"Der bisher freiwillige Lebenskundliche Unterricht der Seelsorger ist künftig verpflichtend. Die Seelsorger haben dann Zugang zu allen Soldaten, gleich welcher Konfession und Weltanschauung. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Vermittlung und Grundlegung einer soldatischen Berufsethik, die in unserer christlich-abendländischen Tradition gründet."
Eindeutiger und offener als mit diesem Zitat aus der Katholischen Kirchenzeitung der Diözese Augsburg vom 2.11.2008 hätte der katholische Militärbischof Mixa das Fazit der 53. Gesamtkonferenz der Militärseelsorger nicht auf den Punkt bringen können. Es geht einerseits um Missionierung unter Missachtung der Religionsfreiheit der Nichtreligiösen - immerhin 42 Prozent der Bundeswehrangehörigen sind konfessionslos - und andererseits um die Vermittlung einer Berufsauffassung in altbekannt christlicher Tradition.
Wie sehr es hier um Missionierung geht, machte der Militärbischof in seinem abschließenden Statement deutlich auf die Frage "Sie sind hier in Brandenburg, wo der Anteil der Christen niedrig ist. Gibt es eine missionarische Dimension in der Militärseelsorge?"
Die (um einige Floskeln leicht gekürzte) Antwort: "Die missionarische Dimension ergibt sich von allein. Am Standort und im Einsatz sind unsere Seelsorger gefragt. Sinnfragen und die Frage nach Gott spielen da immer eine Rolle. Wir brauchen da gar nicht zu werben. Durch aufgeschlossenes "Da-sein" geben wir den jungen Leuten Gelegenheit auch in unseren Gottesdiensten etwas vom Glauben kennen zu lernen."
http://hpd.de/node/5753