Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon platon » Mi 2. Mär 2011, 20:49

Zum Beispiel als sie hinter Joschka Fischer wegen seiner bewegten Frankfurter Vergangenheit her waren?
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon Qubit » Do 3. Mär 2011, 00:23

platon hat geschrieben:Wer hätte sich träumen lassen, dass sich der Shooting Star der Konservativen selbst demontiert?
Wie ist es erklärlich, dass jemand in seiner Dissertation bereits in der Einleitung heimlich abkupfert und darauf hofft, dass dies unentdeckt bleibt? Oder war sich KTzG nicht klar darüber, was eine Dissertation bedeutet?
Alles in allem gilt wohl doch das Wort von Ludwig Thoma: "Er war ein guter Jurist und auch sonst von mäßigem Verstand".
Schade, man hatte ihm mehr zugetraut.


Sicher kein Einzelfall.. nur wer macht sich die Mühe sonst hinzuschauen? ;-)
Viele schummeln.. das wissen alle. Daher imponiert Standing.
Auch hier gilt übrigens: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Schlimmes Bild für die Doktorväter.. auch hier sollte man mal nachfragen..
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon musicman » Do 3. Mär 2011, 06:26

Qubit hat geschrieben:Schlimmes Bild für die Doktorväter.. auch hier sollte man mal nachfragen..


Wahrscheinlich hat bis vor kurzem überhaupt keiner die Doktorarbeit von ihm gelesen, weder er noch die Doktorväter.

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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon mat-in » Do 3. Mär 2011, 08:09

Denke ich auch. Bei den Auszügen sie ich so gesehen habe bekommt man nach zwei Zeilen Kopfschmerzen, das kann keiner zu Ende lesen...
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon musicman » Do 3. Mär 2011, 08:22

mat-in hat geschrieben:das kann keiner zu Ende lesen...



.... und man dachte, geben wir ihm summa cum laude, dann gibt er Ruhe und wir sind ihn los :mg:

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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon mat-in » Do 3. Mär 2011, 14:09

Das summa lag owhl eher an indirekten Spenden und das man sich dann mit jemand so beanntem schmücken kann...?
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 3. Mär 2011, 14:54

Kann sein, muss aber nicht sein.

Es könnte auch sein, dass das Unternehmen und/oder Papa Guttenberg aus steuerlichen Gründen was loswerden musste und/oder die (Heimat-)Region stärken wollte und/oder sonst etwas.

Und wenn ich viel, viel Geld übrig hätte, dann würde ich auch eher den Unis was geben an denen ich war, die in meiner Region sind und/oder an denen mein Filius gerade ist - auch ohne Schmiergeldgedanken. Mäzene spenden ja durchaus gerne dort, wo ihnen dann auch besonders ergiebig und merkbar gedankt werden kann und dazu ist oft ein Pinseln des Egos schon ausreichend. Und dies macht macht eher dort, wo die Chance auf "Streichelaustausch" höher ist.
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon Nanna » Do 3. Mär 2011, 22:34

In dem von mir weiter vorne zitierten Artikel von Prantl wird die Note so erklärt, dass Häberle sie auch als eine Art Auszeichnung für einen vielbeschäftigten Politiker sah, den er für die Wissenschaft begeistern konnte und der sich in vermuteter Nachtarbeit viel Lektüre zugeführt hat und eine umfangreiche Dissertation daraus erarbeitet hat. Wahrscheinlich ist Häberle mit diesem Anerkennungsbonus an die Prüfung herangegangen und hat dann wohlwollend über ein paar holprige Formulierungen hinweggesehen. Natürlich hätte er weder eine pädagogische Note geben dürfen als auch nicht das kritizistische Ideal der Wissenschaft ignorieren dürfen, egal, wie vertrauenserweckend Guttenberg nun rüberkam. Häberle hat aber trotzdem im Gegensatz zu Guttenberg ohne Vorsatz gehandelt, das zweifelt wohl niemand an. Fraglich ist eher, ob man wissenschaftlichen (!) Erkenntnissen der Psychologie folgend eine solche Arbeit nicht eher anonymisiert von einer anderen, zufällig ausgewählten Uni bewerten oder zumindest gegenprüfen lassen sollte. Denn dass der Doktorvater, der den Prüfling jahrelang betreut und, das wird ja auch durchaus gewünscht, ein persönliches vertrauensvolles Verhältnis zu ihm aufbaut, dann auch die Note gibt, ist eigentlich eine sehr offensichtlich risikoreiche Prüfungsmethode. Wir erinnern uns an den Skandal vor ein oder zwei Jahren, als herauskam, dass akademische Grade quasi verkauft wurden. Da muss aber ganz klar das System geändert werden, ein Appell an die Doktorväter reicht da nicht aus.
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon musicman » Fr 4. Mär 2011, 06:22

Nanna hat geschrieben:ob man wissenschaftlichen (!) Erkenntnissen der Psychologie folgend eine solche Arbeit nicht eher anonymisiert von einer anderen, zufällig ausgewählten Uni bewerten oder zumindest gegenprüfen lassen sollte.


Der Vorschlag hätte gleich zwei Vorteile, erstens fiele der evtuelle Prominentenbonus weg, zweitens wüssten die Prüfer der anderen Uni, dass es sich um die Arbeit eines, wenn auch anonymen Prominenten handelt, die Prüfung würde wahrscheinlich schon aus Selbstschutz sehr eingehend sein.

Wir erinnern uns an den Skandal vor ein oder zwei Jahren, als herauskam, dass akademische Grade quasi verkauft wurden. Da muss aber ganz klar das System geändert werden, ein Appell an die Doktorväter reicht da nicht aus.


Auch das sollte machbar sein, kein zeitgleiches finanzielles Engagemet der eigenen Firma/Familie bei gleichzeitiger Promotion an dieser Universität.

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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon mat-in » Fr 4. Mär 2011, 08:01

Das Problem wird nur sein, das man überhaupt erst mal Leute finden muß, die es Inhaltlich beurteilen können und dann noch die Zeit haben 300 Seiten zu lesen. Ich weiß nicht ob das in Jura oder Sozialpädagogik einfacher ist, aber in den Naturwissenschaften ist das schon ein Problem. Da könnte der Korrektor dann ggf. nur Sagen, ob es einen wissenschaftlich korrekten Anschein macht.
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 4. Mär 2011, 09:07

mat-in hat geschrieben:... ggf. nur Sagen, ob es einen wissenschaftlich korrekten Anschein macht.
Würde manchmal auch schon nutzen :kg:
Zitatediebstahl erkennen selbst schon Programme oder eine Hilfskraft per Google (zumindest teilweise).
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon JustFrank » Fr 4. Mär 2011, 21:54

Warum wundern sich denn alle über Copy Karl? Irgendwann musste es den Blenderkönig mal vom Teppich hauen, oder?

Der Vogel war viel zu perfekt und er nahm an, dass er mit allem durchkommt, weil ihm die Sonne aus dem Popo scheint.
Wenn man dann noch in der dösigen Auffassung existiert, die strahlende Elite unserer Gesellschaft zu sein, dann finden sich auch genug Leute, die dem Bild - eigenen Verteidigungsminister ein Bein stellen.

Dass das gleich mit derartiger Heftigkeit geschieht, hat Herr zu Guttenberg selbst sauber eingefädelt. Höchst erfreulich, dass die ganze Kiste für Ihn nach hinten losgegangen ist.
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon mat-in » Sa 5. Mär 2011, 07:50

Mir war er vorher mit dem gelackten auftreten schlicht unsympatisch. Jetzt wissen wir das er auch dumm (oder dreist und größenwahnsinnig) ist. Das macht schon einen Unterschied.
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon stine » Sa 5. Mär 2011, 09:09

Größenwahn?
Das geht durch alle Parteien und die, die sich so gerne als die Vertreter der sogenannten "kleinen" Leute darstellen, sind erst recht keine unbeschriebenen Blätter. Altkanzler Schröder macht vor, wie man zu Reichtum kommt, ohne dass es jemandem auffällt.

LG stine
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 5. Mär 2011, 11:36

stine hat geschrieben:Altkanzler Schröder
Dein geliebtes Feindbild :lachtot:
stine hat geschrieben:macht vor, wie man zu Reichtum kommt, ohne dass es jemandem auffällt.
Wieso? Ist doch. Und es ist schon das meiste länger bekannt.
Und im Gegensatz zu manchen deiner christlichen Freunde hat er wenigstens eine kleine Schamfrist eingeschoben. C-Politiker treten da eher direkt zu den lukrativen Jobs direkt aus der Politik zurück und dort ein.
stine hat geschrieben:die Vertreter der sogenannten "kleinen" Leute darstellen,
Ja, z.B. in Bayern sich als Beschützer der (implizierend bayerischen, kleineren) Bauern aufzuspielen, dann aber die Interessen der Agrar-Großindustrie vertreten. Politiker sind erstaunlich, sie nutzen die Dummheit der Wähler aus :mg:
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon mat-in » Sa 5. Mär 2011, 12:25

Vormachen? Nein, ich glaube Schröder war einier von wenigen SPD/Grün Leuten die das geschafft haben was bei CDU/CSU schon immer so zu sein scheint.
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon musicman » Sa 5. Mär 2011, 14:48

Ach was, schau Dir mal eine Liste von Aufsichtsrats/Vorstandsposten durch, es ist gut gemeinte Naivität zu vermuten, die Leute der eigenen politischen Coleur wären besser.
Lauterbach zB war zusammen mit zG im Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG, die sich als Sponsor der Uni betätigt hat, da wäscht eine Hand die andere, da schenkt sich keiner was, ab und zu erwischts halt einen, das ist alles.

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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 5. Mär 2011, 16:28

Die Tradition liegt aber eindeutig auf Seiten von rechts der Mitte, was aber auch logisch ist.

Und dass die Gewerkschaften ihre Leute in den Aufsichtsräten haben, ist übrigens auch gesetzlich so vorgeschrieben. Soweit ich weiß ist Herr Lauterbach als Vertreter der Gewerkschaft verdi im Aufsichtsrat.
So etwas gleich als Negativum festzustellen hat auch Tradition in der schwarzen Propaganda. :mg: Es ist schlecht gemeinte Naivität, alles von der gegnerischen politischen Couleur wäre genauso schlecht. :^^:
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon stine » Sa 5. Mär 2011, 17:23

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Die Tradition liegt aber eindeutig auf Seiten von rechts der Mitte, was aber auch logisch ist.
Wieso ist das logisch, bitte?
Es ist doch immer wieder erstaunlich festzustellen, dass NUR die anderen subjektiv urteilen, gell.

:mg: stine
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Re: Wie einfältig ist (Dr.) zu Guttenberg?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 5. Mär 2011, 17:42

Nein, man muss auch einfach ein bisserl Verständnis haben.
Es ist logisch, weil Unternehmer sich natürlich eher Leute zu sich in die Unternehmen reinholen, die Unternehmen per se näher stehen und freundlicher gegenüberstehen.

Du würdest als Unternehmerin wohl natürlich deinen (vermuteten) Gegnern Zugang, Einsicht und Verantwortung zuerst geben, oder? :irre:
Menschen die (vermutet) eher für dich sind, mit denen du wahrscheinlich besser zusammenarbeiten kannst, die deine Interessen vertreten, die würdest du draußen lassen.

Oder war die SPD in den 50er und 60er-Jahren doch als Arbeitgeberpartei bekannt, Groß- und Kleinindustrielle waren in Scharen in der SPD, es war so absolut normal, dass nur ganz wenige davon irgendwo mal erwähnt wurden, weil es eigentlich ja die Regel war, dass ein Unternehmer in der SPD war. Weil ja DKP oder KPD grad verboten waren, sonst wären sie dort eingetreten.

Soll ich es dir noch näher erklären, was ich gedacht und gemeint habe? War es wirklich so unverständlich, wenn man unvoreingenommen ohne große blinde Flecken der eigenen Subjektivität es gelesen hätte?
Magst du mir jetzt immer noch ein subjektives Urteil unterstellen? Dann kläre mich bitte auf, wo mein Denkfehler liegt.
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