ganimed hat geschrieben:Wie viele Straßenverkehrstote gibt es jährlich und wie viele Atomkraftopfer?
2007 waren es in Deutschland 4949 und 0, soweit ich weiß.
Wie erklärt ihr euch diese Unverhältnismäßigkeit, an die man sich vielleicht schon so sehr gewöhnt hat, dass sie einem kaum noch bewusst wird?
ganimed hat geschrieben:Nehmen wir mal die gerundeten Zahlen der kritischen Seite : 100.000 Tote pro Gau und alle 30 Jahre ein GAU, dann käme man auf etwa 3333 Tote pro Jahr.
Optimistisch könnte man ungefähr rechnen: 4000 Tote pro Gau und alle 3333 Jahre ein GAU -> 1,2 Tote pro Jahr.
Nichts genaues weiß man also nicht.
Twilight hat geschrieben:Obwohl die 20-30 Kilometer Autofahrt zum Flughafen lebensbedrohlicher sind, als der Flug selbst, beißen selbst die tollsten Straßenraser vor Angst in ihre Gurte, wenn das Flugzeug abhebt.
Aber es ist in der Natur des Menschen mit 200 km/h über die Autobahn zu brettern?Kurt hat geschrieben:Nunja, manche Ängste sind uns evolutionär vorgegeben. Es liegt nunmal nicht in der menschlichen Natur, mehrere Kilometer über dem Boden zu schweben, daher ist Angst eine natürliche Reaktion.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Der Mensch schätzt Gefahren ganz individuell, allerdings doch im Durchschnitt recht ähnlich, einfach meistens absolut falsch ein. Und ob dann zwei falsch eingeschätzte Gefahren, dann auch noch in unterschiedlichen Relationen zu einander falsch eingeschätzt werden, ist doch eher ohne Bedeutung.
Solange es SuperGAUs gibt und auch die sonstigen Zahlen nicht wirklich belastbar sind, die Frage der Entsorgung nicht endgültig und und verlässlich abschätzbar ist (und dies letzte dürfte erst in ein paar Hunderttausend Jahren der Fall sein), solange ist es nicht korrekt einer Seite eine falsche Risikoabschätzung vorzuwerfen, selbst wenn sie scheinbar offensichtlich ist.ganimed hat geschrieben:Für mich ist das Irrationale ja nicht, dass AKW-Gegner das Risiko falsch einschätzen.
Echt? Hast du mal einen Link?ganimed hat geschrieben:Das Lustige ist ja, dass selbst bei deren Zahlen die Atomkraft nur mäßig gefährlicher wäre als das Auto.
Nein, so ganz irrational wäre es nicht, wenn das Ziel (Gefahrenabwehr) und die Konsequenz (Abschaffung der potentiellen Gefahr) konsistent wären.ganimed hat geschrieben:Mögen alle Einschätzungen auch noch so falsch sein, was hier zählt ist ja nur die Konsequenz aus den Einschätzungen. Und die ist irrationalerweise offenbar: gegen Straßenverkehr wird nicht demonstriert, gegen Atomkraft schon.
Das Problem bei deiner Aufzählung ist außer der naturgemäßen Subjektivität, dass jeder dieser Punkte vor allem primär die finanziellen Interessen einiger weniger betrifft. Dass in Konsequenz nach der sicherlichen(!) Befriedigung der finanziellen Interessen einiger, auch viele davon vielleicht profitieren könnten, sollte man nicht unbeachtet lassen. Hättest du die Beispiele besser gewählt, gäbe es diesen Einwand nicht.ganimed hat geschrieben: Auch wenn also große Mehrheiten gegen Genversuche, Embryoforschung und Atomstrom sind, so gibt es doch offenbar eine mehr oder weniger stille Übereinkunft der Mächtigen, die Mehrheiten hierzulande erstmal nicht für voll zu nehmen. Gut so, kann ich da nur zynisch feststellen.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:solange ist es nicht korrekt einer Seite eine falsche Risikoabschätzung vorzuwerfen, selbst wenn sie scheinbar offensichtlich ist.
ganimed hat geschrieben:Das Lustige ist ja, dass selbst bei deren Zahlen die Atomkraft nur mäßig gefährlicher wäre als das Auto.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Konsistent und konsequent wäre es dann, wenn andere, hinreichend große Gefahren ebenfalls "bekämpft" würden.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Das Problem bei deiner Aufzählung ist außer der naturgemäßen Subjektivität, dass jeder dieser Punkte vor allem primär die finanziellen Interessen einiger weniger betrifft. Dass in Konsequenz nach der sicherlichen(!) Befriedigung der finanziellen Interessen einiger, auch viele davon vielleicht profitieren könnten, sollte man nicht unbeachtet lassen. Hättest du die Beispiele besser gewählt, gäbe es diesen Einwand nicht.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Außerdem ist mir neu, dass die große Mehrheit gegen Atomstrom ist.
Wie du zu dieser absurden Folgerung kommst, magst du erklären oder auch für dich behalten.ganimed hat geschrieben: Ist deine neuste Bemerkung also so zu verstehen, dass es dir auch nicht, und damit also niemandem hier mehr um richtig oder falsch der Abschätzungen gehen sollte?
Nein, es soll zeigen bzw. aussagen, dass ein u.U. richtiger Gedanke durch die Wahl schlechter Beispiele sich ins Gegenteil verkehren kann.ganimed hat geschrieben:Was ist das überhaupt für ein Einwand? Willst du damit nur zum Ausdruck bringen, dass du zufällig zu den Gegnern zählst und ist das Argument mit den wenigen Verdienern ein reflexartiger Einstieg in die entsprechende Diskussion?
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Abgesehen davon, haben ja erst die Faktoren Geld und Durchsetzung rein wirtschaftlicher Interessen (=> Patentierung), außerhalb von esoterisch/klerikalen Kreisen die Genforschung und ganz besonders die Forschung mit embryonalen Stammzellen groß zum "Gegner" gemacht.
AgentProvocateur hat geschrieben:Was mir bei dieser Diskussion (und auch bei anderen im Forum) auffällt, ist folgendes Schema:
AgentProvocateur hat geschrieben:eine gegenteilige Meinung wird erst einmal absurd verzerrt und verkürzt dargestellt ("Leben ist heilig", "Gene sind böse" usw. usf.),
AgentProvocateur hat geschrieben:man tut anschließend so, als ob das die einzigen Argumente gegen die eigene Meinung sein könnten
AgentProvocateur hat geschrieben:und dann wird einfach gesagt, all dies sei ja nun offensichtlich irrational und / oder ideologisch und / oder emotional und damit hält man dann die Sache für erledigt, fühlt sich in seiner Meinung bestätigt und man hält sich selber auch für ganz toll rational
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