Humanistischer Wohlstand

Humanistischer Wohlstand

Beitragvon stine » Di 29. Jul 2008, 07:05

Wie zeigt sich denn nun "Wohlstand"?
Wars das?
1von6,5Milliarden hat geschrieben:wenn es einem besser geht, als hinreichend vielen seiner Mitbürger.

oder das:
Einbauschrank hat geschrieben:Weniger Aufwand für die Grundbedürfnisse, mehr Zeit für die höheren Stufen der Maslow-Pyramide.

Oder ist Wohlstand einfach nur, wenn man genug hat, um seine Grundbedürfnisse zu befriedigen?

Man sieht ja an den Superreichen oft, dass mehr oft nicht glücklicher macht. Die Suche nach dem ultimativen Kick treibt oft schreckliche Blüten. Klar wird Bescheidenheit heute belächelt, aber unglücklich macht sie auch nicht! :mg:

LG stine
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Re: Humanistischer Wohlstand

Beitragvon Twilight » Di 29. Jul 2008, 10:08

Vermutlich ist es einfach eine Einstellungssache. Genug zu haben, um die Grundbedürfnisse zu befriedigen bedeutet immerhin noch einen permanenten Kampf, damit das auch so bleibt.
Superreiche, die die sich das Hirn mit irgendwelchen Drogen wegpusten oder ihr Vermögen in lächerliche Rekordjagden investieren oder, genau wie die weniger Reichen, immer weiter kämpfen, um noch reicher zu werden, scheinen irgendetwas übersehen zu haben. Das Leben vielleicht.
Kann ich aber schlecht beurteilen. Ich weiß nicht, ob ich mich einfach zurücklehen könnte, wenn ich nein paar Millionen auf dem Konto habe, ohne gleich alles für Statussymbole auszugeben oder einfach noch mehr zu wollen. Veränderte Bedingungen verändern den Menschen selbst. Ein starkes Selbstbewusstsein, ein starker Wille und ein klares Ziel vor Augen sind sicher nicht verkehrt.
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Re: Humanistischer Wohlstand

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 29. Jul 2008, 12:48

Twilight hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob ich mich einfach zurücklehen könnte, wenn ich nein paar Millionen auf dem Konto habe, ohne gleich alles für Statussymbole auszugeben oder einfach noch mehr zu wollen.
Genau dies ist ein springender Punkt :up:
Ich bin mir zwar sicher, dass ich keine Statussymbole mir zulegen würde, maximal ein Produkt OBWOHL es ein Statussymbol ist :kg: , aber beim zweiten Punkt (noch mehr haben wollen) bin ich mir nicht so sicher. :ops:
Zwar frage ich mich oft, warum irgendwelche erfolgreichen Leute (eigener, legaler Erfolg, kein ererbter oder ergaunerter Erfolg) sich das antun, warum sie noch um weitere Millionen kämpfen, statt die Früchte zu genießen. Aber in diesem Punkt, bin ich mir nicht so sicher. :mg:
Bei den Leuten mit echt erarbeitetem Erfolg, ist es glaube ich auch weniger die Gier, sondern eher das Lustgefühl wieder was7das nächste Ziel (die nächste Million z.B.) geschafft zu haben.

Zur Ausgangsfrage von stine als Anmerkung:

"Meine Wohlstandsdefinition" ist einerseits eine verkürzte Ausgabe, wie laut Wissenschaftlern Menschen subjektiv aber unbewusst ihre soziale und materielle Lage als zufriedenstellend (= in diesem "Stand" sich wohl fühlen) ansehen. Hinreichend viele seiner Mitbürger bezeichnet hier das soziale "wahrgenommene" Umfeld. Ein Vorstandsvorsitzender sieht sich dann im Wohlstand, wenn sein soziales Umfeld anscheinend nicht besser gestellt ist. Und bei vielen Ackermänner-Zumwinckels-Essers ist das wahrgenommene soziale Umfeld eben nicht der Hausangestellte, nicht der Verkäufer, nicht der Chauffeur, nicht der Gärtner, nicht der Angestellte im Unternehmen sondern eben nur andere Vorstandsvorsitzende und ähnliche. Dies its ja "das lustige", wenn so mancher Tennis- oder Golflehrer glaubt er gehöre dazu :lachtot: (aber dies ist ein anderes Thema) :mg:

Wohlstand ist aber auch, wenn die untere Mittelschicht sich am Flughafen beschwert, dass das Heizen und Fliegen so teuer geworden sei und man dann in den Flieger mit Destination in Land hat, wo sich nur die oberste Oberschicht einen Flug leisten kann, wo es für Einheimische schon was tolles ist (und "gefühlter Wohlstand"), wenn er die Rollbahn kehren darf.


Andererseits Wohlstand analog der Definition von Armut nach WHO. Auch hier wird der Mitbürger (bzw. dessen verfügbares Einkommen und die Kaufkraft), allerdings ohne "subjektive" Ausnahme, auch als Kriterium mit einbezogen.
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Re: Humanistischer Wohlstand

Beitragvon Jakob » Di 29. Jul 2008, 13:36

stine hat geschrieben:Oder ist Wohlstand einfach nur, wenn man genug hat, um seine Grundbedürfnisse zu befriedigen?

Ich würde Wohlstand so definieren, daß ich mir um die Befriedigung meiner Grundbedürfnisse eben keine Sorgen machen muß. Wobei der Umfang der Grundbedürfnisse auch wieder vom sozialen Umfeld beeinflußt wird.

1von6,5Milliarden hat geschrieben:(eigener, legaler Erfolg, kein ererbter oder ergaunerter Erfolg)

Ich finde es ziemlich dreist, ererbten Wohlstand mit illegalem, ergaunertem Vermögen gleichzusetzen. Dabei wird zum einen der Wille und das Eigentumsrecht des Erblassers völlig ignoriert und zum anderen derjenige, der einfach das Glück hat, reich zu erben, kriminalisiert. Sind Lottospieler auch Verbrecher? Deiner Logik nach wohl schon, schließlich versuchen sie aktiv, durch reines Glück an Wohlstand zu kommen.
Vielleicht bin ich ja auch ein Gauner, weil ich das Glück hatte, brauchbares Erbgut vererbt zu bekommen und daher intelligent genug bin, es zu was zu bringen. Es ist schon eine Frechheit meiner Eltern, mir das gute DNS-Material zuzuschanzen. Da hätte lieber mal der Staat meine ergaunerte, illegale Intelligenz beschlagnahmen und gerecht verteilen sollen.

Es ist das gute Recht eines Erblasser, sein Vermögen zu vererben und zu verschenken, wie er will. Und der den es trifft, der hat eben Glück gehabt. Hier von "illegal" und "ergaunert" zu sprechen, riecht ziemlich nach Neid, schlecht getarnt als Sozialkritik.
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Re: Humanistischer Wohlstand

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 29. Jul 2008, 14:00

Jakob hat geschrieben:
1von6,5Milliarden hat geschrieben:(eigener, legaler Erfolg, kein ererbter oder ergaunerter Erfolg)

Ich finde es ziemlich dreist, ererbten Wohlstand mit illegalem, ergaunertem Vermögen gleichzusetzen.
Tu ich dies? Nein. Wenn dir das Wort "oder" fremd ist, dann kann ich dir aber nicht helfen. Legal steht nur als Gegensatz zu eigenem kriminellen Erfolg (sollte nur so dastehen), ererbter "Erfolg" ist i.Allg. kein eigener Erfolg. Außer bei Erbschleichern aber nicht illegal. Eine Gleichsetzung fand nur in deinem Kopf statt, lässt aber tief (nämlich in deinen Kopf) blicken.
Jakob hat geschrieben:Dabei wird zum einen der Wille und das Eigentumsrecht des Erblassers völlig ignoriert und zum anderen derjenige, der einfach das Glück hat, reich zu erben, kriminalisiert. Sind Lottospieler auch Verbrecher? Deiner Logik nach wohl schon, schließlich versuchen sie aktiv, durch reines Glück an Wohlstand zu kommen.
Schreib einfach keinen Unsinn, dann tust du dir leichter im Leben.

Wenn du Hirn und Urteilsvermögen wieder online geschaltet hast ;-) dann wirst du meine Intention UND auch den Unterschied erkennen.

Zweifellos ist im Durchschnitt(!) (also nicht immer) das stetige Lust-/Erfolgserlebnis (wie auch immer genannt) eines stetigen erarbeiteten Vermögens ein langwieriger Prozess. Das Erlebnis ein selbstgeschaffenes Vermögen zu haben, ist was ganz anderes, als auf einen Schlag (Gaunerei, Erbschaft, Lottogewinn = KEINE GLEICHSETZUNG) reich zu werden, ohne viel eigene Arbeit dort hineininvestiert zuhaben. Krimineller Erwerb mag manchmal sogar mehr Arbeit sein und dem Erwerb durch (legale) Arbeit näher kommen, als eine Erbschaft. Manchmal mag die Arbeit, der Frohndienst unter reichen Eltern auch eine sehr harte, kummervolle "Arbeit" sein. Man mag sich das Geld dann zwar irgendwo doch verdient haben, trotzdem ist es was anderes und NIRGENDWO ist eine Gleichsetzung (zumindest nicht beabsichtigt).
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Re: Humanistischer Wohlstand

Beitragvon Jakob » Mi 30. Jul 2008, 14:22

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Wenn du Hirn und Urteilsvermögen wieder online geschaltet hast ;-) dann wirst du meine Intention UND auch den Unterschied erkennen. [...] (Gaunerei, Erbschaft, Lottogewinn = KEINE GLEICHSETZUNG)

Na gut, da habe ich Dich wohl falsch verstanden. Asche auf mein Haupt. :ops: Hoffe, Du nimmst mir meine Hitzigkeit nicht übel.
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Re: Humanistischer Wohlstand

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 30. Jul 2008, 15:31

Kein Spur, ich bin nicht ganz so zartbesaitet, wie es manchmal scheint. :applaus:
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