Wenn ich mir hier so die Diskussionen anschaue, dann beschleicht mich das Gefühl, dass einige hier das Konzept Religion gerne direkt abgeschafft sähen. Nun, als Naturalist kann ich selbst schlecht religiös sein, aber warum sollte ich z.B. einem meditierenden Dalai Lama seine Religiosität ausreden? Mir tut er nicht weh.
Klaus hat geschrieben:... Und nicht zu vergessen er soll ein wiedergeborener Gott sein.
musikdusche hat geschrieben:...die Frage bleibt, ob die Ziele der Brights (nämlich "Das Verständnis und die gesellschaftliche Anerkennung des naturalistischen Weltbilds, das frei von übernatürlichen und mystischen Elementen ist, zu fördern.") mit einer aggressiven antireligiösen Herangehensweise besser zu erreichen sind als mit einer behutsameren.
musikdusche hat geschrieben:Ihr habt ja alle recht, aber die Frage bleibt, ob die Ziele der Brights (nämlich "Das Verständnis und die gesellschaftliche Anerkennung des naturalistischen Weltbilds, das frei von übernatürlichen und mystischen Elementen ist, zu fördern.") mit einer aggressiven antireligiösen Herangehensweise besser zu erreichen sind als mit einer behutsameren.
Klaus hat geschrieben:wollen wir uns doch vom harten Hau-Drauf Atheismus unterscheiden.
Klaus hat geschrieben:Mit Bezug auf die Prinzipien der Brights, diese sind nicht anti-religiös.
Irgendwo hier im Forum wurde die Vorlesung von Dawkins zu seinem neuen Buch verlinkt, da sagt er auch, manche Leute führen sich nur anständig auf, wenn sie denken, es gäbe eine große himmlische Überwachungskamera.
So gesehen erfüllen Religionen zumindest einen guten Zweck. Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen den Zusammenhang zwischen Evolution und Moral (Altruismus durch intelligente Kooperation, kurzgefasst) nicht verstehen und ohne Religion weniger moralisch handeln.
Max hat geschrieben:Irgendwo hier im Forum wurde die Vorlesung von Dawkins zu seinem neuen Buch verlinkt, da sagt er auch, manche Leute führen sich nur anständig auf, wenn sie denken, es gäbe eine große himmlische Überwachungskamera.
Nein, Dawkins sagt, dass diese Leute sagen, Moralität sei nur mit Religion möglich und das eben falsch sei.
Max hat geschrieben:So gesehen erfüllen Religionen zumindest einen guten Zweck. Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen den Zusammenhang zwischen Evolution und Moral (Altruismus durch intelligente Kooperation, kurzgefasst) nicht verstehen und ohne Religion weniger moralisch handeln.
Dazu gibt es verschiedene Studien und statistische Untersuchungen. Die skandinavischen Länger gehören zu den säkularsten des Westens. Sie führen auch die Rangliste der Spenden (pro Kopf) an. Die USA, die religiöseste und auch wohlhabendste Nation des Westens schlummern hingegen auf Platz 20.
Zwischen der religiösen und der politischen Orientierung von Menschen besteht ein enger Zusammenhang. Religiöse Menschen sind fast immer auch konservativ. Konservative Menschen in den allermeisten Fällen auch religiös. Umgekehrt besteht ebenfalls ein Zusammenhang. Linksorientierte Menschen sind weniger religiös und der Atheistenanteil ist signifikant höher. Wenn man in den USA die politische (und damit auch religiöse) Orientierung einzelner Staaten oder Städte mit Kriminalitätsstatistiken vergleicht, stellt man einen starken Zusammenhang zwischen Kriminalität und Konservativität fest. Von den drei kriminellsten Städten in den USA liegen drei im urkonservativen und tief-religiösen Texas. In von den Republikanern regierten Staaten ist die Mord- und Vergewaltigungsrate signifikant höher. Die republikanischen Bundesländer führen die statistiken unangefochten an.
Ein weiteres sehr starkes Argument gegen die Unterstellung, religiöse Menschen wären zu einem moralischeren Handeln fähig, spricht auch der Fakt, dass die religiösen bisher keinen Beleg dafür erbracht haben. Die stark religiös orientierte Templeton Foudation führt seit vielen Jahren Studien durch, um positive Effekte des Glaubens zu belegen. Erst letztes Jahr finanzierte sie mit mehreren Millionen Dollar eine Studie, um zu belegen, dass Gebete eine positive Wirkung haben. Bedauerlicher weise brachte die Studie das Gegenteil heraus. Daniel Dennett liegt vollkommen richtig, wenn er meint, dass jeder Monat, der ohne eine solchen Beleg vergeht, die Meinung, dass es eben nicht so ist, bestärkt.
Joe hat geschrieben:Ich würde, wenn es an dieser Stelle erlaubt ist, gerne etwas tiefer einsteigen.
Angenommen diese Studien geben den Sachverhalt einigermaßen zuverlässig wieder, woran könnte es liegen, dass in den republikanisch regierten Staaten die Kriminalität signifikant höher ist? Religösität oder soziale Gründe?
Joe hat geschrieben:Wie ist die Korrelation zwischen Religiösität und Konservativismus zu erklären?
Joe hat geschrieben:Begünstigt konservatives Denken religiöse Vorstellungen, falls ja, warum?
Gibt es einen fundamentalen Unterschied zwischen religösem und konservativem Denken?
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