Vollbreit hat geschrieben:Bezüglich Breivik, um nur ein Beispiel zu nennen, bin ich von Dir eben ungefragt in den „doch nur Verrückter“ Topf gesteckt worden, meine Einstellung ist jedoch ganz explizit, dass Breivik kein Verrückter ist, sondern am Syndrom des malignen Narzissmus leidet, das ist keine Psychose und nur eine Psychose ist das, was man landläufig verrückt nennt.
Vollbreit hat geschrieben:Warum meinst Du eigentlich, so genau über meine Einstellung bescheid zu wissen?
In meinen Augen liegst Du da recht konstant weit daneben.
Bezüglich Breivik, um nur ein Beispiel zu nennen, bin ich von Dir eben ungefragt in den „doch nur Verrückter“ Topf gesteckt worden, meine Einstellung ist jedoch ganz explizit, dass Breivik kein Verrückter ist, sondern am Syndrom des malignen Narzissmus leidet, das ist keine Psychose und nur eine Psychose ist das, was man landläufig verrückt nennt. Leider hattest Du nicht zum ersten Mal vergessen, mich zu fragen, vor Deiner Bewertung.
Genau deshalb nenne ich Dich weiter einen Fundamentalisten.
Der Begriff hatte noch "nie" keine negative Konnotation und hat außerdem schon immer einen sehr streng riechenden Beigeschmack.Lumen hat geschrieben:Obwohl ich das Wort "Gutmensch" mit seiner mittlerweile negativen Konnotation
Vollbreit hat geschrieben:[...] Und auch wenn Du Dein nächstes Beispel präsentierst, sowas wie: Pädophiler Priester foltert Kind zu Tode, was dieser mit seiner bronzezeitlichen Einstellung rechtfertigt, musst Du schon ein wenig eigentümlich sein um ernsthaft glauben zu können, dass nicht ungefähr jeder - sogar hier, wo Du eher ein Heimspiel hast als sonst irgendwo - merkt, woher der Wind weht. [...]
Lumen hat geschrieben: Aber so zu tun, als baue das einzig auf reißerischen Schlagzeilen und Anekdoten auf (wie dein Priester suggerieren soll), ist eben nicht angemessen, wenn du mehrere Beispiele zum Topic serviert bekommen hast.
Lumen hat geschrieben:Atta und Breivik sind, soweit ich weiß, keine "unfairen" Beispiele und ich habe sie auch nicht so verkauft.
Lumen hat geschrieben:Weltbilder von Himmel und Hölle sind —ehrlicher Wissenstand meinerseits und durch Gallup belegbar— in den USA sehr verbreitet, und wir können hier nicht so tun, als seien das niederträchtige Unterstellungen was Christen allgemein angeht.
Lumen hat geschrieben:Auch ehrliche gemeinte Überzeugungen über Gott und sein Richten sehe ich nicht als überzogen oder falsch dargestellt an. Wo konkret?
Lumen hat geschrieben:Unbestritten mögen es Religiöse natürlich nicht, wenn andere in ihre Deutungshoheit reinreden. Gottes Reich als himmlisches Nord Korea darzustellen, wie Hitchens es tat (ich hier nicht) schmeckt nicht—hört sich auch reißerisch an. Allen ernstes, warum ist der Vergleich nicht statthaft? Ein indoktrinierter Nord-Koreaner wird auch die Nase rümpfen, wenn jemand den "geliebten Führer" kritisiert. Da ist es beinahe ironisch, dass die kath. Kirche bis heute an ein "unfehlbares Oberhaupt" glaubt, dass den Gott vertritt. Gerade Basis-Demokratisch geht es im Vatikan nicht gerade zu. Sorry, wenn hier so ätze, aber du legst es geradezu darauf an, dass man dir das um die Ohren haut.
Lumen hat geschrieben:Dein Priester, nehmen wir den Fehde-Handschuh doch mal auf. Auch das ist so ein Punkt. Manchmal gibt es auch tatsächlich Priester, die sich an Jungen vergehen und wenn das in mehreren Ländern passiert und die Ideologie gewisse Schwierigkeiten mit (Homo-) Sexualität hat, wo ist es dann überzogen, den Elefanten im Raum auch anzusprechen?
Lumen hat geschrieben:Wohlbemerkt, habe dein absichtlich überzogenes Beispiel hier nur aufgegriffen. Auch da passt aber mein "Rant". Da wird lange gerätselt wie das passieren konnte oder als Einzelfall deklariert, oder auf die Familie verwiesen, wo Mißbrauch häufiger sei — das Winden des Aals.
Lumen hat geschrieben: Aber es passierte in mehreren Ländern, in langen Zeiträumen, in einem Umfeld, dass sich immer auf einem moralisch sehr hohen Roß darstellte.
Lumen hat geschrieben:Sieht aus wie ein Spaten und ist (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) einer. Ja, es hat wohl damit zu tun, dass Männer ihre Sexualität komplett unterdrücken und in eine Machtposition kommen, wo das Aufklärungsrisiko gering ist. Ist das wirklich an den Haaren herbeigezogen, vielmehr, ist es dermaßen undenkbar für dich, dass du dich derartig entrüstet fühlst?
Lumen hat geschrieben: Daher mein ernstgemeinter Appell, dass du dich selbst mal diffenzierter auseinandersetzt, bevor du irgendwelche gängigen und vorgefertigten Behauptungen vorschiebst. Es gibt natürlich auch viele Vorurteile oder Rassismus oder Sexismus in der Welt und ich finde es gut, sich dagegen zu stellen. Aber nicht jede Aussage zu Gruppen fällt in diese Kategorie, oder betrifft direkt jeden..
Michael Hagener hat geschrieben:Wenn man in Weiterführung der Überlegung Latours Argumente gegen eine fundamentalistische Bewegung wie den Kreationismus entwickeln kann, folgt daraus auch, dass man mit der Darlegung der Repräsentationen zu einer robusten Differenzierung zwischen wissenschaftlicher und nichtwissenschaftlicher Praxis gelangen könnte? So einfach ist es nicht, denn keineswegs entsprechen alle Episoden der Wissenschaft, einer solchen vollständigen Darlegung der Repräsentationen. Man denke – um im Bereich der Biologie zu bleiben – nur an den Sozialdarwinismus, Eugenik und Teile der Soziobiologie. Wenn im Namen der Evolutionslehre die Vergewaltigung von Frauen, Mord und wahlweise Egoismus oder Opferbereitschaft, Monogamie oder Polygamie als sinnvolle biologische Verhaltensweisen gedeutet werden;* wenn die Evolutionstheorie mehr sein will als eine wissenschaftliche Disziplin und sich zum Evolutionismus aufbläst, der behauptet für alle oder zumindest die meisten Facetten des menschlichen Lebens eine Erklärung parat zu haben, dann unterscheidet sich das nicht so grundlegend vom Verhalten derjenigen, die die Evolutionstheorie angreifen. Auch in den Naturwissenschaften herrscht bisweilen die Tendenz vor, die Schwach- und Leerstellen, Ungewissheiten und Unwissenheiten zu übertünchen. Das ist, wenn man so will, das Erbe ihres modernistischen Universalitätsanspruchs. In unserer Gegenwart, einer Zeit der zunehmenden Ökonomisierung und Kommerzialisierung der Wissenschaften, wird diese Tendenz auf bemerkenswerte Weise verstärkt.
*Um nur zwei aktuelle Beispiele zu geben: Eckart Voland, Die Natur des Menschen, Grundkurs Soziobiologie, München 2007; David M. Buss; Der Mörder in uns. Warum wir zum Töten programmiert sind, Heidelberg 2007.
(M. Hagner, Bye-bye science, welcome pseudoscience?, in Pseudowissenschaft, Hrsg. Rupnow, Lipphardt, Thiel, Wessely, Suhrkamp 2008, S. 46)
Ich denke, das siehst du falsch. Du fühlst dich nur in deiner einseitigen Argumentation nicht angenommen.Lumen hat geschrieben:Kurz gesagt, warum ist Hurra-Religiosität mit Pathos und Geschichtsrevisionismus für dich vollkommen in Ordnung und wird offenbar von dir begrüßt, aber die Kritik daran wird von dir krass angegangen.
Lumen hat geschrieben: Aber wenn jemand sich zu einer Kirche bekennt und diese auch finanziell unterstützt und sich positiv damit identifiziert, dann gilt auf Planeten Erde in jedem Bereich der mir gerade einfällt auch die Regel, dass Gruppen-Attribute übertragbar sind.
Wikipedia hat geschrieben: Kollektivschuld bedeutet, dass die Schuld für eine Tat nicht dem einzelnen Täter (oder Tätern) angelastet wird, sondern einem Kollektiv, allen Angehörigen seiner Gruppe, z. B. seiner Familie, seines Volkes oder seiner Organisation. Das moderne Strafrecht dagegen geht grundsätzlich von einer individuellen Verantwortlichkeit aus, sodass Kollektivschuld juristisch nicht relevant ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kollektivschuld
Lumen hat geschrieben: Wieder machst du eine komplett reduzierte, vereinfachte Gut/Böse Formel draus, obwohl ich dir nun lange und ausführlich alle erdenklichen Schattierungen und Umstände vorgekaut habe.
Lumen hat geschrieben: Ich habe niemals behauptet, dass Kinder automatisch von geistlichen mißbraucht würden und habe auch keinerlei Kenntnisse darüber in welcher Anstalt Kinder sicherer sind. Auch diese Finte kannst du dir sparen.
stine hat geschrieben:Ich denke, das siehst du falsch. Du fühlst dich nur in deiner einseitigen Argumentation nicht angenommen.Lumen hat geschrieben:Kurz gesagt, warum ist Hurra-Religiosität mit Pathos und Geschichtsrevisionismus für dich vollkommen in Ordnung und wird offenbar von dir begrüßt, aber die Kritik daran wird von dir krass angegangen.
Lumen hat geschrieben: Edit: @zweiter Post von dir.
Inwiefern ist "Wissenschaft" eine Gruppe mit Fan-Schal oder überhaupt eine Gruppe? Wissenschaft ist eine Methodik die außerdem blind ist, wo und wie sie angewendet wird.
Lumen hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass das bezweifelt wird. Das proklamieren "wissenschaftlicher Werte" wäre in der knappen Form ohne normative Maßstäbe auch keine gute Idee, denn es gibt in der Methodik selbst keine und das wiederum ist ebenfalls bekannt. Die Werte, die wir uns gegeben haben, sind außerdem davon verschieden. Es ist auch bekannt, dass die Vermehrung des Wissens mit Verantwortung einhergeht, ein Thema das vielfach an den Wissenschaften dran hängt. Mit Wissen kann man gute wie schlechte Ziele verfolgen und was gute und was schlechte Ziele sind, wird auch wieder getrennt verhandelt.
Lumen hat geschrieben: Vergleiche dazu religiöse Systeme, die dazu neigen, alles aus einer Hand plus Gruppenidentität zu bieten. Schließlich ist Religion und Wissenschaft kein Gegensatzpaar, aber konkurrieren an bestimmten Stellen wenn es darum geht "wahre" oder wenigstens wahrscheinlich wahre Aussagen über die Natur bereit zu stellen.
Vollbreit hat geschrieben:Die Frage ist nicht ob sie das tut, sie hat es ja längst getan, die Frage ist warum Du Dir davon nichts annimmst? Eine analoge Gruppe sind die Wissenschaftsgläubigen, Du wirst wissen, was das ist.
Vollbreit hat geschrieben:Nach welchen Werten denn? Den Rachephantasien mit Kollektivschuld? Oder den ruppigen Nützlichkeitserwägungen, die zur Not auch über Leichen geht? Was ist denn so Dein ethischer Hintergrund?
Vollbreit hat geschrieben:Eigentlich konkurrieren sie genau an der Stelle nicht, denn die Funktionen der Religion sind eher normativer Natur, während genau hier die Wissenschaft einen blinden Fleck hat, wie du eben selbst ausführtest. Was sind sie denn nun, kein Gegensatzpaar oder so ganz anders?
Vollbreit hat geschrieben:Meinst Du wirklich dass Du hier jemanden darüber belehren musst, dass Erde und Mensch, nicht in 6 Tagen erschaffen wurden?
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