Wort zum Sonntag als Volksverhetzung

Re: Wort zum Sonntag als Volksverhetzung

Beitragvon Gernot Back » So 11. Okt 2009, 09:57

Hallo PW_!

PW_ hat geschrieben:Du begehst anscheinend den Fehler, dass du meinst, mit Gottlosen und Brights seinen die selben Menschen gemeint.
Gemeint sind aber normalerweise mit der Bezeichnung "Gottlose", die Menschen, die an Gott glauben - und sich ganz bewusst und gewollt von ihm abwenden.

Wieso sollte das ein Gottgläubiger tun? Das wäre ja verrückt, wenn er damit einen Gegner herausforderte, an dessen Allmacht und damit Überlegenheit er selbst keinen Zweifel hegt!

Nein auch mit den Gottlosen von Sodom und Gomorrha waren natürlich immer Leute wie ich gemeint, die an so einen Gottes-Schmarrn einfach nicht glauben.
Und weil sie sich nicht unterordnen wollten, wurde ihnen verwerfliches Verhalten angedichtet nach dem Motto ...

"Wer flüstert lügt, wer lügt, der stiehlt und wer stiehlt, frisst kleine Kinder"

... und es geschah ihnen ganz Recht dass, sie mitsamt ihrer Städte, Kind und Kegel zerstört wurden.

Gruß Gernot
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Re: Wort zum Sonntag als Volksverhetzung

Beitragvon Gernot Back » So 11. Okt 2009, 11:00

Hallo PW_!

PW_ hat geschrieben:Und ich glaube, wenn man jemanden liebt, ist auch normal, dass man beim Sex und auch sonst einfach gerne die unangefochtene Nummer 1 für denjenigen sein möchte - und im Grossen und Ganzen auf die Dauer auch sein sollte (weil es ja auch umgekehrt der Fall ist!). Für mich wären kurzzeitige Abweichungen von der Regel ab und an in Ordnung . Wenn sie sofort und ganz offen angesprochen werden (Weil ich nicht meine Gesundheit gefährdet haben möchte.) Andauerndes, häufiges oder längerfristiges Fremdgehen würde ich aber kaum dulden.

Ich denke, Frauen ticken diesbezüglich auch noch mal ein wenig anders als Männer. Nicht umsonst werden Bordelle fast ausschließlich von Männern als Kundschaft frequentiert.
Bist du eine Frau?

Ich vermute, es hat mit dem biologischen Erbe zu tun, dass sich Frauen monogame Partnerschaften wünschen, Männer aber eher nicht: Frauen können sich nur einmal in neun Monaten fortpflanzen und sind dann in aller Regel primär noch Jahrezehnte lang damit beschäftigt, sich um den Nachwuchs zu kümmern, während Männer sich darum nur Gedanken machen müssen, wenn man sie über rechtlich-moralische Regelungen künstlich in die Pflicht nimmt.

Eine absolute Nummer Eins habe ich nach langer Zeit übrigens auch mal wieder: Wir haben uns in unserer gemeinsamen schwulen Stamm-Sauna kennengelernt. Ich hatte schon seit drei Jahren an ihm "gearbeitet". Letztes Jahr war da auch schon einmal kurzzeitig mehr als nur das Treffen in der Sauna. Dann kam er wohl nicht damit klar, dass ich über meinen HIV-Status nichts wissen wollte, er seinen positiven Status aber kannte. Ich habe das Anfang des Jahres geändert, weiß nun, dass ich selbst (wahrscheinlich bereits seit über 25 Jahren) HIV-positiv bin, nehme seit ein paar Monaten Medikamente, so wie mein Freund schon länger und jetzt sind wir jeweils füreinander die absolute Nummer Eins, auch wenn wir weiterhin in unseren Stamm-Swingerclub gehen und dort auch getrennt nach rechts und links schauen.

PW_ hat geschrieben:Den Rosenkrieg kenne ich aber auch wirklich zu genüge von homosexuellen Partnerschaften. Das ging teilweise bis zu Psychiatrieaufenthalten in der Folge. Da kann man bei manchen echt von Glück reden, dass da noch keine Kinder im Spiel waren. Bis auf einmal vielleicht - da hatte die eine ein Baby aus einer vorhergehenden Beziehung...
Schreckliche Rosenkriege und unglückliche Beziehungen gibt es leider selbstverständlich auf beiden Ufern.

Ja, solche Rosenkriege kommen sogar auch bei Schwulen vor, wenn auch -meiner Beobachtung nach- seltener und weniger heftig als bei Lesben und Heteros.
PW_ hat geschrieben:
Gernot Back hat geschrieben:Aber ich finde es unerträglich, dass man mir nur aufgrund meiner Homosexualität hierfür die Befähigung von vornherein abspricht.

Ich auch. Darf eigentlich, wenn jemand ein Kind aus einer vorangegangen Partnerschaft mitbringt, der - ganz offiziell verpartnerte - Lebenspartner wenigstens dieses mittlerweile adoptieren?

Ja,
http://de.wikipedia.org/wiki/Lebenspart ... z#Adoption
auch, wenn es bis in die jüngste Zeit hinein immer wieder revisionistische Versuche gab, das wieder zu kippen:
http://www.lsvd.de/611+M5aaaec61617.0.html

Gruß Gernot
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Re: Wort zum Sonntag als Volksverhetzung

Beitragvon PW_ » So 11. Okt 2009, 11:13

Gernot Back hat geschrieben:Hallo PW_!
Wieso sollte das ein Gottgläubiger tun? Das wäre ja verrückt, wenn er damit einen Gegner herausforderte, an dessen Allmacht und damit Überlegenheit er selbst keinen Zweifel hegt!

Wieso "den Gegner herausfordern"??? Muss ich denn jeden gleich als meinen Gegner ansehen und "herausfordern", den ich einfach nicht leiden kann? Ich kann doch demjenigen auch einfach aus dem Weg gehen und mich nicht darum kümmern, was er sagt! Oder ihn einfach so respektlos behandeln.
Man kann sich nur entscheiden, ob man mit Gott an seiner Seite oder ohne Gott an seiner Seite leben möchte.

Gernot Back hat geschrieben:Nein auch mit den Gottlosen von Sodom und Gomorrha waren natürlich immer Leute wie ich gemeint, die an so einen Gottes-Schmarrn einfach nicht glauben.

Zu den Zeiten, in denen das alte Testament geschrieben wurde, gab es kaum oder gar keine Leute wie dich, die an gar keinen Gott glaubten. In der Regel waren, wenn, dann damit die Anhänger der Vielgötterei gemeint. Oder eben diejenigen, die Gottes Gebote kannten, aber nicht eingehalten haben.

Gernot Back hat geschrieben:Und weil sie sich nicht unterordnen wollten, wurde ihnen verwerfliches Verhalten angedichtet nach dem Motto ...

"Wer flüstert lügt, wer lügt, der stiehlt und wer stiehlt, frisst kleine Kinder"

... und es geschah ihnen ganz Recht dass, sie mitsamt ihrer Städte, Kind und Kegel zerstört wurden.

Die Begründung "weil sie sich nicht unterordnen wollten" stimmt so speziell bestimmt nicht.
Aber das alte Testament schildert selbstverständlich in Großen Teilen das Problem, was jeder gut kennt: Man mag jemanden nicht leiden, z.B. weil man von ihm verletzt wurde. Also neigt man doch sehr dazu, in allem was der jenige tut nur das Schlechte zu sehen und Schlechtes rein zu interpretieren. Es tut mir leid - aber ich finde, du machst das hier nicht anders. Man neigt dazu - Auge um Auge, Zahn um Zahn - demjenigen die Krätze an den Hals zu wünschen oder sich auszudenken, was dem jenigen wegen seiner schlechten Art zu leben, alles schlechte passieren könnte (Schwule bekommen z.B. AIDS deshalb.). Passiert dem jenigen dann tatsächlich was schlechtes, freut man sich (heute meisst mit schlechtem Gewissen, aber man freut sich doch) und führt das ganz leicht zu allererst auf das Augenscheinlichste, seine schlechte Lebensweise (z.B. Schwul-sein ausleben oder religös sein oder...) zurück.

Ich kann auch jemanden hassen, der sich meiner Ansicht nach viel zu sehr unterordnet und alles schlechte, was ihm passiert, darauf zurückführen - und hoffen, dass er da "endlich mal was draus lernt"...

Über dieses Empfinden von Menschen erzählt das alte Testament sehr viel. Allerdings sehe ich das neue Testament, und hier vor allem Jesus (Paulus manchmal weniger :/ ) als einen Wegweiser, um zurück von dem Gefühl, zerstören oder auch aufgeben zu wollen, zu innerem Frieden zu finden. Aus dem dann wiederum normaler-, und für mich immer wieder erstaunlicherweise, ein Mehr an äusserem Frieden folgt.
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Re: Wort zum Sonntag als Volksverhetzung

Beitragvon Gernot Back » So 18. Okt 2009, 09:17

Hallo PW_!

PW_ hat geschrieben:Zu den Zeiten, in denen das alte Testament geschrieben wurde, gab es kaum oder gar keine Leute wie dich, die an gar keinen Gott glaubten. In der Regel waren, wenn, dann damit die Anhänger der Vielgötterei gemeint. Oder eben diejenigen, die Gottes Gebote kannten, aber nicht eingehalten haben.
(...)
Die Begründung "weil sie sich nicht unterordnen wollten" stimmt so speziell bestimmt nicht.

Du unterstellst schon wieder, dass es der Gott auch der Einwohner von Sodom und Gomorrha war, dessen Gebote diese nicht eingehalten haben. Dem ist aber nicht so. Sie wollten sich einfach der mosaischen Kutur und dem mosaischen Gott nicht unterordnen und die Bibel rechtfertigt in volksverhetzender Weise die Liquidierung dieser Querdenker, durch wen oder was auch immer! Ich sehe da keinen Unterschied zu Mordaufrufen, wie sie manche Theologen auch heute noch als Fatwas aussprechen. Dazu dürfen aufgeklärte Menschen nicht schweigen und müssen klar dagegen Stellung beziehen!

PW_ hat geschrieben:Aber das alte Testament schildert selbstverständlich in Großen Teilen das Problem, was jeder gut kennt: Man mag jemanden nicht leiden, z.B. weil man von ihm verletzt wurde. Also neigt man doch sehr dazu, in allem was der jenige tut nur das Schlechte zu sehen und Schlechtes rein zu interpretieren. Es tut mir leid - aber ich finde, du machst das hier nicht anders.

In wie fern? Ich habe noch nie öffentlich jemandem etwas Schlechtes gewünscht. Das wirst du auch in keinem meiner Posts hier oder andernorts im Netz finden. Es stimmt wohl, dass ich dafür kämpfe, dass andere ihre eigene Verblendung erkennen und schlechte Verhaltensweisen ablegen, vor allem, wenn sie damit nicht nur sich selbst, sondern auch und anderen schaden! Allerdings ist mir klar, dass es auch Süchtige gibt, die dazu gar nicht fähig sind. Dazu gehören z.B. auch Raucher, die -etwa bei öffentlichen Großveranstaltungen- inmitten von Nichtrauchern, ohne deren Einverständnis einzuholen, deren Gesundheit mitgefährden. Selbst die haben mein Mitgefühl, auch wenn ich weiterhin an ihr Verantwortungsgefühl appellieren werde!

Diesen Sommer bin ich übrigens häufig mit einem derartigen T-Shirt herumgelaufen:
Bild
PW_ hat geschrieben:Man neigt dazu - Auge um Auge, Zahn um Zahn - demjenigen die Krätze an den Hals zu wünschen oder sich auszudenken, was dem jenigen wegen seiner schlechten Art zu leben, alles schlechte passieren könnte (Schwule bekommen z.B. AIDS deshalb.). Passiert dem jenigen dann tatsächlich was schlechtes, freut man sich (heute meisst mit schlechtem Gewissen, aber man freut sich doch) und führt das ganz leicht zu allererst auf das Augenscheinlichste, seine schlechte Lebensweise (z.B. Schwul-sein ausleben oder religös sein oder...) zurück.
(...)
Über dieses Empfinden von Menschen erzählt das alte Testament sehr viel. Allerdings sehe ich das neue Testament, und hier vor allem Jesus (Paulus manchmal weniger :/ ) als einen Wegweiser, um zurück von dem Gefühl, zerstören oder auch aufgeben zu wollen, zu innerem Frieden zu finden. Aus dem dann wiederum normaler-, und für mich immer wieder erstaunlicherweise, ein Mehr an äusserem Frieden folgt.

In Jesus kann jede(r) hineininterpretieren, was er/sie will. Es gibt ja -anders als über Mohammed oder Paulus, welch letzterer die Welt wahrscheinlich auch nicht schlechter gemacht hätte, wenn er sein Werk als Saulus vollendet hätte- keine authentischen Quellen über oder von ihm.

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