Welche Bibelausgabe?

Welche Bibelausgabe?

Beitragvon gavagai » Fr 4. Mai 2007, 16:39

Servus,
vielleicht mutet es hier sonderbar an, aber ich frage trotzdem.
Für Diskussionen wäre es oft gut eine Bibel mit eigenen Notizen und Markierungen dabei zu haben. Ich habe nur eine recht kleine Lutherbibel und eine englische Bibel und ein Neues Testament (kath. Übersetzung).
Also ich suche: kein Büttenpapier oder Minidruck oder aufwändige Bilder. Dafür eine Übersetzung, die allgemein akzeptabel ist.
Welche Bibelausgabe ist für meine Zweck zu empfehlen?
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Beitragvon [C]Arrowman » Fr 4. Mai 2007, 16:53

Während den Konfirmantenstunden hatten wir die Hoffnung für alle Bibel-Version die ist in einer modernen Stil gehalten und daher leichter verständlich, als das mittelalterliche Geschwätz :gott:
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Beitragvon Andreas Müller » Fr 4. Mai 2007, 17:05

Die beste Übersetzung der Bibel ist die King James Fassung, mal ein kleiner Tipp aus der Literaturwissenschaft.

Ich nehme mal an, dass du die Bibel nicht aus Liebhabergründen anschaffen willst, also brauchst du die Einheitsübersetzung in beliebiger Ausgabe, gibt es für einen Euro bei Amazon gebraucht. Hab ich mir auch geholt.
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Beitragvon gavagai » Fr 4. Mai 2007, 18:13

Der Autor hat geschrieben:Die beste Übersetzung der Bibel ist die King James Fassung, mal ein kleiner Tipp aus der Literaturwissenschaft.
Ich nehme mal an, dass du die Bibel nicht aus Liebhabergründen anschaffen willst, also brauchst du die Einheitsübersetzung in beliebiger Ausgabe, gibt es für einen Euro bei Amazon gebraucht. Hab ich mir auch geholt.

Jetzt dachte ich, meine engl. Ausgabe wäre die Kong James Fassung, aber es ist die New International Version NIV
Meinst du eine King James auf deutsch?
Vielleicht war ich zu unpräzise. Ich will in Diskussionen schnell entsprechende Bibelstellen (die ich mir markiere und kommentiere) rezitieren. Dazu muß die Übersetzung möglichst breite Zustimmung finden (für die vorgeschlagene "Hoffnung für alle" scheint mir das zweifelhaft). Ansonsten kenne ich die Abwehrargumente: von Katholen: na ja, der Luther ;-( oder von anderen: na ja, der Rösch ;-(
Evtl. sollte die Ausgabe auch selbst schon Anmerkungen enthalten (so wie bei mir die NIV; wohingegen die Lutherbible nur Querverweise hat). Aber vielleicht ist es sinnvoller aufs Notebook ein paar Übersetzungen oder Konkordanzen auf dem Web zu laden. dann hat man die Texte auch parat!?
Aber danke, ich werde aufgrund eurer Tipps schon mal schauen. Für weitere Vorschläge wäre ich ebenfalls dankbar.
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Beitragvon Andreas Müller » Fr 4. Mai 2007, 18:17

Die Einheitsübersetzung ist für beide Kirchen verbindlich, da gibt es nichts dran zu meckern. Die würde ich nehmen.
Gibt es auch online: http://alt.bibelwerk.de/bibel/

King James Bible nur auf Englisch, also bitte.
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Beitragvon [C]Arrowman » Fr 4. Mai 2007, 18:18

da kann ich dir was empfehlen

http://www.skepticsannotatedbible.com/ eine Seite die die Bibel kommentiert hat, nach ganz unchristlichen, sprich wiissenschaftlichen Maßstäben, da besorge ich mir immer gern Zitate.
:up:
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Beitragvon Falk » Fr 4. Mai 2007, 18:33

Während den Konfirmantenstunden hatten wir die Hoffnung für alle Bibel-Version die ist in einer modernen Stil gehalten und daher leichter verständlich, als das mittelalterliche Geschwätz


Ich bin mir ob deines konfusen Satzbaus zwar nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe, aber wenn ja, dann solltest du dir die Volxbibel oder die Übersetzung "in gerechter Sprache" anschauen... :lachtot:

@Autor
Die Einheitsübersetzung ist aber eher die katholische Variante - ich denke, daß man nicht sagen kann, sie sei für beide "verbindlich".
Die EKD hat es eher mit Luther. Was auch oft erwähnt wird, ist die Elberfelder Übersetzung.

-> http://www.ekd.de/initiative/bibel.html

Meine Bibelübersetzung basiert auf der Herder-Fassung, ist allerdings auch aus dem Bücherregal meiner Mutter stibitzt. Muß mir mal eine eigene Bibel zulegen, damit ich ihr die ihrige zurückgeben kann. Ich werde mich dann sicherlich zwischen Einheits- und Elberfelder Übersetzung entscheiden.

Noch besser wäre es natürlich, ich würde mich endlich mal intensiv dem Altgriechischen widmen, aber... naja... :D
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Beitragvon gavagai » Fr 4. Mai 2007, 18:45

[C]Arrowman hat geschrieben:da kann ich dir was empfehlen

http://www.skepticsannotatedbible.com/ eine Seite die die Bibel kommentiert hat, nach ganz unchristlichen, sprich wiissenschaftlichen Maßstäben, da besorge ich mir immer gern Zitate.
:up:
Super, danke. Ich "kannte" die schon mal. "Vergaß" sie aber wieder.
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Beitragvon gavagai » Fr 4. Mai 2007, 18:55

Falk hat geschrieben:Ich bin mir ob deines konfusen Satzbaus zwar nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe,

Oh, das tut mir leid, zumal ich etwas frage. Hier wiederhole ich, hoffentlich weniger konfus.

Für Diskussionen wäre es oft gut eine Bibel mit eigenen Notizen und Markierungen dabei zu haben. Ich habe nur eine recht kleine Lutherbibel und eine englische Bibel und ein Neues Testament (kath. Übersetzung).

Bis hierher auch schon konfus?
(Klärende Einsetzungen ab hier kursiv)
Also ich suche eine Bibelausgabe: sie sollte kein Büttenpapier oder Minidruck oder aufwändige Bilder haben. Dafür suche ich eine Übersetzung, die allgemein akzeptabel ist.
Welche Bibelausgabe ist für meine Zwecke zu empfehlen?


Alles klar zu meinem Begehren?
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Beitragvon Falk » Sa 5. Mai 2007, 10:10

@gavagai
Ähm, wie mir scheint leidest du ebenso wie ich an mangelndem Textverständnis. Ich habe absolut keine Ahnung, wieso du meine Anmerkung auf dich beziehst... :ka:

Lies nochmal genau nach. ;-)
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 5. Mai 2007, 11:09

Mit korrektem Zitieren wäre dies vielleicht nicht passiert :^^:

[ quote = " Name des Zitierten " ]

Manche schreiben konfus, andere lesen konfus :up:
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Beitragvon Falk » Sa 5. Mai 2007, 11:16

Gut, werde versuchen, das in Zukunft so zu machen. Aber man sollte doch auch meinen, daß die Leute ihre eigenen Texte erkennen. ;-)
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Re: Welche Bibelausgabe?

Beitragvon emporda » Mi 8. Aug 2007, 03:23

gavagai hat geschrieben:Für Diskussionen wäre es oft gut eine Bibel mit eigenen Notizen und Markierungen dabei zu haben. Ich habe nur eine recht kleine Lutherbibel und eine englische Bibel und ein Neues Testament (kath. Übersetzung).

Welche der vielen Bibeln darf es sein

Der derzeit älteste Text ist die 7,5 Meter lange Jesajarolle aus Qumram, entstanden um 180 v.C. in althebräíscher Konsonantenschrift mit Vokalzeichen in 3 unterschiedlichen Systemen. Zwei Bücher Moses sind offenbar noch in Priesterschrift entstanden, deren Ende ist umstritten. Hier wurden offensichtlich zwei Überlieferungen zusammengeführt. Eine mit Jahwe (JHWH) und eine mit dem ugaritischen Gott El, was in der Genesis mit beiden Überlieferungen deutlich wird. Ab 1. Moses 2:5 beginnt die zweite Überlieferung der Schöpfung, Gott Jahwe wird so zum Synonym für den Gott El. Ein Hinweis auf den Polytheismus in Israel mit babylonischem Gedankengut ist in 5. Moses 32:8 enthalten und wird in der Übersetzung entschärft. Dagegen finden weltpolitische Ereignisse wie die Eroberung des ganzen Nahen Osten durch die Mazedonier und die Römer als auch der Untergang der Sprache mitsamt der jüdischen Identität keinen Eingang in die Texte. Die Vertreter der Religion ziehen sich wie die Essener in die Emigration zurück und pflegen selbstgerechte Endzeitmystik.

Das Alte Testament wird mit dem Codex Alexandrinus, dem Codex Vaticanus, dem Codex Sinaiticus als Septuaginta ins Griechische übersetzt und enthält zusätzliche Texte, die je nach Glaubensdeutung abgelehnt werden. (http://www.olivetree.com/bible/index.php) Ausrangierte Bibelfragmente 1850 n.C. in der Synagoge von Kairo gefunden und die Schriftrollen vom Toten Meer (1947 - 1961 n.C.) sind das Ende eines einheitlichen hebräischen Urtextes. Mit der Kanonisierung ab 200 n.C. auf Basis der Septuaginta existierten abweichende Thora-Versionen wie etwa der Samaritanische Pentateuch von 350 v.C. Die Unterschiede zum masoretischen Text sind erheblich. Zitate von Quintus Septimius (Florens) Tertullian (150 - 230 n.C.) sind die ältesten erhaltenen lateinischen Texte. Insgesamt 118 Papyri in Griechisch mit kleineren Texten stammen ebenfalls aus der Zeit ab 150 n.C. Die 1897 n.C. und 1904 n.C in Ägypten gefunden Oxyrhynchus-Papyri waren erst nach dem Fund von Nag Hammadi von 1945 n.C. mit 52 Texten in Koptisch als Teile des Thomasevangeliums erkennbar, das etwa um 340 n.C geschrieben wurde, dem Hieronymus nicht bekannt war und heute noch Theologen durch ihren Inhalt beunruhigt. Ihren Abschluss fand die Kanonisierung mit dem 39. Osterfestbrief des Athanasius von Alexandrien (298 - 373 n.C.), in dem alle Bücher des Neuen Testaments als kanonisch aufgeführt werden.

Von Anfang an gab es immer mehrere Wahrheiten und viel Betrug. Neben den vier Evangelien der Vulgata gab es etwa 200 andere Evangelien, die Schriften der Apologeten bis ins 200 Jahrhundert erwähnen kein einziges. Clemens von Alexandria (150 -215 v.C.) schreibt im 1958 gefundenem Brief an einen Theophil „Ist es ein Wunder, dass es im Christentum so viele unechte Evangelien gibt, wenn die Wahrheit vorsätzlich und nachweislich unter dem Verbrechen des Meineids bestritten werden soll“. Evangelisten wie etwa Marcion in Rom haben ab 100 v.C. aus den noch wenigen bekannten Texten, Mythen und viel Aberglauben ohne Kenntnisse in Naturwissenschaft eifrig drauf los phantasiert. Hasen sind Wiederkäuer, Fledermäuse sind Vögel, Vögel und Insekten haben 4 Füße, Schlangen fressen Erde, Kamele haben keine gespaltenen Hufe, wenn bei der Zeugung farbig gestreifte Stäbe in der Tränke liegen werden gemischt farbige Tiere geboren usw.

Der Exodus aus Ägypten nach jüdischer Lehre 1312 v.C. kollidiert mit biblischen Zeitangaben 1447 v.C. oder 1528 v.C. Die Israeliten sollen die Stadt von Ramses II (1279 -1213 v.C) gebaut haben. Das Land der Philister existierte erst unter Ramses III (1183 – 1152 v.C). Nach der Inschrift von Merneptah waren die Israeliten bereits 1208 v.C. in Kanaan und nichts passt mehr zusammen. Die archäologischen Beweise, die soziale Struktur der Israelitischen Stämme gemäß der Bibel, die klimatischen Veränderungen und die antike Literatur weisen darauf hin, dass die Erzählungen des Exodus nicht ins 13. Jahrhundert v. Chr. gehören. Ebenso wenig kann der jüdische Führer Moses samt den göttlichen Gesetzestafeln in Hebräisch real sein, die Sprache ist erst 300 Jahre später entstanden und dann noch mit einem phönizischem Alphabet als eine Art Herkunftsnachweis. Die Sintflutschilderung, enorme Personenzahlen (4.Moses 2, 2.Cr 26:12), Altersangaben und erfundene Fakten sind Fehler aus Unwissen oder Angeberei. Das aufaddierte Alter der Patriarchen von Adam bis Noah ergibt 1656 Jahre im Hebräischen Text, 1307 Jahre im Samaritan Text und 2342 Jahre in der Septuaginta. Die Zeit von Noah bis Abraham differiert noch stärker.

Die Zahl der obersten Amtleute, die über Salomos Bauarbeiten gesetzt waren, betrug fünfhundertundfünfzig; (1.Könige 9:23) - gegenüber - es waren zweihundertundfünfzig oberste Amtleute des Königs Salomo, die über die Leute geboten. (2.Chronik 8:10)...
Es waren in Israel achthunderttausend streitbare Männer, die das Schwert trugen, und in Juda fünfhunderttausend Mann. (2.Samuel 24:9) - gegenüber - Es waren von ganz Israel elfmal hunderttausend Mann, die das Schwert trugen, und von Juda vierhundertsiebzigtausend Mann, die das Schwert trugen (1.Chronik 21:5)
Unter Usija stand eine Heeresmacht von 307500 sehr kriegstüchtigen Männern (2.Chronik 26:13), - gegenüber - die Summe der Israeliten nach Heerscharen 603550 Mann (4.Moses 5:32).
David nahm von ihnen gefangen tausendundsiebenhundert Gespanne und zwanzigtausend Mann Fußvolk (2.Samuel 8:4) – gegenüber - David gewann ihm ab tausend Wagen, siebentausend Reiter und zwanzigtausend Mann zu Fuß. (1.Chronik 18:4)
Die Zahl der Männer des Volkes Israel differiert bei (Esra 2:3) - gegenüber - (Nehemia 7:8) bei den Söhnen aus Arach, Pahat-Moab, Joshua, Sattu Bani, Asgad, Adonikan, Bigwai, Adin, Haschum, Bezai, Netofa, Bethel, Lod, Senaa, usw. teilweise um das Doppelte.

Die Sintflut wird vom Gilgamesch Epos (Schreiber Sin-leqe-uninni) kopiert, am Euphrat sind damals Fluten ein fast jährliches Ereignis. Die Arche mit 3 x 3 Meter wird aus dem Holz der Hütte gezimmert, die Flut dauert nur 7 Tage. Weder in Mesopotamien noch in Palästina wurden Spuren einer globalen Flut nachgewiesen. Das Hochland Palästinas von Jerusalem bis zum Tal von Beer-Cheeva ist unfruchtbar und karg, nach archäologischen Funden haben in Judäa bzw. im Südreich Israel nur einige Tausend Menschen in einer nomadischen Kultur ihr Auskommen gefunden.

Die Ernährung und Ausrüstung von Millionen Menschen in einer Halbwüste mit Grabstockbau und Wildpflanzen ist unmöglich. Der bewässerte Ackerbau wurde erst um 1100 v.C in Mesopotamien begonnen und war nur direkt neben den ganzjährig Wasser führenden Flüssen möglich. Die 1,57 Millionen wehrfähigen Männer Israels (1.Chronik 21) erfordert eine Bevölkerung von über 4 Millionen mit der Hauptstadt Jerusalem auf nur 6 Hektar wie ein heutiges Dorf von 500 Einwohnern, selbst um 1500 n.C. waren es nur 4.500 Einwohner. Die 273 Erstgeburten (4.Moses 3:46) reduzieren dies auf max. 2.000 Israeliten. Jerusalem geht aus einer winzigen Ansiedlung Ur-u-salem hervor, die vom Vasallenkönig Abd Khiba unter Pharao Amenhotep IV (Echnaton 1353 – 1335 v.C.) regiert wird. Biblische Angaben zur Stadt Jebusite als Jerusalem unter König Adoni-Zedek sind daher fraglich.
http://www.searchgodsword.org/enc/isb/v ... mber=T4990

Megiddo im antiken Samaria, heute 17 km südlich Haifa in den Carmel Bergen, das Hamargehdon der Bibel, ist ein Schutthügel mit 26 ausgegrabenen Siedlungskulturen. Die älteste Kultur datiert um 6000 v.C, ab 3300 v.C. gab es Befestigungen, Tempelbauten und Hinweise auf intensive Nutzung wie Ställe und eingesunkene Getreidespeicher. Der Name der Stadt taucht bereits im Siegestext von Thutmosis III am Tempel in Karnak auf. Im Archiv des Pharao Amenophis IV fanden sich 6 Hilfsgesuche von Biridiya, um 1350 v.C. Vasallenkönig von Megiddo, wegen der Bedrohung durch das Reich Shechem. Die Herrscher Israels waren Pharaonen der 18. und 19. Dynastien, was auch die Fremdherrschaft über Ur-u-salem bestätigt. In diese Zeit fällt die Bedrohung durch die Hethiter mit dem Friedensvertrag von 1259 v.C. mit Hattusili III und Aufstände in Syrien und Palästina mit der Schlacht von Kadesch, deren Darstellung in Karnak durch Ramses III wenig Reales beinhaltet.

Das Königreich Davids in der Bibel um 900 v.C. hat wahrscheinlich nur als eine Erfindung von König Ahab existiert, zumal es zu dieser Zeit noch keine Hebräische Sprache, Schrift und Tradition gegeben hat. David soll im biblischen Kampf Goliath besiegt haben, nach 2.Sam.21:19 hat ihn jedoch Elhanan getötet. Davids Kriegszüge in 2.Samuel und 2.Könige werden durch keine Funde bestätigt, die angeblich ausgelöschten Völker existieren weiter. Es gibt sehr große Ähnlichkeiten zwischen dem Königtum Davids und dem des Pharao Thutmosis I (1493 – 1482 v.C.), dass es sich bei beiden wahrscheinlich nur um eine einzige Person handelt. Dies erklärt wie es möglich war, dass die von David erobert Stadt Geser als Hochzeitsgeschenk der Tochter des Pharaos an Salomo gegeben werden konnte. Da König David-Thutmosis I Vater der Königin Hatshepsut war, bezieht sich König Salomo auf sie im Hohelied als Achoti Kallah. Auf dem Pharaonenthron saßen neben Ägyptern auch Nubier, Libyer und Griechen, wieso sollte es keine Israeliten gegeben haben?
http://www.specialtyinterests.net/david ... utsch.html

Das Königreich Salomo (967 – 928 v.C.) hat offensichtlich nie existiert, Rehabeam war nicht sein Sohn. Makeda - die Königin von Saba - war nicht seine Geliebte denn ihr Königreich wurde erst Hundert Jahre später gegründet. Der Pharao Shisak (946 – 925 v.C.) zerstörte Megiddo 926 v.C., was auf einer in den antiken Trümmern gefundenen Siegessäule beschrieben ist. Unter Israels König Ahab (874 – 852 B:C.) wird die Stadt wieder aufgebaut wird um erneut von den Assyrern unter Tiglatpileser III erobert zu werden. Die biblische Stadt Gerar, in der Abrahams Sohn Isaac den Philisterkönig Abimelech trifft (1.Mos 21), war allenfalls ein winziges Dorf. Die ersten Philister haben hier nach 1200 v.C. gesiedelt etwa 800 Jahre nach Isaac. Die Kamele Abrahams (1. Mos.24) wurden nach 1000 v.C. als Lasttiere domestiziert. Jakobs Heirat mit Lea und Rachel vom Stamm der Aramäer kann erst nach deren frühesten Existenz ab 1100 v.C. erfolgt sein.

Die Königsbücher der Bibel bieten eine Fülle chronologischer Details, die mit gesicherten archäologischen Daten nur selten in Einklang zu bringen sind und biblische Begegnungen ähnlich wie die von Salomon mit der Königin von Saba bleiben reine Phantasie. Pharao Schischack (946 - 925 v.C.) zog gegen Rehabeam von Jerusalem, 926 - 910 v.C. erster König von Juda. Der Feldzug war sicher nicht im fünften Jahr Rehabeam wie in 1. Könige 14:25. Salmanassar III, von 858 - 824 v.C. König von Assyrien, kämpft 853 v.C in Karkar am Orontes gegen den König Ahab des Nordreichs Israel und Ben-Hadad II von Syrien, was in der Bibel überhaupt nicht vorkommt. Ahab wird 852 v.C. im Kampf gegen die Aramäer tödlich verwundet, die Erwähnung in 1. Könige 22 bezieht sich nicht auf Ahab sondern offensichtlich auf den Sohn Joram

Tiglatpileser III (Pul in 1.Chronik 5:26 und Tukulti-apil-Ešarra in Akkadisch) ist 745 - 727 v.C. König von Assyrien und soll ein Sohn des Adadnirari III sein, obwohl dieser schon 38 Jahre vorher regierte. Er erhält gemäß der Iran-Stele 1000 Zentner Silber Tribut von Menahem, König von Samaria 752 -742 v.C. (2.Könige 15:19) sowie von Ahas, König des Südreichs Juda (735 – 715 v.C) für die Unterstützung im syrisch-ephraimitischen Krieg (2.Könige 16:7), zieht 733 v.C. gegen Israel und zerstört 732 v.C. die Stadt Megiddo erneut. Salmanassar V (727 - 722 v.C.) erobert Samaria 722 v.C. im neunten Jahr Hoscheas (2.Könige 17:6). In Folge besetzt Sargon II, 722 – 755 v.C König der Assyrer und Nachfolger Salmanassar V, das Land Israel ohne König.

Hiskia, König von Juda (727 – 698 v.C.) und Sohn des Ahas, wagt 704 v.C. im Bund mit syrischen Fürsten den Aufstand gegen Assyrien. 701 v.C erobert daraufhin Sanherib II (704 - 681 v.C.) Palästina und beendet die Belagerung Jerusalem nach Zahlung von Lösegeld, was nicht im vierzehnten Jahr von Hiskia war (2.Könige 18:13). Pharao Necho II (610-595 v.C.) der 26. Dynastie unterstützt Assyrien unter Assur-Uballit II gegen das neubabylonische Reich und ersetzt 609 v.C. Joahas nach nur 3 Monaten als König von Judäa durch seinen Bruder Jojakim als Vasallen-König. (2. Könige 23:34). Belsazar war niemals König von Babylon (Daniel 5:1) und er war auch nicht der Sohn von Nebukadnezar, von Guiseppe Verdi in der Oper Nabucco verewigt. Nebukadnezar II, 605 – 562 v.C. König des neubabylonischen Reiches und Sohn von Nabopolassar besiegt 605 v.C Pharao Necho II bei Karkemis am Euphrat und König Jojakim von Judäa wird Babylon tributpflichtig (Jer 25:1). Bei der Weigerung zu zahlen wird er von Zedekia (597 – 587 v.C.) als letzter König des Südreiches Judäa ersetzt (2. Könige 24:11), alle Aristokraten und Handwerker gehen mit der Königsfamilie in babylonische Gefangenschaft – offensichtlich als Arbeitssklaven.

In so bewegten Zeiten kann weder eine Kultur noch eine nationale Identität entstehen, selbst für die Sprache leiht man sich notgedrungen die Schrift und Zahlen eines anderen Volkes – von den Phönizier. Ersatzweise flüchtet man sich in Mythen als ein von Gott bevorzugtes Volkes, dessen damals üblicher Landraub somit sehr praktisch als Gottesbefehl entschuldigt – bis heute. Fraglich ist der Anfang der mosaischen Religion – nach einhelliger Meinung der Forschung nicht vor der babylonischen Gefangenschaft (586-539 v.C.) - und ob die literarische Figur ihres Stifters einer historischen Person entlehnt wurde. Der Berliner Ägyptologe Rolf Krauss identifiziert den ägyptischen Gegen-Pharao Amun-masesa, einen Enkel Ramses II., als historisches Moses-Vorbild. Die Mumie des Pharao Merneptah, dessen Leiche nach der Bibel im roten Meeres verfaulte, wird im ägyptischen Museum aufbewahrt, für Moses Gesetzestafeln existierte Hebräisch nicht einmal

Weitere biblische Zahlen und Fakten bis hin zum Tod des Jüngers Judas differieren. Origenes stellt ab 240 n.C. sechs Textfassungen des AT nebeneinander, um sie gegen die Septuaginta zu prüfen. Offensichtlich setzt sich niemand mit den schockierenden Fakten auseinander, die Schriften werden damals wie auch heute noch vernichtet. Im Urtext aus 150 v.C wird Enosch (Enoch) 365 Jahre alt, über den altgriechischen Text wird er in der Lutherbibel bereits 905 Jahre alt - Fehler aus Unwissen von Gott inspiriert. In der Steinzeit und Bronzezeit gab es in Ägypten und Palästina nur extrem harte Weizensorten, die damals erst durch Zugabe von Sand zu mahlen waren. Die Gebisse der Mumien zeigten schon in jungen Jahren total abgeschmirgelten Zahnschmelz, die Menschen hatten extreme Schmerzen, Kieferabszesse und Blutvergiftungen. Unter diesen Verhältnissen konnte niemand wirklich alt werden. Erst die Ptolemäer haben nach 320 v.C weichere Getreidesorten mitgebracht, wodurch sich die frühzeitlichen Gebissleiden langsam auf den heutigen Stand besserten.

Der Ort Nazareth wird erstmalig unter Kaiser Constantin um 300 n.C. erwähnt. Flavius Josephus listet 63 Orten in Galiläa auf, weder Nazareth noch Kapernaum und andere existeren. In Nazareth gibt es keine archäologischen Funde um ein Alter von 2000 Jahren zu belegen. Josephus berichtet in seinen Antiquitates Judaicae (Ant 20,200) über die Hinrichtung des Jakobus, einen Bruder Jesu, der Christus genannt wird. Josephus war Jude und wäre aus der Synagoge verbannt worden, hätte er jemanden als den Messias bezeichnet, das Testimonium-Flavianum ist offensichtlich eine Fälschung. Eusibus, der Bischof von Antioch 190 -203 n.C., beklagt sich in einem 1886 gefundenen Text über das Petrusevangelium und andere, nichts wäre davon den christlichen Schreibern bekannt, Schriftstil und Wortwahl würden sich derart von anderen Evangelien unterscheiden, dass es sich nur um absurde Fälschungen handeln kann die zurückzuweisen sind. Harnack (1851-1930 n.C.) listet hierzu 29 gravierende Abweichungen in der Geschichte der letzten Tag von Jesus auf. Auch alle Paulusbriefe tauchen erst lange nach seinem Ableben auf, Papyri in Originalschrift gibt es nicht.

In den 30 bekannten der 50 Schriften des jüdischen Theologen Philon Judaeus (ca. 15 v.C. - 40 n.C.) ist kein einziger Hinweis auf Christus zu finden, auch nicht bei den vielen anderen Historikern, Mystikern, Dichtern und Satirikern dieser Zeit wie etwa Apollonius von Tyana (40 – 120 n.C.), Seneca (1 – 65 n.C.), Plinius der Ältere (23 – 79 n.C.), Titus Petronius (14 - 66 n.C.), Phaedrus (20 – 50 n.C.), Paterculus (19 – 31 n.C.), Juvenal (60 – 137 n.C.), Martial (40 – 104 n.C.), Aulus Flaccus Persius (34 – 62 n.C.), Plutarch (45 – 125 n.C.), Publius Cornelius Tacitus (55 – 116 n.C.) , Justus of Tiberius (1 – 73 n.C.), Marcus Fabius Quintilian (35 – 96 n.C.), Marcus Annaeus Lucanus (35 – 65 n.C.), Titus Catius Asconius Silius Italicus (25 – 100 n.C.), Publius Papinius Statius (40 – 96 n.C.), Phaedrus (20 – 50 n.C.), Valerius Maximus (?), Dion Chrysostom (40 – 120 n.C.), Gaius Valerius Flaccus (? – 90 n.C.), Pomponius Mela (20 - ? n.C.), Ailios Theon und Justus von Tiberias. Letzter erstellte eine Chronik von Moses bis Agrippa II ohne Jesus auch nur zu erwähnen.

Autoren wie Tacitus, Plinius der Jüngere (62 – 115 n.C.), Appianos von Alexandria, Lucius Flavius Arrianus (95 – 175 n.C.), Lukian von Samosata (120 – 180 n.C.), Pausanias (115 – 175 n.C.), Florus, Quintius Curtius Rufus, Aulus-Gellius (130 – 180 .C.), Phlegon von Tralleis und Cajus Suetonius Tranquillus (75 - 130 n.C) sind nachfolgende Generationen, würden über Jesus nur nach Hörensagen schreiben ohne jedoch seine Existenz zu beschreiben. Die Christen Passage in den Annals (116 n.C.) des Tacitus ist offenbar ein gefälschter Nachtrag, handelt es sich dabei doch um Vorgänge die bereits über 50 Jahre zurück liegen. In den Schriften des längst toten Apostel Paulus ab 67 n.C. existiert weder die Doktrin der jungfräuliche Geburt Jesu noch der Name seines Vaters, aber die seiner vielen Geschwister. Diese Texte sind überwiegend Plagiate und Fälschungen unbekannter Autoren. Den ersten Petrusbriefs auf 95 n.C. nach seinem Tod etwa 63 n.C zu datieren ist eher willkürlich aus dem Bestreben aktuell zu sein. In der ältesten Bischofsliste des Irenäus von Lyon (135 – 202 n.C), ein Schüler des Polykarp von Smyrna, ist weder Petrus aufgeführt noch andere wie etwa Philemon, Judas oder Johannes. Origenes nennt in Contra Celsum 1:32 Jesus ein uneheliches Kind der Maria vom römischen Soldaten Panthera.
(http://www.specialtyinterests.net/das_a ... ter.html#c)

Im Jahr 350 n.C übersetzt Wulfila die Bibel ins Gotische, im 4 Jahrhundert entstehen dann der Codex Vetus-Syria, der Peschitta. der Sinaiticus, der Alexandrinus und der Vaticanus. Erste Zitate aus dem Markus-Evangelium bringt um 150 n.C. Justin der Märtyrer (100 – 165 n.C.), wobei diese aus einer Zitatensammlung stammen könnten, die auch Markus, Lukas und Matthäus nutzen. Irenäus erwähnt die 4 Evangelien um 180 n.C., es war unbekannt wer sie schrieb. Autorennamen kamen erst im 3. Jahrhundert mit der Kanonisierung der vielen Evangelien auf. Kanonisiert werden durften nur Evangelien, die von den Aposteln oder einem Apostelschüler geschrieben worden waren, also erfand man die Namen von Apostelschülern und schrieb ihnen einfach die Evangelien zu. Die Zahl der damals existenten nichtkanonischen Evangelien schätzt man auf bis zu 200, von keinem Evangelium sind Originale überliefert. Dies geht auf Eusebius von Caesarea (260 – 340 n.C.) zurück, der behauptet ein Mensch namens Sextus Julius Africanus (160 – 240 n.C.) habe dies beglaubigt. Konservative Forscher sind da skeptisch, denn von Africanus ist nichts überliefert außer den Behauptungen von Eusebius, und der war ein großer Fälscher vor dem Herrn.

Der Mythos um Jesus mit Geburt, Taten und Auferstehung ist eine Kopie der viel älteren Herakles-Religion. Auch Horus wird am 25 Dezember von der Jungfrau Isisa-Meri geboren, war Fischer, vollbrachte Wunder, wandelte auf dem Wasser, erweckte El-Azar von den Toten, hatte 12 Jünger, wurde gekreuzigt, stand nach 3 Tagen von den Toten auf und galt fortan als der gesalbte Sohn Gottes Ptah. Aus dem persischen Mithraskult werden Ereignisse und Zitate fast wörtlich übernommen, wie etwa die jungfräuliche Geburt, der Geburtstag am 25. Dezember, die 12 Apostel, das Abendmahl, das Bewirken von Wundern, die Auferstehung nach 3 Tagen usw.. Frühe Kircheväter behaupten gerne die Perser hätten bei den Christen abgeschrieben, dabei wurden die Jesusmythen erst 500 Jahre nach dem Mithraskult geschaffen. Die Mythen um Apollonius, Eleusius, Menachem, Asklepios, Dionysos und Orphism, Iris und Osisris, Cybela und Attis, Adonis usw. enthalten ähnliche Elemente, hier hat jeder von jedem kopiert und ganz nach Bedarf dazu gefügt.

Die Auferstehung Jesu als Dogma der Kirche wird dazu gedichtet, im Urtext wird ein leerer Sarg erwähnt. Die Lehre von der ewigen Verdammnis ist eine Erfindung des Mittelalters. Die Dreifaltigkeit Gottes übernimmt 390 n.C. Bischof Athanasius von heidnischen Triaden nachdem 168 n.C. Theophilus das Wort im Brief an Autolycus benutzt. Davor existiert der Vers 1.Joh 5:7 nicht. Im nahen Osten gab es keine Äpfelbäume, Eva´s Frucht der Erkenntnis war allenfalls eine Feige. Das hebräische Wort eretz wird je nach Text Mal als Erde oder Mal als Land übersetzt. Die Teilung des roten Meeres durch Moses ist ein Fehler, im Urtext ist von einem Schilfmeer die Rede. Das Wort junge Frau (alma) im Syriacus Sinaiticus wird falsch als Jungfrau (bethulah) übersetzt und begründet 431 n.C. auf dem Konzil zu Ephesus den Marienkult, der vom heidnischen Kulten um Ischtar, Ascherah und Artemis kopiert wird. Auch andere Religionen überhöhen Personen durch eine jungfräuliche Geburt wie etwa Mithra, Yoraster, Horus, Krishna, Bacchus, Prometheus, Indra.

Die Konzile von Laodicea (363 n.C) und Carthage (381 n.C) schließen Bücher wie Offenbarung, Weisheit, Tobit, Judith, Makkabäer und weitere aus. Texte über einen Messias in Koptisch, Hebräisch, Altgriechisch und Latein wie Evangelien der Nazaräer, Ebionäer, Hebräer oder einzelne Jesus Logien, der erste Clemensbrief und Hirt des Herma werden ebenfalls ausgeschlossen. Auf den frühen Konzilen ging es neben der Häresie vieler Bischöfe wie der Eunomianer, Arianer, Semiarianer, Sabellianer, Marcellianer, Photinianer, Pneumatomachen, Apollinaristen um Macht und Pfründe. Mord und Bestechung waren unter den Bischöfen wie St.Cyril, Pope von Alexandria, üblich und werden so berichtet Bischof Dioscoros ermordet Bischof Flavian von Alexandria mit Fußtritten, Eusebius von Nikomedia schwärzt Athanasius beim Kaiser als Fanatiker an. Der 383 n.C. von Papst Damasus I beauftragte Vulgata Verfasser Sophronius Eusebius Hieronymus (347 – 419 n.C) warnte in den differierenden Quellen wäre kaum die Wahrheit anzutreffen und berichtet über geheime Urtexte. Hieronymus war damals der einzige Kirchenobere, der neben Latein und Altgriechisch auch Hebräisch sprach. Erst nach 500 Jahren löst die Vulgata die Vetus Latina ab.

Nach Erhebung zur Staatsreligion 380 n.C. verbrennt die Amtskirche alle für sie verfügbaren Texte sofern sie damaligen Dogmen zuwider laufen wie etwa die Schriften des „Origenes“ (185 – 254 n.C.) oder die Bibliothek in Alexandria 389 n.C. Priester wie Markus von Arethusa oder Kyrill von Heliopolis wurden als "Tempelzerstörer" berühmt. Das Decretum-Gelasianum des römischen Konzils von 496 n.C. ist der älteste Index verbotener Bücher. Auch forderte die Kirche vom Kaiser Constantin die Verfolgung aller Religionen Andersdenkender. Auf Ausübung heidnischer Gottesdienste steht seit 356 n.C. die Todesstrafe, im sechsten Jahrhundert erklärte man Heiden für rechtlos. In Folge der Unruhen in Südeuropa wird 1232 n.C. die Heilige Inquisition gegründet, sie soll als eigenständig arbeitendes Kontrollorgan über die rechte Auslegung und Benutzung der Bibel wachen. Bis zur Reformationszeit gab es nur den Codex Bezae, dessen 406 Seiten die Universität Cambridge besitzt, derzeit sind etwa 5000 Handschriften bekannt.

1486 n.C. verbietet Erzbischof Berthold in Bistum Mainz den Druck und Verkauf nicht genehmigter Bibelübersetzungen bei Exkommunikation. 1487 n.C. richtet Pabst Innozenz VIII. eine Bulle an die Universität zu Köln, sie gilt als erster Zensurerlass wegen Missbrauch der Druckerpresse für häretische Schriften. Innozenz verweist in dieser Bulle auf die Pflicht der Kirche ihre Gläubigen vor derartiger Literatur und der deren Fehlleitung zu schützen. Die Vorzensur für alle Druckwerke wird den Ortsbischöfen übertragen. Bei Strafe der Exkommunikation und einer Geldbuße wird das Drucken, Binden und Lesen von Büchern ohne bischöfliche Approbation verboten. Die Bulle Inter-Multiplices von Schmiergeld-Papst Alexander VI aus 1501 n.C. an die Erzbischöfe von Magdeburg, Mainz, Köln und Trier ruft zur Zensur auf: Sie verbietet bei Exkommunikation jedes Drucken, Besitzen und Studieren solcher Bücher. Während in Spanien die Ketzer auf dem Scheiterhaufen brennen, landen sie in Nordeuropa vielfach nur in der Hölle der Ungläubigen oder im Kerker.

Bibellesungen in der Landessprache waren bis Ende des 13. Jh. kein Problem, dann wurde mit dem Edikt De-editione-et-usu-librorum-sacrorum von 1546 n.C. die Vulgata die einzige offizielle Heilige Schrift und alle anderen Ausgaben als häretisch erklärt. Die Vulgata wird 1590 n.C. unter Papst Sixtus V. als Bibel Editio-Sixtina revidiert und für fehlerlos erklärt. Sie war voller Fehler, wurde unterdrückt und 1592 n.C. unter Papst Clemens VIII durch die fehlerlose Editio-Clementina ersetzt. Auch sie enthielt viele Fehler und wurde 1598 n.C. erneut ersetzt. Die Rede von einer gefälschten Bibel ist weitaus zutreffender als die Behauptung des Gegenteils. 1199 n.C verbietet Papst Innozenz jegliche Lektüre der Bibel in privaten Zusammenkünften. Wieso die Bibel auf der Synode von Tarragona 1234 n.C auf den Index kommt, deren Besitz bis 1478 n.C. sogar mit dem Tode bestraft wird, ist mit göttlicher Offenbarung der ewigen Wahrheit unvereinbar. Papst Pius IX erklärt 1870 n.C. die Bibel sei ohne Irrtum, Gott sei ihr Urheber und der heilige Geist habe sie diktiert. Schon unter Papst Pius X wird die ewig wahre Vulgata durch die noch viel wahrere Nuovo-Vulgata abgelöst, Gott hat sich leider geirrt, nicht aber der Papst.

Außer den bekannten 39 Büchern des AT existierten noch weitere Bücher aus einer Zeit, als der Kanon des AT längst gebildet war. Hieronymus bezeichnete diese Bücher als Apokryphen. Sie wurden nie in den hebräischen Kanon aufgenommen und existieren auch nicht in heutigen hebräischen Bibeln. In den Apokryphen gibt es keine Aussagen wie "so spricht der Herr", "der Herr sprach" oder ähnliches. Diese Bücher wurden größtenteils in Altgriechisch verfasst und unterscheiden sich in grotesker Weise von den kanonischen Büchern durch Lehre, Art und Inhalt. Außer von Augustin, der sie dem AT zuordnete, sie aber nicht als autoritativ ansah, wurden sie von den Kirchenvätern verworfen. Hieronymus hat sie nicht für die Vulgata übernommen. Martin Luther hielt sich bei seiner Übersetzung strikt an den hebräischen Kanon, deshalb setzte er die Apokryphen zwischen AT und NT. Erst im Konzil zu Trient (1546 n.C.) wurden die Apokryphen zur Schadensbegrenzung nachträglich als kanonisch erklärt.

Die Evangelische Kirche legte innerhalb der letzten 100 Jahre drei Lutherbibel-Revisionen vor. In der revidierten Fassung von 1975 n.C. sind nur noch 2/3 des Luther Textes erhalten. Etwa jedes dritte Wort wurde geändert, teils geringfügig, teils schwerwiegend - von etwa 181.170 Wörtern des Neuen Testaments rund 63.420 Wörter. Dazu kommen viele andere Ausgaben wie die King-James-Bible von 1611 n.C. auf Basis des masoretischen Textes und des Textes-Receptus, die New-American-Standard-Bible, die English-Standard-Bible basierend auf dem ägyptischen Minority Text, die Neue-Welt-Bibel der Zeugen Jehovas, die Joseph Smith Übersetzung der Mormonen, die World-English-Bible und weitere Bibeln bis zu 42 Versionen. Jede Ausgabe für sich ist trotz Tausender Abweichungen das wahre Wort Gottes, der von Bischof Athanasius erfundene Heilige Geist war beim Diktieren von Gottes Wort sehr schlampig. Pikant ist die Abkehr der Kreationisten von der King-James-Bible, weil der König homosexuell veranlagt war.

Dabei bleibt 1.Tim-3 erhalten, der alle als Heuchler und Lügenredner bezeichnet, die die Ehe und bestimmte Speisen verbieten. Das haben Papst Benedikt VIII und Kaiser Heinrich II nicht gelesen, als sie 1022 n.C die Heirat für alle Priester untersagen. Die Stadt Pompeji hatte 70 n.C. etwa 10.000 Einwohner, Jerusalem als Hauptstadt von Judäa nur wenige Hundert Einwohner. Auf 10 Orte kam jeweils eine Person die lesen, auf 100 Orte ein Gelehrter der schreiben konnte. Die fiktiven Jünger Jesu waren als Fischer und Handwerker aramäische Analphabeten die weder Latein, Griechisch oder Hebräisch sprachen. Wer hat die Evangelien geschrieben, keines davon ist in Palästina entstanden, sie beruhen auf Hörensagen und der Phantasie religiöser Eiferer mit der ersten Nennung von Nazareth erst 300 Jahre nach der Zeitenwende.
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Re: Welche Bibelausgabe?

Beitragvon gavagai » Mi 8. Aug 2007, 08:36

emporda hat geschrieben:
gavagai hat geschrieben:Für Diskussionen wäre es oft gut eine Bibel mit eigenen Notizen und Markierungen dabei zu haben. Ich habe nur eine recht kleine Lutherbibel und eine englische Bibel und ein Neues Testament (kath. Übersetzung).

Welche der vielen Bibeln darf es sein...

Lieber emporda,
vielen Dank für deine extrem ausführliche Antwort.
Allerdings kann man über die Bibel und ihre Entstehung und Bedeutung nun wirklich sehr viel auch aus anderen, leicht zugänglichen Quellen lesen.
Es war auch keine Antwort auf mein Anliegen. Die ungeheure Bedeutung der Bibel ist mir klar.
Mein Anliegen ist zudem längst passé ist: ich habe mir die Einheitsübersetzung gekauft. Zum einen ist sie wohl übersetzungsmässig am wenigsten angreifbar und ausserdem preiswert, da gesponsert. Einziger Nachteil: die Blätter sind dünn, aber es langt zum Markieren und Beschriften.
Danke für deine Mühe.
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Beitragvon Myron » Mi 8. Aug 2007, 12:46

Falk hat geschrieben:Was auch oft erwähnt wird, ist die Elberfelder Übersetzung.


Die würde auch ich wegen ihrer Urtexttreue empfehlen.
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Re: Welche Bibelausgabe?

Beitragvon Pip » Mi 8. Aug 2007, 13:56

gavagai hat geschrieben:Lieber emporda,
vielen Dank für deine extrem ausführliche Antwort.
Allerdings kann man über die Bibel und ihre Entstehung und Bedeutung nun wirklich sehr viel auch aus anderen, leicht zugänglichen Quellen lesen.
Es war auch keine Antwort auf mein Anliegen. Die ungeheure Bedeutung der Bibel ist mir klar.
Mein Anliegen ist zudem längst passé ist: ich habe mir die Einheitsübersetzung gekauft. Zum einen ist sie wohl übersetzungsmässig am wenigsten angreifbar und ausserdem preiswert, da gesponsert. Einziger Nachteil: die Blätter sind dünn, aber es langt zum Markieren und Beschriften.
Danke für deine Mühe.


Hallo Herbert,

die Einheitübersetzung ist eine gute Wahl. Da diese Bibel im Schulunterricht der öff. Schulen verwendet wird, und diese die meisten Menschen kennen. Was die dünnen Seiten angeht, auf keinen Fall Textmarker oder harte Bleistifte benutzen. Ich benutze Post Its, wirklich sehr praktisch die Dinger. Viel Spaß beim Studium des "Buches der Bücher" und nicht direkt am Anfang aufgeben, obwohls sehr langweilig ist. :^^:
Pip
 

Beitragvon molosovsky » Mi 8. Aug 2007, 14:02

Luther und King James kann ich für alle Sprach- und Literaturinteressierten empfhehlen.
Leisten können würde ich mir gerne die "Neue Jerusalemer", weil die wohl am meisten Verständnisbrücken von damaliger zur heutigen Sprache bietet.
Und die einzigen Ausgaben, die man als heutiger Mensch verkraften kann ohne graue Haare (vor Schrecken und Verwirrung und Langeweile) zu bekommen sind "Der große Boss" (AT) und "Der Junior-Chef" (NT).

Grüße
Alex / molo
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Re: Welche Bibelausgabe?

Beitragvon Myron » Mi 8. Aug 2007, 14:04

Pip hat geschrieben:Die Einheitübersetzung ist eine gute Wahl.


"Seit Jahren schon wird an der Einheitsübersetzung Kritik geübt: Sie löse sich zu weit vom biblischen Urtext, übersetze z.T. ungenau, übersehe häufig die Textsignale ihrer Vorlage und lasse auch im Deutschen mitunter zu wünschen übrig."

(http://tinyurl.com/2bv4g6)
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Beitragvon Pip » Mi 8. Aug 2007, 14:19

Die Einheitsübersetzung ist eine gute Wahl, da sie in Deutschland die meiste Verbreitung gefunden hat. Das ist zumindest mein Wissensstand. Bitte klärt mich auf wenn ich falsch liege.

Über den Inhalt eines Buches zu streiten, in dem jeder klerikale Machthaber der letzten Jahrhunderte nach Gutdünken rumgeschmiert hat halte ich für müßig, aber das nur am Rande.
Pip
 

Beitragvon emporda » Mi 8. Aug 2007, 14:35

Nur wegen der Vollständigkeit, Bibeltexte des AT sind nach einhelliger Meinung aller Forscher von Rang (auch der mosaischer aus Israel) erst in Quadratschrift nach 250 v.C. entstanden. Also hat Moses nie hebräische Gesetzestafeln gesehen noch seinem Gefolge präsentiert. Da er sonst nach Jahrzenhnten in Ägypten nur hieratisch konnte, eine Bilderschrift kann keine Begriffe darstellen, für die es keine Bilder gibt und die ägyptische Bilderschrift kannte nur Namen für die eigenen Götter. Also alles nur ein Märchen

Erste Schriftzeichen entstehen im Nahen Osten als altägyptische Hieroglyphen um 3500 v.C. (Naqada III) mit etwa 700 Schriftzeichen, der Begriff ist Altgriechisch für heilige Schriftzeichen. Die seit der 4 Dynastie (2639 – 2504 v.C.) existierende kursive Variante als hieratische oder auch Priesterschrift findet sich mit etwa 7.000 Schriftzeichen ab 2200 v.C. als Mittelhieratisch auf Tontafeln, ab 1900 v.C. auf Papyrus, sie eignet sich besser für das Schreiben mit einer Rohrfeder. Ab 650 v.C. entsteht das einfachere Demotisch oder Volksschrift, die etwa ab 300 n.C. mit der Christianisierung ins afro-asiatische Koptisch übergeht. Die Keilschrift wird durchgehend ohne große Änderung über 3.500 Jahre genutzt, sie kennt Zeichen für die 6 Zehnerpotenzen bis zur Million, große Zahlen sind extrem sehr unhandliche Gebilde. Alle Zeichen einer Zahl werden addiert, die Reihenfolge ist ohne Belang, Brüche mit ganzen Zahlen sind bekannt.

Die Zahlenzeichen für 100, 1.000, 10.000, 100.000 und 1.000.000 sind phonetische Zeichen. Niedrige Zahlen werden selten lautlich geschrieben, höhere Zahlen niemals, die Aussprache ist nur teilweise bekannt. Die Keilschrift kennt zwar Brüche, deren Anwendung ist sehr kompliziert. Die Kenntnis der Schrift war Voraussetzung für eine gehobene Laufbahn im Pharaonenstaat. (Weisheitslehre des Cheti, das Buch Kemit), doch nur sehr wenige beherrschten die Schrift.

Mit dem Auftreten der Ptolemäer ab 332 v.C. in Nordägypten verdrängt das Altgriechische diese Schriften, sie geraten bis zur Renaissance vollkommen in Vergessenheit. Griechische Texte wie etwa von Archimedes, Anaxagoras, Pythagoras und andere frühe Denker und Praktiker waren für die Tempelpriester und frühen Bischöfe ohne Belang, auch wenn der ägyptische Schreiber Ahmes 1650 v.C. auf dem Rind-Papyrus in Hieratisch eine Näherung der Zahl π (pi) berechnet und gerade/ungerade Zahlen kennt. Ohne beliebige Brüche und die Null bringt dieses Wissen nicht viel.

In Mesopotamien stammen erste Schriftfunde aus Uruk nach 3300 b.C. Die frühe sumerische Bilderschrift wandelt sich zur Keulschrift und wird ab 2500 b.C. von der stark unterschiedlichen akkadischen Keilschrift abgelöst. Die Sumerer kennen die NULL als Zeichen ohne sie als Zahl zu nutzen, ähnlich wie noch die Römer später. Aus der Keilschrift entwickelt sich ab 2100 v.C die altbabylonische und eblaitische Schrift, erstere findet für den Codex Hammurabi Verwendung. Das indogermanische Hethitisch der Hethiter von 1800 v.C. bis etwa 1100 v.C. setzt sich nicht durch, die Mehrheit ihrer über 30.000 Tontafeln sind in akkadischer Keilschrift. Etwa ab 1000 v.C. bestehen Akkadisch und Aramäisch parallel als Amtssprachen, wobei erstere in zumindest 5 verschiedenen Dialekten wie Assyrisch, Babylonisch, Eblaitisch, Mariotisch und Tall Baydar bekannt ist.

Altgriechisch hat als indogermanische Sprache eine Tradition von 3400 Jahren. Mit Ausnahme des Chinesischen ist keine andere Sprache so lange Zeit überliefert, die ältesten Texte des Griechischen stammen um 1400 v.C. noch aus mykenischer Zeit. Um 800 v.C., übernehmen die Griechen das phönizische Schriftsystem und führen Vokalzeichen ein. Mit der Vormachtstellung Athens ab 500 v.C wird der attische Dialekt zur Grundlage einer überregionalen Gemeinsprache (Koiné, griechisch κοινή), die durch die Eroberungen Alexander des Großen ab 350 v.C. zur Weltsprache aufsteigt.

Das altgriechische Tempussystem mit 6 bzw. 7 Tempora unterscheidet sich grundlegend vom deutschen oder lateinischen. Das Alphabet wird mit 24 Majuskeln ohne Zwischenräume und Satzzeichen über viele Zeilen geschrieben. Jeder Zahl von 1 bis 9, dem Zehnfachen und Hundertfachen ist ein Buchstabe zugeordnet. Die Zahlen werden additiv aus den Ziffern gebildet, Nullen werden einfach ausgelassen. Hinter die Zahl wird ein Anführungszeichen gesetzt, um die Ziffernfolge von einem Wort oder einer Abkürzung zu unterscheiden. Dies Zahlensystem erforderte 3 Sonderzeichen zu den Majuskeln und erlaubt Zahlenwerte bis 900. Zahlen bis 999.999 waren ebenfalls möglich. Es gab nur Brüche mit ganzen Zahlen, keine Null und keine negative Zahlen. Neben klassischen Latein war Altgriechisch Amtssprache im römischen Reich.

Der Vorgänger des ab 1000 v.C. begrauchten Phönizischen ist das unerforschte Proto-Semitisch aus dem Sinai (um 1700 v.C.) als Ursprung aller 22 Buchstaben-Schriften des Nahen Ostens, das diverse Schriftzeichen aus dem Hieratischen entlehnt obwohl Bilderschriften und Lautschriften keinerlei Gemeinsamkeiten haben. Der Sinai war bekannt und genutzt für seine Kupfervorkommen wie etwa mehrfach im Timna Tal nahe Akaba. Das Proto-Semitisch spaltet sich auf in West-Semitisch, wie auf der Mesha-Stele von 830 v.C. über König Moab, den Sohn von Kemosh, mit den Nachfolgesprachen Phönizisch, Ugaritisch, Aramäisch und Arabisch sowie in Ost-Semitisch mit den Nachfolgern Akkadisch, Eblaitisch, Babylonisch, Assyrisch Mariotisch und Tall Baydar
(http://www.kchanson.com/ANCDOCS/westsem/westsem.html)

Hebräisch leitet sich aus der phönizisch-kanaanäischen Konsonantenschriften ab wie auch Punisch, Amonitisch, Moabitisch, Edomitisch und Samaratisch und nutzt sehr lange phönizische Schriftzeichen, was ab 950 v.C. bis zur Eroberung der Phönizier durch den Assyrer Sanherib 701 v.C. begonnen haben muss. Frühe hebräische und phönizische Texte sind kaum zu unterscheiden. Althebräisch mit 22 Zeichen wird erstmalig mit dem Gezer-Kalender von 925 v.C. genutzt, eine Tontafel in phönizischer Schrift, die das Jahr in 7 Perioden teilt und Angaben zum Planzen und Ernten von Gerste, Flachs und Früchten macht. Erst mit Keramik-Inschriften wie Byt-Yhwh, der Witwen-Petition um 700 v.C. und dem Lachish-Brief von 589 v.C. wird Hebräisch verbreitet. Die 10 Gebote des Moses aus dem Sinaie wurden 500 Jahre vor der Existenz des Hebräisch geschrieben, denn hieratische Textbilder der aus Ägypten kommenden Israeliten gab es für diese Texte nicht.

Ab 350 - 200 v.C. kommt der Übergang von Althebräisch (K´tav Ivri) zum Mittelhebräisch (K´tav Ashuri) als reine Sakralsprache wie die Qumram Papyri mit unterschiedlichen Vokalisationen. Mittelhebräisch nutzt anstelle der phönizischen die aramäischen Schriftzeichen als Quadratschrift bekannt. Für alle heutigen jüdischen Schriftgelehrten wurde der Tanach in neuer Quadratschrift verfasst. Hebräisch war nie eine Sprache der Wissenschaftler und Denker sondern der Mystiker und Priester und hört mit K´tav Ashuri auf Mutter- und Volkssprache zu sein. Aramäisch als Schrift ist bereits ab 1000 v.C. im Perserreich und Assyrien bekannt. Ab 732 v.C. setzt sich mit der Eroberung des Nordreiches Samaria durch den Assyrer Tiglatpileser III aramäisch als Schrift und Umgangssprache durch, Judäa folgt ab 587 v.C nach der Zerstörung des Tempels von Jerusalem durch Nebukadnezar. Allerdings gibt es Zweifel an der Jahreszahl und am Vorgang selber

In Hebräisch hat jeder Buchstabe auch einen Zahlenwert zwischen 1 bis 400 mit Abständen von 1, 10 und 100, Zahlenzeichen werden addiert ohne eine festgelegte Ordnung der Zeichen und durch das Zeichen Tav gekennzeichnet. Im Text dient die Zahl 1.000 auch als Synonym für „unermesslich viel“. Die 603.550 wehrhaften Männer Israels (4.Moses 1:46) ergäben einen Zeichenwurm von 1509 Zeichen über viele Seiten. In der neuen Torah wird dies in 11 Worten ausgeschrieben mit mehrfach „unermesslich viel“ darin und jeder kann sich auslegen was ihm beliebt. Es gibt zum Teil eine Interpretation der hebräischen Finalbuchstaben für die fehlenden Zahlenwerte 500 bis 900, die nur selten verwendet wird. Auch werden Zahlengruppen gelegentlich mit 1.000 multipliziert, was zu weiteren Missdeutungen führt und wie das ganze Zahlensystem chaotisch zusammengestoppelt wurde mit vielen Sonderregeln, deren Anwendungszeitraum unbekannt bleibt. Der hebräische Kalender beginnt im September oder Oktober, das Jahr 2006 erster Teil ist 5766 oder auch 766.

Die Werte 15 und 16 werden nicht als 10+5 oder 10+6 dargestellt, sondern als 9+6 und 9+7 um Ähnlichkeiten mit dem Namen Gottes zu vermeiden. Zahlen in Hebräisch dienen zum Zählen, für Viehhirten und Nomaden vollkommen ausreichend. Mit den Masoreten ist die Schrifterstellung ein zweifacher Prozess (Nash-Papyrus 200 v.C.). Der Schreiber oder Malknecht pinselt den Text, der Masoret setzte die Punkte der Vokalisierung. Diese werden unter, über oder im Buchstaben placiert und ersetzen so die fehlenden Vokale der Schrift. Bekannt sind das babylonische System, das palästinensische System und das tiberische System. Ohne Vokale und Hinweise ob ein Zeichen als Zahl oder als Buchstabe zu lesen ist, sind Mehrdeutungen und Fehler normal. Fehler wurden nicht im Text korrigiert, es wurde am Ende in der Schlussmasora (masora finalis) darauf verwiesen sofern noch vorhanden. Viele Funde sind nur Fälschungen wie etwa die Steininschriften des salomonischen Tempels, mangelnde Sprach- und Geschichtskenntnis der Fälscher entlarven oft die Fälschungen.

Um bei abnehmenden Hebräischkenntnisse das Lesen des Konsonantentextes zu erleichtern, entwickelten sich diverse Systeme der Vokalisation, spezielle Zahlenzeichen ersetzen Buchstaben und schaffen weitere Verwirrungen mit zusätzlichen Fehlerquellen. Ein Zusammenhang mit dem Ende der Seeleuziden durch die Maccabee Revolte 165 v.C. ist sicher, Griechisch dominiert fortan. Die ägyptische Keilschrift, Hebräisch oder Lateinisch kannten weder NULL als Zahl noch Vorzeichen. Die Römer kannten als Bruch lediglich 1/12 oder ein Mehrfaches davon. Die zuerst im vorchristlichen Indien benutzte Null wird ab 750 n.C. ins Zahlensystem eingeführt aber erst ab 1585 n.C. mit der Kalenderreform durch Papst Gregor III voll akzeptiert. Es war vorher nicht vorstellbar, dass auf das Jahr 1 v.C. nicht direkt das Jahr 1 n.C. folgte. Vorzeichen bzw. negative Zahlen werden später mit dem Rechnen in arabischen Zeichen ab 1200 n.C bekannt. Erst mit der Null und Dezimalstellen wird beliebiges Bruchrechnen und Dividieren möglich, mit dem Abakus war Multiplizieren nur als vielfache Addition möglich, aber extrem aufwendig und unterblieb.

Bei fast totalem Analphabetismus war damals Zählen und Rechnen über 10 mit den Fingern als Hilfsmittel reiner Zufall. Man versuche nur ohne Nutzung des Dezimalsystems mit römischen Zahlen die Multiplikation LXIV * CXXVII = zu lösen und erkennt schnell die fundamentalen Schwierigkeiten. Eine vorschristliche Beschreibung Jerusalems ergibt durch die aufgezählte Mauerlänge zwischen den Toren eine Fläche von 48 km² anstelle 6 Hektar, selbst für Schreibkundige war das Einmaleins kein übliches Wissen. Bei Shakespeare sagt Hamlet zu Ophelia “Get thee to a nunnery”, nach 450 Jahren oder der Zeitspanne von Hebräisch bei gleicher Sprache weiß niemand genau was gemeint ist.
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