Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

sehr zufrieden
6
12%
zufrieden
15
29%
geht so
18
35%
unzufrieden
9
18%
sehr unzufrieden
3
6%
 
Abstimmungen insgesamt : 51

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon sley43 » Di 29. Jan 2008, 12:06

Peter Janotta:"Zur Schattenseite des Auswanderns..."

Zitat aus meinem Post:"Ich habe ja nichts gegen Aussagen wie, "eine Menge Träumer und Phantasten", oder "Es ist die idiotische Blauäugigkeit, die besonders jungen Menschen zu eigen ist." "

Es ist wohl wahr das die Regel so aussieht das Idioten auswandern und es eine Flucht ist, nur wer sieht sich hier als Idiot und muss deshalb aus lauter Angst in Deutschland bleiben, oder ist nur auf der Flucht??
Wer sein Verstand mitnimmt und schon vorher einsetzt, muss sich im Ausland sicherlich keine Sorgen machen. Diese Beiträge über Auswanderer die zurückkehren haben wir zu genüge gehört, aber es sind leider nur Ausreden, es sei denn ihr seid genauso planlos, bevor ihr einen wesentlichen Schrift wagt, wie die besagten Versager. Wenn das der Fall sein sollte, dann kann ich das Auswandern auch nicht empfehlen.

Christian
Benutzeravatar
sley43
 
Beiträge: 75
Registriert: Di 17. Apr 2007, 13:46
Wohnort: philippinen

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon stine » Di 29. Jan 2008, 12:28

Emigration ist doch nichts Neues.
Der zweite Weltkrieg hat mehr Menschen aus Deutschland vertrieben, als je zuvor gegangen sind und vielleicht wieder danach.
Freilich, wer sich abnabelt und Neuland entdecken möchte, sollte das tun, aber es ist nicht für jeden geeignet.
Auf die "Walz" gingen die Gesellen früher auch schon und in einer Zeit der Globalisierung walzen sie halt noch ein Stück weiter.

Deutschland ist aber auch ein Zuwanderungsland. Jeder der hierher kommt, tut das aus einem ganz bestimmten Grund. So schlecht kann´s also hier nicht sein.

Wer aus Südamerika kommt genießt es, hier im Sommer bis in die Nacht hinein draußen sitzen zu können, ohne überfallen zu werden. Das ist doch auch was, oder?

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon emporda » Di 29. Jan 2008, 12:36

stine hat geschrieben:Wer aus Südamerika kommt genießt es, hier im Sommer bis in die Nacht hinein draußen sitzen zu können, ohne überfallen zu werden. Das ist doch auch was, oder?LG stine

Falsche Abteilung, in Patagonien/Feuerland (55° Süd etwa wie Flensburg) scheint im Winter die Sonne etwas länger aus bei uns im Sommer, weil es näher am Pol ist.
Benutzeravatar
emporda
 
Beiträge: 1123
Registriert: Di 7. Aug 2007, 17:56
Wohnort: Begur-Spanien

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon emporda » Di 29. Jan 2008, 12:45

Peter Janotta hat geschrieben:Zur Schattenseite des Auswanderns bringt VOX demnächst eine Doku:
Wer ins Ausland geht, sucht das Glück. Fern der Heimat scheint alles besser zu sein: der Alltag, die Menschen, das Wetter. Doch die Euphorie ist schnell verflogen. Die Auswanderer erfahren, dass das Leben in der Fremde oft härter ist als zu Hause. Niedrige Gehälter, ein marodes Sozialsystem und das bittere Gefühl, nicht wirklich willkommen zu sein, treiben viele Auswanderer schon nach kurzer Zeit wieder zurück. VOX zeigt in der zwölfteiligen Reportage "Die Rückwanderer" Familien, die länger im Ausland gelebt haben und sich nun auf den Heimweg machen. Die Zuschauer erleben die Heimkehrer in einem Wechselbad der Gefühle, hin- und hergerissen zwischen Wut und Enttäuschung, Heimweh und neuer Hoffnung.

Ohne die Sendung gesehen zu haben, finde ich der Text trifft genau den Kern der Sache.

Was er nicht beschreibt ist der Schock, den die Leute bei der Rückkehr haben. Das Land, das sie einst verlassen haben und das in ihrer Erinnerung fortbestand, das gibt es nicht mehr. Die Sprache hat sich verändert, die Gesetze, die Arbeitsplatzsituation, das Sozialgefüge und vor allen die Lebenhaltungskosten. Nicht gerade wenige bleiben emotional zwischen beiden Standorten hängen und wissen nicht, wohin sie nun wirklich gehören.
Benutzeravatar
emporda
 
Beiträge: 1123
Registriert: Di 7. Aug 2007, 17:56
Wohnort: Begur-Spanien

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon sley43 » Di 29. Jan 2008, 12:56

Zitat von Stine:"Deutschland ist aber auch ein Zuwanderungsland. Jeder der hierher kommt, tut das aus einem ganz bestimmten Grund. So schlecht kann´s also hier nicht sein."

Toll, warum die kommen ist jedem hier bekannt. Geld. Wer hier aber schon grossgeworden ist und die Maschinerie bereits kennt, sollte wissen das Geld eben noch lange nicht mit Glück gleichzusetzen ist. Die Leute kommen mit falschen Hoffnungen nach Deutschland, dieser Irrglaube wertet Deutschland in keinsterweise auf. Und die Einwanderer die wirkliche Flüchtlinge sind und in Deutschland glücklicher sind, kann man ja wohl kaum zählen um Deutschland hier schönzureden, da wir dann höchstens sagen können, Deutschland ist besser als eine Krisenregion der 3ten Welt.

Zu empordas letztem Post muss ich sagen das er hier recht hat, man sollte wie gesagt sein Verstand bei allem wichtigem was man tut einsetzen. Wir leben alle nur einmal und daher heisst es, Vorsicht kommt vor Nachsicht.

Christian
Benutzeravatar
sley43
 
Beiträge: 75
Registriert: Di 17. Apr 2007, 13:46
Wohnort: philippinen

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon stine » Di 29. Jan 2008, 13:54

sley43 hat geschrieben:Wer hier aber schon grossgeworden ist und die Maschinerie bereits kennt, sollte wissen das Geld eben noch lange nicht mit Glück gleichzusetzen ist. Die Leute kommen mit falschen Hoffnungen nach Deutschland, dieser Irrglaube wertet Deutschland in keinsterweise auf. Und die Einwanderer die wirkliche Flüchtlinge sind und in Deutschland glücklicher sind, kann man ja wohl kaum zählen um Deutschland hier schönzureden, da wir dann höchstens sagen können, Deutschland ist besser als eine Krisenregion der 3ten Welt.

An dieser Stelle wird es wieder interessant. Was sind die eigentlichen Gründe für Emigration?
Im zweiten Weltkrieg waren es wirtschaftliche Visionen und die Flucht vor Verfolgung durch das Regime. Genau das ist es doch, was viele Einwanderer jetzt hier erwarten: Ein Leben ohne Verfolgung und freies Denken und Schaffen. Und das ist hier gesichert.
Viele die hierher kommen wissen das zu schätzen.

Dass Deutschland seine soziale Hängematte überproportional ausgeweitet hat war sicher ein Fehler. Aber wäre es sonst so sicher hier? Ich glaube, wenn wir den Sozialstandard erheblich nach unten schraubten und die Stützgelder weiterhin kürzten, wäre ein Ansteigen der Eigentumsdelikte die natürliche Folge.

Sicher ist jedenfalls, dass ein Dieter Hildebrandt oder ein Bruno Jonas in China oder im vorderen Orient wenig Überlebenschancen hätten. So gesehen bin ich immer noch sehr zufrieden hier.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon emporda » Di 29. Jan 2008, 16:05

stine hat geschrieben:An dieser Stelle wird es wieder interessant. Was sind die eigentlichen Gründe für Emigration?
Im zweiten Weltkrieg waren es wirtschaftliche Visionen und die Flucht vor Verfolgung durch das Regime. Genau das ist es doch, was viele Einwanderer jetzt hier erwarten: Ein Leben ohne Verfolgung und freies Denken und Schaffen. Und das ist hier gesichert.
Stine, in Deinen Texten klingt unterschwellig immer eine gewisse Ausländerfeindlichkeit durch mit dem Tenor - es kommen immer mehr und es sind viel zu viele. Nachfolgender Text ist aus dem statisitischem Jahrbuch 2006, Seite 25 und 26

Zwischen 1960 und 2004 fanden auch rund 4,4 Mill. Aussiedlerinnen und Aussiedler
bzw. Sptaussiedlerinnen und Sptaussiedler in der Bundesrepublik Aufnahme. Im
Jahr 1990 wurde mit rund 397000 Personen die mit Abstand höchste Aussiedlerzahl
registriert. In den Jahren 1991 bis 1997 bewegte sich die Zahl zwischen knapp 231000
(1992) und 134000 (1997). In den Folgejahren war sie weiter rückläufig. In den Jahren
2000 bis 2004 kamen erstmals seit der Wende jeweils weniger als 100000 Spätaus-
siedlerinnen und Spätaussiedler nach Deutschland, 2004 waren es nur noch rund
59000. Insgesamt sind von 1950 bis 2004 etwa 4,4 Mill. Deutsche aus den Ostgebieten
des ehemaligen Deutschen Reichs sowie aus Ost- und Südosteuropa im früheren
Bundesgebiet bzw. in Deutschland aufgenommen worden. Von ihnen kamen knapp
2,3 Mill. aus der ehemaligen Sowjetunion, 1,4 Mill. aus Polen und weitere 430000 aus
Rumänien.

Die große Mehrzahl der politischen Flüchtlige wie etwa Yugoslavien und andere sind längst zurückgekehrt nzw. bekamen keine unbefristete Ausenthaltsgenehmigung bekommen. Die Gesetzeslage in Deutschland ist absurd, ja schon fast aus dem Rathaus von Schilda. Meine legal angetraute Frau hat einen holländischen Pass, sie sollte per Amtserlaß zwangsweise deportiert werden, weil sie ihre Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert hat. Irgendwie haben die Behörden noch nicht mitbekommen, daß Deutschland ein Teil der EU ist. Um Deutsche zu werden hätte meine Frau 4000 DM zahlen müssen. Da man auf einen deutschen Pass weder bei ALDI noch auf der Bahnhofstoilette Kredit bekommt, habe wir auf diese sinnlose Investition verzichtet. Im Gegenteil sie kann viele Länder problemlos besuchen,, bei denen ich Schwierigkeiten mit dem Visum hatte.

Dagegen haben wir in Spanien ohne jede Problematik eine Residencia bekommen, brauchen weder den Führerscheine umschreiben noch die Schwerbeschädigung erneuern lassen. Es geht auch anders.

Spanien hat im Jahr 20.000 bis 30.000 illegale Einwanderer, durchweg Wirtschaftlflüchtlige. Fast alle sind Analphabeten, haben keinen Beruf gelernt und keine sonstigen Kenntnisse, sie werden fast alle wieder zurückgeschickt. Kein Land hat Bedarf an Straßenfegern, Müllwerkern, Hilfsarbeitern und dergleichen.

Das ist der Kernpunkt bei einem Neustart im Ausland, Wissen und Können. Dumme Dödel mit viel Muckis hat jedes Land mehr als genug.
Benutzeravatar
emporda
 
Beiträge: 1123
Registriert: Di 7. Aug 2007, 17:56
Wohnort: Begur-Spanien

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon stine » Di 29. Jan 2008, 17:45

emporda hat geschrieben:Stine, in Deinen Texten klingt unterschwellig immer eine gewisse Ausländerfeindlichkeit durch mit dem Tenor - es kommen immer mehr und es sind viel zu viele.

Das konntest nur du da raus lesen, lieber emporda.
Wahrscheinlich suchtest du mal wieder einen Grund, eine deiner vielen, aufschlußreichen Recherchen unterzubringen. Bild
Ich kann aber gut damit leben.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon Kurt » Di 29. Jan 2008, 17:56

Folgenden Text
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1 ... 76,00.html
fand ich sehr interessant. Hat mich persönlich sehr angesprochen. Ich glaube, dass der Mensch soziale Bindungen und Aufgaben und Verantwortung braucht, um wirklich glücklich zu sein. Als Aussteiger oder Auswanderer hat man es da schwer. Welchen Sinn hat das Leben, wenn es nichts gibt, wofür man daist? Das erklärt sicherlich auch, warum Religion noch so beliebt ist.
Kurt
 
Beiträge: 704
Registriert: Fr 19. Jan 2007, 16:55
Wohnort: Bayern

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon emporda » Di 29. Jan 2008, 19:03

Kurt hat geschrieben:Welchen Sinn hat das Leben, wenn es nichts gibt, wofür man daist? Das erklärt sicherlich auch, warum Religion noch so beliebt ist.

Der Sinn besteht darin es zu genießen und sich und den Dingen zu erfreuen.

Wenn ich hier sterbe, dann bleiben allenfalls Frau und Hund sehr traurig zurück und 2 der Nachbarn werden merken, das die Totenglocke der Kirche wieder einmal bimmelt. Ich kann mir nicht vorstellen, das dieses Szenario die Asche in der Urne irgenwie berührt.
Benutzeravatar
emporda
 
Beiträge: 1123
Registriert: Di 7. Aug 2007, 17:56
Wohnort: Begur-Spanien

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon pinkwoolf » Di 29. Jan 2008, 20:30

emporda hat geschrieben:Wenn ich hier sterbe, dann bleiben allenfalls Frau und Hund sehr traurig zurück und 2 der Nachbarn werden merken, das die Totenglocke der Kirche wieder einmal bimmelt. Ich kann mir nicht vorstellen, das dieses Szenario die Asche in der Urne irgenwie berührt.

Perfekt gesagt. Um den Hund würde ich mich gerne kümmern; aber mein Vermieter macht da nicht mit.
Benutzeravatar
pinkwoolf
 
Beiträge: 947
Registriert: Mo 17. Sep 2007, 18:58

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon emporda » Di 29. Jan 2008, 21:35

pinkwoolf hat geschrieben:
emporda hat geschrieben:Wenn ich hier sterbe, dann bleiben allenfalls Frau und Hund sehr traurig zurück und 2 der Nachbarn werden merken, das die Totenglocke der Kirche wieder einmal bimmelt. Ich kann mir nicht vorstellen, das dieses Szenario die Asche in der Urne irgenwie berührt.

Perfekt gesagt. Um den Hund würde ich mich gerne kümmern; aber mein Vermieter macht da nicht mit.

Du müsstest Dich dran gewöhnen, daß sich Dir frühmorgens im Bett eine süße Spanierin in den Arm schmeißt und als Liebebeweis quer über Nase und Mund leckt. Danach fängt sich an im Bett zu graben, um die Decke wegzuziehen und zu sagen, stehe endlich auf Du alter Sack.
Auch leckt sie Dir dann gerne die Füße, offenbar weil Dir sonst niemand die Füße küsst.
Benutzeravatar
emporda
 
Beiträge: 1123
Registriert: Di 7. Aug 2007, 17:56
Wohnort: Begur-Spanien

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon Kurt » Di 29. Jan 2008, 21:45

emporda hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Welchen Sinn hat das Leben, wenn es nichts gibt, wofür man daist? Das erklärt sicherlich auch, warum Religion noch so beliebt ist.

Der Sinn besteht darin es zu genießen und sich und den Dingen zu erfreuen.


So kann man das sicherlich sehen, aber die Evolution hat uns mit dem Bedürfnis nach Fortpflanzung und Fürsorge ausgestattet, sonst hätten wir eben nicht so viele Generationen überlebt. Daher denke ich, dass die Zufriedenheit höher ist, wenn man etwas hat, worum man sich kümmern kann/muss.
Kurt
 
Beiträge: 704
Registriert: Fr 19. Jan 2007, 16:55
Wohnort: Bayern

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon trazy » Mi 30. Jan 2008, 05:52

@sley43:

Ich meine das alles ernst. Ja, es liest sich naiv, na und? Und ja solche kritischen Berichte sind mir bekannt, außerdem ist dieser Themenfaden voller Kritik überschwämmt. Also möchtest du meine Fragen jetzt beantworten oder nicht? Wenn es ernsthaft eine Alternative gibt und die Vorbehalte hier noch und nöcher geklärt wurden, dann kann man doch verlangen zu erfahren was man tun muss. Eigentlich habe ich erwartet, dass jetzt hier konkretes steht, stattdessen wird mir etwas unterstellt.

Wäre bei dir in den Philipinen wirklich die Situation so optimal wie du sie beschreibst und ich hätte alles nötige bei mir, alle Vorbehalte wären geklärt und ich hätte das Geld dazu. Was denkst du wie schnell ich hier weg wäre. Ich erwarte nicht das Paradies, aber es ist einfach göttlich manchen wenigen Menschen einfach auf nimmerwiedersehen sagen zu können. Das meine ich absolut ernst!
trazy
 
Beiträge: 487
Registriert: Mi 3. Okt 2007, 22:00

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon sley43 » Mi 30. Jan 2008, 06:47

Ausschnitt aus Kurts Post:"
Folgenden Text
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1 ... 76,00.html
fand ich sehr interessant. Hat mich persönlich sehr angesprochen."

Als erstes muss ich sagen das der Text unter dem Link, der allerletzte Dreck ist und so voller Lügen steckt das es weh tut.
(Hinweis: Keine Beliedigungen. PJ)
In dem Text wird wiedermal nicht differenziert, sondern ein Negativbild des Aussteigers geschaffen das lustigerweise dem üblichen Negativbild garnicht entspricht, welches emporda ja vorher schon aufzeigte und die Regel darstellt, und den Text ja bereits als gefährliche Lügengeschichte enttarnt.

Wer ein wenig Gebildet ist sollte direkt merken das der Text krampfhaft eine Gruppe von Menschen, so negativ darstellen möchte wie nur irgendwie möglich, indem nur ein einziges extrem Beispiel von Aussteigern, stellvertretend für alle Aussteiger genutzt wird um die ganzen Zweifler, die womöglich die nächsten Aussteiger werden würden, wieder auf den rechten Weg zu bringen. Willkommen in der Kirche, wo genauso argumentiert wird gegen das „Böse“.

Zitat Kurt:"Ich glaube, dass der Mensch soziale Bindungen und Aufgaben und Verantwortung braucht, um wirklich glücklich zu sein. Als Aussteiger oder Auswanderer hat man es da schwer. Welchen Sinn hat das Leben, wenn es nichts gibt, wofür man daist?"

Komisch Kurt, ich glaube das selbe wie du, nur frage ich mich wie du auf die Idee kommst, daß Aussteiger gegen diese genannten Punkte sind, bzw. drauf verzichten müßen?? Das ist mir echt ein Rätsel, da ich x fach erklärt habe, das ich und viele viele anderen auch, ausgestiegen sind, eben weil wir in Deutschland diese abstossende Einsamkeit, Familien- und Kinder- feindlichkeit erlebt haben, die ein Leben ohne Sinn schaffen. Um endlich diese wesentlichen Elemente wiederzuerlangen, haben wir Deutschland verlassen. Deutschland ist, kalt, grau, egoistisch, und steht für Einsamkeit, eine häßliche Ellbogengesellschaft eben. Wer z.B. mal Urlaub in den Philippinen, ausserhalb Manilas, also in der Provinz gemacht hat, wird zu 100% bestätigen können das Deutschland gerade in den genannten Punkten ein absoluter Versager ist. Es ist schon etwas peinlich Kurt, Argumente für Deutschland zu bringen, die viele Länder, nur sicherlich nicht Deutschland wiederspiegeln.
Die Aussteiger die ich kenne, sind allesamt, so wie ich, weg aus Deutschland, weil diese von dir genannten Punkte in Deutschland kaum, oder nur in verstümmelter Form zu finden sind und wir das nicht einfach hinnehmen, sondern für ein besseres Leben und mehr Glück unseren Arsch auch bewegen tun wenn notwendig. Meine Güte sind wir böse, pass bloss auf Kurt.

Christian
Benutzeravatar
sley43
 
Beiträge: 75
Registriert: Di 17. Apr 2007, 13:46
Wohnort: philippinen

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon sley43 » Mi 30. Jan 2008, 08:31

Hallo trazy,

na denn, wollen wir mal deine Art und Weise und dein crazy-bord zur Seite stellen und dich ernst nehmen. Und entschuldige bitte meine Falscheinschätzung, weiss auch nich wie das passieren konnte. Aber ein kleiner Tip am Rande, jeder ist für sein Image das er projeziert selber verantwortlich.

Trazy frägt:“Wie viel Geld brauche ich um dahin auszuwandern wo du wohnst?“

Naja, um irgendwie leben zu können, brauchst du mindestens 30.000 euro Startkapital das du anlegst um mit den Zinsen dein Leben finanzieren zu können. Das heisst das noch mehr Geld vorhanden sein muss für Grundstücke, Immobilien, sonstige Kosten wie Transport, Unterkunft, Verpflegung usw. . Die 30.000 euro schaffen, wenn es nicht riskant angelegt ist, nicht viel Geld aber auf jeden fall über 100 euro pro Monat, was etwa 6000 philippinischen Peso entspricht. Bei einem normalem Tageseinkommen von kaum mehr wie 250 Peso pro Tag für einen Philippino, siehst du das er bei 24 Arbeitstagen pro Monat (24*250=6000) genausoviel verdient wird wie du durch deine Zinsen. Der Philippino mit 6000 Peso pro Monat ist üblicherweise verheiratet und hat mindestens 3 Kinder die er mit dem Geld durchfüttern muss, was sie erstaunlicherweise recht gut schaffen. Nun es sollte klar sein, daß du als alleinstehende Person, mit dem gleichen mtl. Einkommen einer ganzen Familie, theoretisch zumindest, einigermassen gut leben kannst. Das Problem könnte nun sein, daß du ganz andere Ansprüche hast, bzw. wahrscheinlich ganz andere Ansprüche hast, wie Philippinos, sodas das philippinische Familien Budget der Provinz, doch knapp sein könnte für dich. Das kann ich aber schlecht abschätzen, das musst du selber wissen, oder rausfinden, wie verwöhnt du bist und wieviel du brauchst um hier zufrieden zu werden.

Allgemein heisst es im Philippinen Forum Deutschland von den Aussteigern, das jemand der zu doof ist um in Deutschland ein Leben aufzubauen, in den Philippinen genauso zu doof sein wird und es deshalb nicht probieren sollte. Dem kann ich zustimmen, man sollte stark, leistungsfähig und intelligent sein, sonst kann es wie überall auf der Welt problematisch werden. Zudem sollte man Freiheit zu schätzen wissen, und auch durchs leben selbst, glück empfinden können, nicht nur durch Konsum. Das sind sozusagen die basis Bedingungen für ein erfolgreiches Aussteigen.

Trazy frägt:“Gibt es noch einen Nachbarsplatz oder ist schon alles voll?“

Wenn du meine Homepage durchliest wirst du sehen das wir sehr angenehm wenig Nachbarn direkt neben uns haben, sodas viel Natur uns umgibt und eine angenehme Ruhe kein Problem ist. Also Nachbarsplatz sollte kein so grosses Problem sein.

Trazy frägt:“ Wie viel kostet ein Flug und wie viel würde es kosten mein restliches Gepäck dorthin mitzunehmen?“

Solche Fragen könntest du dir grossteils selber beantworten, aber egal. Ein Flug sollte zwischen 600 und mehreren tausend euro liegen. Restliches Gepäck?? Was meinst du damit? Bist du schon auf dem Sprung ? Normalerweise würde ich davon abraten zuviel Zeugs aus Deutschland herzuschiffen, da der Transport oft teurer ist wie ein Neukauf.

Trazy frägt:“Wie sieht es mit der Krankenverpflegung aus und auf was muss ich noch alles verzichten?“

Krankenverpflegung? Oder Krankenversicherung? Die Provinzkrankenhäuser sind sicherlich nicht so gut ausgestattet wie die meisten Krankenhäuser in Deutschland, das sollte aber klar sein. Alles wesentliche ist aber vorhanden und in grossen Städten wie Cebu City (90 Minuten, mit einem Schiffchen, von der Insel Bohol auf der ich lebe), sowie besonders Manila (keine 90 Minuten, mit dem Flugzeug, von Bohol aus) gibt es einige hervorragende Krankenhäuser die dann die Masse der Krankenhäuser in Deutschland und Weltweit sogar übertreffen.

Es gibt eine minimal Krankenversicherung die aber alle Notfälle deckt, für weniger als 2 euro pro Monat von Phil Health der staatlichen Krankenkasse der Philippinen. Minimal weil nur Krankenhausaufenthalte von mindestens 24 Stunden bezahlt werden und alles was unter 24 Stunden geht selbst bezahlt werden muss. Dazu kommt noch das die Beträge die bezahlt werden, ihre Grenzen haben und nicht ins unendliche gehen. Wer also kränklich ist oder unter chronischen Erkrankungen leidet, könnte hier probleme haben, und sollte das Auswandern hierher in Frage stellen, da Deutschland für kranke Menschen in der Regel zumindest der bessere Ort ist. Ich rate allen Deutschen hier, die billige Phil Health zu bezahlen, und nebenbei ein Konto einzurichten auf das regelmässig ein bestimmter Betrag eingezahlt wird für den Fall der Fälle, da Krankheit überall auf der Welt teuer werden kann auch hier in den Philippinen.

Auf was du sonst noch verzichten musst? Auf Deutschland und das meiste typisch deutsche in erster Linie um es sehr kurz zu fassen, alles andere solltest du hier auch bekommen.

Trazy frägt:“Welchen Beruf sollte ich noch vorher anlernen, bevor ich dort hinreise?“

Toll, und das soll ich auch noch ernst nehmen?? Ok, versuchen wir es, aber nur für dich trazy.
Garkeinen.

So alle Fragen wurden ernsthaft beantwortet und jetzt bin ich gespannt mit welchen Argumenten du nein Danke sagst.

Christian
Benutzeravatar
sley43
 
Beiträge: 75
Registriert: Di 17. Apr 2007, 13:46
Wohnort: philippinen

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon trazy » Mi 30. Jan 2008, 13:12

sley43 hat geschrieben:Naja, um irgendwie leben zu können, brauchst du mindestens 30.000 euro Startkapital das du anlegst um mit den Zinsen dein Leben finanzieren zu können.

:kopfwand:

sley43 hat geschrieben:Dem kann ich zustimmen, man sollte stark, leistungsfähig und intelligent sein, sonst kann es wie überall auf der Welt problematisch werden.

stark - weiß nicht wie das gemeint ist, ich trainiere meinen Körper nicht
leistungsfähig - ähhh Nein? Nein!
intelligent - öhh ja würd schon meinen!

sley43 hat geschrieben:Zudem sollte man Freiheit zu schätzen wissen, und auch durchs leben selbst, glück empfinden können, nicht nur durch Konsum.

Geht auch unabhängig vom Konsum ein unglücklicher Mensch zu sein? Ich erwarte da auch keine Änderung.

sley43 hat geschrieben:Solche Fragen könntest du dir grossteils selber beantworten, aber egal. Ein Flug sollte zwischen 600 und mehreren tausend euro liegen. Restliches Gepäck?? Was meinst du damit? Bist du schon auf dem Sprung ? Normalerweise würde ich davon abraten zuviel Zeugs aus Deutschland herzuschiffen, da der Transport oft teurer ist wie ein Neukauf.

Für ein One-Way-Ticket dürfte mein Geld schon ausreichen HARHARHAR. Ach verdammt. :(

sley43 hat geschrieben:Trazy frägt:“Welchen Beruf sollte ich noch vorher anlernen, bevor ich dort hinreise?“

Toll, und das soll ich auch noch ernst nehmen?? Ok, versuchen wir es, aber nur für dich trazy.
Garkeinen.

Mir gehts einfach darum mich dort zurechtzufinden, z.B. wäre Maurer praktisch um Mauern optimal zu ähh mauern, wenn ich selbst etwas an meinem Haus dort machen würde. Ist nur irgend ein Beispiel.
trazy
 
Beiträge: 487
Registriert: Mi 3. Okt 2007, 22:00

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon stine » Mi 30. Jan 2008, 14:30

Mir erschließt sich nicht, warum man stark und leistungsfähig sein muß, wenn man dann gar keinen Beruf braucht, weil man von den Zinsen lebt und sich fürs Grobe einen einheimischen Familienvater für ein paar Peso zu Diensten macht.

Ist das Mittelstandskolonialismus?
Oder was jetzt?

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon ostfriese » Mi 30. Jan 2008, 14:47

stine hat geschrieben:Ist das Mittelstandskolonialismus?

Ich kenne so einen Fall. Diese Leute hatten sich durch den Betrieb eines gut gehenden Kiosks ein Startkapital von -- so weit ich mich erinnere -- 200.000 DM erwirtschaftet. Mit dem einen Teil des Geldes kauften sie sich ein Anwesen in Costa Rica, das hierzulande ungefähr den fünfzigfachen Preis gekostet hätte, den anderen Teil legten sie hochverzinslich an. Villa und Grundstück wurden von einer im Gartenhäuschen ansässigen einheimischen Familie gepflegt, rund um die Festung hielten fünf deutsche Schäferhunde sowie -- flussseitig -- zwei Alligatoren Wache.

Kann man so machen, muss man aber nicht. Als ich die beiden 1994 in D kennenlernte, umwehte sie das Flair abenteuerlustiger Aussteiger, ein Jahr später in Costa Rica waren sie unversehens zu Neureichen mutiert, deren größte Sorge darin bestand, wie die Mauer um das Anwesen zu erhöhen sei, damit keine Ticitos mehr 'rüber klettern können...
Benutzeravatar
ostfriese
 
Beiträge: 1479
Registriert: Mi 20. Sep 2006, 22:28
Wohnort: Eisenach

Re: Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Beitragvon sley43 » Mi 30. Jan 2008, 15:37

Kurze Ergänzung zu dem stark und leistungsfähig.

Mit stark ist die Persönlichkeit gemeint, weniger die Oberfläche, sprich Hülle, da eine komplett neue Umgebung, fremde Menschen, fremde Sprache, fern der Heimat nicht für jedermann so einfach ist. Leistungsfähig, da man sein Leben in der Fremde organisieren und aufbauen muss und das ist meiner Meinung nach schon eine Leistung, wenn man sich anschaut wie wenig einige Deutsche in Deutschland auf die Reihe bekommen.
Benutzeravatar
sley43
 
Beiträge: 75
Registriert: Di 17. Apr 2007, 13:46
Wohnort: philippinen

VorherigeNächste

Zurück zu Gesellschaft & Politik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste

cron