Ich meinte die Schädigung des Über-Ich bei Menschen, die man für parasitäres Verhalten (= ich nehme, bin aber nicht bereit zu geben) belohnt.Jounk33 hat geschrieben:Parasitäres Verhalten kann man sicherlich recht subjektiv auslegen, dennoch gebe ich Ihnen dahingehend recht, dass dies in der Tat eine der Ursachen unkontrollierter Gewaltausbrüche sein kann, jedoch bei weitem nicht der Hauptgrund, denn im grunde gab es schon immer Menschen die andere für ihre Zwecke ausnutzen und arbeiten lassen wollten.
War das denn mal anders?Jounk33 hat geschrieben:Die heutige Gewalt wirkt also nicht nur wie beschrieben so subtil und explosiv, sondern richtet sich meist gegen sozial Schwächere, weil von dort die geringste Gegenwehr zu erwarten ist.
Teils teils.Jounk33 hat geschrieben:Es geht, meiner Meinung nach, bei den aller meisten Gewaltausbrüche daher nicht darum sich von irgendwas zu befreien, oder um Ängste die man bei Überforderung nicht anders lösen kann als mit Gewalt, nein, was ich beobachtet habe, es geht seit einiger Zeit bei den meisten Vorfällen darum zu erniedrigen, zu siegen, um Anerkennung, oder um nicht selbst Opfer dieser Form von Gewalt zu werden.
Die vor 20 bis 30 Jahren aktuell waren. Oder bei Charles Bronson vor 40 Jahren. Oder bei den Nazis vor 80 Jahren. Oder bei Kleist im Michael Kohlhaas beschrieben vor 200 Jahren. Wo ist das Neue?Jounk33 hat geschrieben:Natürlich wird Gewalt in den Medien glorifiziert. Damit meine ich nicht unbedingt solche Sachen wie Horrorfilme usw. Es sind eher Botschaften von gerechter Gewalt, wie man es bei den ganzen Stallone Filmen sieht.
Krieg war noch nie eine sonderlich reflexive Angelegenheit und wird auch keine werden.Jounk33 hat geschrieben:Es werden Bilder suggeriert nachdem ein Einzelner sich gegen alle Widrichkeiten teilweise mit Gewalt hinweg setzt und am Ende mehr oder weniger damit Erfolg hat, zumindest wird beim Zuschauer der Eindruck erweckt, dass Gewalt für eine anscheinend "gerechte" Sache die Opfer dieser Gewalt gesichtslos, zu Unpersonen macht und man sich um die Folgen, also z.B. dem Tod eines fremden Soldaten, überhaupt keine Gedanken machen braucht, denn es geht ja darum die eigenen Motiven und Emotionen, also die des Helden transferiert auf die eigene Gedankenwelt. Welche Folgen der Tod eines unbekannten Soldaten woanders hat, wer dadurch trauert und nun um seine Existenz Angst haben und kämpfen muss bleibt natürlich unsichtbar.
Da bin ich eher bei stine.Jounk33 hat geschrieben:Das meinte ich, Kinder und Jugendliche wachsen meist ohne eigene Erfahrungen mit den Konsequenzen von Gewalt auf. Wenn man z.B. Schulhofraufereien unterbindet hat man Jugendliche die sich dessen nicht bewusst sind was genau ein Faustschlag gegen die Schläfe eines Menschen für Konsequenzen haben kann, vor allem dann wenn das Opfer jemand ist den man gar nicht kennt, der keine Stimme, kein Gesicht hat und sozial unsichtbar ist.
Es ist m.E. auch nur in gewissen Grenzen wahr, dass diejenigen die eine Krieg erlebten damit nachher besonders reflektiert umgehen.Jounk33 hat geschrieben:Ich meine auch, dass das allmäliche Aussterben der Generation die noch einen Krieg erleben musste mit eine Rolle spielt, dass gewisse Formen von Gewalt tabuisiert und andere glorifiziert werden. Eben weil die Erfahrung im Umgang mit den Konsequenzen von unbeherrschter Gewalt fehlen.
Das dürfte nicht reichen, wenn man alles irgendwie mischen kann.Jounk33 hat geschrieben: es gibt ca. 8.000.000.000 Farben
Sagt wer?Jounk33 hat geschrieben: Fakt ist, die einzigsten Antikriegsbemühungen damals kamen von Weltkriegsvetranen.
Jounk33 hat geschrieben:Ernst Jünger z.B. war ja quasi ein "Held" aus dem 1. Weltkrieg, aber ein Gegner und teilweise Verweigerer am 2.Weltkrieg. Die NS Führung musste in irgendwo in Frankreich verstecken, damit seine negativen Ansichrten zum Krieg keine Wirkung hatten.
Das nur am Beispiel Deutschland. In England und den USA gab es noch viel mehr parzifistische Bewegungen in den 30er Jahren. Aus keinem anderen Grund haben das vereinigte Königreich und Frankreich Hilter so lange Zugeständnisse gemacht.
Also, Erfahrungen mit extremer Gewalt führt allgemein meiner Meinung nach sehr wohl zu Gewaltverzicht, oder besser gesagt zur Vermeidung sinnloser Gewalt.
Gewalt ist auch heute noch ein Unterschichtenproblem, wenn auch nicht ausschließlich.Jounk33 hat geschrieben:Und ja, es gab mal eine Zeit in der sinnlose bzw. übertriebene Gewalt von der Unterschicht ausging. Damals sah man anhand von Kleidung und Verhalten zu welcher Schicht jemand gehörte und wer nicht zur Unterschicht (das waren ca.50% der Bevölkerung) gehörte und am falschen Ort zur falschen Zeit war, riskierte zusammen geschlagen zu werden.
Das war so die Nachkriegszeit bis in die 70er Jahre. Zumindest so in meiner Gegend.
Ich glaube, Du hast keine große Ahnung wovon Du redest.Jounk33 hat geschrieben:stine und Vollbreit,
Ich halte es für ein Gerücht, welches die 68er in die Welt gesetzt haben (wie so vieles), dass Gewalttäter meist nur selbst Opfer von Gewalt (als Kind) geworden sind.
Es hat seinen Grund, warum man private Erfahrungen nicht unbedingt verallgemeinern sollte.Jounk33 hat geschrieben:Die die ich persönlich kenne, die in Kindheit und jungend missbraucht oder schlecht behandelt worden sind hatten und haben teilweise heute noch schwere psychische Probleme die sich aber eher in Zurückhaltung und Angst zeigt, aber nicht in prügelnden Gesindel wie man das so oft gerne dastellt.
Und wenn du heute als Erwachsener deinem "Feind" begegnen musst, was machst du da?
Bist du der Meinung, dass es zB keine Huligans geben würde, wenn die sich als Kinder mal ordentlich geprügelt hätten?
Was ist mit den Steinewerfern, die sich, Thema egal, gerne irgendeiner Demo anschließen, nur um mal wieder die Sau rauslassen zu können?
Ab welchem Alter sollte Gewalt, wenn sie denn dann unter Kindern erlaubt wäre, dann aufhören? Ab 16, ab 18 Jahren?
Oder erledigt sich das deiner Meinung nach dann von selbst?
Dann würde, wenn Du könntest, ich Deine These aber ernster nehmen können, so rein hypothetisch.Jounk33 hat geschrieben:Vollbreit, ich könnte, wenn ich wollte, hier andere Belege und Beweise für meine These bringen, aber dazu habe ich keine Lust, denn das führt zu gar nichts.
Da hättest Du beste Chancen auf den zweiten Platz.Jounk33 hat geschrieben:Das soll kein Wettstreit werden wer die meisten Befürworter und Statistiken der eigenen Meinung findet.
Und eigentlich möchtest Du auch mit niemandem reden, sondern nur mal so schreiben, was Du so findest. Da will ich Dir dann auch nicht länger in die Quere kommen.Jounk33 hat geschrieben:Alle, auch ihre Meinung sind erst mal subjektiv und das sollen sie auch bleiben. Die wahre Wahrheit werden wir hier ohnehin nicht heraus diskutieren können.
Also ich habe keine Lust mich mit irgendwelchen anerkannten Statistiken auseinander zu setzten. Daher interssiert es mich auch wenig ob ich mit meiner Meinung hier alleine stehe. Und nebenbei gesagt haben wir hier doch alle kein Bedürfnis nach Gruppenzwang, oder ?
Was bekanntlich am besten geht, wenn es von Tatsachen ungetrübt stattfindet.Jounk33 hat geschrieben:Wozu ich Lust habe ist meine und andere Meinung zu reflektieren.
Jounk33 hat geschrieben:Was ist mit den Steinewerfern, die sich, Thema egal, gerne irgendeiner Demo anschließen, nur um mal wieder die Sau rauslassen zu können?
Denen ist wohl langweilig und brauchen den Schutz der Masse. Sind aber bestimmt im allgemeinen nicht sonderlich auffällig. Aber keine Ahnung was diese Frage mit dem thema zu tun hat.
Jounk33 hat geschrieben:Also Gewaltausübung auf andere Personen, vor allem die körperliche Art, ist dem Staat vorbehalten. Ein Bürger darf nur in ganz bestimmten wenigen Ausnahmen selbst gegen andere Menschen Gewalt anwenden, z.B. bei Notwehr und das auch nur sehr begrenzt.
Schade. Das wäre ein Punkt für dich gewesen!Jounk33 hat geschrieben:Habe jetzt auch keine Lust mehr nochmal meine Eingangsthese so zu beschreiben, dass sie richtig verstanden wird...
Jounk33 hat geschrieben:Also ich habe keine Lust mich mit irgendwelchen anerkannten Statistiken auseinander zu setzten.
Jounk33 hat geschrieben:Wozu ich Lust habe ist meine und andere Meinung zu reflektieren.
Jounk33 hat geschrieben:Ich glaube, so institutionelle Untersuchungen Umfragen oder Statistiken dienen einer Wahrheitsfindung zu einem ganz bgestimmten Zweck und das ist schon allein der Fehler daran.
Jounk33 hat geschrieben:wenn z.b. eine rechtspopulistische Partei beweisen will, per Statistik, das Zuwanderer mehr Kriminalität ins Land bringen, so wird es sicher irgendwo eine Statistik geben die das genau belegt. Es gibt auch Statistiken die genau das Gegenteil beweisen, denn es kommt immer darauf an was am am Ende genau wissen will.
Jounk33 hat geschrieben:Hingegen was ich daran so hasse wenn in Diskussionen Statistiken mit eingebracht werden. Es killt jede Diskussion. Also ich könnte ja selbst zu einem thema das Netz durchsuchen und dann würde ich auch solche Statistiken finden,dazu brauche ich keine Diskussion und jemand der mich darauf hinweist.
Jounk33 hat geschrieben:Also ich finde wenn sich zwei oder mehrere mit Zitate und Statistiken oder Studien gegenseitig versuchen Thesen und Meinungen zu beweisen, dann ist das keine Diskussion, sondern eher ein Wettstreit.
Jounk33 hat geschrieben:Wenn aber meine Meinung nur auf Studien und Statistiken basieren, kann es zu solch einer Bildung nicht kommen, ich sehe nicht in die Herzen anderer und dann schliesslich auch nicht in meins. Die Entwicklung und auch der Erfolg der Menschheit sich weiter zu entwicklen basiert auch auf einem grossen teil wegen der Fähigkeit präszise zu kommunizieren, Erfahrungen, Wünsche und auch kultur auszutauschen . aber auch Vorurteile und Fehler.
Jounk33 hat geschrieben:Also um es nochmal kurz zu sagen. Mich interessieren die ganz persönlichen Erfahrungen, Meinungen und Vorstellungen anderer zu einem Thema und vielleicht auch noch warum und was dazu führte, das jemand so ist und so denkt. Erst wenn ich da Einblick habe, dann kann ich auch darauf eingehen und mit kommunizieren.
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