von lorenz » So 4. Mär 2007, 16:06
Die Frage, ob Religiosität etwas in der Art von neurose / Psychose ist, geht mir auch seit geraumer Zeit durch den Sinn. Dazu 2 Aspekte:
(1) Wenn man sich ansieht, wie der relig. Geisteszustand entsteht / systematisch erzeugt wird, dann kann man sich fragen, ob das nicht eine "posthypnotische Psychose", das Ergebnis einer gelungenen Suggestion ist. Religiöse denken, fühlen und handeln manchmal wie im Tran auf eine Weise, die sie sich und anderen nicht wirklich erklären können. Ersatzweise müssen dann zur "Erklärung" diese seltsamen Dogmen herhalten. Dabei ist auch der kollektive Aspekt wichtig, der religiös machende Vorgang gleicht einer Massensuggestion. Es wird das Kooperative, Lemminghafte an der menschlichen Natur ausgenützt.
(2) Religiosität, jedenfalls in der naiven "Glauben-an-Version" könnte man als Entwicklungsstörung verstehen. Kinder glauben an vieles, an die Existenz des Weihnachtsmannes, des Osterhasen, des Klapperstorchs. Das ist auch in Ordnung. Es handelt sich da um Irrtümer, die ein natürliches Übergangsstadium im Erkenntnisweg sind. D. h.: Diese Vorstellungen erüllen eine Zeitlang ihren Zweck und werden dann entsorgt. Die Vorstellung, es gäbe diese Götter, den teufel, und den ganzen anderen Kram, bewegt sich eigentlich auf genau dieser Ebene. Nur: Der Schritt, das als Mythen zu erkennen und abzulegen, der wird nicht getan. Die Frage ist: Warum nicht? Ich vermute, es handelt sich ume eine bewusst herbeigeführte Entwicklungsstörung. Mit welchen Mitteln, dazu siehe (1).
Berechtigt ist die Frage jedenfalls, was da nicht stimmt bei der Verfertigung der Gedanken, wenn Leute (so selektiv) Dinge glauben, die derart unglaublich sind...