weil so lange Zitate drin sind? Ich lese nicht gerne so lange Texte am Bildschirm, das ruft in mir den Reiz wach einfach weiter zu scrollen. Ich schreibe auch nicht gerne Seitenweise, zu mindest nicht in einem Medium wie diesem.

Mal abgesehen davon, das es meist eher um Gene geht wie ein Insektengift das die Pflanze selbst produziert und das dann auch nützlinge tötet oder eine Pflanzengiftresistenz die sie dann an Wildplfanzen weiter gibt als um eine tolle Farbe geht: die gefahren liegen in mehreren Ecken versteckt:

1) Unsere Unkentniss was das neu eingebrachte Gen außer seinen Aufgaben noch macht. Bringt vielleicht ein erhöhter Spiegel GenproduktA das wir einschleusen die Pflanze dazu Genprodukt J1 und P35 hoch zu fahren? Und vielleicht ist eines von denen sogar über einen längeren zeitraum in kleinen Dosen erbgutschädigend? Aber abgesehen davon: Wir wissen, das zum Beispiel die Resistenzen von Roundup-Ready Raps auf wilde Rapspflanzen übergegangen sind... ich denke wir werden damit auf kurz oder lang das gleiche Problem haben wie sonst auch. Egal ob ich das Gift aufsprühe oder von der Pflanze erzeugen lasse, irgend wann findet das Umfeld einen Weg sich an zu passen, und das wettrüsten geht einfach weiter.

2) Wissen wir oft nicht, was wir noch verändern, an der vorhandenen DNA. Vielleicht bindet ein Teil der neu eingebrachten DNA zufällig als inhibitor/enhancer an irgend welche anderen Dinge in der Pflanze? Oder zerschießen wir mit der eingeschleusten DNA sogar direkt irgend was? Vielleicht beschädigen wir einen Stoffwechselweg und irgend ein Sekundärer Pflanzenstoff wird auf halbem weg durch den Stoffwechsel angereichert und dieses Produkt ist gefährlich? Besonders Methoden mit denen man schnell, billig erfolge erzielt sind da gefährlich (siehe oben). Die finden zwar oft keine Anwendung mehr (habe ich mir sagen lassen), aber aktuelle "Genpflanzen" sind eben im letzten jahrtausend erzeugt worden.

Die Auswirkungen von solchen genpflanzen kann man noch in der Milch nachweisen...

3) Fortschrittsgläubigkeit und Finanzielle Interessen. Der eigentliche Grund warum wir Probleme mit 1) und 2) (prinzipiell beherrschbare Probleme) bekommen werden. Leuten wird das blaube vom Himmel versprochen, wenn sie Roundup Mais oder Soja anbauen, sie weniger Gift für mehr ertrag brauchen. Statistiken zeigen, daß die Produktion sogar zurück geht seit Einführung der GVO Pflanzen und das die Resistenzen sich ausbreiten. Die Böden sind mit roundup versucht, da wächst erst mal nichts anderes und Knebelverträge zwingen die Landwirte in eine weitere Abhängigkeit... Profitgier, Lobbyismus und Selbstüberschätzung führen dazu, daß wir 1) und 2) trotz der tollen Möglichkeiten die wir eigentlich haben nicht in den Griff bekommen werden.

Daher bin ich (derzeit, ich bin da zu einer Neubewertung bereit wenn sich unser Umgang damit ändert) dagegen Genveränderte Lebensmittel auf den Menschen los zu lassen und das hat Gründe.

P.S.: Trotz deiner Angriffe und Sticheleien: Viel Spaß im Studium, ich drück dir die Daumen.

P.P.S.: Meinst du Major League Soccer oder Marketing / Logistik - Service? ;-)
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon Darth Nefarius » Do 1. Dez 2011, 18:11

mat-in hat geschrieben:vielleicht lese ich deine Beiträge zu schnell, weil so lange Zitate drin sind? Ich lese nicht gerne so lange Texte am Bildschirm, das ruft in mir den Reiz wach einfach weiter zu scrollen. Ich schreibe auch nicht gerne Seitenweise, zu mindest nicht in einem Medium wie diesem.
(....)
P.P.S.: Meinst du Major League Soccer oder Marketing / Logistik - Service? ;-)

Dass ein Text lang ist, und du ihn nicht lesen willst, ist noch kein Grund, dass du das nicht auch tun solltest, um mitreden zu können und qualifizierte Beiträge zu liefern. Trotz deiner Ablehnung, so lange Texte zu schreiben, ist der doch ganz ordentlich, vielleicht hast du ja tatsächlich die Geduld, um einen akademischen Rang zu erarbeiten, aber momentan muss ich an deinen Fähigkeiten zweifeln. Was ist eigentlich dein akademischer Rang? Bist du einer dieser neunmalklugen Hilfskräfte, die weniger wissen, als mancher Erstsemester? Ich merke, du hast nicht verstanden, von welchen Resistenzen ich spreche. Und die Methodik ist auch nicht, dass man irgendein Gen nimmt und das transgene Lebewesen damit entlässt und guckt, was passiert, oder machst du das so?
Zu 1.:Ich habe doch gesagt, dass das die größte Schwäche der (alten) Gentechnik ist, und dass ich auch nicht blauäugig die Welt betrachte. Es wurden meist Resistenzen gegen Medikamente verwendet, das ist gefährlich, ja, aber gegen Schädlinge benutzt man immer häufiger Nützlinge, das ist den Arbeitsaufwand manchmal nicht wert, und trotzdem sind die Abwehrmaßnahmen der Pflanzen sehr spezifisch und killen nicht jedes Insekt (speziell der anatomische Unterschied zwischen Schädlingen und Nützlingen ist oft sehr groß). Es soll sogar Pflanzen geben, die Gifte auch ohne neue Gene produzieren. :omg:
Zu 2.: Meinst du Operonkomplexe, oder verwechselst du gerade DNA mit Proteinen und RNA, wenn du von Enhacern/Inhibitoren sprichst? Ich habe doch gesagt, dass schon zu Anfangszeiten die Gene sehr exakt ins Genom eingeschleust werden konnten- Stichwort Resistenzgene (was jetzt mit Farbstoffen und anderem gemacht wird). Genschalter konnten schon immer im Genom springen, das taten sie auch, aber daran sind die TEs schuld.
Zu 3.: Wer was wann kauft, ist nicht die Schuld des Wissenschaftlers, er hat kausalen Einfluss, aber wenn der Chef gegen jede Empfehlung :kopfwand: das Produkt auf den Markt bringt, ist der Schöpfer nicht schuld und der Chef sollte auch nicht der Grund sein, warum man nicht weiter forscht.
Ich meine mit meinem Studiengang Molecular Life Science(s). Mit den Sticheleien hast du angefangen, und du hast auch bis jetzt noch nicht damit aufgehört (zwing mich nicht unter den vielen Themen hier rauszusuchen, wann du angefangen hast). :motz:
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon mat-in » Do 1. Dez 2011, 18:59

Ich war gerade dabei, meinen halben Lebenslauf und Noten für dich hier ein zu tippen, aber weist du was? Geht dich nen *zensiert* an!
Nur so viel: ich habe zwei Uniabschlüsse in den Naturwissenschaften (sowas wie vordiplom oder bachelor nicht eingerechnet, das sind keine Abschlüsse, das ist Kinderkram) und bin kurz vor meinem Dritten und letzten. Ich arbeite in/mit der Gentechnik.
Was deine Befähigung angeht gebe ich mal keine Prognose ab, ich bin kein Psychologe. Vielleicht liegts ja auch nur am Alter und gibt sich noch.

Wahrscheinlich kommt dir und mir der Punkt "an dem es angefangen hat" Anders vor. Aber wenn ich es schon anspreche und du so drauf eingehst... hast du lust dich mti dreck zu bewerfen und zu Steiten als wären wir noch 20? (mal vorausgesetzt das du schon 21 bist :-P). Dann sollten wir das vielleicht wo anders tun und das Forum damit nicht zuspammen? Ich fand es hier eigentlich immer ganz gut, das man sachlich reden konnte und fände es toll, wenn das so bleibt.

Zurück zum Thema - auch wenn es hier nicht Thema ist - mit der Gentechnik und Freisetzung von GVOs: Natürlich ist es nicht "die Schuld des Wissenschaftlers", wenn sowas auf dei Umwelt losgelassen wird, das habe ich auch nie gesagt. Ich habe mehrfach gesagt, das es am finanziellen Druck der Firma liegt die neben dem Druck auf die Wissenschaftler eine "10 jahre Sicherheitsstudie" in 3 Jahren und mit dem vorher gewünschten ergebniss durchzuziehen auch noch Druck auf Politiker, Landwirte, unabhängige forscher ausübt. Warum die das tun? Die sind natürlich auch vollkommen unschuldig, denn denen sitzen die Aktionäre im Nacken, die ergebnisse sehen wollen. Warum die so inhuman sind? Weil eine große Bank einen Teil ihres Fonds-Geschäfts in Biotech anlegt und Resultate sehen will für die Anleger. Und die Anleger, das bist DU* mit deinen 250 Euro in Wertpapieren, aus denen du 300 machen willst, möglichst schnell, möglichst ohne rücksicht, um im nächsten urlaub eine hand voll gen-mais Fladenbrote extra essen zu können und billigen gen-sonstwas-schnaps dazu zu trinken...
Das darf so einfach nicht sein. Ein GVO das wir in die Biospähre entlassen (so cool es auch wäre eine nachts leutende Topfpflanze als Leselampe zu haben) ist eben keine defekte kaffeemaschine, bei der wir eine Rückrufaktion starten können wenn 3 Küchen abgebrannt sind und danach ist alles wieder gut. Wenn wir da Mist bauen werden wir den Unter Umständen nie wieder los oder merken sogar zu spät, das wir Mist gebaut haben.

*ich spreche dich hier nicht an, weil ich deine Stand an Wertpapierguthaben kenne, sondern weil ich ausdrücken will, das es ein gesellschaftliches Problem ist, das viele Leute hervorrufen ohne es zu wissen.
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon Zappa » Do 1. Dez 2011, 19:00

Das Thema ist ja nicht umspannend, aber vielleicht sollte das ein Mod mal abknipsen?
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon mat-in » Do 1. Dez 2011, 19:05

Wenn wir es irgend wie schaffen sachlich zu bleiben wäre das durchaus ne idee.
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 2. Dez 2011, 13:18

mat-in hat geschrieben:Wenn wir es irgend wie schaffen sachlich zu bleiben wäre das durchaus ne idee.

Wie gesagt, wir sollten sachlich bleiben, wenn dein Hinweis eine Art Friedensangebot ist, dann nehme ich es an, trotzdem hast du nun mal einige sachliche und logische Fehler in deine Position einfließen lassen. Dass du nun den Wirtschaftssektor und den Kapitalismus für die Gefahr der Gentechnik verantwortlich machst, ist eine Kehrtwende, die ich für angemessen halte und auch schon bestätigte. Ich habe auch gesagt, dass sie in ihrem frühen Stadium sehr gefährlich war, aber merke noch einmal an, dass sie sich extrem geändert und verbessert hat. Mein BC/MB-Professor lässt auch mal eine Revision in seine Vorlesung mit einfließen, in der er auch deutlich sagt, was noch vor Jahren undenkbar war und jetzt einfacher und sicherer ist, und wie unwissend er und seine Professoren vor 30/ 20 /10 Jahren waren (mich haben seine Revisionen teilweise an deine Position und deinen Kenntnisstand erinnert.) und begründet seine Haltung mit einem konkreten Experiment und oder einer neuen Methode. Ich bin übrigens jünger, denn meine Noten waren gut genug, dass ich gleich mit dem Studium anfangen konnte (und weil ich ausgemustert wurde), trotzdem sollte dieses alter dich nicht davon abbringen, meine Position ernst zu nehmen, also besser zu lesen und korrekter zu argumentieren. :2thumbs:
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon mat-in » Fr 2. Dez 2011, 15:15

Ich hab mal drum gebeten, das Thema zu splitten, dann können wir in einem neuen über Gentechnik weiter reden.

Darth Nefarius hat geschrieben:... trotzdem hast du nun mal einige sachliche und logische Fehler in deine Position einfließen lassenIch habe auch gesagt, dass sie in ihrem frühen Stadium sehr gefährlich war, aber merke noch einmal an, dass sie sich extrem geändert und verbessert hat.
Die Sachlichen unschärfen bitte ich zu entschuldigen, ich weiß wie transkription und translation reguliert werden - zu mindest den Teil, den wir bis heute Verstanden haben. Unschärfen und ungenaue Wortwahl schleichen sich immer dann ein, wenn ich "mal schnell" zwischen zwei Tassen kaffee versuche was zu schreiben, das allen hier verständlich blieben soll, auch ohne Studium.

Darth Nefarius hat geschrieben:Ich bin übrigens jünger,... trotzdem sollte dieses alter dich nicht davon abbringen, meine Position ernst zu nehmen,

Dein Alter macht nicht deine Argumente ungültig oder deine Position weniger wichtig, aber es erklärt, warum du so hitzig argumentierst und warum eine gewisse Reflektion der Welt um uns rum noch nicht so ausgeprägt ist. Macht nichts, das wird schon :)

Darth Nefarius hat geschrieben:Mein BC/MB-Professor ... wie unwissend er und seine Professoren vor 30/ 20 /10 Jahren waren ... und begründet seine Haltung mit einem konkreten Experiment und oder einer neuen Methode

Ich sag jetzt mal nichts zu meinen Vorlesungen... die Sache ist, das wir vor 60 jahren noch unglaublich unwissend waren im vergleich zu vor 30 Jahren und vor 30 jahren unglaublich unwissend und naiv waren im vergleich mit heute. Heute ist aber auch noch lange nicht alles erklärt - sonst könnten wir den Stift hinlegen und aufhören zu arbeiten. Wir werden 2040 noch mal drüber reden, wie naiv wir 2010 doch waren und was wir alles haben in unserer blauäugigkeit nicht kommen sehen, und uns in unserem neuen Wissen suhlen, wohl wissend, das 2040 endlich alles verstanden ist, ok?
Das Problem ist, das wir Produkte haben die auf den markt drängen, die mit der "alten" Technik gemacht und nicht nach heutigen Standards geprüft wurden. So wundervoll unser können an einem tier oder eine pflanze im labor sein mag, es finden nie die "gold standard" methoden in einem Umfeld das von Geld und Gewinn regiert wird Anwendung. Für manche Sachen mag das ausreichend sein, aber für Dinge wie Unser Essen herrschen eben nciht die gleichen standards wie ... für unsere Medikamente zum Beispiel. Und auch da machen wir noch genug Fehler.

Darth Nefarius hat geschrieben:Dass du nun den Wirtschaftssektor und den Kapitalismus für die Gefahr der Gentechnik verantwortlich machst, ist eine Kehrtwende, die ich für angemessen halte und auch schon bestätigte.

Ich würde da im vergleich hierzu (am Seitenanfang) keine kehrtwende sehen, aber vielleicht war es nicht deutlich genug?
mat-in hat geschrieben:... Genau das ist mein Kritikpunkt, denn wo wirtschaftliche Interessen dazu führen, das man eben nicht state-of-the-art sondern quick-and-dirty arbeitet gibt es ein uneinschätzbares Gefahrenpotential....
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Re: Biologisch-Dynamische Landwirtschaft

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 2. Dez 2011, 16:10

mat-in hat geschrieben:Die Sachlichen unschärfen bitte ich zu entschuldigen, ich weiß wie transkription und translation reguliert werden - zu mindest den Teil, den wir bis heute Verstanden haben. Unschärfen und ungenaue Wortwahl schleichen sich immer dann ein, wenn ich "mal schnell" zwischen zwei Tassen kaffee versuche was zu schreiben, das allen hier verständlich blieben soll, auch ohne Studium.
(...)
Dein Alter macht nicht deine Argumente ungültig oder deine Position weniger wichtig, aber es erklärt, warum du so hitzig argumentierst und warum eine gewisse Reflektion der Welt um uns rum noch nicht so ausgeprägt ist. Macht nichts, das wird schon :)
(...)
Heute ist aber auch noch lange nicht alles erklärt - sonst könnten wir den Stift hinlegen und aufhören zu arbeiten. Wir werden 2040 noch mal drüber reden, wie naiv wir 2010 doch waren und was wir alles haben in unserer blauäugigkeit nicht kommen sehen, und uns in unserem neuen Wissen suhlen, wohl wissend, das 2040 endlich alles verstanden ist, ok?
Das Problem ist, das wir Produkte haben die auf den markt drängen, die mit der "alten" Technik gemacht und nicht nach heutigen Standards geprüft wurden. So wundervoll unser können an einem tier oder eine pflanze im labor sein mag, es finden nie die "gold standard" methoden in einem Umfeld das von Geld und Gewinn regiert wird Anwendung. Für manche Sachen mag das ausreichend sein, aber für Dinge wie Unser Essen herrschen eben nciht die gleichen standards wie ... für unsere Medikamente zum Beispiel. Und auch da machen wir noch genug Fehler.

Zum ersten sage ich dir, dass das immer noch keine außreichende Rechtfertigung ist. Was sollen denn die Leute denken, die sich nicht damit beschäftigen? Gerade wenn wir mit einer Voreingenommenheit pauschalisieren, werden die Leute uns für Kinderfresser halten, wenn wir beispielsweise von embryonalen Stammzellen sprechen.
Ich habe mich nicht für mein Alter entschuldigt, im Gegenteil. Vielleicht solltest du dich entschuldigen, dass du :grandpa: mir vorwirfst hitzig und mit Scheuklappen zu argumentieren, wenn es auf dich doppelt zutrifft, und ich junger Spunt dich ermahnen muss, sauberer zu argumentieren, oder bist du schon so alt?
Die größten Sprünge wurden gerade in jüngster Zeit gemacht, nicht vor 30 Jahren. Und ich sage es dir und allen anderen in aller Deutlichkeit: Ich prahle nicht mit meinen Anekdoten, sondern will gerade vor augen führen, wie viel Information schon so grundlegend ist, dass man sie Oberstuflern oder Erstsemestern erklärt, da brauchst du mir nicht beweisen, wie viel schwieriger du es hast. Und NOCHMAl, ich würde nicht studieren, was ich studiere, wenn ich nicht auch denken würde, dass es noch vieles zu wissen gibt, trotzdem sehe ich es so, dass eine Wissenschaft erst lernt praktische Anwendung zu finden, DANN sicher zu sein, und erst dann effizient. Ich denke, dass die Gentechnik schon im dritten Schritt angelangt ist (aber ihn noch nicht geschafft hat). So war es mit allen Neuerungen, und jedesmal hat man schon noch hinter seinen Vorgängern aufräumen müssen. Und ich habe kein Bedürfnis, das alles nochmal unter einer anderen Rubrik schreiben zu müssen, es gehört nunmal auch zum Thema Landwirtschaft, denn die Gentechnik beschäftigt sich mit der Biologie und kann sehr dynamisch sein. :wink:
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