Behinderung und Naturalismus

Behinderung und Naturalismus

Beitragvon xander1 » Sa 17. Jan 2009, 09:58

Gibt es Folgerungen mit dem Naturalismus über die Rolle von Behinderten in der Gesellschaft. Also als Behinderter würde ich vorzugsweise das Christentum wählen. Ich habe diesen Themenfaden in einem anderen Forum entdeckt: http://forum.hagalil.com/board-a/messag ... 1113388247 Wie ist das also aus sicht des Naturalismus?

Sind Naturalisten gegenüber Behinderten besser eingestellt als Christen?
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon Falk » Sa 17. Jan 2009, 16:10

Ich denke nicht, dass es einen nennenswerten Zusammenhang zwischen einem naturalistischen Weltbild und der Einstellung gegenüber Behinderten gibt. Auch bei den meisten säkularen Christen, Juden, usw. würde ich nicht vermuten, dass das jeweilige Weltbild einen signifikanten Unterschied macht.
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon xander1 » Sa 17. Jan 2009, 22:27

Naja, es gibt die Berpredigt von Jesus, in der er gewissen Personenkreisen eine bessere Hoffnung verspricht. Außerdem ist das Christentum für Fürsorge bekannt. Es gibt zum Beispiel die Johanniter. Eigentlich ist das alles allgemein bekannt.
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon pinkwoolf » Sa 17. Jan 2009, 23:36

xander1 hat geschrieben:Naja, es gibt die Berpredigt von Jesus, in der er gewissen Personenkreisen eine bessere Hoffnung verspricht. Außerdem ist das Christentum für Fürsorge bekannt. Es gibt zum Beispiel die Johanniter. Eigentlich ist das alles allgemein bekannt.

Soweit ich es sehe, wird die Bergpredigt in den einflussreicheren Personenkreisen als eine gedankliche Verirrung verstanden. Hippie-Zeugs eben.

Die versprochene bessere Hoffnung bezieht sich auf das Himmelreich. Leider sind die Nachrichten von dort spärlich. Vermutlich ein Public-Relations-Problem.

Das Christentum ist in der Tat unter anderem für Fürsorge bekannt. Ebenso wie, beispielsweise, der Kommunismus oder die Hamas.

Leider ist das Christentum auch für ein paar andere Strategien bekannt. =)
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon Myron » So 18. Jan 2009, 00:19

xander1 hat geschrieben:Also als Behinderter würde ich vorzugsweise das Christentum wählen.


Ich nicht, denn wieso sollte ich ausgerechnet die Partei eines vermeintlich allmächtigen, allwissenden, allgütigen, allbarmherzigen Gottes wählen, der es zugelassen hat oder sogar selbst dafür verantwortlich ist, dass ich behindert bin.
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon Falk » So 18. Jan 2009, 00:45

xander1 hat geschrieben:Naja, es gibt die Berpredigt von Jesus, in der er gewissen Personenkreisen eine bessere Hoffnung verspricht. Außerdem ist das Christentum für Fürsorge bekannt. Es gibt zum Beispiel die Johanniter. Eigentlich ist das alles allgemein bekannt.

pinkwoolf bringt es auf den Punkt: andere Weltanschauungen/Religionen können ebenso fürsorglich sein wie das Christentum behindertenfeindlich sein kann. Auch unter Naturalisten gibt es bestimmt Spinner (pardon), die an einer Behindertenphobie leiden. Das hat nichts grundsätzlich damit zu tun, ob man religiös ist oder nicht, sondern damit, was der Einzelne daraus macht.
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon xander1 » So 18. Jan 2009, 10:57

Ok Religionen können Fürsorge geben sind aber problematisch aus anderen Gründen.
Ihr sagt, der Naturalismus ist nicht problematisch, sagt aber nichts für oder gegen Behinderte?

Es gibt aber auch Christen, die sagen, dass Krankheit durch Sünde kommt und meinen damit sicherlich auch Behinderung.
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon stine » So 18. Jan 2009, 15:13

Das Leben ist für Behinderte nicht leicht. Es ist aber trotzdem ihr Leben.
Was ich damit sagen möchte ist, dass wir alle natürliche Geschöpfe sind und wir mit unserem Leben zurecht kommen müssen.

Jeder der schon einmal sehr krank war weiß, dass das Leben damit oft mit einem Schlag eine andere Wendung nimmt. Mit einem Schlag ist es eben anders. Besser oder schlechter liegt immer im Auge des Betrachters. Es gibt hübsche, junge Mädchen, die alles haben und alles bekommen und trotzdem ihr Leben nicht annehmen wollen und damit unglücklich sind. Es gibt im Gegenzug dazu Behinderte, die eine Leistungsbereitschaft mitbringen, die jeden Nichbehinderten in den Schatten stellen.
Letztlich kommt es IMMER darauf an, wie jeder selbst zu seinem Leben steht.

Was könnte ein Naturalist also anderes sagen als: Wie immer das Leben aussieht, es ist Leben!
Mit-Leid verbunden ist es nur, wenn wir es leidvoll nennen.
LG stine
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon Twilight » So 18. Jan 2009, 17:56

xander1 hat geschrieben:Es gibt aber auch Christen, die sagen, dass Krankheit durch Sünde kommt und meinen damit sicherlich auch Behinderung.
Diese Ansicht ist im Buddhismus sogar normal. Die ganze Philosophie um Wiedergeburt und Karma herum lässt kaum andere Erklärungen zu.
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon xander1 » Mo 19. Jan 2009, 18:39

@stine
Ja gut, was du schreibst ist unbestreitbar, aber in Religionen gibt es immer wieder verschiedene Bezüge zum Leben, allgemeine Aussagen. Ich suche nur nach Aussagen, die der Naturalismus treffen kann oder könnte.

Es geht zum Beispiel auch um Krankheiten. Gibt es Aussagen, die der Naturalismus zu erkälteten Menschen gibt? Ist Erkältung aus naturalistischer Sicht das gleiche wie aus atheistischer Sicht?

Buddhisten und Scientologen sind ja auch Atheisten meines Wissensstandes nach. Also müsste es schon einen Unterschied geben.

Sagt der Naturalismus wie stine, dass jeder selbst klar kommen soll im Leben? Es gibt christliche Gesellschaften, die Spendenangaben machen für verschiedene Gruppierungen, bzw. gute Sachen.
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon Falk » Do 22. Jan 2009, 22:29

Du scheinst da ein sehr eigenartiges Verständnis davon zu haben, was Weltanschauungen sagen oder sagen können. Ich würde empfehlen, dass du dich erstmal auf eine basalere Ebene begibst. Naturalismus bedeutet schlicht, dass "es überall in der Welt mit rechten Dingen zugeht". Für Genaueres einfach mal hier im Forum gucken oder bei Wikipedia nachschauen. Dann kannst du dir deine Fragen vielleicht selbst beantworten oder sie präzisieren. Es ist nämlich völlig unklar, was du willst.
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon Mark » Fr 23. Jan 2009, 14:37

Wir sind alle irgendwie behindert. Es wäre ausserordentlich dumm bei unserer grossen Unkenntnis unserer persönlichen Behinderung den eventuell nur winzigkleinen Unterschied zu den Leuten die wir alltäglich als "behindert" bezeichnen unnötig überzubewerten. Kleine Varianzen sind sehr natürlich, und sollten uns nicht unbedingt das Gefühl geben in irgendeiner Weise etwas Besseres zu sein als einer der anderen Behinderten auf diesen Planeten. Es ist nur so, daß eine natürliche Abneigung dagegen besteht Empathie für Behinderte empfinden zu müssen, weswegen man die Behinderten meidet und nicht auf sie zugeht wie auf normale Menschen (weswegen sich manche ganz Schlaue gleich von ALLEN anderen Menschen fernhalten..). Das überbrücken Religiöse durch die erhofften Bonusmeilen im kosmischen Rabattsystem, weswegen sie als fürsorglicher oder aufopfernder wahrgenommen werden, was ja auch stimmt. Nur die Motivation ist eben nicht wirklich intrinsisch.. Es sind aber stets die Kirchen gewesen, die jedem Menschen uneingeschränkte Schuldfähigkeit zugestehen wollen, weil sie die Möglichkeit psychischer Behinderung als mildernden Umstand für persönliche Verantwortung nicht akzeptieren können ! Denn dann wäre das ganze kosmische Rabattsystem ja ad absurdum geführt... Und es ist schliesslich keiner schuld an seinen Unfähigkeiten, nicht schuld-unfähig sein zu können wenn man es von ihm verlangt :mg:
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon BglBttr » Do 29. Jan 2009, 21:54

Och, ich dachte sowas zählt zu den gerechten Strafen Gottes. Und wenn ich auch noch dran' glaube, bestätige ich die Schadenfreude meiner Mit-Gläubigen (selbst bei Polio).
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Re: Behinderung und Naturalismus

Beitragvon stine » Fr 30. Jan 2009, 08:01

@BglBttr:
Kann es sein, dass du ein Snob bist?
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