Arathas hat geschrieben:Eine Hemmschwelle des Menschen bezüglich der Sklavenhaltung gibt es nicht wirklich, sie ist wohl eher anerzogen
Mein Hauptargument war auch der Selbstschutz. Man züchtet sich keine Rebellen, die einen vernichten könnten.
Arathas hat geschrieben: - wärst du in einer reichen weißen Familie im Süden der USA vor 150 Jahren geboren, würdest du Sklavenhaltung höchstwahrscheinlich als dein gutes Recht sehen.
Ich betrachte nichts als Recht, es ist nur die Sakralisierung eines Bedürfnisses. Jede Gewerkschaft erklärt ihre Lohnerhöhungen zum "Recht", deren Cheffs erklären die steuerlichen Begünstigungen für die Energiekosten zu ihrem "Recht". Es kommt nur darauf an, ob die Bedürfnisse legitimiert werden, nachdem man sich die Mächtigen erkauft oder sie gestürzt hat. Abgesehen davon finde ich deine Behauptung ziemlich dreist; nur weil ich offen zugebe, dass ich meinen Fleischkonsum genieße, setzt du mich gleich mit einem Sklavenhalter gleich.
Ein Mensch ist kein Schwein, ein Schwein ist kein Mensch. Oder trennst du nicht auch zwischen Arten von Leben? Warum ist dann eine Pflanze in den Augen eines Vegetariers weniger ein lebenswertes Wesen als ein Schwein? Es sind beides Lebewesen. Die Grenze ist willkürlich.
fopa hat geschrieben:Ist nun die Hemmung gegenüber Sklavenhaltung anerzogen, oder ist die Ablehnung von Sklavenhaltung anerzogen? Wir werden es vielleicht nie erfahren.
Es hängt vom Grad der Empathie ab. Manche empfinden gegenüber Schweinen Empathie und werden Vegetarier, andere empfinden hingegen nur Gleichfarbigen gegenüber Empathie und alle anderen Menschen als minderwertig. Und die Religion hat nichts an diesem Sachverhalt geändert. Empathie müsste trainiert werden, gefördert. Wenn aber die Liebe zu einem Trugbild entscheidend ist, wird sich an dieser Diskrepanz nichts ändern.
fopa hat geschrieben:Ich hatte mal ein Stück Schweinefleisch in der Pfanne, das aus Massentierhaltung kam. Nie wieder! Als Radsportler kenne ich den Geruch von Schweinemastbetrieben leider zur Genüge, zumal es mit zunehmender körperlicher Aktivität und damit intensiverer Atmung ziemlich unangenehm wird (der "Geschmack" des Geruchs lässt sich mit Wasser kaum aus dem Mund spülen!). Das Stück Fleisch hatte genau diesen Geruch, und das lag nicht daran, dass es Schwein war. Schwein vom Biohof riecht (und schmeckt) nämlich ganz anders.
Alles vom Biohof ist zäh. Die Tiere bekommen mehr Freilauf, werden nicht so sehr gemästet. Dadurch wird der fettanteil geringer und das Fleisch zäh. Das trifft besonders auf Geflügel zu. Aber ich denke, dass wir über geschmäcker nicht streiten sollten.
fopa hat geschrieben:Frage:"Warum essen Vegetarier eigentlich kein Fleisch?"
Antwort:"Die müssen ja davon ausgehen, dass das schmeckt wie Tofu!"
Na endlich einer, der es versteht!