webe hat geschrieben:Wir haben eine fadenscheinige Gesllschaft u Staatsform. Deswegen gibt es auch keine Grenzen nach Oben, siehe Milliardäre und Vielfachmillionäre, aber dagegen nach unten, siehe das Hartz-Programm.
webe hat geschrieben:Somit gehört für untere Schichten aufgebessert und die ganz oberen Schichten aufgelöst:
webe hat geschrieben:Haben dann die Superreichen einen höheren Energieaufwand als die unteren Schichten?
Fr Merkel hat in einem Bild-Info persönlch bestätigt, dass der Energiehaushalt eines Altenplegers, unabhängig vom Geschlecht, weit über ihrem belastet wird!
Somit müsste die BK-lerin wohl weniger als die sozialen Berufe verdienen- oder?
Vollbreit hat geschrieben:@ provinzler:
Was würdest Du denn als kalkuliertes Risiko bezeichnen?
So weit ich das mitbekomme, ist Reichtum in Deutschland primär vererbt, also auch die dazu nötigen Posten.
Hobbymäßig an der Börso rummachem, da kenne ich einige, aber die gehen alle noch ihren normalen Jobs nach, scheint also nicht so zu zünden.
Vollbreit hat geschrieben:Wie kann man das rauskriegen, wo die Kohle versickert?
provinzler hat geschrieben:Was die Situation der Pflegekräfte halt die letzten 20 Jahre massiv verschärft hat ist der bürokratische Aufwand, der ihnen zusätzlich zur eigenen Arbeit noch aufgehalst wurde, ohne dass dafür zusätzliche Leute eingestellt wurden, oder auch nur mehr bezahlt wurde. Ein Pfleger verbringt mindestens ein Viertel seiner Arbeitszeit damit, haarklein aufzuschreiben, welcher Oma er wann und wo und mit welcher Waschlappennummer den Hintern geputzt hat. Das nutzt eigentlich niemanden, ist aber die inhärente Logik bürokratischer Strukturen. Du musst dafür sorgen, dass dir keiner nen Fehler nachweisen kann. Alles andre spielt keine Rolle.
Nanna hat geschrieben:Das hat aber mit Bürokratie erstmal wenig zu tun. Auch in einem komplett privaten System würde dieser Dokumentationszwang herrschen. Wenn man sich ansieht, was man z.B. in den USA für einen Kunst- oder Pflegefehler unter Umständen an Schadensersatz und Schmerzensgeld bezahlen muss, dann ist klar, dass auch unter privatwirtschaftlichen Bedingungen jeder versuchen wird, auf Nummer Sicher zu gehen ("cover one's ass" würde man dort sagen).
Nanna hat geschrieben:Das Problem ist vielmehr, wie du sagtest, dass nicht mehr Leute eingestellt wurden oder mehr bezahlt wird, so dass man sich zumindest für die harte Arbeit ausreichend entschädigt fühlt und einen Anreiz hat, den Job gern und gut zu machen.
provinzler hat geschrieben:Hängt aber auch mit den Gepflogenheiten des Rechtssystems zusammen, das einseitig Dokumentation über alles stellt. Ob der Arsch gesäubert ist, ist irrelevant, wichtig ist, dass da in dreifacher Ausfertigung steht, dass er gesäubert wurde. Das finde ich hochgradig pervers.
provinzler hat geschrieben:Nanna hat geschrieben:Das Problem ist vielmehr, wie du sagtest, dass nicht mehr Leute eingestellt wurden oder mehr bezahlt wird, so dass man sich zumindest für die harte Arbeit ausreichend entschädigt fühlt und einen Anreiz hat, den Job gern und gut zu machen.
Wobei auch da wieder das Problem gilt, wer das bezahlen soll. Letztlich ist die Verlagerung der Altenpflege aus den Familien in den öffentlichen Sektor (oder auch den Privatsektor) IMHO fast nicht bezahlbar.
Nanna hat geschrieben:Und wie genau stellst du dir die Alternative vor?
Nanna hat geschrieben:Es ist ja nicht so, dass die Pflege in den Familien heutzutage noch wirklich viel billiger wäre. Ich habe den Eindruck, nicht nur hier, dass du den clanartigen Großfamilienstrukturen doch sehr hinterhertrauerst.
Nanna hat geschrieben:Es ist in diesem Zusammenhang relativ egal, wie wir das lösen. Wenn wir den status quo nicht behalten wollen, werden Mehrbelastungen auf uns zukommen, entweder in Form von mehr privater Pflege im Familienumfeld (zusätzlicher Arbeitszeit) oder mehr institutioneller Pflege (zusätzliche monetäre Kosten). Wenn wir die Mehrbelastungen nicht wollen, müssen wir entscheiden, den medizinischen und versorgungstechnischen Fortschritt zurückzudrehen und die alten Herrschaften bitten, bei den ersten Wehwehchen doch schneller den Löffel zum Abgeben bereit zu halten. Nur ist das dann nicht weniger zynisch als der heutige Umgang mit unseren Pflegebedürftigen.
Nanna hat geschrieben:Mich hätte bei der Frage nach der Alternative mehr interessiert, wie du dir ein Rechtssystem vorstellst, das weniger Dokumentation erfordert.
Nanna hat geschrieben:Dass wir ansonsten in manchen Fragen jenseits des Punktes sind, wo wir das Ruder herumreißen können, ist meines Erachtens richtig. Demografisch gesehen können wir für unsere Eltern- und Großelterngeneration nichts mehr tun, das hätten die erledigen müssen. Wir werden nur die Rechnung präsentiert bekommen. Die Frage ist: Kriegen wir für uns und unsere Kinder und Enkel etwas hin, was dauerhafter funktioniert? Ich bin da auch Vorschlägen in die privatversicherungs und -wirtschaftliche Richtung keinesfalls abgeneigt.
Zurück zu Gesellschaft & Politik
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste