Systemkritiker

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Beitragvon Darth Nefarius » Fr 17. Aug 2012, 15:21

Momentan gibt es 2 medienpräsente Fälle von Systemkritik, die durch Vorwände von korrupten Systemen geahndet wird: Die Jagd nach Assange und die 3 Frauen in Russland. Mir ist noch nicht aufgefallen, dass diese äußerst aktuellen Dinge hier thematisiert wurden, aber gerade so konkrete Themen finde ich, sollten öfter diskutiert werden. Besonder ist mir die Gewichtung aufgefallen: Während ich gerade auf jedem Sender sehe, wie das Urteil über die Frauen thematisiert wird, frage ich mich, ob den Leuten nicht bewusst ist, dass ein mindestens genauso großer Skandal sich in London abspielt. Es wird klar gedroht mit der Verletzung von diplomatischen Vereinbarungen, Regierungen und Gerichte lassen sich von den USA manipulieren, damit ein Mann geschnappt wird. Besonders die Aggressivität und das Timing ließen mich über die Richtigkeit dieser Vorgänge und Anschuldigungen stutzen. Ist die Parteiennahme der Europäer wirklich so groß, dass es die Leute mehr interessiert, was mit ein paar Protestsängerinnen geschieht als mit einer Botschaft? Wenn es andersherum wäre, hätten die USA schon längst Russland gedroht, außer sie würden auch sie für die Auslieferung engagieren.
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Re: Systemkritiker

Beitragvon xander1 » Fr 17. Aug 2012, 19:44

Die Frauen wussten, dass das was sie da machen verboten ist in der Kirche, dass man sich da anmelden muss um in diesen Örtlichkeiten der Kirche sich aufzuhalten. Unsere Presse tut jetzt so, als würden sie angeklagt werden, weil sie was gegen Putin gesagt haben. Diese Frauen haben etwas heraufprovoziert was denen gar nix bringt nur Aufmerksamkeit. Ich frage mich ob irgendwelche westliche Länder Pussy Riot dafür bezahlen, dass die was offentsichtlich verbotenes machen, damit das so aussieht als wären bestraft worden wegen Systemkritik.

Dass da in unseren Medien Aufmerksamkeit erzeugt wird, indem in dem Kontext halbnackte Frauen zu sehen sind, finde ich auch fragwürdig.

Unsere Medien holen immer die Systemkritiker aus anderen Ländern, China und Russland hervor usw. und ansonsten berichten sie sehr wenig aus diesen Ländern. Unser Bild von diesen Ländern wird dadurch total daneben. Reicht es etwa aus wenn ich jemanden den Farbkreis erklären will, wenn ich sage was die Farbe rot ist und alle anderen weglasse?

Ich seh es schon kommen, dass jetzt jemand mit schlauen Quellen kommt, Süddeutsche oder irgend ne Zeitung und mich widerlegen will, Nanna zB. Ich schau schon gar nicht mehr mir diese Nachrichten an, weil die Nachrichten was von mir wollen, anstelle dass sie wirklich mich so informieren wie ich das wünsche.

EDIT:
Ich habe mir gerade diesen Unsinn angetan Süddeutsche zu lesen über dieses Thema mit Pussy Riot und kann nur den Kopf schütteln. Selbst in angeblich schlauen Zeitungen stellt man eine Verbindung zwischen 2 Sachen her, die auf emotionaler Basis bzw. Fuzzy-Grundlage stattfindet, statt auf implikativer.

EDIT2:
Und noch was zu dem Fall Assange. Wir hatten das Thema schon mehr oder weniger hier im Forum. Ich frage mich was der Mann mit seiner Enthüllungsplattform bezwecken wollte. Finds teils gut teils weiß ich nicht so recht und teils vermute ich dass die Enthüllungsplattform nicht so gut ist.
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Re: Systemkritiker

Beitragvon Darth Nefarius » Sa 18. Aug 2012, 10:01

Ich denke, dass die Enthüllungsplattform schon mehr Vorteile als Nachteile (für die Gesellschaft) bringt. Ich spreche nicht Assange und seine Plattform an, sondern das skandalöse Verhalten der britischen Polizei, die völlig den Flüchtlingsstatus ignoriert und sogar mit der Erstürmung der Botschaft droht. So eine Reaktion kann ich mir nicht bei irgendeiner anderen Person vorstellen, außer die USA hätten es auf sie abgesehen. Das ist ein deutlicher Hinweis, wie korrupt mindestens 2 Länder sind, die sich so extrem auf eine Person wegen eines Landes einschießen.
Bezüglich Pussy Riot kann ich dir nicht widersprechen, bis auf die Systemkritik: Tatsächlich war das ein Urteil, das sich aus dem System ergab, dass aber von der orthodoxen Kirche ausging, die zu einer Staatsideologie geworden ist und nicht unbedingt von Putin. genaugenommen wäre es extrem unklug von ihm, ihnen so eine Aufmerksamkeit zu geben. Ich erinnere mich an ein Interview mit einem orthodoxen Patriarchen, der dazu sagte: "Im Iran wären sie geköpft, im Libanon gesteinigt worden, hier übergeben wir sie nur dem Staat.", das sagt doch alles, oder?
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Re: Systemkritiker

Beitragvon xander1 » Sa 18. Aug 2012, 12:22

Darth Nefarius hat geschrieben:Ich denke, dass die Enthüllungsplattform schon mehr Vorteile als Nachteile (für die Gesellschaft) bringt.

Das mag sein, aber ich frage mich wie es dazu gekommen ist, dass jemand sowas anfängt. Was sagt das über die Persönlichkeit und den Charakter einer Person aus, sowas zu starten? Muss man da wirklich so dankbar sein, dass sich da jemand beinahe aufgeopfert hat oder war sich diese Person nicht im klaren, dass sie sich aufopfert oder hat sie es gemacht, um ihrem Eigenen Ego und Narzismus gerechet zu werden, wie bei Pussy Riot?

Sind etwa Systemkritiker nur Narzisten, die, indem sie fast "das ganze Große Ding" kritisieren, sich dadurch in die hohen Lüfte heben können? Jedenfalls wäre das ein Motiv von mehreren das zu Systemkritik führt.

Darth Nefarius hat geschrieben:...Putin. genaugenommen wäre es extrem unklug von ihm, ihnen so eine Aufmerksamkeit zu geben.

Ich denke auch, dass das in Russland deshalb nicht so thematisiert wird wie im "Westen".

Darth Nefarius hat geschrieben:Ich erinnere mich an ein Interview mit einem orthodoxen Patriarchen, der dazu sagte: "Im Iran wären sie geköpft, im Libanon gesteinigt worden, hier übergeben wir sie nur dem Staat.", das sagt doch alles, oder?

Ja, aber diese Punkband wollte anscheinend vom Gericht bestraft werden. Märtyrertum oder Blödheit geht da ja nur, naja oder beides.

Für mich ist nicht ersichtlich, warum diese Mädchen sich aufgeopfert haben für einen Systemwechsel. Unsere Medien schreiben, dass es dort ja sehr schlimm sei. Ach ja? Wirklich? Mir fehlen da die Belege, aber es gibt ja nicht mal Argumente dafür, außer jetzt diese Sache mit dieser Band ansich.

Was außerdem nicht in mein Weltbild passt, dass es östlich von Mitteleuropa in Ländern immer häufiger zu Dingen kommt wie: Feminismus in Kombination mit nackter sexueller Aufmerksamkeit in Kombination mit Märtyrertum dieser Frauen. Kann mir das einer Erklären? Mir sagt das nur, dass ich solchen Frauen eher aus dem Weg gehen sollte, dass deren Ziele mir Schaden würden, obwohl ich nicht 100% erkenne was die Ziele sind, oder obs nur um Aufmerksamkeit geht. Neben Pussy Riot meine ich damit die Femen.

Wollen die etwa Menschenrechte durchsetzen wie man darf nackt in der Kirche rumlaufen mit Reizwäsche oder so und dass das zu den universellen Menschenrechten zählt? Das merkwürdige ist, dass die gleichzeitig wollen, in solchen sexuellen Gezeugs, dass Männer wiederum weniger Rechte Macht und so Zeugs bekommen sollen. Die haben ja komische Probleme. Angenommen es ist so schlimm mit den Männern dort, und so wie beschrieben, dann wäre weder deren aktuelles System für mich wünschenswert noch das was die Femen oder Pussy Riot wollen.
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Re: Systemkritiker

Beitragvon Darth Nefarius » So 19. Aug 2012, 09:50

xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich denke, dass die Enthüllungsplattform schon mehr Vorteile als Nachteile (für die Gesellschaft) bringt.

Das mag sein, aber ich frage mich wie es dazu gekommen ist, dass jemand sowas anfängt. Was sagt das über die Persönlichkeit und den Charakter einer Person aus, sowas zu starten?

Also, so viel ich weiss, ist Assange von seiner Hippie-Mutter sehr anarchistisch und antiautorität erzogen worden. Er hatte auch schon damals wohl Schwierigkeiten mit dem amerikanischen Staat, woraus sich diese persönliche Fehde entwickelt hat und seine Plattform bevorzugt über die USA berichtet. Ich will damit nichts rechtfertigen oder seinen Charakter beurteilen, weil ich den Hass auf ein System in gewisser Weise nachvollziehen kann. Man kann ihm höchstens eine Bessesenheit vorwerfen, eine Tollkühnheit/einen Wahnsinn sich fast alleine gegen dieses System zu stellen und vielleicht auch Selbstverliebtheit sich zur Gallionsfigur zu machen, anstatt hinter den Kulissen zu agieren. Vielleicht ist es aber genau diese Aufmerksamkeit, die ihn noch am Leben hält, weil die Augen der Welt auf ihn gerichtet sind.
xander1 hat geschrieben:Sind etwa Systemkritiker nur Narzisten, die, indem sie fast "das ganze Große Ding" kritisieren, sich dadurch in die hohen Lüfte heben können? Jedenfalls wäre das ein Motiv von mehreren das zu Systemkritik führt.

Das denke ich auch, aber ich persönlich sehe im Narzissmus kein Problem. Ohne diesen Drang, dieses Selbstbewusstsein und die Courage wären genau die notwendigen Vorraussetzungen für präsente und vielleicht auch effektive Kritik nicht gegeben. Ich kann mir schlecht ein Mauerblümchen an Napoleons/ Lenins/ Cesare Borgias/ Che Guevaras Platz vorstellen.
xander1 hat geschrieben:Was außerdem nicht in mein Weltbild passt, dass es östlich von Mitteleuropa in Ländern immer häufiger zu Dingen kommt wie: Feminismus in Kombination mit nackter sexueller Aufmerksamkeit in Kombination mit Märtyrertum dieser Frauen. Kann mir das einer Erklären?

Das ging - so meine ich - ursprünglich mal von ein paar Ukrainerinnen aus. Deren Argumentation ist, dass sie nur so genug Aufmerksamkeit in diesem ach so patriachrischen Systemen erhalten. Sie haben sich wohl gedacht, dass Feminismus nicht unbedingt nur durch Mannsweiber, die sich nicht rasieren oder sowas zu bewerkstelligen ist. Und ich persönlich halte die osteuropäischen Feministinnen wesentlich ansehnlicher. :anmachen: Das kann aber auch dazu führen, dass ihnen die Seriösität abhanden geht und sie ihr Ziel extrem verfehlen. Aber letztlich wird uns nur die Zeit zeigen können, ob diese Art Feminismus auch etwas zustande bringt. Ich sehe das als Gradwanderung und kann mich persönlich auch nicht mit diesem Verhalten oder den Zielen identifizieren (weil ich sie auch nicht so genau kenne).
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Re: Systemkritiker

Beitragvon webe » Mi 22. Aug 2012, 22:58

Assange-s Idee und Wirken hat den Nobelpreis und den Alternativen ehrlich verdient, er hat die Aufgabe des Internets erkannt und ausgelebt! Seine Plattform gehört ebenfalls auf gleicher Ebene gewürdigt !!!


:applaus: :up: :2thumbs:



Derr nobelpreis hat zwielichtige Type, unteranderem den ins Paradies gefallenen PLO-Chef, ausgezeichnet, aber auch wirkliche Vorbilder!
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Re: Systemkritiker

Beitragvon xander1 » Do 23. Aug 2012, 10:39

webe hat geschrieben:Assange-s Idee und Wirken hat den Nobelpreis und den Alternativen ehrlich verdient, er hat die Aufgabe des Internets erkannt und ausgelebt! Seine Plattform gehört ebenfalls auf gleicher Ebene gewürdigt !!!


Ja das kann schon sein, dass er den Nobelpreis vedient hat.


Darth Nefarius:

Das Gegenteil von einem Narzisten ist nicht das Mauerblümchen. Auch wenn Mauerblümchen weniger selbstsüchtig sind.
Ich finde ja den Stolz besser als den Narzismus. Stolz schreibe ich mir selbst zu und Würde. Narzismus mag ich nicht so.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich Narzisten quasi manchmal ans Bein pinkeln muss, wenn Narzisten fälschlicher Weise denken sie können sich jede Frechheit erlauben. Letzteres ist der Fall wenn Narzist auf Stolzen trifft.
Ich als Stolzer finde es unmoralisch, wenn man nach außen trägt, warum man denn so supertoll ist, und will da lieber Bescheiden sein, obwohl ich innerlich denke ich bin supertoll (nicht immer). Jedenfalls ist das der Hauptunterschied im Offensichtlichen gegenüber dem Narzisten.
Ich habe es nicht nötig nach außen zu zeigen, warum ich toll bin. Ich weiß es. Das war auch der Grund warum ich früher nicht selten gemobbt wurde vermute ich. Man wollte versuchen meinen Stolz zu brechen. Teilweise habe ich die Mobber ignoriert, doch das hat sie nur noch mehr dazu gebracht mit lautem Lachen, dass jeder der nicht fähgig ist zu denken, sondern nur zu fühlen, glaubt der Mobber sei überlegen. Naja Überzahl ist dann doch nicht so fair und irgendwann knickt die Seele ein, aber nicht der Stolz und die Würde. Das Grundgesetz sagt ja auch, dass die Würde unantastbar ist und das ist kein Gesetz, sondern eine Behauptung.

Ich denke aber nicht, dass ich besonders wichtig bin, wie der Narzist und ich habe auch gar keine Lust darauf, weil ich mir selbst für mich selbst wichtig genug bin. Das hat weniger etwas mit allgemeinen Beziehungen zu anderen Menschen zu tun, sondern nur mit dem Empfinden von Wichtigkeit von Person zu Peron zu sich und umgekehrt und von sich zu sich. Jedenfalls ist das auch ein Unterschied vom Stolzen zum Narzisten.
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Re: Systemkritiker

Beitragvon Darth Nefarius » Do 23. Aug 2012, 12:04

xander1 hat geschrieben:Das Gegenteil von einem Narzisten ist nicht das Mauerblümchen. Auch wenn Mauerblümchen weniger selbstsüchtig sind.
Ich finde ja den Stolz besser als den Narzismus. Stolz schreibe ich mir selbst zu und Würde.

Also, wir sprechen von Maßstäben, die zu einem Revoluzer führen müssen. Gewiss reicht für den Alltag die abgeschwächte Form aus, aber ich denke nicht, dass hinter xander1 eine berühmte, politische Persönlichkeit steht. Nach meiner Beobachtung haben aber Revoluzer immer dieses sogenannte "Diktator-Gen" benötigt, dass ihnen ein enormes, überdurchschnittliches Selbst- und Geltungsbewusstsein verschafft hat, unabhängig von der Bedeutung ihrer Themen. Ich kann an mir feststellen, dass ich sehr schnell anecke und dabei manchmal schnell zu überdurchschnittlichem Erfolg oder zu einem großen Konflikt komme, weil es mir schlicht egal ist, was die anderen denken und mir wichtiger ist, was ich will. Damit bin ich in gewisser Weise berüchtigt und bleibe eher im Gedächtnis. Du kennst sicherlich das einfache, aber deutliche Phänomen bei den Lehrern, die sich nicht nur zuerst die Namen der begabtesten und Fleißigsten merken, sondern auch die von Störenfrieden. Ich bin manchmal beides und niemand hat Probleme, sich meinen Namen zu merken. Dieses Phänomen extrapoliert ist auch der Grund, warum manche Politiker eher zur Berühmtheit aufsteigen als andere. Es ist nicht unbedingt ihr Talent (obwohl auch förderlich für das Wachsen von Selbstbewusstsein und damit oft auch korrellierend), sondern ihr Wille zur Selbstdarstellung und ihr Mut, ihr Überzeugung davon, dass sie richtig tolle Typen sind.
xander1 hat geschrieben:Narzismus mag ich nicht so.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich Narzisten quasi manchmal ans Bein pinkeln muss, wenn Narzisten fälschlicher Weise denken sie können sich jede Frechheit erlauben. Letzteres ist der Fall wenn Narzist auf Stolzen trifft.

Persönlichkeiten ecken oft bei anderen Persönlcihkeiten an. Wer ist eher ein Alpha-Tier? So einer Frage stellen sich nur Menschen mit einem gewissen Maß an Selbstliebe, manche öfter als andere. Wenn sie dies öfter tun, und dabei Erfolg haben, ist der Narzissmus (und nicht einfacher Stolz) und ein großes Talent dafür verantwortlich. Ohne beides kommt man nicht an die Spitze; Stolz und Talent reichen da nicht aus, das habe ich bei vielen festgestellt.
Deswegen hatle ich meinen Narzissmus für was richtig Gutes, denn ich habe bis jetzt meine Grenzen noch nicht finden können, da mein Narzissmus glücklicherweise auch mit den nötigen Talenten zum Aufstieg ausgestattet ist. :kg:
xander1 hat geschrieben:Ich als Stolzer finde es unmoralisch, wenn man nach außen trägt, warum man denn so supertoll ist, und will da lieber Bescheiden sein, obwohl ich innerlich denke ich bin supertoll (nicht immer).

Dann bin ich sehr unmoralisch. Ich verstehe nicht, warum das unmoralisch sein soll (obwohl eigentlcih Moral immer willkürlich und irrational ist). Eigentlich klar, dass die Moral bei mangelnden Argumenten kommt. Der Narzissmus lässt mir deine Beurteilung an einer Stelle vorbeigehen, wo die Sonne nie hinscheint, nichts persönliches. Aber genau diese Einstellung lässt einen unbedeutende Kommentare auf solcher Ebene ignorieren, sodass man nur auf relevante Konflikte eingeht. Menschen in der Öffentlichkeit, die den Druck aushalten und das Ausschlachten jeden kleinen Pickels müssen sich sehr lieben, um weiterhin in der Öffentlichkeit bleiben zu wollen. Dazu gehören auch Politiker und Revoluzer. Um an die Öffentlichkeit zu kommen, muss man auch nach außen tragen, dass man sich für supertoll hält. Ein Narziss wird sich in einem größeren Maße für toll halten als ein einfach stolzer Mensch. Abgesehen davon wüsste ich gern, was für dich anzeichen sind, dass jemand nach außen trägt, dass er sich für supertoll hält. Ich hatte mit Mauerblümchen immer Konflikte, weil ich ehrlich gesagt nie Interesse an ihrem zarten Empfinden hatte, aber manchmal rottet sich der Pöbel zusammen und macht Probleme. Von daher wollte ich mal wissen, was denn wirklich das Problem ist, aus einer Perspektive, die von Stolz spricht. Nach meiner Erfahrung reichen offensichtlich meine abwertenden Blicke aus, um jemanden in Verlegenheit zu bringen, und dass ich einen Konflikt nicht scheue, weswegen mir oft Streitlust attestiert wird, obwohl es mir fast immer um die Sache geht. Viele Menschen nehmen einen Konflikt persönlich. Wie schätzt du narzisstisches Verhalten ein (ich meine nicht, ob es dir gefällt, sondern ab wann es sich deiner Meinung nach bemerkbar macht und warum du das eventuell ablehnst. Dass etwas unmpralisch ist, ist kein Argument)?
xander1 hat geschrieben:Jedenfalls ist das der Hauptunterschied im Offensichtlichen gegenüber dem Narzisten.
Ich habe es nicht nötig nach außen zu zeigen, warum ich toll bin. Ich weiß es.

Hm, verstehe. Du unterstellst einem Narziss, dass er Bestätigung braucht. Nein, kann ich an mir nicht feststellen, obwohl ich durch meine Leistungen viel Bestätigung erhalte. Ich sehe auch das Problem nicht an so einem Bedürfnis. Es wird aber wohl angedichtet, um diesen Erfolgswillen zu rechtfertigen aus der Perspektive eines Nicht-Narziss. Mir persönlich geht es nicht darum, dass einzelne Personen mich bestätigen, sondern dass offenkundigere Ergebnisse dies tun. Sei es ein Geldpreis, eine Note, oder ein wie auch immer gearteter Triumph. Das ist aber ein völlig utilitaristisches Verhalten, da es immer einen Nutzen sucht, der sich selten durch eine Niederlage zeigt (also eine Widerlegung im Gegensatz zur Bestätigung).
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Re: Systemkritiker

Beitragvon Darth Nefarius » Do 23. Aug 2012, 12:13

xander1 hat geschrieben:Ich habe es nicht nötig nach außen zu zeigen, warum ich toll bin. Ich weiß es. Das war auch der Grund warum ich früher nicht selten gemobbt wurde vermute ich. Man wollte versuchen meinen Stolz zu brechen. Teilweise habe ich die Mobber ignoriert, doch das hat sie nur noch mehr dazu gebracht mit lautem Lachen, dass jeder der nicht fähgig ist zu denken, sondern nur zu fühlen, glaubt der Mobber sei überlegen. Naja Überzahl ist dann doch nicht so fair und irgendwann knickt die Seele ein, aber nicht der Stolz und die Würde.

Interessantes Verhalten. Ich habe den Konflikt und Überzahl nie gescheut, meist endete das mit einer Verletzung der anderen Seite. Wenn man nicht fürh anfängt, sich angemessen zu verteidigen (den Mitteln der Angreifer entsprechend), lernt man es nicht. Ich kann mich noch erinnern, wie ich auch in der Grundschule und später körperliche Konflikte oder psychische nicht scheute. Ich bin auch nie eingeknickt, weswegen ich mich fast einer "Abschussliste" rühmen kann (diejenigen, mit denen ich Konflikte hatte, sind irgendwann abgezogen, meist weniger freiwillig oder sind nach einer enormen Niederlage sehr kleinlaut geworden). Mobbing kann nicht durch das Gewäsch, das Pädagogen, die wahrscheinlcih selbst immer gemobbt wurden, gelöst werden, sondern durch metaphorischen Krieg, wenn er verlangt wird. Das klingt natürlcih wenig sozial oder dem Ideal der Friedfertigkeit entsprechend, aber die Schulzeit ist diesen Regeln und Normen nicht ausgesetzt. Ich freue mich, dass meine Umgebung durch Aufstieg wesentlich angenehmer geworden ist, sodass körperliche Konflikte immer seltener und nun gar nicht nötig sind. Dass ich bin wo ich bin gibt meinem Verhalten recht.
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Re: Systemkritiker

Beitragvon xander1 » Do 23. Aug 2012, 15:48

Ich habe jetzt nicht alles gelesen. Sehe ich mit der Zeit nicht mehr ein.

Jedenfalls, habe ich mich nicht auf den Konflikt eingelassen, weil ich sie verachtet habe. Das heißt ihren Maßstab mit dem sie Menschen bewertet haben fand ich falsch. Zum Beispiel finde ich es dumm darüber zu lachen, wenn jemand stolpert und all sowas. Ich habe zwar mit ihnen normal geredet, aber ich habe die Regeln und Methoden für den Konflikt nicht akzeptiert, weil ich das verachtet habe. Ich fand, dass deren Mobbingverhalten zeigt, wie niedrig sie sind.

Wenn sie so stolz wie ich gewesen wären und wie es heute normale Erwachsene sind, dann hätten sie Mobbing nicht nötig gehabt, um sich aufzuwerten. Gibt es überhaupt Mobbing mit Worten ohne, dass sich der Mobber damit aufwerten will? Mhh nagut ... es gibt ja immer Rangfolgen - aber ich will nicht der Chef sein, von Ameisen und Käfern. Deshalb ignoriere ich Ameisen und Käfer.

Ich weiß nicht, ob der Vergleich passt, aber Boxer wollen Schiedsrichter und Fairness und sowas. Die Mobber hatten sicher auch eine Denke was man machen darf und was nicht, aber diese Denke hat sich von meiner unterschieden. Vielleicht passt der Vergleich von einem Vornehmen mit einem Wilden besser:

Wir verachten Terroristen, weil deren Verhalten unseren vornehmen Vorstellungen des Kämpfens nicht entsprechen: Hinterlist. OK, ist nicht die beste Analogie, aber vielleicht weiß man was ich meine.

Aber wer hinterlistig ist könnte den anderen hassen. Naja vielleicht haben sie das ja gemacht weil sie mich gehasst haben. Aber warum sollte man mich hassen? Sie waren mir egal. Vielleicht habe ich sie zuerst verachtet und sie haben das gemerkt.

Damals war ich mir nie so richtig bewusst, dass ich einige verachte bzw. dass das damit so viel zu tun hat.
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Re: Systemkritiker

Beitragvon Darth Nefarius » Do 23. Aug 2012, 19:03

xander1 hat geschrieben:Jedenfalls, habe ich mich nicht auf den Konflikt eingelassen, weil ich sie verachtet habe.

Schön, dass du die Wahl hattest, das war bei mir nicht so.
xander1 hat geschrieben:Wenn sie so stolz wie ich gewesen wären und wie es heute normale Erwachsene sind, dann hätten sie Mobbing nicht nötig gehabt, um sich aufzuwerten. Gibt es überhaupt Mobbing mit Worten ohne, dass sich der Mobber damit aufwerten will?

Es geht nicht darum sich aufzuwerten, sondern andere zu erniedrigen. Mich hat es wirklich schockiert, dass blutende Nasen diese Personen nicht abgeschreckt, sondern bestätigt haben in ihrem Bestreben. Das ist einfach ein tierisches Verhalten, dass nichtmal rational ist. Dennoch habe ich durch entsprechende Antworten wesentlich weniger gelitten als andere, die "ihre Würde" hatten. Das Phänomen der Würde erschließt sich mir nicht und scheint so ein "Ding an sich" zu sein, dass einfach angedichtet wird und ein letztes Argument sein soll. Mich überzeugt dieses überhaupt nicht.
xander1 hat geschrieben:Mhh nagut ... es gibt ja immer Rangfolgen - aber ich will nicht der Chef sein, von Ameisen und Käfern. Deshalb ignoriere ich Ameisen und Käfer.

Es ist nicht so, dass man sich solchen Dingen immer entziehen kann. Wenn man zurückzieht, meinen sie, dass sie ewig weitermachen können. Ich spreche aus Erfahrung.
Mit manchen Menschen kann man nicht reden und sie wollen es auch nicht, ihre Sprache muss man auch sprechen können.
xander1 hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob der Vergleich passt, aber Boxer wollen Schiedsrichter und Fairness und sowas. Die Mobber hatten sicher auch eine Denke was man machen darf und was nicht, aber diese Denke hat sich von meiner unterschieden.

Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe festgestellt, dass Regeln nur Aufforderungen ohne Bindung sind, sie sind teilweise willkürlich, irrational und teilweise sogar schädlich. Mein Maßstab ist die Nützlichkeit von Aktionen.
xander1 hat geschrieben:Aber wer hinterlistig ist könnte den anderen hassen. Naja vielleicht haben sie das ja gemacht weil sie mich gehasst haben. Aber warum sollte man mich hassen? Sie waren mir egal. Vielleicht habe ich sie zuerst verachtet und sie haben das gemerkt.

Damals war ich mir nie so richtig bewusst, dass ich einige verachte bzw. dass das damit so viel zu tun hat.

Das ist kein Grund für Mobbing. Du brauchst dir nicht einreden, dass du eine Schuld daran trägst. Hass hat selten einen rationalen Grund, es ist eine Emotion, die auf Banalitäten wie einem falschen Blick, einer falschen Stimme, einem falschen Aussehen, einem falschen Bildungsstand oder einer falschen Herkunft aufbauen kann. Hass baut auf Angst auf, Phobien kennt der Mensch zu Genüge.
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Re: Systemkritiker

Beitragvon xander1 » Do 23. Aug 2012, 21:59

Darth Nefarius hat geschrieben:Es geht nicht darum sich aufzuwerten, sondern andere zu erniedrigen.

Wie kommt es dazu? Also als erstes gab es den Urknall - nee lol ... also ich denke, dass das bei Affen vielleicht ähnlich ist. Irgendwie und irgendwann muss sich das evolutionär durchgesetzt haben, wenn das Normalität ist. Die einfachste Erklärung dafür ist wohl dass es evolutionär Sinn macht in der Rangfolge oben zu stehen. Das muss nicht heißen, dass dann alle so sein müssen.

Allerdings habe ich nie einen Reiz darin gesehen andere zu erniedrigen. Dieses ganze Konzept verstehe ich nicht. Vielleicht wollte ich es erst verstehen und weil ich es nicht verstanden habe, habe ich zu wenig dagegen gemacht. Wenn Lebewesen etwas brauchen, das sie erniedrigen können, so wie ein Grundbedrüfnis, dann könnte man das ja als Menschenrecht einführen, das zu dürfen. Anstelle von Erniedrigung könnte man auch von Sadismus sprechen. Damit kann man das ganze in die psychologische Kategorie einordnen.

Darth Nefarius hat geschrieben:Das Phänomen der Würde erschließt sich mir nicht und scheint so ein "Ding an sich" zu sein, dass einfach angedichtet wird und ein letztes Argument sein soll. Mich überzeugt dieses überhaupt nicht.

Würde ist etwas, das emotional erfahrbar ist, vergleichbar mit Stolz und Narzismus ist, aber was anderes ist. Ich denke dass man würde empfindet, wenn man zum Beispiel Charaktereigenschaften nicht besitzt wie niedere Menschen, sondern wie höhere Menschen. Zum Beispiel empfinde ich, dass Verantwortungsbewusstsein etwas würdevolles ist und dass Sadismus niedrig ist. Die Logik dabei ist klar - und zwar das gleiche Argument was du so oft schon wiederholt hast - und zwar die Nützlichkeit - in dem Fall für die Gesellschaft oder das große Ganze. Würde ist quasi der Stolz auf die eigene Gesinnung - keine Ahnung ob es Würde gibt für die Gesinnung böse zu sein - vielleicht bei der Mafia, mhh wer weiß.

Darth Nefarius hat geschrieben:Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe festgestellt, dass Regeln nur Aufforderungen ohne Bindung sind, sie sind teilweise willkürlich, irrational und teilweise sogar schädlich. Mein Maßstab ist die Nützlichkeit von Aktionen.

Ich habe das auch anders gemeint.

xander1 hat geschrieben:, es ist eine Emotion, die auf Banalitäten wie einem falschen Blick, einer falschen Stimme, einem falschen Aussehen, einem falschen Bildungsstand oder einer falschen Herkunft aufbauen kann.

Ja und so eine Denkweise, die ich gar nicht nachvollziehen kann, empfinde ich als niedrig. Diese Menschen sind eine Vorstufe von Menschen. Deshalb verlieren sie diese Eigenschafen im Alter. Genauso wie ein Fötus noch ähnlichkeiten mit Fischen hat so zeigt es, dass man im Erwachsenenalter anders tickt, dass diese jugendlichen Charaktereigenschaften evolutionär der Vergangenheit angehören.
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Re: Systemkritiker

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 24. Aug 2012, 08:48

xander1 hat geschrieben:Wie kommt es dazu? Also als erstes gab es den Urknall - nee lol ... also ich denke, dass das bei Affen vielleicht ähnlich ist. Irgendwie und irgendwann muss sich das evolutionär durchgesetzt haben, wenn das Normalität ist. Die einfachste Erklärung dafür ist wohl dass es evolutionär Sinn macht in der Rangfolge oben zu stehen. Das muss nicht heißen, dass dann alle so sein müssen.

Es ist plausibel, dass es um Erniedrigung geht, die passende Erklärung hast du geliefert. Natürlich kannst du (wenn es dir besser geht) mitleidig über deinen Mobber denken, dass er ein ganz armes Würstchen ist. Nun, mein Mitleid hat sich in Grenzen gehalten und nach einer Konfrontation mit mir waren alle noch ärmere Würstchen als vorher.
xander1 hat geschrieben:Allerdings habe ich nie einen Reiz darin gesehen andere zu erniedrigen. Dieses ganze Konzept verstehe ich nicht.

Es wird ihnen Befriedigung geben, andere leiden zu sehen. Ich verstehe es auch nicht, aber anders kann ich es mir nicht erklären. Es bietet in ihrem primitiven Leben, da sie meist nichts anderes leisten, ein Gefühl von Macht.
xander1 hat geschrieben: Vielleicht wollte ich es erst verstehen und weil ich es nicht verstanden habe, habe ich zu wenig dagegen gemacht. Wenn Lebewesen etwas brauchen, das sie erniedrigen können, so wie ein Grundbedrüfnis, dann könnte man das ja als Menschenrecht einführen, das zu dürfen.

Nicht jedes Bedürfnis führt zu einem Recht. Wenn Triebtäter Bedürfnisse haben (oder bestimmte Menschen allgemein), die einzelnen oder vielen in der Gesellschaft schaden, haben sie kein Recht dazu.
xander1 hat geschrieben:Würde ist etwas, das emotional erfahrbar ist, vergleichbar mit Stolz und Narzismus ist, aber was anderes ist. Ich denke dass man würde empfindet, wenn man zum Beispiel Charaktereigenschaften nicht besitzt wie niedere Menschen, sondern wie höhere Menschen.

Mit anderen Worten Arroganz? Hmm, ich denke schon, dass man mich als arrogant bezeichnen kann, weil ich mich für etwas besseres halte, aber das hat nichts mit Würde, sondern Überheblichkeit zu tun.
xander1 hat geschrieben: Die Logik dabei ist klar - und zwar das gleiche Argument was du so oft schon wiederholt hast - und zwar die Nützlichkeit - in dem Fall für die Gesellschaft oder das große Ganze. Würde ist quasi der Stolz auf die eigene Gesinnung - keine Ahnung ob es Würde gibt für die Gesinnung böse zu sein - vielleicht bei der Mafia, mhh wer weiß.

Na, bei deiner Definition kommst du, wie du selbst gemerkt hast, in eine Sackgasse. Das nennt man Überheblichkeit oder Arroganz, nicht Würde. Vielleicht wurdest du deswegen gemobbt? Mich hält man oft für arrogant und das bestätige ich auch, aber von Würde zu sprechen, ist ein Tick dreister.
xander1 hat geschrieben:Ja und so eine Denkweise, die ich gar nicht nachvollziehen kann, empfinde ich als niedrig. Diese Menschen sind eine Vorstufe von Menschen. Deshalb verlieren sie diese Eigenschafen im Alter. Genauso wie ein Fötus noch ähnlichkeiten mit Fischen hat so zeigt es, dass man im Erwachsenenalter anders tickt, dass diese jugendlichen Charaktereigenschaften evolutionär der Vergangenheit angehören.

Ich habe auch Erwachsene in einem solchen Entwicklungsstadium getroffen. Das liegt nicht an der Kindheit, auch wenn es wünschenswert wäre. Der Pädagogenstand bietet die idealen Bedingungen für den Missbrauch der eigenen Macht und genau in solchen Positionen habe ich einige Personen in diesem Stadium getroffen. Diese Menschen erwarten nicht, dass sich ein Kind wehren könnte.
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