Ziel der Bildung

Re: Ziel der Bildung

Beitragvon stine » Mi 25. Nov 2009, 20:08

platon hat geschrieben:Schule ist nicht umsonst,
Wo nicht in Deutschland?

platon hat geschrieben: Das Problem unseres grandiosen Halbtags-Schulsystems ist der fest eingeplante "Hilfslehrer Mutti". Mütter aus bildungsfernen Schichten können diese Aufgabe nicht schultern und schicken ihre Kinder deshalb nicht auf höhere Schulen, weil sie auch nicht das Geld für den evtl. Nachhilfeunterricht haben.
Da ist schon was dran, aber deswegen sollte es ja für jeden die "richtige" Schule geben, wo er eben keine Nachhilfe braucht.
Man kann doch nicht ALLE Kinder den ganzen Tag in die Schule zwingen, nur damit ein paar gut aufgehoben sind. Und glaub mir, so wie die Schulen derzeit ausgestattet sind, hülfe das sowieso nichts.
Ich finde auch, dass eine ganztägige Aufenthaltszeit in der Schule für viele Kinder Stress ist. Manche ziehen sich eben auch ganz gerne mal zurück und wie aufnahmenfähig soll das kindliche Gehirn eigentlich sein?

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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon platon » Mi 25. Nov 2009, 21:07

stine hat geschrieben: aber deswegen sollte es ja für jeden die "richtige" Schule geben, wo er eben keine Nachhilfe braucht.

Die gäbe es! Es ist die Ganztagsgesamtschule nach skandinavischem Muster. Da kann man nicht einmal sitzen bleiben und hat trotzdem eine bessere Bildung als unsere Schüler. Auch die mit "Migrationshintergrund".
Wie das kommt?
Man muss nur genügend Geld in die Hand nehmen, genügend qualifizierte Lehrer einstellen und den Eltern den Zahn ziehen, sie wüßten am besten, was für ihre Kinder gut ist.
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon stine » Do 26. Nov 2009, 08:35

Ziel der Bildung, um noch einmal darauf zurück zu kommen muss sein, einen GANZheitlichEN Menschen zu formen.
Alles angesammelte Wissen kann letztlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass unterhalb des gefüllten Hirns auch ein Idiot stecken kann.

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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon platon » Sa 28. Nov 2009, 16:35

Die Erreichung dieses Ziels wirst Du nie garantieren können, egal mit welchem System.
Aber das ist eine Binsenweisheit, über die man nicht diskutieren muss.
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon stine » Sa 28. Nov 2009, 17:08

platon hat geschrieben:Die Erreichung dieses Ziels wirst Du nie garantieren können, egal mit welchem System.
Aber das ist eine Binsenweisheit, über die man nicht diskutieren muss.
Wenn es nicht möglich wäre, einen Menschen zu vernünftigem Handeln zu erziehen, dann müsste man mit der Wissensvermittlung auch vorsichtig sein. Denn wer Wissen vermittelt ohne auf vernünftigen Einsatz desselben zu achten, handelt gefährlich.

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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon ujmp » Sa 28. Nov 2009, 23:54

Das ist mal wieder so ein halbgarer Quatsch!

stine hat geschrieben:Ziel der Bildung, um noch einmal darauf zurück zu kommen muss sein, einen GANZheitlichEN Menschen zu formen.
Alles angesammelte Wissen kann letztlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass unterhalb des gefüllten Hirns auch ein Idiot stecken kann.

Was soll den "Ganzheitlichkeit" sein, das ist doch bloß eine Leerformel! Und in einem Menschen ohne Wissen steckt mit Sicherheit ein Idiot.

stine hat geschrieben:
platon hat geschrieben:Die Erreichung dieses Ziels wirst Du nie garantieren können, egal mit welchem System.
Aber das ist eine Binsenweisheit, über die man nicht diskutieren muss.
Wenn es nicht möglich wäre, einen Menschen zu vernünftigem Handeln zu erziehen, dann müsste man mit der Wissensvermittlung auch vorsichtig sein. Denn wer Wissen vermittelt ohne auf vernünftigen Einsatz desselben zu achten, handelt gefährlich.


Gefährlich für wen? Wie man sich leicht denken kann, soll die katholische Kirche dann festlegen, was "vernünftiges Handeln " bedeutet...
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon stine » So 29. Nov 2009, 00:46

ujmp hat geschrieben:Was soll den "Ganzheitlichkeit" sein...

Der ganze Mensch mit Körper, Geist und Seele muss im Blickpunkt stehen. Persönlichkeitsentwicklung und Lebensorientierung gehören genauso dazu wie soziales Lernen, kulturelle Bildung und sportliche Betätigung.
Ethisches Verhalten und kulturelles Verständnis sind der Physik und der Mathematik gleichwertig. Nur so wird das Tier Mensch zum Menschen.

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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon ujmp » So 29. Nov 2009, 08:48

stine hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Was soll den "Ganzheitlichkeit" sein...

Der ganze Mensch mit Körper, Geist und Seele muss im Blickpunkt stehen. Persönlichkeitsentwicklung und Lebensorientierung gehören genauso dazu wie soziales Lernen, kulturelle Bildung und sportliche Betätigung.
Ethisches Verhalten und kulturelles Verständnis sind der Physik und der Mathematik gleichwertig. Nur so wird das Tier Mensch zum Menschen.

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Es bleibt trotzdem eine Leerformel. Persönlichkeit und Lebensorientierung eines Menschen entwickeln sich so oder so, das könnte man sogar nichteinmal verhindern. Wenn sich das überhaupt beeinflussen lässt, dann durch Bildung. Es hat niemand gesagt, dass damit nur Mathematik oder Physik gemeint ist. Dazu gehört auch Geschichte, Geographie und die anderen Dinge, die du aufzählst. Warum wendest du dich dann gegen mehr Bildung? Da ist ja völlig durcheinander!
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 29. Nov 2009, 08:59

Aus den Forenregeln:
...
2.3 Sinnvolle Zitate
Zitate sollten nur den im Beitrag kommentierten Inhalt enthalten. Verschachtelte Zitate sind nur dann erlaubt, wenn sich der Kommentar auf den Gesprächsverlauf bezieht. Auch das Posten mehrerer unkommentierter Zitate hintereinander ist zu vermeiden. Bei Zitaten ist immer der jeweilige Autorenname anzugeben.
...

@ ujump: Wenn du mir sinnvoll - dies wird vielleicht auch gerade recht themennah - erklären kannst, warum du überhaupt zitiert hast.
Hältst du die Leser hier für so "blöd" und bildungsfern, dass sie ohne Zitat deine Antwort mit dem Beitrag direkt davor nicht verknüpfen könnten?
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon spacetime » So 29. Nov 2009, 10:44

Ich finde, Bildung sollte dem Menschen die Augen öffnen, wie man radikale Fragen stellt und wie man Probleme auf das Essentielle reduziert. Bildung sollte aus dem dösenden Menschen, einen erwach(s)enen Menschen machen. Unser Bildungssystem hat zwar die richtigen Lehrinhalte, aber es werden die Inhalte so verzerrt, das wichtige so verschleiert, dass junge Menschen nicht wissen, wie sie alles zu einem großen Bild zusammenfügen können. Also schneiden sie sich die einzelnen Puzzlleteile so zurecht, dass ein für sie korrektes Bild entsteht, nach dem sie dann ihr Leben führen, sich ihre Ziele stecken.

stine hat geschrieben:Der ganze Mensch mit Körper, Geist und Seele muss im Blickpunkt stehen. Persönlichkeitsentwicklung und Lebensorientierung gehören genauso dazu wie soziales Lernen, kulturelle Bildung und sportliche Betätigung.
Ethisches Verhalten und kulturelles Verständnis sind der Physik und der Mathematik gleichwertig. Nur so wird das Tier Mensch zum Menschen.

Naturwissenschaften sollten uns lehren, dass die Natur echt ist, das Leben wahr ist! Wer nur die Zahlen und Fakten als solche betrachtet und dabei vergisst, dass das tiefer Teil der großartigen Wahrheit ist, der wird das Leben nicht wach wahrnehmen können, der wird das große Bild, dass die Bildung vermitteln soll, nicht sehen können, geleitet vom schlafenden Kollektiv.

Kurz: Bildung soll den Schlafenden in den Prozess des Aufwachens leiten.

Noch ein Zitat von Thoreau:
"Wenn ein Mann die Hälfte eines Tages in den Wäldern aus Liebe zu ihnen umhergeht, so ist er in Gefahr, als Bummler angesehen zu werden; aber wenn er seinen ganzen Tag als Spekulant ausnützt, jene Wälder abschert und die Erde vor der Zeit kahl macht, so wird er als fleißiger und unternehmender Bürger geschätzt. Als wenn eine Gemeinde kein anderes Interesse an ihren Wäldern hätte, als sie abzuhauen!" - Die Welt und ich. Aus den Tagebüchern, Schriften und Briefen ausgewählt und übertragen von Fritz Krökel. Gütersloh: Bertelsmann, 1951. S. 225
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon Julia » So 29. Nov 2009, 11:09

spacetime hat geschrieben:Bildung soll den Schlafenden in den Prozess des Aufwachens leiten.

Das Problem fängt doch da an, wo man im Unterricht zwar über Menschenrechte, Umweltschutz, Probleme der Globalisierung etc. redet, hübsche Plakate erstellt und ganz betroffen ist und dann aber in der Aula einen Coca-Cola-Automaten aufstellt.
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon ujmp » So 29. Nov 2009, 11:33

Es gibt natürlich unterschiedliche Vorstellungen, was ein Wachender und was ein Schlafender Mensch ist. Ich denke, wir sind uns darin einig, dass Bildung mündige Menschen zum Ziel hat, die einerseits in der Lage sind, ihr Leben frei und befriedigend zu gestalten und die anerderseits auch Verantwortung für sich und die Gesellschaft und die Umwelt übernehmen können. Und man sollte Menschen vorallem ein Gefühl dafür vermitteln, dass sie eigentlich nichts wissen, dass man sich seiner Sache nie ganz sicher sein kann - man selbst nicht und die anderen auch nicht. Dogmenhörigkeit ist eine Folge von eingeschränktem Horizont. Dieses Gefühl kann man am besten erwerben, wenn man die Welt in möglichst vielen Facetten kennenlernt.
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon Julia » So 29. Nov 2009, 11:48

Ich wollte keineswegs suggerieren, dass nur wach ist, wer meine Meinung über Coca Cola und den Rest der Welt teilt, nur dass "aufgewacht" bedeutet, die Konsequenz zu ziehen aus dem was man als richtig und/oder falsch erkannt hat. Das wäre ein Wert den man vermitteln sollte, das geschieht aber nicht, wenn man selbst inkonsequent ist. *

Bildung darf sich nicht nur im Kopf abspielen und einen befähigen ein gebildetes Gespräch auf einer Party zu führen.

* Wir haben in der Schule mal ein kleines Heftchen über Umweltverschmutzung erstellen müssen und die Lehrerin hat uns aufgefordert notfalls Müll in den Wald zu kippen, das zu fotographieren und dann den Müll aber wieder mitzunehmen. Welche Lektion haben wir daraus wohl gelernt?
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon stine » So 29. Nov 2009, 12:05

spacetime hat geschrieben:Kurz: Bildung soll den Schlafenden in den Prozess des Aufwachens leiten.
Julia hat geschrieben:Bildung darf sich nicht nur im Kopf abspielen und einen befähigen ein gebildetes Gespräch auf einer Party zu führen.
Das kommt dem ziemlich nahe, was ich mit ganzheitlich meine.
Pure Wissensvermittlung macht noch keinen "gebildeten" Menschen.

Wenn also heute der Ruf nach mehr Bildung erschallt, dann sollte das NUR ein System wachrütteln, das auf dem Weg ist, sich seine künftigen Roboter zu züchten. Aber das sehe ich leider nicht. Mehr Bildung heißt bei uns immer noch, mehr Wissen in immer kürzerer Zeit - beginnend im Kindergarten und künftig in der Kinderkrippe.

Ich finde, dass der Mensch dabei auf der Strecke bleibt und Aggression und Depression damit vorprogrammiert sind.

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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon spacetime » So 29. Nov 2009, 12:25

stine hat geschrieben:Ich finde, dass der Mensch dabei auf der Strecke bleibt und Aggression und Depression damit vorprogrammiert sind.

So ist es. Die menschliche Natur ist eine Konstante, an der man nicht schrauben kann. Wer es dennoch versucht, der treibt das System in eine Richtung, die für den gesamten Planeten eine Bedrohung darstellt. Wir können unsere Natur eben nicht leugnen, denn sie ist die Basis unserer Freiheit.
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon ujmp » So 29. Nov 2009, 13:08

Die Frage ist: Was ist zu tun und was ist zu unterlassen? Brauchen wir mehr Vorschulunterricht? Brauchen wir bessere Lehrer? Brauchen wir eine anderes Bildungssystem? Und: Auf welcher Grundlage beurteilen wir das?
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon Julia » So 29. Nov 2009, 14:41

Bei den Lehrkräften könnte man durchaus anfangen:
Nach 14 Jahren Schule auf vier verschiedenen Schularten habe ich so viel Unmögliches mit Lehrern und Direktoren erlebt, dass ich zu dem Schluss gekommen bin, dass das alles kein Zufall sein kann.
Ich denke, dass der Lehrerberuf zum einen attraktiver und gleichzeitig aber auch besser kontrolliert werden muss. Ich habe erlebt wie Lehrer Schüler misshandelt, den Unterricht praktisch verweigert, Eigentum von Schülern regelmäßig mutwillig zerstört, Telefonterror bei Schülern gestartet, Noten nach Sympathie vergeben, engagierte Schüler mit Massenmördern verglichen und politische Propaganda über Durchsagen verbreitet haben. Das sind jetzt die Punkte, die mir spontan einfallen. Und nichts davon hatte längerfristige Konsequenzen, darin sehe ich ein Problem.
Ich habe nur einmal erlebt, dass ein Lehrer ernsthafte Schwierigkeiten bekommen hat, der hatte sich zwar auch einiges geleistet, aber auch die Vermutung geäußert, dass das eigentliche Problem wäre, dass er schwul sei. Ich glaube es lag eher daran, dass er betrunken in den Unterricht kam, wenn überhaupt, und auch ganz gerne mal vergessen hatte, dass er heute eine Prüfung schreiben wollte...
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon platon » So 29. Nov 2009, 15:34

stine hat geschrieben:Wo nicht in Deutschland?

Nirgendwo. Du hast offensichtlich keine schulpflichtigen Kinder. Da wird ständig Papiergeld fällig, Geld für Lektüren und sonstiges Schulmaterial usw. usw.

stine hat geschrieben:Man kann doch nicht ALLE Kinder den ganzen Tag in die Schule zwingen, nur damit ein paar gut aufgehoben sind. Und glaub mir, so wie die Schulen derzeit ausgestattet sind, hülfe das sowieso nichts.

In ganz Europa und im Großteil der restlichen Welt, gehen die Kinder mit der größten Selbstverständlichkeit der Welt DEN GANZEN TAG in die Schule und sie fühlen sich nicht gezwungen. Nur bei uns (und in Österreich) gibt es konservative Flitzpiepen, die damit ein Problem haben. Ist das nicht seltsam?
Und natürlich ist kein Argument zu blöd, um die Einführung der Ganztagsschule zu blockieren. Entfremdung von den Eltern, Beraubung der Kindheit und was man sich da sonst noch für einen Schwachsinn anhören muss, nichts ist den Herrschaften zu dämlich, um ihr antiquiertes bäuerliches Familienbild, koste es was es wolle beizubehalten. Schlaft weiter, Herrschaften, eure Kinder müssen uns nicht kümmern.
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon ujmp » So 29. Nov 2009, 16:09

spacetime hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Ich finde, dass der Mensch dabei auf der Strecke bleibt und Aggression und Depression damit vorprogrammiert sind.

So ist es. Die menschliche Natur ist eine Konstante, an der man nicht schrauben kann. Wer es dennoch versucht, der treibt das System in eine Richtung, die für den gesamten Planeten eine Bedrohung darstellt. Wir können unsere Natur eben nicht leugnen, denn sie ist die Basis unserer Freiheit.


Wovon redet ihr eigentlich konkret?

Mehr Leisten muss nicht unbedingt mehr Mühe und Stress bedeuten. Es ist auch eine Frage der Effizienz. Wenn man Kinder in einer Ganztagsschule hat, kann man sie viel effizienter mit Angeboten versorgen, als das die allemeisten Eltern zu Hause bieten können. Ein Lehrer oder Betreuer, der dafür bezahlt wird, kann sich ausschließlich damit beschäftigen, was mit den Kindern anzustellen ist. Man muss sie ja nicht gleich mit Matheformeln vollstopfen.
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Re: Ziel der Bildung

Beitragvon stine » So 29. Nov 2009, 18:10

ujmp hat geschrieben:Ein Lehrer oder Betreuer, der dafür bezahlt wird, kann sich ausschließlich damit beschäftigen, was mit den Kindern anzustellen ist. Man muss sie ja nicht gleich mit Matheformeln vollstopfen.
Julia hat geschrieben:Ich habe erlebt wie Lehrer Schüler misshandelt, den Unterricht praktisch verweigert, Eigentum von Schülern regelmäßig mutwillig zerstört, Telefonterror bei Schülern gestartet, Noten nach Sympathie vergeben, engagierte Schüler mit Massenmördern verglichen und politische Propaganda über Durchsagen verbreitet haben. Das sind jetzt die Punkte, die mir spontan einfallen. Und nichts davon hatte längerfristige Konsequenzen, darin sehe ich ein Problem.
Bei Ganztagesschulen wäre noch mehr, als ohnehin schon überfällig, erst einmal der Qualitätsstandard für Lehrer einzufordern.
Und: Wer den ganzen Tag, die gesamte Woche über, in ein Beschäftigungsprogramm eingebunden wird, egal wie es aussieht, der kann sich am Wochenende zu Tode langweilen, außer seine Eltern sorgen in den schulfreien Stunden für animierte Abwechslung.
Und sollten sie nicht in ein Beschäftigungsprogramm eingebunden sein, warum dann der verlängerte Aufenthalt in der Schule?
Nicht jeder möchte über einen längeren Zeitraum das Rudelverhalten höherer Lebewesen studieren.
Und warum dann nicht gleich Internate mit Frühstück, Abendessen und gemeinsames Nachtlager?

platon hat geschrieben:...antiquiertes bäuerliches Familienbild...
1. Was verstehst du denn darunter?
2. Und was wäre daran falsch?


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