pariparo hat geschrieben:Ausgerechnet der Hr. Riesenhuber... den hatte ich ja so gar nicht mehr auf dem Zettel. Lebt der noch? Der trug doch immer 'ne Fliege zum Anzug...
stefan2 hat geschrieben:Andererseits muss man sagen, dass im Religionsunterricht zumindest des Gymnasiums - die Erfahrung habe ich zumindest mit meinen Kindern gemacht - doch sehr "religonsarm" unterrichtet wurde - aus kirchlicher Sicht sicherlich manchmal schon ein Ärgernis.
folgsam hat geschrieben:Mit 14 wird man voll Religionsmündig.
Gernot hat geschrieben:Niemand außer mir selbst soll bestimmen dürfen, was ich glaube
Gernot hat geschrieben:Niemand außer mir selbst soll bestimmen dürfen, was ich glaube
ganimed hat geschrieben:Klingt für mich ein wenig naiv, diese Vorstellung. Es ist doch wohl eher so, dass wir als Kinder und dann nochmal als Jugendliche sehr beeinflussbar sind und diese Beeinflussung ja auch gar nicht vermieden werden kann. Ich frage mich also, was man gewinnt, wenn man sein Kind aus den lächerlichen 2 Stunden Reliunterricht pro Woche rausnimmt und stattdessen irgendwas anderes machen lässt. Werden die dadurch dann nicht beeinflusst und können sich plötzlich eine eigene, freie Meinung bilden?
Versuchen durch einen solchen Schritt nicht vielmehr auch die Eltern, das Kind zu beeinflussen und zu bestimmen, was es glauben soll?
Gernot hat geschrieben:solcher religionskundlicher Unterricht hat aber an staatlichen Schulen in jedem Fall weltanschaulch neutral zu erfolgen
ganimed hat geschrieben:Bei der Formulierung, dass Eltern die Kinder "abschirmen", läuft es mir schon kalt den Rücken runter. Klingt irgendwie danach, den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben. Wie soll bei so geplanter Einseitigkeit denn ein kritischer und frei denkender Mensch werden?
Würdest du deinem Kind, falls es erste Anzeichen zeigt, verbieten wollen, gläubig zu werden?
Gernot hat geschrieben:ein Kind vor konfessionell organisierter Beeinflussung solange abschirmen, wie es bei Ex-Cathedra-Verkündetem nicht unterscheiden kann, was Glauben und was Wissen ist,
Gernot hat geschrieben:solcher religionskundlicher Unterricht hat aber an staatlichen Schulen in jedem Fall weltanschaulch neutral zu erfolgen
ganimed hat geschrieben:Und was macht dich so sicher, dass Erdkunde und Physik weltanschaulich neutral gelehrt werden?
ganimed hat geschrieben:Das Herauspicken des Religionsunterrichts ist, so mein Eindruck, wohl eher einer gewissen Religionsfeindlichkeit geschuldet. Ich vermute, aus Sicht des Kindes ist Religionsunterricht völlig ungefährlich, weil der Einfluss von so wenigen Schulstunden einfach vernachlässigbar gering ist. Ein bisschen mehr Vertrauen in die Urteilsfähigkeit von gesunden Kindern dürfen wir da schon haben. Und der einzige Weg zu einem frei denkenden Menschen ist sowieso, ihn eher an der langen, behutsamen Leine groß werden zu lassen, eigene Erfahrungen sammeln zu lassen und zu hoffen, dass möglichst umfassende, vielfältige Eindrücke und Erlebnisse ihn seinen Weg finden lassen. Die Vokabel "abschirmen" will mir dazu einfach nicht passen.
Klaus Wowereit hat geschrieben:... und das ist auch gut so!
ganimed hat geschrieben:Und dein anderes Beispiel mit der Kommunion: das waren ja nun, laut deiner Worte, deine Eltern, die dich zur Teilnahme zwangen und nicht der Religionsunterricht.
ganimed hat geschrieben:Könnte ein türkischer Gastarbeiter nicht eigentlich mit gleichem Recht die Trennung von Staat und westlicher Kultur fordern?
ganimed hat geschrieben:Solle nicht jedem selbst überlassen bleiben, welcher Weltanschauung er sich anschließen will?
ganimed hat geschrieben:Die Antwort ist wohl: eigentlich schon, aber in der Praxis lebt man nunmal in einer Kultur und der Staat ist von dieser Landeskultur nun einmal nicht zu trennen. Daher ist es ein wenig unrealistisch, finde ich, die wirklich saubere Trennung von Kirche und Staat zu fordern. Die christliche Kultur ist bisher nun einmal recht dominant gewesen.
Gernot hat geschrieben:Nein, der Mitbürger mit Migrationshintergrund aus der Türkei kommt u.a. ja gerade hierher nach Deutschland, weil er seine Töchter hier in der Schule und in der Universität -anders als in der Türkei- nötigen kann, Kopftuch zu tragen.
Gernot hat geschrieben:Dominant war die katholische Kirche ursprünglich auch in Frankreich, insbesondere unter den "allerchristlichsten" Majestäten, dennoch sind Staat und Kirche dort seit 1905 strikt voneinander getrennt.
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