webe hat geschrieben:Leider ist jenes politisches Einbringen der damaligen Jugend heute in jener Grösse nicht mehr anzutreffen.
webe hat geschrieben:Du meinst doch sicherlich nicht ausschliesslich die Körpergrösse?
- Du wirst mir aber trotzdem zugestehen, dass sie mehrheitlich politischer war wie heute.
Darth Nefarius hat geschrieben:Die Occupy-Bewegungen sind auf einem anderen Niveau als die damaligen Proteste.
Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn wir diese Bewegungen unter dem Stichwort "Hippie" betrachten, können wir ... ganz klar erkennen, was unpolitisch ist ...
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Auch wenn manche unbefleckte Sicht einem auch mal andere Sichtweisen oder neutralere Blickwinkel im Abstand erbringt, weil man selber neu aus der Distanz nachdenkt und reflektiert, es zeigt auch wen man wie ernst nehmen muss.
webe hat geschrieben:Die heutige Jugend ist sicherlich nicht unpolitischer wie die 68er, nur dürften ihre politischen Aktivitäten nicht jene Breite und Medienaufmerksamkeit nicht die gleiche Stärke haben wie jene vergangene Epoche sie hatte; anderseits hat sie durch das Einbeziehen des Internet eine andere Arbeitsweise. Und hierbei können noch einige Überraschungen parrat werden, die sie dann durchaus mit der Jugend von damals gleichziehen lässt, oder sie überholt in der Wirkung.
Oder?
Nanna hat geschrieben:Die "Jugend von heute" hat vor allem kein so klar eingrenzbares Feindbild wie die Nazieltern der 68er und das System und die gesellschaftliche Atmosphäre, für die diese standen.
Nanna hat geschrieben:Ersteres führt dazu, dass die Mobilisierung breiter Gesellschaftsschichten für ein bestimmtes politisches Ziel heute viel schwieriger ist, als 1968, weil kollektive Erfahrungen wie die der unmittelbaren Nachkriegsgeneration so nicht vorhanden sind, zweiteres dazu, dass man heute zum Teil anders gegen Missstände protestiert.
Nanna hat geschrieben:Häufig wird auch die Beobachtung ins Feld geführt, dass die heutige Jugendgeneration von den Umbruchversuchen der eigenen Eltern desillusioniert ist und deshalb kleinteiligere, pragmatischere Formen des Engagements wählt und auch, dass die zerrissenen Privatstrukturen der 68er und die Wirtschaftsliberalisierung bei vielen jungen Leuten den Wunsch nach Sicherheit und Beständigkeit gefördert hat und das zu einem teils etwas biedermeierlichen Rückzug ins Private geführt hat.
Nanna hat geschrieben:Also zusammenfassend würde ich behaupten, dass sich einerseits die Politisiertheit der Jugend heute schwerer fassen lässt und andererseits die jeweiligen Ausgangsbedingungen und daraus resultierenden Zielsetzungen so unterschiedlich sind, dass ein direkter Vergleich schwer zu bewerkstelligen ist (denn auch der Wunsch nach wirtschaftlicher Sicherheit ist durchaus ein politischer, lässt sich von seiner Gewichtung her aber kaum mit den emanzipatorischen Zielsetzungen der 68er vergleichen).
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