Andreas Müller hat geschrieben:Hier erklärt Dawkins, warum es für ihn das Gen ist, das selektiert (nicht "selektioniert"!) wird:
http://richarddawkins.net/article,1345,Lecture-on-Neo-Darwinism,Richard-Dawkins
stefan2 hat geschrieben:Ich denke, das brauchen wir hier nicht weiter zu diskutieren.
Und Dawkins meint, dass hier diverse Gene und "zusammenarbeitende" Gene, die also gemeinsam nützlich für Individuen sind, dafür verantwortlich sind. Also wird dieses Individuum mit selbigen Genen überleben und reproduzieren, während das Individuum mit den "schlechteren" Genen nicht überlebt. Diese Gene werden also im Genpool häufiger...nicht nur die Fähigkeit zu überleben entscheidet, sondern der reproduktive Erfolg (Fitness), d.h. die Frage, wie viele Nachkommen ein erfolgreiches Individuum produzieren kann.
taotne hat geschrieben:Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, dass beide das gleiche meinen, aber einen anderen Blickwinckel wählen. Mayr schaut von außen auf die Welt und kann natürlich nur Individuuen sehen, die selektiert werden. Dawkins geht aber vom Gen aus und schaut aus dieser Perspektive auf den Organismus.
Richard Dawkins hat geschrieben:
Wenn man das Leben nicht aus dem Blickwinkel des Gens betrachtet, findet man keinen Grund, aus dem ein Organismus an seinem Fortpflanzungserfolg und dem seiner Verwandten "interessiert sein" sollte, statt sich zum Beispiel um seine eigene Langlebigkeit zu kümmern.(Das egoistische Gen, Jubiläumsausgabe 2007; B.S. 384)
[...]
Bei vernünftiger Betrachtung der Angelegenheit wirkt die natürliche Selektion nicht direkt auf Gene ein. Die DNA ist in Proteine eingesponnen, in Membranen eingewickelt, von der Welt abgeschirmt und für die natürliche Auslese unsichtbar. Wenn die Auslese versuchen würde , DNA- Moleküle direkt auszuuwählen, so würde sie kaum ein Kriterium finden, an dem sie sich dabei orientieren könnte. Alle Gene sehen gleich aus, geradeso wie alles Tonbänder gleich aussehen. Die wichtigen Unterschiede zwischen Genen zeigen sich nur in ihren Auswirkungen. Dabei handelt es sich gewöhnlich um Auswirkungen auf die Vorgänge der Embryonalentwicklung und somit auuf Körperform und Verhalten. Erfolgreiche Gene sind solche, die in der von allen anderen Genen in einem gemeinsamen Embryo beeinflußten Umgebung einen günstigen Einfluss auuf diesen Embryo haben. Günstig bedeutet, sie machen es wahrscheinlich, daß sich der Embryo zu einem erfolgreichen Erwachsenen entwickelt, zu einem Erwachsenen, der sich aller Wahrscheinlichkeit nach fortpflanzt und eben diese Gene an zukünftige Generationen weitergibt. Die körperliche Manifestationen eines Gens, das heißt, die Auswirkungen, die ein Gen im Gegensatz zu seinen Allelen über die Entwicklung auf den Körper hat, bezeichnet man als Phänotyp. Der phänotypische Effekt eines bestimmten Gens könnte etwa die grüne Augenfarbe sein. In Wirklichkeit haben die meisten Gene mehr als einen phänotypischen Effekt; so könnte es beispielsweise ein Gen für grüne Augen und lockiges Haar geben. Die natürliche Auslese begünstigt einige Gene gegenüber anderen, nicht wegen der Natur der Gene selbst, sondern wegen ihrer Effekte - ihre phänotypischen Auswirkungen.(Das egoistische Gen, Jubiläumsausgabe,2007; B.S. 384/385
Die Fehler die dabei gemacht werden/wurden sind ein Fressen für die IDler.
Stefan2 hat geschrieben:Zwar hat er ein Vorwort dazu geschrieben (nur in der englischen Ausgabe gedruckt); aber an das komme ich jetzt nicht dran; mein Exemplar ist "unterwegs", aber eine Überarbeitung hat er - warum auch immer - unterlassen.
Richard Dawkins hat geschrieben:[...] Das ganze würde mir mehr ausmachen, wenn ich behaupten könnte, Das egoistische Gen wäre inzwischen wirklich veraltet und überholt. Daskann ich nicht, was ich in gewisser Hinsicht bedauere. Einige Details haben sich geändert, und inzwischen gibt es eine Fülle praktischer Beispiele. Doch mit einer Auusnahme, auf die ich gleich zu sprechen komme, ist wenig an dem Buch, das ich unbedingt herausnehmen oder für das ich mich entschuldigen müsste.
Max hat geschrieben:Was ist, wenn ich so unverschämt bin, einfach daherzugehen und sagen sagen: es gehört zu meinem Weltbild, Religion zu kritisieren? Dann ist dieses Gesetz doch eine Einschrenkung meiner Religionsfreiheit und eine Beleidigung, Diskriminierung und Kritik meiner - nicht vorhandenen, wobei sie für das Gesetz vorhanden ist - Religion.
Kival hat geschrieben:Natürlich würde die Verschärfung des Paragraphen (und seine Anwendung) auch das praktische Ende der Religionsfreiheit bedeuten.
Sollte der CSU-Gesetzentwurf in Kraft treten, krieg ich echt 'nen Anfall!
Myron hat geschrieben:Kival hat geschrieben:Natürlich würde die Verschärfung des Paragraphen (und seine Anwendung) auch das praktische Ende der Religionsfreiheit bedeuten.
Sollte der CSU-Gesetzentwurf in Kraft treten, krieg ich echt 'nen Anfall!
Ich denke, ich weiß, wie GBS und co. darauf reagieren würden: Noch viel mehr Gotteslästerung, bis die Gerichte nichts anderes mehr zu tun haben (dürfte sehr schnell gehen).
… Mir scheint ganz allgemein so, dass derjenige, der sich - gleich welcher Religion er angehört - verletzt fühlt, weil irgendjemand etwas gegen Glaubensüberzeugungen sagt, die er teilt, einen an der Waffel hat. …
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