Richtiges/Wahres in den Religionen

Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon ujmp » So 18. Dez 2011, 18:55

Darth Nefarius hat geschrieben:Die Kooperation gab es vor dem Christentum und wird es auch lange nach dem Christentum geben. Nur, weil die Gotteshäuser ein Dach haben, damit es nicht reinregtet, heisst das nicht, das man das zu der entsprechenden Religion zuordnen kann, Dächer gab es auch vor dem Christentum und gibt es auch außerhalb von ihm. Eben "Neigung" bedeutet, dass man sie hat, auch ohne Religion (Stichwort Triebe). Ich habe diese Neigung auch ab und zu, aber nur, um mich vielleicht über mich zu freuen, nicht, weil ich Christ bin.

Exakt das habe ich zum Ausdruck gebracht.
Darth Nefarius hat geschrieben:Du verlierst dich in deiner eigenen Definition. du definierst "wahr" mit "falsch", merkst du das? Hier: "Eine (subjektive) Wahrheit ist eine für wahr gehaltene Meinung. Ich definiere doch "Krieg" nicht mit "kriegerischer Handlung"!!! Wann hast du denn Anlass, um etwas zu deiner Wahrheit zu erklären? Sag nicht wenn ich sie für wahr halte! :lachtot:
Und was ist so schlimm an logischen Werkzeugen, wie der Mathematik, der logischen Argumentation mit Beispielen? Ich denke, dass, wenn ich argumentiere, dass dein Haus nicht wegfliegen wird, weil ich und du wahrscheinlich noch nie ein Haus haben fliegen sehen (außer in Filmen und bei Tornados), dann haben wir wohl einen Konsens, durch ein logisches Werkzeug: Die stichhaltige Argumentation, ich muss nicht erst gucken, ob dein Haus sich auch wirklich nicht einen Milimeter vom Erdboden wegbewegt (was man ansonsten erwarten könnte).

Den "Kategoriefehler" hast du noch nicht verstanden, deshalb missvertehst du wohl auch den Rest. Die Aussagen "Jeden Morgen geht die Sonne auf" und "Beten hilft" rufen Erwartungen in mir hervor. Sie sind wahr, wenn das Erwartete eintritt. Ich rede nicht davon, das ein Satz "eine Wahrheit" oder "meine Wahrheit" ist. Die Bestätigung ist ein Anlass, den Satz für wahr zu halten (wie ich schon sagte, ist auch das Vertrauen in andere Menschen (Augenzeugen, Wissenschaftler) ein Anlass etwas für wahr zu halten). Das ist aber schwer zu verstehen, solange man meint, dass es "Wahrheiten" geben müsse. Ein Satz, der keine Erwartung in dir schafft, ist informationslos - oder hast du ein Gegenbeispiel? Ich glaube auch nicht, dass ein aufgeschriebener Satz eine "Wahrheit enthält". Er ist nur eine codierte Erwartung, der ohne einen ihn verstehenden Menschen überhaupt nichts entält. Mit diesen Ungenauigkeiten im Sprachgebrauch verbreitet man unnötig Nebel um den Wahrheitsbegriff.

Die Überschätzung der "logischen Argumentation" führt übrigens zu Ignoranz und Religion. Die Logik hilft uns nur, uns unsere Erwartungen klar zu machen. Ich habe nicht gesagt, dass das schlecht ist. Manche meinen nur, dass die Gesetzte der Logik oder der Mathematik Naturgesetzte seien - das sind sie genau so wenig wie Grammatik und Ortographie. Man kann mit Mathematik die Welt beschreiben, aber diese Beschreibung kann, wie jedes andere Modell falsch sein. Der Wahrheitsberiff der Mathematik ist eine ganz andere Kathegorie. "Mathematsich wahr" heist nur "folgerichtig", als Folge selbst gesetzer Bedingungen. Die Logik zwingt die Wirklichkeit zu gar nichts, man kann da noch so überzeugt sein, dass irgend etwas "logischerweise" geschehen muss. Manche gehen aber dann tatsächlich soweit, die Wirklichkeit für "widersprüchlich" zu halten (z.b. der "dialektische Materialismus). Und die laufen dann als ferngesteuerte Fanatiker rum.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon Vollbreit » So 18. Dez 2011, 19:47

Zu dem was ujmp schreibt:

„Carnap, einer der radikalsten Positivisten, hat es einmal als Glücksfall bezeichnet, dass die Gesetze der Logik und der reinen Mathematik auf die Realität zutreffen. Ein Denken, das sein ganzes Pathos an seiner Aufgeklärtheit hat, zitiert an zentraler Stelle einen irrationalen – mythischen – Begriff wie den des Glücksfalls, nur um die freilich an der positivistischen Position rüttelnde Einsicht zu vermeiden, dass der vermeintliche Glücksumstand keiner ist, sondern Produkt des naturbeherrschenden oder, nach der Terminologie von Habermas „pragmatischen“ Ideals von Objektivität. Die von Carnap aufatmend registrierte Rationalität der Wirklichkeit ist nichts als die Rückspiegelung subjektiver Ratio.“
(Adorno in „Der Positivismusstreit in der Deutschen Soziologie“, Luchterhand, 1972, S.30)
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon ujmp » So 18. Dez 2011, 22:16

Leider schaffen es diese Frankfurter nie, eine klare Ansage zu machen. Was soll denn ein "naturbeherrschendes Ideal" sein? Das ist genau so ein Käse, wie der "dialektische Widerspruch" und schlimmererer als Carnaps "Glücksfall". Ideale und Widersprüche gibt es nur im Kopf von Menschen. Nichts davon beherrscht die Natur, bestenfalls unser Denken. Möglicherweise ist die Struktur von Kausalitätserfahrungen das Vorbild des logischen Wenn-Dann-Schlusses. Wir verwechseln nun aber leider permanent Kausalgründe und Vernunftgründe - da wird dann ein Ereignis zu einer "logischen Konsequenz" oder andersherum "es kann nicht sein was nicht sein darf". Ich fand Schopenhauers "vierfache Wurzel des Satzes vom Grund" dahingehend sehr entwirrend.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon Vollbreit » So 18. Dez 2011, 22:36

ujmp hat geschrieben:Möglicherweise ist die Struktur von Kausalitätserfahrungen das Vorbild des logischen Wenn-Dann-Schlusses.


Blöd nur, wenn Kant Recht hat und Kausalität das ist, was wir in die Welt zu projizieren gezwungen sind.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon ujmp » So 18. Dez 2011, 23:06

Kant hat prinzipell recht, dass unser Weltbild von unserer Hardware - seinem "a priori" - abhängt. Schopenhauer hat das dahingehend auf die Spitze getrieben, dass unser Weltbild die Welt selbst sei. Da gehe ich nicht mit, da wir uns ja offensichtlich permanent irren und unsere Vorstellungen sich selbst widersprechen können. Ich würde sagen, dass die Wirklichkeit auf die Struktur unseres Organismus so einwirkt, dass wir ihre Einwirkung vorhersehen können. Die Ähnlichkeit zwischen der Wirklichkeit und der von ihr bewirkten Struktur in uns halte ich für eher unwahrscheinlich, auf jeden Fall für unmaßgeblich. Ich glaube aber schon, dass unsere a-priori-Kategorien brauchbare Modelle der Wirklichkeit darstellen. Wir konstruieren daraus sehr erfolgreich unseren Lebensraum.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon Vollbreit » Mo 19. Dez 2011, 00:13

ujmp hat geschrieben:Kant hat prinzipell recht, dass unser Weltbild von unserer Hardware - seinem "a priori" - abhängt.


Ob es jetzt bei Kant wirklich die Hardware war, ich glaube eher nicht.

ujmp hat geschrieben:Schopenhauer hat das dahingehend auf die Spitze getrieben, dass unser Weltbild die Welt selbst sei. Da gehe ich nicht mit, da wir uns ja offensichtlich permanent irren und unsere Vorstellungen sich selbst widersprechen können.


Ich verstehe es so, dass es die Welt ist, die uns zugänglich ist, eine andere finden wir nicht vor.
Das kann ja Irrtümer beinhalten.

ujmp hat geschrieben:Ich würde sagen, dass die Wirklichkeit auf die Struktur unseres Organismus so einwirkt, dass wir ihre Einwirkung vorhersehen können.


Klar, wir haben uns gut eingerichtet, in dem was wir erkennen können und Gesetzmäßigkeiten extrahiert, von denen wir aus gutem Grund (weil die praktische Anwendung oft klappt) annehmen dürfen, dass sie stimmen.
Dennoch kann es sein, dass unsere Welt ganz anders konzipiert ist, als wir es glauben und wir halt nur in Kategorien von Zeit und Raum und kausaler Beziehung denken können.

ujmp hat geschrieben:Die Ähnlichkeit zwischen der Wirklichkeit und der von ihr bewirkten Struktur in uns halte ich für eher unwahrscheinlich, auf jeden Fall für unmaßgeblich. Ich glaube aber schon, dass unsere a-priori-Kategorien brauchbare Modelle der Wirklichkeit darstellen. Wir konstruieren daraus sehr erfolgreich unseren Lebensraum.


Ja, klar, haben aber auch genau mit diesem Denken, das ja mit und durch uns in die Welt gekommen ist, unsere Grenze erreicht, nämlich die, unserer Vorstellungen.
Spannendes Thema, habe leider die nächsten Tage keine Zeit, vielleicht können wir es noch mal aufnehmen.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon Teh Asphyx » Mo 19. Dez 2011, 00:26

Man sollte nicht vergessen, dass Schopenhauer auch gesagt hat, dass Solipsisten ins Tollhaus gehören. Er hat also keinen Solipsismus mit seiner Welt als Vorstellung gemeint. http://www.schopenhauer-web.org/textos/MVR.pdf
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon ujmp » Mo 19. Dez 2011, 08:20

Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Kant hat prinzipell recht, dass unser Weltbild von unserer Hardware - seinem "a priori" - abhängt.


Ob es jetzt bei Kant wirklich die Hardware war, ich glaube eher nicht.

Ja, das hab ich bei ihm auch nicht so rausgelesen, man kann sich "a priori" auch anders denken.

Teh Asphyx hat geschrieben:Man sollte nicht vergessen, dass Schopenhauer auch gesagt hat, dass Solipsisten ins Tollhaus gehören. Er hat also keinen Solipsismus mit seiner Welt als Vorstellung gemeint. http://www.schopenhauer-web.org/textos/MVR.pdf


Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Schopenhauer hat das dahingehend auf die Spitze getrieben, dass unser Weltbild die Welt selbst sei. Da gehe ich nicht mit, da wir uns ja offensichtlich permanent irren und unsere Vorstellungen sich selbst widersprechen können.


Ich verstehe es so, dass es die Welt ist, die uns zugänglich ist, eine andere finden wir nicht vor.
Das kann ja Irrtümer beinhalten.

Irgendwo schreibt er mal ganz feierlich, dass die sichtbare Welt in dem Augenblick entstanden ist, als das erste Auge entstand. Ich denke, dass die Sinneswahrnehmung eine Transformation darstellt. Unser Weltbild ist zwar eine Funktion der Welt (Wb=f(W)), aber es ist nicht die Welt.

Vollbreit hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Ich würde sagen, dass die Wirklichkeit auf die Struktur unseres Organismus so einwirkt, dass wir ihre Einwirkung vorhersehen können.

Dennoch kann es sein, dass unsere Welt ganz anders konzipiert ist, als wir es glauben und wir halt nur in Kategorien von Zeit und Raum und kausaler Beziehung denken können.

Das wird gern als Argument für Religionen angeführt. Ja, das stimmt. Nur muss man der Religion sagen, dass ihre Spekulationen a) genau den selben Mangel haben und b) willkürlich sind. Die Religion verdient nicht die Annerkennung eine "Erkenntnis" zu sein.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 19. Dez 2011, 18:47

ujmp hat geschrieben:Den "Kategoriefehler" hast du noch nicht verstanden, deshalb missvertehst du wohl auch den Rest. Die Aussagen "Jeden Morgen geht die Sonne auf" und "Beten hilft" rufen Erwartungen in mir hervor. Sie sind wahr, wenn das Erwartete eintritt. Ich rede nicht davon, das ein Satz "eine Wahrheit" oder "meine Wahrheit" ist. Die Bestätigung ist ein Anlass, den Satz für wahr zu halten (wie ich schon sagte, ist auch das Vertrauen in andere Menschen (Augenzeugen, Wissenschaftler) ein Anlass etwas für wahr zu halten). Das ist aber schwer zu verstehen, solange man meint, dass es "Wahrheiten" geben müsse. Ein Satz, der keine Erwartung in dir schafft, ist informationslos - oder hast du ein Gegenbeispiel? Ich glaube auch nicht, dass ein aufgeschriebener Satz eine "Wahrheit enthält". Er ist nur eine codierte Erwartung, der ohne einen ihn verstehenden Menschen überhaupt nichts entält. Mit diesen Ungenauigkeiten im Sprachgebrauch verbreitet man unnötig Nebel um den Wahrheitsbegriff.

Die Überschätzung der "logischen Argumentation" führt übrigens zu Ignoranz und Religion. Die Logik hilft uns nur, uns unsere Erwartungen klar zu machen. Ich habe nicht gesagt, dass das schlecht ist. Manche meinen nur, dass die Gesetzte der Logik oder der Mathematik Naturgesetzte seien - das sind sie genau so wenig wie Grammatik und Ortographie. Man kann mit Mathematik die Welt beschreiben, aber diese Beschreibung kann, wie jedes andere Modell falsch sein. Der Wahrheitsberiff der Mathematik ist eine ganz andere Kathegorie. "Mathematsich wahr" heist nur "folgerichtig", als Folge selbst gesetzer Bedingungen. Die Logik zwingt die Wirklichkeit zu gar nichts, man kann da noch so überzeugt sein, dass irgend etwas "logischerweise" geschehen muss. Manche gehen aber dann tatsächlich soweit, die Wirklichkeit für "widersprüchlich" zu halten (z.b. der "dialektische Materialismus). Und die laufen dann als ferngesteuerte Fanatiker rum.

Wie bitte? Kategoriefehler? Deine Kategrorisierung ist völlig falsch, es GIBT falsche Wahrheiten, diesen Begriff zu benutzen ist durchaus angebracht, du HAST von Wahrheiten für dich selbst geredet, oder geschrieben, dass manches "wahr"/"richtig" ist, diese Stellen häufen sich in deinen Kommentaren. Du hast NICHT geschrieben, was ich zum "Richtigen" in der Religion geantwortet habe, sonst wäre die Antwort auch nicht nötig, die direkt auf deine Behauptung zur Kooperation gerichtet war (deinem "Richtigen"). Entweder bist du ein Wendehals, oder du vergisst deine eigene Position:
ujmp hat geschrieben:Vieles halte ich im Vertauen auf andere für wahr oder falsch. Ich messe die Wahrheit einer Meinung daran, ob die Erwartungen, die ich aus dieser Meinung ableite, erfüllt werden. Diese Erwartungen sind nach außen gerichtet.

Natürlich habe ich Beispiele für Sätze, die in mir keine Erwartungen auslösen: Die eulersche Zahl beträgt 2,71828... und trotzdem enthält der Satz eine Information. Ja, auf meine Texte trifft wohl zu, dass sie für dich nur codierte Erwartungen enthalten, wenn du sie nicht verstehst oder nicht liest.
Die Logik ist die beste Waffe gegen Ignoranz und Religion. Wann hat eine stichfeste Logik der Religion in die Hände gespielt? Es gehört zur Natur der Ignoranten und Religiösen, die Logik der Argumentation und Empiristik zu ignorieren. Die Logik ist nicht benötigt, um Erwartungen klar zu machen, ich kann erwarten, dass ich ewig lebe, aber ich habe keinen logischen Anhaltspunkt dafür. Die Logik macht eine Erwartung erst ÜBERZEUGEND. z.Bsp.: 10 Äpfel werden mit 2 Äpfeln 12 ergeben, das IST logisch UND zutreffend. Es ist eben KEIN Zufall, dass wir Naturgesetze mithilfe der Mathematik BERECHNEN können, und das sehr genau, da unser Universum der Kausalität unterworfen ist, also ist es sehr angebracht auch VORHERSAGEN mathematisch/physikalisch zu machen, solange die entsprechenden Gesetze auch den Beobachtungen entsprechen. Es ist sogar vorgekommen, dass die Vorhersagen zutreffend sind! :omg:
Natürlich sind unsere Zahlen und Konstanten nicht exakt/bzw. decken nicht das ganze Spektrum ab, aber abstrakte Formeln mit Variablen haben sehr oft ihre Richtigkeit, wenn z. Bsp. die Proportionalität zwischen verschiedenen Messwerten vorhergesagt werden soll, dann ist die Mathematik sehr nützlich und auch sehr richtig.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon Arathas » Di 20. Dez 2011, 12:53

Darth Nefarius hat geschrieben:Natürlich habe ich Beispiele für Sätze, die in mir keine Erwartungen auslösen: Die eulersche Zahl beträgt 2,71828... und trotzdem enthält der Satz eine Information.


Aber natürlich löst der Satz eine Erwartungshaltung in dir aus. Du erwartest doch schließlich, dass die eulersche Zahl nicht eins, neun oder sechstausendfünfhundert beträgt, nachdem du diesen Satz gelesen hast, sondern eben das, was du gelesen hast. Oder?
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon Darth Nefarius » Di 20. Dez 2011, 14:19

Nur, wenn ich vorher wusste, was die eulersche Zahl ist, als ich davon zum ersten mal gehört habe nicht. Und es hängt davon ab, welches Zählsystem hat, in gewisser Hinsicht IST die eulersche Zahl auch eine 1, nur eben nicht im Dezimalsystem.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon ujmp » Di 20. Dez 2011, 15:44

Darth Nefarius hat geschrieben:Wie bitte? Kategoriefehler? Deine Kategrorisierung ist völlig falsch, es GIBT falsche Wahrheiten, diesen Begriff zu benutzen ist durchaus angebracht, du HAST von Wahrheiten für dich selbst geredet, oder geschrieben, dass manches "wahr"/"richtig" ist, diese Stellen häufen sich in deinen Kommentaren.

Ich kann dir nicht verbieten mit einem Virus im Betriebssystem rumzulaufen. Vermutlich magst du ihn, weil er dich scheinbar von sorgfältiger Begründung befreit. . "falsche Wahrheit" ist ein Verstoß gegen das Grundgesetz der Logik: !(A and !A). Ich mach mir jedenfalls lieber die Mühe zu sagen "Das ist eine falsche Meinung, die für wahr gehalten wird". Ich habe nicht von Wahrheiten für mich selbst geredet, das hast du nur rausgehört, weil du diesen unscharfen Wahrheitsbegriff pflegst. Ich hab davon gesprochen, dass ich Meinungen, die ich vertrete für wahr halte, wohlwissend, dass sie auch falsch sein können. Damit, dass ich sie für wahr halte, übernehme ich die Verantwortung für meine Meinungen. Meiner Meinung nach gibt es "Wahrheit" nur als Eigenschaft von Sätzen, wobei ich aber unbedingt, da Sätze missvertanden werden können, genauer von "von mir so und so verstandnen Sätzen" sprechen möchte, was ich ganz locker "Erwartung" nenne.

Darth Nefarius hat geschrieben:Nur, wenn ich vorher wusste, was die eulersche Zahl ist, als ich davon zum ersten mal gehört habe nicht. Und es hängt davon ab, welches Zählsystem hat, in gewisser Hinsicht IST die eulersche Zahl auch eine 1, nur eben nicht im Dezimalsystem.

Du verwechselst die Kategorien "Name" und "Sache". Ein Anderes Zahlsystem bedeutet nur andere Namen. Die Eulersche Zahl drückt ein mathematisches Verhältnis aus. Ich erklärs mal mit PI, weil das übersichtlicher ist. PI ist das Verhältnis aus Kreisumfang von Kreisduchmesser. Diese Erwartung ist mit dem Symbol "PI" verknüpft und wird bestätigt, wenn du damit anhand eines Durchmessers eines Kreises seinen Kreisumfang ausrechnen kannst. Ich weiß nicht, wie man ein Zahlensystem aufbauen könnte, dass als 1 eine irrationale Zahl hat. Jedenfalls würde das am Verhältnis zwischen Kreisumfang und Kreisdurchmesser nichts ändern.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon ujmp » Di 20. Dez 2011, 16:37

Darth Nefarius hat geschrieben:Die Logik ist die beste Waffe gegen Ignoranz und Religion. Wann hat eine stichfeste Logik der Religion in die Hände gespielt? Es gehört zur Natur der Ignoranten und Religiösen, die Logik der Argumentation und Empiristik zu ignorieren.

Nein. Zur Empiristik: Als man glaubte, dass die Sonne sich um die Erde dreht, sah die Welt nicht einen Deut anders aus als heute, - und die Empirie schien dieses Weltbild zu bestätigen. Galilei hat seine Meinung übrigens wie einen Glauben vertreten und die Gegner zu seinen Lebzeiten hatten ihre Ablehnung mathematisch gut begründet. Darüber schreibt P. Feyerabend in "Wider den Methodenzwang". Und da Bewegung im Raum bekanntlich relativ ist, kann man auch am geozentrischen Weltbild festhalten. Es ist mathematisch nur nicht so "elegant" - Eleganz hat aber mit Empirie nichts zu tun.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon Darth Nefarius » Di 20. Dez 2011, 19:58

ujmp hat geschrieben:Ich kann dir nicht verbieten mit einem Virus im Betriebssystem rumzulaufen. Vermutlich magst du ihn, weil er dich scheinbar von sorgfältiger Begründung befreit. . "falsche Wahrheit" ist ein Verstoß gegen das Grundgesetz der Logik: !(A and !A). Ich mach mir jedenfalls lieber die Mühe zu sagen "Das ist eine falsche Meinung, die für wahr gehalten wird". Ich habe nicht von Wahrheiten für mich selbst geredet, das hast du nur rausgehört, weil du diesen unscharfen Wahrheitsbegriff pflegst. Ich hab davon gesprochen, dass ich Meinungen, die ich vertrete für wahr halte, wohlwissend, dass sie auch falsch sein können. Damit, dass ich sie für wahr halte, übernehme ich die Verantwortung für meine Meinungen. Meiner Meinung nach gibt es "Wahrheit" nur als Eigenschaft von Sätzen, wobei ich aber unbedingt, da Sätze missvertanden werden können, genauer von "von mir so und so verstandnen Sätzen" sprechen möchte, was ich ganz locker "Erwartung" nenne.

Darth Nefarius hat geschrieben:Nur, wenn ich vorher wusste, was die eulersche Zahl ist, als ich davon zum ersten mal gehört habe nicht. Und es hängt davon ab, welches Zählsystem hat, in gewisser Hinsicht IST die eulersche Zahl auch eine 1, nur eben nicht im Dezimalsystem.

Du verwechselst die Kategorien "Name" und "Sache". Ein Anderes Zahlsystem bedeutet nur andere Namen. Die Eulersche Zahl drückt ein mathematisches Verhältnis aus. Ich erklärs mal mit PI, weil das übersichtlicher ist. PI ist das Verhältnis aus Kreisumfang von Kreisduchmesser. Diese Erwartung ist mit dem Symbol "PI" verknüpft und wird bestätigt, wenn du damit anhand eines Durchmessers eines Kreises seinen Kreisumfang ausrechnen kannst. Ich weiß nicht, wie man ein Zahlensystem aufbauen könnte, dass als 1 eine irrationale Zahl hat. Jedenfalls würde das am Verhältnis zwischen Kreisumfang und Kreisdurchmesser nichts ändern.

Ha! Virus im Betriebssystem, der war gut! :lachtot:
Ich habe dich zittiert, das hat meine Behauptung gestützt, dass du Wahrheiten hast. Wenn du etwas für wahr hälst, dann hast du eine Wahrheit. Wenn ich jetzt behaupte, dass 2+2=4 ist und du sagst, dass das wahr ist, dann ist eine deiner Wahrheiten, dass 2+2=4 ist. "Falsche Wahrheit" ist kein Verstoß gegen die Logik, ich habe nicht gesagt "falsche Richtigkeit" oder "unwahre Wahrheit", selbst dann bedingt nicht die Behauptung, dass es falsche Wahrheiten gibt, dass Wahrheiten objektiv sein müssen, oder korrekt, also können sie auch falsch sein. Natürlich misst man da mit zweierlei Maß, wenn man die Wahrheit subjektiv, aber die Richtigkeit objektiv bewertet, aber es ist, wenn wir beide (da du ja offensichtlich versuchst mit ihr zu argumentieren) die Logik als objektivstes Maß zur Argumentation verwenden wollen, durchaus angebracht, in diesem Fall auch von der Objektivität der Logik auszugehen (zumindest näherungsweise, ansonsten ist jede Diskussion sinnlos- das sind sie auch, aber dann haben wir keinen Anlass uns zu auszutauschen :up: ). Das selbe machen Naturwissenschaftler ja genaugenommen auch, sie unterscheiden zwischen Fakten (der Richtigkeit) und Wahrheiten, die subjektiv sein können.
Die ganz lockere Bezeichnung "Erwartung" ist ein extremst unpassender Begriff, über den wir schon diskutiert haben.
Nein, ein anderes Zählsystem ist eben nicht nur eine Umbenennung der Zahlen. Machen wir doch ein Gedankenexperiment: Der Mensch hätte von Geburt an 12 Finger, sein Zählsystem würde dann von 0 bis 12 gehen, die Symbolik wäre dann eine andere, trotzdem kann man natürlich solche Systeme auch mit unseren Zahlen beschreiben (ich kann das zwar nicht, aber ich erinnere mich dunkel, dass ich das mal in der Schule gemacht habe). Zugegeben, ich habe bei der Argumentation mit der eulerschen Zahl ein wenig getrickst, aber nicht gelogen, oder etwas Falsches gesagt. Du kennst doch den natürlichen Logarithus? So, wie der dekadische unserem Dezimalsystem entspricht, so entspricht die natürliche Logarithmierung einem anderen Zählsystem, wenn du so willst. In einem anderen System ist unsere 10 eine 2,71818... und die eulersche Zahl wiederum kann auch in einem dritten eine 1 sein, das hängt vom System ab (wie gesagt, ich könnte auch bis 8 zählen und dann schon mit 11 anfangen, dann bis zur 18 gehen usw.).
Mathematik ist elegant, da sind wir uns einig, aber es ist nunmal so, dass wir zählen können, dass 1 und 1 Apfel gleich 2 sind, das ist auch schon Mathematik und trotzdem beobachten wir das auch. Empirische Werte werden naturwissenschaftlich in mathematischen Formeln verwendet und so kann man auch recht gute generelle Beschreibungen und Vorhersagen treffen, irgendwie muss doch die Mathematik mit Logik zusammenhängen. :umarmen: Du hast doch selbst von dem Verhältnis zwischen Kreisumfang und Kreisdurchmesser geredet, dieses Verhältnis wird mathematisch beschrieben.
Wenn du nichts besseres zu bieten hast, als zu behaupten, dass ich eine Art Meme-Virus in meinem Schädel hätte, dann brauchst du auch nicht weiter zu diskutieren.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon ujmp » Mi 21. Dez 2011, 01:17

In der Straße wo du aufgewachsen bist mag es "falsche Wahrheiten" geben und das ist auch nicht verboten. Ich halte es aber für intelligenter, nicht mit solchen Begriffen zu operieren.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon Myron » Mi 21. Dez 2011, 02:46

Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn du etwas für wahr hältst, dann hast du eine Wahrheit.


Wahrheit ist nicht gleich Fürwahrgehaltenheit, und der Begriff <subjektive Wahrheit> ist eigentlich ein Unbegriff.

"Kann man ärger den Sinn des Wortes 'wahr' fälschen, als wenn man eine Beziehung auf den Urteilenden einschließen will!"

(Frege, Gottlob. Grundgesetze der Arithmetik. Bd. 1. 1893. S. xvi)
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon ujmp » Mi 21. Dez 2011, 10:26

Man sollte sich jedenfalls über den qualitativen Unterschied der in Wendungen der Alltagsprache steckt im Klaren sein.

"Schönheit" ist eine Eigenschaft von etwas, das "schön ist". Man kann aber auch sagen "Mrs. World ist eine Schönheit". Damit meint man etwas, das die Eigenschaft "schön" hat. In diesem Sinne gibt es mehrere "Schönheiten". Das sind sie aber auf Grund nur einer Eigenschaft, nämlich der Eigenschaft "Schönheit". Wenn ich verschiedene Dinge für "schön" halte, folgt daraus also nicht, dass ich "mehrere Schönheiten" habe. Genausowenig habe ich "mehrere Wahrheiten", wenn ich mehrere Meinungen für wahr halte.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon ujmp » Mi 21. Dez 2011, 11:36

Darth Nefarius hat geschrieben: Du kennst doch den natürlichen Logarithus? So, wie der dekadische unserem Dezimalsystem entspricht, so entspricht die natürliche Logarithmierung einem anderen Zählsystem, wenn du so willst. In einem anderen System ist unsere 10 eine 2,71818... und die eulersche Zahl wiederum kann auch in einem dritten eine 1 sein, das hängt vom System ab (wie gesagt, ich könnte auch bis 8 zählen und dann schon mit 11 anfangen, dann bis zur 18 gehen usw.).

Nein. Eine "10" im Dezimalsystem ist 1+1+1+1+1+1+1+1+1+1, eine "10" im Hexadezimalsystem ist 1+1+1+1+1+1+1+1+1+1+1+1+1+1+1+1. "10" ist hier homonym (gleichlautend), meint aber jeweils etwas anderes. Es ist daher ein Problem der Benennung.

Davon abgesehen "Die Eulersche Zahl ist 2,718.." impliziert die Erwartung, dass das sprachliche Symbol "Die Eulersche Zahl" für "2,718..." steht und nicht für "3,145" oder "2012" oder für "@" (wie Arathas schon sagte) Die Erwartung entsteht in dem Augenblick, wo du beurteilen musst, ob diese Aussage stimmt. Dann schaust du bei Wikipedia nach und erwartest eine Übereinstimmung.
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Re: Könnte es sein [Richtiges/Wahres in den Religionen]

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 21. Dez 2011, 16:32

ujmp hat geschrieben:In der Straße wo du aufgewachsen bist mag es "falsche Wahrheiten" geben und das ist auch nicht verboten. Ich halte es aber für intelligenter, nicht mit solchen Begriffen zu operieren.

Was willst du damit sagen "in der Straße, wo ich aufgewachsen bin"? Solche Arten von Pöbeleien entspringen meist einem Wortschatz und einem Verstand, der selbst einer solchen Herkunft zuzurechnen ist. Du kannst für intelligent halten, was du willst, ich empfehle dir da mal "dumme Hauptschülerin" in die Suchmaschine einzugeben, vielleicht macht sie dir verständlich, was dich und mich unterscheidet, ich habe dir einen Text mit Argumentationen geschrieben und von dir kommt nicht viel mehr als "ey, deine Mudda!" :sauf:
Beginne keinen Krieg, den du nicht beenden kannst.
Nun zum Sachlichen:
ujmp hat geschrieben:Man sollte sich jedenfalls über den qualitativen Unterschied der in Wendungen der Alltagsprache steckt im Klaren sein.

"Schönheit" ist eine Eigenschaft von etwas, das "schön ist". Man kann aber auch sagen "Mrs. World ist eine Schönheit". Damit meint man etwas, das die Eigenschaft "schön" hat. In diesem Sinne gibt es mehrere "Schönheiten". Das sind sie aber auf Grund nur einer Eigenschaft, nämlich der Eigenschaft "Schönheit". Wenn ich verschiedene Dinge für "schön" halte, folgt daraus also nicht, dass ich "mehrere Schönheiten" habe. Genausowenig habe ich "mehrere Wahrheiten", wenn ich mehrere Meinungen für wahr halte.

Das sind Besonderheiten der deutschen Sprache, Verben und Fälle können in anderen Sprachen nicht diese grammatikalische Analogie erlauben. Sinngemäß ist etwas, das du für "wahr" hälst, deine Wahrheit, niemand, der eine andere Wahrheit vernimmt als seine (oder würdest du etwa "Gottes Existenz" als Wahrheit bezeichen? Dieses Substantiv, das keinen Artikel vorzuweisen hat, ist alltagssprachlich als ein bestimmtes Substantiv zu betrachten, folglich ist "eine Wahrheit" für dich auszuschließen, es ist "die Wahrheit"="deine Wahrheit", weil sie von anderen abweicht.), wird sie alltagssprachlich als wahr bezeichnen, sondern sie als eine einem Subjekt zuzuweisende Wahrheit klassifizieren, also eine "subjektive Wahrheit".
Weiter:
ujmp hat geschrieben:Eine "10" im Dezimalsystem ist 1+1+1+1+1+1+1+1+1+1, eine "10" im Hexadezimalsystem ist 1+1+1+1+1+1+1+1+1+1+1+1+1+1+1+1. "10" ist hier homonym (gleichlautend), meint aber jeweils etwas anderes. Es ist daher ein Problem der Benennung.

Davon abgesehen "Die Eulersche Zahl ist 2,718.." impliziert die Erwartung, dass das sprachliche Symbol "Die Eulersche Zahl" für "2,718..." steht und nicht für "3,145" oder "2012" oder für "@" (wie Arathas schon sagte) Die Erwartung entsteht in dem Augenblick, wo du beurteilen musst, ob diese Aussage stimmt. Dann schaust du bei Wikipedia nach und erwartest eine Übereinstimmung.

Aha! Homonym, du erkennst dass die gleiche Bezeichnung innerhalb von zwei verschiedenen Systemen nicht korrekt ist, also ist die eulersche zahl nicht in jedem System eine 2,71818..., sie wird höchstens auch so bezeichnet. Du kannst zwar, da wir kein solches Zählsystem besitzen) in einem Hexadezimalsystem eine 16 zu einer "10" werden lassen, um die Bezeichnung zu erleichern, aber eine 10 wird dadurch noch lange nicht zu einer "16".
Das sprachliche Symbol "die eulersche Zahl ist..." impliziert keine Erwartung, es ist nur ein Satz mit einer Information, die Information impliziert nur eine Reaktion, aber keine definierte. Ich muss nicht erwarten, dass diese Aussage stimmt, ebensowenig, wie ich annehmen muss, dass sie falsch ist.
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Re: Könnte es sein

Beitragvon Mark » Mi 28. Dez 2011, 02:01

Vollbreit hat geschrieben:
Teh Asphyx hat geschrieben:Ich würde mich immer noch als heranwachsend bezeichnen, während ich besagte Leute als nicht-mehr-wachsen-wollende bezeichnen würde.


Verstehe, ich würde Erwachsensein nicht als kategorische Weigerung zu lernen betrachten, aber das Phänomen gibt es tatsächlich häufig bei uns. Das Gefühl, man haben so nach Bildungsgrad bis 18 oder 30 zu lernen und das war’s dann.

Erinnert natürlich an den angeblichen Ausspruch Jesu' "Ihr müsst sein wie die Kinder". Als ich in Kinderjahren noch in Ansätzen christlich war hatte mich das mit am meisten beeindruckt, denn ich wollte niemals erwachsen werden, so wie die anderen grossen sein.. Aber heute ist es nur noch eine nette Übereinstimmung in den Grundzügen, jedoch von einem "erwachseneren" Verständnis der Forderung überschirmt. Wir müssen immer lernen und weiter wachsen, denn es gibt keine Grenze für Optimierungen oder ganz neue Sichtweisen.
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