Du bringst hier einiges (imho viel zu viel) durcheinander:
Nanna hat geschrieben:Darüberhinaus würde ein Austritt eben nicht nur in ökonomischen Fragen, sondern in vielen anderen gesellschaftspolitischen Fragen die Randbedingungen völlig neu definieren. Würde Deutschland aus der EU austreten, wäre das ein Tritt ins Gesicht der restlichen EU-Länder und du kannst dich fragen, ob uns das wirtschaftlich besonders gut täte. Man kann nicht nur die Beitragszahlungen zur EU abziehen und so tun, als würde sich sonst nichts ändern, wenn wir Verträge auflösen, die seit geraumer Zeit die Basis für die politische Zusammenarbeit in Europa definieren.
Es geht (und ging nie!) um den "Austritt aus der EU", sondern stets um ein sinnvolles Geldsystem - und damit allenfalls um den 'Austritt aus dem Euro-Verbund!
Allein schon in der Eu gibt es heute 12 selbständige Währungen. Weder geht es den anderen Ländern schlecht(er) noch ist das ein Grund aus der EU auszutreten. Diese (unzulässige) Zusammenlegung von zwei unabhängigen Themen entstammt aus einer bestimmten "Kaderschmiede", die nicht viel mit Demokratie und Sebstbestimmung der Völker am Hut hat.
Im Gegenteil - Ich behaupte, wenn es so weiter geht Richtung (sozialistischer) Transferunion, geht die EU im Zuge der dann zwangsläufig aufkommenden gegenseitigen Schuldzuweisungen unter. Auch wenn ich es oben etwas sarkastisch dargestellt habe: Weder "der Portugiese" bekommt 7.500,- auf die Kralle, noch hätte der "Durchschnittsdeutsche" etwas davon, wenn er "selbstlos" auf Wohlstand verzichtet. Beide werden auf den jeweils anderen "sauer" sein und es werden Rechnugnen aufgemacht werden, die sich niemand wünschen wird.
Wenn denn der "Euro-Rettungspakt" angeblich so wichtig für "Frieden und Einheit" wäre, dann kannst Du mir sicherlich erklären, warum in den USA z.B. Kalifornien (das höher verschuldet ist als GR und P zusammen) , sowie jeder andere Bundesstaat der USA - nicht mal im Traum daran denkt, Hilfe von anderen (US-)Staaten anzufordern? Wieso wird dort nicht auch ein "Rettungspakt" zur Rettung des Dollar aufgelegt? Na(na)?
Im Gegenteil: Bei etwas genauerer Beobachtung, findest Du - na was wohl? -
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:sor ... 30278.htmlDie Parlamentarier in Utah sind nicht allein mit ihrer Sorge, von der Verschwendungssucht in Washington ruiniert zu werden. 13 andere US-Bundesstaaten erwägen ähnliche Gesetze. In South Carolina forderte der Abgeordnete Mike Pitts sogar, dass der Dollar als Währung komplett abgeschafft werden solle.
Ich denke, ich habe im Thraed einigermaßen deutlich gemacht, dass das gegenwärtige (papiergedeckte Zinseszins- ) Finanzsystem zum Untergang verdammt ist und eine der verkannten (wenn nicht "die") Hauptursachen für die vielfältigsten Probleme darstellt, wenn Geld und Macht von 'unten nach oben' transferiert werden: Weg von den Menschen - hin zu Lobbyisten und Organisationen. Weg von der individuellen Freiheit - hin zum sozialistischen Schuldsklaventum und Armutsgemeinschaft.
Nanna hat geschrieben:Gandalf und du scheint mir alles sehr aus der ökonomischen Perspektive zu betrachten. Nicht jedes Ergebnis der EU lässt sich aber in Steigerungen des BIP angeben.
Dann hast Du - zumindest bei mir (und ich denke auch bei musicman) - etwas gründlich mißverstanden. Mir geht es um (individuelle) Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlstand, bzw. um die Möglichkeit dies(e) zu erreichen. Dies alles findet man nicht im BIP abgebildet! Leider verwechseln viel zu viele "Reichtum" mit "Geldvermögen". Geld kann stets nur ein "Flußmittel" sein - und nicht Selbstzweck.
Nanna hat geschrieben:Es spielen aber in der Politik noch ganz viele andere Dinge eine Rolle und die sind oftmals sehr emotional, wie beispielsweise die Ängste unserer Nachbarn vor einem starken hegemonialen Deutschland.
Nanna hat geschrieben:Hihi, ich überlege mir gerade, ob ich mich dann nicht bei der Bayernpartei engagieren und mithelfen sollte, dass Bayern aus dem "Verein" Bundesrepublik austritt, da "wir" hier ja quasi die halbe BRD finanzieren. Den Hessen und Baden-Württembergern könnte man ähnliches nahelegen. Würde mich doch sehr interessieren, woher dann die ganzen Klugscheißer außerhalb dieser drei Nettozahlländer (ok, plus Hamburg) das Geld nehmen, dass sie angeblich alleine und hart erarbeitet haben. Welche Nachteile sollte das auch haben, nicht wahr? Lassen wir uns einfach gegenseitig im Regen stehen, wer braucht schon Kooperation?
Du widersprichst Dir hier selber.
Ich glaube das hatten wir hier auch schon mal: Im 'Hochmittelalter' - als "das Land in dem deutsch gesprochen wurde" in "tausende" kleine Fürstentümer unterteilt, die alle ihre eigene Währung hatten. Aus dieser Zeit, kennt man noch das sprichwörtliche "goldene Handwerk" und den "blauen Montag" die vom Wohlstand beim gemeinen Volk zeugten - unter einer schwachen Zentralregierung vor der niemand Angst hatte. (Bis der Kaiser Geld für Kriege brauchte..) - Was aber nicht heißt, das ich mir das Mittelalter zurückwünsche, sondern 'dezentrale Strukturen', in denen sich Individuen in etwas einbringen können.
Eine Hegemonialmacht braucht eine 'Weltwährung' um Hegemonie ausüben zu können - Dem spielt die Besonderheit unseres gegenwärtigen Geldsystems in die Hände: Geld fliest hier automatisch den jeweils wirtschaftlich Stärksten zu (wenn sie es nicht gar selbst schöpfen) und verlässt in jedem Falle die Hände der Schwachen. Auch aus diesem Grund solltest Du hinterfragen, was denn am Euro so toll ist, das er ständig gerettet werden muß! Durch den Rettungspakt rettest Du keinen einzelnen Griechen oder Portugiesen, - sondern nur die Clique, die unbeschränkte Macht ausüben will!
(und das tut sie immer ungenierter, in dem sie internationale und nationale Gesetze (wei z.B. unser Grundgesetz!) "aus höherem Interesse" und "alternativlos" übergeht)