Es ist nicht auf Alzheimer beschränkt das Problem. Jegliche an Demenz erkrankte Person wird so lange wie möglich aus jeder Pflegestufe herausgehalten, eigentlich wird jeder so lange es geht und so weit wie es irgendwie geht herausgerechnet, aber bei ("nur") Dementen können es die Pflegekassen besonders gut, der betroffene Mensch kann ja noch selber aufstehen, gehen etc. Selbst wenn man einen Dementen der total desorientiert ist eigentlich keine Minute aus den Augen lassen kann - er liefe sonst weg, auf die Straße, in den Wald (je nach "Gelegenheit"), Alternative wäre (verbotenenerweise) ihn einzusperren (Würde des Menschen! Wer will gerne eingesperrt sein!), der Weg zum Klo muss gezeigt werden (oder Windeln gewechselt werden - auch hier die Frage nach der Würde), beim Essen und Trinken muss geholfen werden, beim Waschen und Anziehen sowieso und trotzdem ist schwer so jemanden auch nur in Pflegestufe 1 zu bekommen. Und da werden gerade 90 Minuten pro genehmigt. Denn der Demente kann ja noch alles, dass man jeden Handgriff anweisen muss, ständig kontrollieren muss (der Weg zurück selbst ins Bett wird nicht gefunden, unmotiviert der Herd eingeschaltet, u.v.m.), dies ist ja alles keine Pflegearbeit. Und selbst eine billige "Nichtpflegekraft" kostet einen Haufen Geld und sie dürfte im Fall des Falles nicht einmal beim Trinken behilflich sein, wenn die Hand mal zu sehr zittert.emporda hat geschrieben:... und Alzheimer Geschädigte sind ein Alptraum
stine hat geschrieben:In Zypern sitzen die "ALten" vor ihren Häusern, quatschen und schauen und machen sich so ihre Gedanken in den Tag hinein. Bis auf von Wind und Sonne verwitterten, alten Gesichtern scheinen sie gesund zu sein, genau wie die Griechen.
In Frankreich spielen die gleichen Alten Boule und sind auch alle gesund und fit.
In Italien haben sie das Sagen innerhalb des Familienclans und müssen schon deshalb geistig und körperlich gesund sein.
emporda hat geschrieben:...die Zahl der Alten wird sich in bis 2050 verdoppeln, die Zahl der dafür zahlenden Jungen um 25% bis 33% abnehmen. Damit wird kein Land den Import von teuren Tattergreisen tatenlos zusehen. Kommt jetzt grob gesprochen 1 Rentner auf 1 Zahlenden in die Rentenversicherung, dann werden es über 2,5 Rentner auf einen Zahlenden sein.
emporda hat geschrieben:Zwar gibt es hier als großes Touristenland viele lokale Clubs von Deutschen, Engländern, Holländern, Schweizern usw, manche haben sogar eine eigene kleine Zeitung. Allerdings wird dort nur extreme geistige Nabelschau betrieben, was einem als Alternative bleibt ist das Internet.
stine hat geschrieben:Du brauchst nicht zu denken, dass das Altern in Deutschland mehr Spaß macht.
LG stine
pinkwoolf hat geschrieben:Der medizinische Fortschritt bewirkt, dass man das Leben immer weiter verlängern kann – nicht selten bis weit jenseits dessen, was als Leben noch erstrebenswert ist.
Ich glaube pinkwolf hat den medizinischen Fortschrit um jeden Preis gemeint, nun das ist ein kommerzielles und ein ethisches Problem.Kurt hat geschrieben:pinkwoolf hat geschrieben:Der medizinische Fortschritt bewirkt, dass man das Leben immer weiter verlängern kann – nicht selten bis weit jenseits dessen, was als Leben noch erstrebenswert ist.
Ich wundere mich ein bisschen, dass das hier anscheinend allgemein akzeptiert wird. Ich persönlich gehe eher davon aus, dass der medizinische Fortschritt nicht nur die Zeitspanne des "Verfalls" verlängert, sondern noch mehr die gesunde Spanne.
Wenn jemand auf einem Autobahnrastplatz aus Verzweiflung die von Dritten beschaffte Zyankalikapsel schluckt, dann blasen sich die selbst ernannten Moralapostel auf. Als ob so eine typische Existenz wie von 1von6,5Milliarden beschrieben überhaupt noch lebenswert ist. Warum kann man nicht den Menschen zum Lebensabend einen würdigen Abgang gewähren, anstelle sie irgendwo verrecken zu lassen.1von6,5Milliarden hat geschrieben:Jegliche an Demenz erkrankte Person wird so lange wie möglich aus jeder Pflegestufe herausgehalten, eigentlich wird jeder so lange es geht und so weit wie es irgendwie geht herausgerechnet, aber bei ("nur") Dementen können es die Pflegekassen besonders gut, der betroffene Mensch kann ja noch selber aufstehen, gehen etc. Selbst wenn man einen Dementen der total desorientiert ist eigentlich keine Minute aus den Augen lassen kann - er liefe sonst weg, auf die Straße, in den Wald (je nach "Gelegenheit"), Alternative wäre (verbotenenerweise) ihn einzusperren (Würde des Menschen! Wer will gerne eingesperrt sein!), der Weg zum Klo muss gezeigt werden (oder Windeln gewechselt werden - auch hier die Frage nach der Würde), beim Essen und Trinken muss geholfen werden, beim Waschen und Anziehen sowieso und trotzdem ist schwer so jemanden auch nur in Pflegestufe 1 zu bekommen. Und da werden gerade 90 Minuten pro genehmigt.
Sehr viel finaler kann eine Lösung nicht sein.emporda hat geschrieben:Nur wenige können oder wollen diesen Zustand selber beenden, was in Holland und der Schweiz in Ansätzen versucht wir, das ist sicher nicht die finale Lösung.
Auch da muss noch lange nicht Schluss sein, übrigens auch ohne Errungenschaften der modernen Medizin.Kurt hat geschrieben:Ich kenne viele Leute, die bis in die späten 70er gesund und fit sind.
Klaus hat geschrieben:Der Clou, die ohnehin alten in dieser Region wollen noch älter werden. Soviel Renitenz wird die Erde nicht vertragen.
pinkwoolf hat geschrieben:Wenn sich die "gesunde Spanne" des menschlichen Lebens ebenfalls verlängert, wäre es doch logisch, die Arbeitszeitspanne entsprechend zu erhöhen. Wieviele Jahre Rente stehen dem Menschen zu? Fünf? Zehn? Fünfzehn?
Kurt hat geschrieben:... dass Menschen länger jung bleiben und sich auf der Erde wohlfühlen, wenn sie eine Aufgabe haben und nicht plötzlich von der (Erwerbs-)tätigkeit ausgeschlossen werden. Viele alte Leute bleiben bis ins hohe Alter aktiv.
Kurt hat geschrieben:pinkwoolf hat geschrieben:Wenn sich die "gesunde Spanne" des menschlichen Lebens ebenfalls verlängert, wäre es doch logisch, die Arbeitszeitspanne entsprechend zu erhöhen. Wieviele Jahre Rente stehen dem Menschen zu? Fünf? Zehn? Fünfzehn?
Das Rentenalter wurde doch kürzlich erst erhöht und es steht auch grundsätzlich jedem Menschen offen, selbstständig zu arbeiten und die Arbeitszeitspanne selbst zu bestimmen. Ich halte es für überholten Blödsinn, das Rentenalter auf irgendeinen fixen Wert zu setzen.
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