1von6,5Milliarden hat geschrieben:Den Forenzusammenhang musst du mir aber noch ein bisserl erklären.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Ja schon Politik, aber wo ist der Zusammenhang "Weltanschauung"?
Twilight hat geschrieben:Ist der Versuch, komplexe Zusammenhänge zu erfassen und auf ein formulierbares Maß zu vereinfachen nicht eine Art von Weltanschauung? Und selbst wenn nicht, sollte es den Brights nicht um mehr als nur (A)religion gehen? Es geht doch allgemein um Vernunft, darum, konventionelle, kaum oder gar nicht hinterfragte "Fakten" zu hinterfragen, wenn möglich Alternativen anzubieten etc, oder nicht?
stine hat geschrieben:Eine Frage an die Wirtschaftskundigen unter euch.
stine hat geschrieben:In einem Land, wie dem unsrigen, wo die meisten ausreichend verdienen, kommt es mir ziemlich vermessen vor, wenn für ohnehin Gutverdienende plötzlich 8 oder 16% mehr Lohn gefordert wird.
stine hat geschrieben:Die Arbeitsbedingungen sind, außer vielleicht für ein paar wenige Jobs, im Ländervergleich auch ziemlich gut. Steigende Lohnkosten - steigende Preise, in einer Zeit wo der globale Lohnvergleich für den Wirtschaftsstandort Deutschland immer brisanter wird.
stine hat geschrieben:Machen Gewerkschaften heutzutage noch einen sinnvollen Job?
Bevor man seine Lohnforderung stellt, sollte man sich sehr genau überlegen, wieviel man am Markt wert ist.
Kurt hat geschrieben:Außerdem riskieren sie durch zu hohe Lohnabschlüsse, dass die Firma pleite geht (Mindestlohn Post, BenQ) oder die Arbeitsstelle ausgelagert wird wie bei Nokia. Etwas weniger hohe Forderungen und Sicherheiten wären in diesen Fällen sicherlich auch für die Mitglieder vorteilhaft gewesen. Bei der Bahn kommts noch genauso, die teuren Schaffner werden durch tschechische Kollegen ersetzt oder durch einen Computer.
Klaus hat geschrieben:Bevor man seine Lohnforderung stellt, sollte man sich sehr genau überlegen, wieviel man am Markt wert ist.
Wo hast du denn die Weisheiten her? Lohnsteigerungen müssen in der Firma erwirtschaftet werden, das hat mit dem Marktwert nichts zu tun.
Klaus hat geschrieben:Hat das Unternehmen eine Rendite von sagen wir mal 3%, kann es maximal 2% an höheren Löhnen zahlen. Lohnforderungen der Gewerkschaften, die über die Rekapitalisierungsrate des Unternehmens gehen, sind ausgesprochener Blödsinn und lassen mich an der marktwirtschaftlichen Kompetenz der Gewerkschaftsbosse zweifeln.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Wegen des Post-Mindestlohnes ist niemand Pleite gegangen. Springer hat nur in seiner ihm typischen Art und Weise versucht Meinung zu machen. Dass in der PIN-Group einige Teilbetriebe insovent wurden, wurde allerhöchstens etwas durch die Ankündigung des Mindestlohnes vorgezogen. Die PIN-Group ist ein Zusammenschluss vieler, vieler Dutzend Einzelunternehmen, die Redundanzen innerhalb des Gesamtunternehmens sind deshalb extrem und eine Teilinsolvenz miserabel geführter Einzelunternehmen der billigste Weg. Außerdem dies der Gewerkschaft alleine anzulasten, ist doch ziemlich lächerlich, Hauptinteressent war die Post, zugegeben, Herr Zumwinkel hätte natürlich auch "seine" Löhne halbieren können wollen. Aber Löhne sollten schon so hoch sein, dass ein Arbeitnehmer davon leben und wohnen kann.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Und auch einen tschechischen Schaffner wird die Bahn nicht billiger einstellen können, denn es gilt der deutsche Tarif. Sie könnte aber versuchen mit "unsauberen" Konstrukten, Strecken und damit das Personal auszulagern.
Kurt hat geschrieben:Ich glaube, die Lohnkosten sind in den letzten Jahren gefallen, insbesondere die Nebenkosten und im Vergleich mit der Inflation. Das hat unsere Wettbewerbsfähigkeit wieder gestärkt. Mehr Leute sind in Billigjobs und Zeitarbeitsfirmen untergekommen und verdienen weniger als der direktangestellte Kollege. Aber grundsätzlich ist es schon so, dass wir uns einem verstärkten Wettbewerb mit dem europäischen Ausland zu stellen haben, besonders im Bereich der geringqualifizierten Arbeiter. Es braucht noch mehrere Nullrunden in D und einige Lohnsteigerungen in Tschechien/Polen/Rumänien bis das Niveau ausgeglichen ist und keine neuen Gastarbeiter mehr kommen bzw. keine Abwanderung ala Nokia mehr stattfindet. Als Ausgleich profitiert der Konsument, der das Handy billiger kaufen kann. Ich glaube aber, dass der größte Teil der outsourcing-Welle vorüber ist, die ausländischen Billigarbeiter sind alle beschäftigt und das Potenzial ist weitgehend ausgeschöpft.
Du bist da sehr falsch informiert. Ein Tarifvertrag ist ein Vertrag der für alle gilt, alle(!) Angestellten. Dies ist keine Knebelvereinbarung, sondern ganz normal. Tarifvertrag eben. (Habe ich aber noch nie genossen)Kurt hat geschrieben:Es hindert den tschechischen Schaffner doch keiner daran, außertariflich zu arbeiten, oder bin ich da falsch informiert? Zumindest grundsätzlich ist das möglich, kann aber sein, dass die deutsche Gewerkschaft Knebelvereinbarungen mit der Bahn getroffen hat.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Du bist da sehr falsch informiert. Ein Tarifvertrag ist ein Vertrag der für alle gilt, alle(!) Angestellten. Dies ist keine Knebelvereinbarung, sondern ganz normal. Tarifvertrag eben. (Habe ich aber noch nie genossen)
Quatsch einfach keinen Unsinn. Schaffst du dies bitte mal? Schön zusehen, dass du wie immer irgendwas passendes, meistens weniger passendes irgendwo aus dem Web kopieren kannst.emporda hat geschrieben:Das stimmt mal wieder nicht, aber in Bayern ist eben alles möglich.
Auch ein "Firmentarifvertrag" (korrekter ein Unternehmenstarifvertrag, auch Haustarifvertrag) ist ein Tarifvertrag. Ich habe nirgends mich auf Flächentarifverträge eingeschränkt, ich habe mich auf die Bahn (Deutsche Bahn AG) beschränkt, weil Kurts Frage darauf gezielt hat.emporda hat geschrieben:Dann versuchen die Betriebsräte der Firma den Abschluß eines Firmentarifs mit allen Mitteln zu verhindern und überziehen den Unternehmer oft mit endlosen Klagen.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Aber auch sonst: Betseht ein Tarifvertrag, so ist dieser bindend. Ist vielleicht etwas schwer zu verstehen, aber in D sind Verträge nun mal beiderseits verbindlich, deshalb macht man sie.
Die Tarifbindung beginnt mit dem Erwerb der Mitgliedschaft in der Tarifvertragspartei und endet grundsätzlich mit Beendigung der Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband oder der Gewerkschaft. Um Missbräuche zu verhindern, bleibt in einem solchen Fall die Tarifbindung jedoch bis zum Ende der Laufzeit des Tarifvertrags gesetzlich fingiert bestehen. Die Tarifbindung erlischt mit dem Ende des Tarifvertrags. Die Auflösung einer Tarifvertragspartei führt zum Wegfall der Tarifgebundenheit ihrer Mitglieder.
Eine Tarifbindung kann auch dadurch entstehen, dass ein Tarifvertrag für allgemein verbindlich erklärt wird. Ein Verzeichnis der für allgemein verbindlich erklärten Tarifverträge wird beim Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit geführt. Durch die Allgemeinverbindlicherklärung soll Lohndumping und Wettbewerbsnachteilen für tarifgebundene Arbeitgeber entgegengewirkt werden.
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