Humanismus und Krieg

Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon emporda » Mo 26. Mai 2008, 21:46

Andreas Müller hat geschrieben:Meine Quellen sind die linken Journalisten Christopher Hitchens, Nick Cohen und David Aaronovitch. Was das Weiße Haus zum Thema sagt, interessiert mich nur am Rande. Aber es ist schon interessant zu sehen, wie ihr Bush auf einmal glaubt, wenn er sagt, er wäre in Gottes Mission unterwegs, wobei doch alle, die ihm glauben, nur Propaganda schlucken sollen...

Ich sehe noch ein weiteres Problem. In der menschlichen Geschichte hat sich bisher jedes Regim auf eine religiöse Ideolpgie gestützt, quasi als Ablenkung und und Identifikationsiokone für die dumpfen und manipulierbaren Massen.

Bei den alten Ägyptern war es der Totenkult mit einem Leben danach
Bei den Wikingern war es der heldenhafte Schlachtentot umd in Walhal aufzuerstehen
Bei den Inkas wissen wir es nicht so genau, nur gab es Zehntausende von Opfern
Bei den Kommunisten war es die Ersatzreligon von Karl Marx
Bei den Christen ist es ein steinzeitlicher Götzenkult, der sich nur durch seine unbeweisbare Auslegungsfähigkeit etwa so lange hält wie der Kult der Ägypter

Mit dem Untergang oder der Abnutzung der Identifikationsiokone ist den Mächtigen immer wieder das wichtigste erodiert, ihre Macht. Die System sind verschwunden im Orkus der Geschichte.
Das Christentum ist ein hohler und verlogener Kult kopiert aus der Steinzeit, dem zunehmend seine Kunden wegbleiben. Macht und Ansehen des Papstes sind etwa noch vergleichbar mit dem Pförtner bei den Scientologen, wirklich ernst nimmt den keiner mehr.

Die Frage ist was da an System auf die Menschheit zukommt, wenn der Petersdom keine Kirche mehr ist, sondern nur noch ein Museum. Das ist wie ein alter Witz aus dem Ostblock, der Optimist lernt Russisch, der Pessimist Chinesisch. Nur Geisteskranke kämen auf die Idee Arabisch zu lernen.

Human wird das sicher nicht.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon Robert » Di 27. Mai 2008, 09:02

Andreas Müller hat geschrieben:Der war nicht religiös motiviert. Das kann man eindeutig nachvollziehen, wenn man sich die Geschichte des Irak-Kriegs ansieht. Die USA hat eine historische Verantwortung im Irak, weil sie mehrmals in das Land eingegriffen hat, etwa beim Krieg gegen den Iran, als sie Saddam Hussein aufrüstete und ihm den Einsatz von Giftgas erlaubte. Sie waren es auch, die ihn nach dem zweiten Golfkrieg an der Macht ließen. Beides Fehler, die sie nun versuchen, wiedergutzumachen. Das wäre ein Aspekt.


Du beladest die Amerikaner ja richtig mit Schuld. :motz:

Fakt ist, dass der Irak vor und waehrend des 1. Golfkrieges von amerikanischer, europaeischer, saudischer und russischer Seite unterstuetzt worden ist. Frag dich mal, woher Saddam das Giftgas hat, es gibt da so ein Staat, der damit viel Erfahrung gesammelt hatte. Aus diesem Grunde ist es einfach schwachsinnig, nur den Amerikanern Saddam anzulasten. Wem selbstverstaendlich die unterschiedlichen Ziele der damals beteiligten Seiten unbekannt ist, der kommt zu solch absurden Behauptungen.

Fakt ist, dass das UN-Mandat sich nur auf die "Befreiung" Kuwaits beschraenkte und nicht fuer einen Einmarsch in den Irak vorgesehen war. Also kann man es den Amerikaner nicht anlasten, dass sie nicht weitermarschiert sind. Tja, das Massaker an die Schiiten und der Giftgasangriff gegenueber den Kurden hat den UN-Sicherheitsrat nicht ueberzeugt, dafuer aber die Aussagen der Tochter des kuwaitischen Diplomaten.

Aus diesem Grunde kann man diese Fehler keinesfalls den Amerikaner anlasten, denn Deutschland hat auch eine "historische Verantwortung" gegenueber dem Irak.

Andreas Müller hat geschrieben:Übrigens halte ich den Konflikt der zivilisierten Welt mit dem Islamismus in erster Linie für eine Überlebensfrage, die Christen genau so betrifft wie uns.


"zivilisierten Welt" vs. Islamismus. :lachtot:

Also wenn dies mal keine Propaganda ist. :kopfwand: Es duerfte eher heissen: "Westen gegen die Islamisten" oder "Staat gegen seine Buerger."

Die groesste Gefahr fuer den einfachen Buerger kommt ja mittlerweile von den Neocons und deren Anhaenger, als von den angeblichen "Islamisten".

folgsam hat geschrieben:Was man hätte tun sollen: Durch faire Handelsbedingungen, flächendeckende Bildung und Wohlstandssteigerung der breiten Massen den Islamisten und sonstigen gefährlichen Knalltüten (guter Euphemismus für Selbstmordattentäter, oder? :^^: ) die Basis zu entziehen. Die Geschichte zeigt: Das klappt. In der westlichen Welt gibts zwar auch mehr als genug gefährliche Irre, aber die allermeisten leben einfach zu gut um sich in die Luft zu jagen... fanatische Christen und sonstige Irre hätten unter ähnlichen Bedingungen wohl ähnliches potential.


Natuerlich klappt dies wunderbar, man hat den Zionisten auch ihren eigenen Staat gegeben und schon brauchten sich die Briten um Anschlaege gegen ihre Einrichtungen im Nahen Osten nicht mehr sorgen.

folgsam hat geschrieben:Damit ist natürlich nicht geklärt warum gerade westliche konvertiten so Sprengbereit zu sein scheinen? :/
Vielleicht sind sie einfach nur irre :^^:


Schon extrem verwunderlich, man verteidigt unsere Demokratie am Hindukusch und die eigenen Buerger sprengen im Namen eines Wuestengottes ihre Nachbarn in die Luft.

folgsam hat geschrieben:Bevor der Iran zu Atomwaffen kommt und Ahmadinedschad sein Versprechen wahr macht den Staat Israel von der Karte zu putzen...in dem Fall könnte ich mir eine legitimation für einen Präventivkrieg denken. Es mag zynisch sein, aber der Kollateralschaden einer Cruise Missile ist nichts im Vergleich zu einer Atombombe auf Tel-Aviv, oder irr ich?


:lachtot: Wenn die Amis ne Cruise Missile in den Iran schicken, geht der Nahe und Mittlere Osten in die Luft.

folgsam hat geschrieben:Die Hinweise verdichten sich das sie tatsächlich nach Atomwaffen streben und auch bald welche besitzen könnten (siehe Spiegel)


Hat der US-Geheimdienst nun seine Aussage zurueckgezogen, dass der Iran nicht mehr aktiv an ihr Atomwaffenprogramm arbeitet?

Und nur mal so am Rande. Wenn man die schoenen Spekulationen um das eigene Atomprogramm stoppen wuerde, dann saehe es mit dem iranischen Regime weniger gut aus.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon Klaus » Di 27. Mai 2008, 09:16

Ein Ergebnis des Irak-Krieges der USA ist, dass der Irak geeinigt wurde, in seiner Einstellung gegen die USA und die westliche Welt.
Die Kernwaffen in Pakistan machen mir mehr Sorgen, als das Verlangen des Iran, Uran anzureichern, was man ja denn auch tut.
9/11 war der Grund für den Krieg gegen den Terror. Der Grund hatte aber nichts mit dem Irak zu tun.
Auf der Pressekonferenz des Präsidenten der USA, vom 21.08.06 stellt ein Journalist die Frage:

Aber was hat der Irak mit den Ereignissen des 11. September zu tun?

Antwort Bush : Nichts
Hier zu finden.
Noch etwas, der Neokonservatismus der USA hat seine Wurzeln im Calvinismus, und ist damit religiös geprägt. Ob das nun einige wahrhaben wollen oder nicht.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 27. Mai 2008, 11:33

folgsam hat geschrieben:Bevor der Iran zu Atomwaffen kommt ...
Laut diversen Berichten ist da nicht mehr viel zu machen. Wenn die Berichte stimmen - tun sie ja aber ganz sicher, stammen ja vom CIA - dann kann man den Iran praktisch nicht mehr daran hindern (mit eingeschränkten Mitteln). Sind zu weit, sind zu weit über das Land verteilt, sind meist zu tief in der Erde verborgen. Zumindest soweit, so tief, dass die Produktion nur im Umfang, aber nicht absolut be- oder verhindert würde.
folgsam hat geschrieben:und Ahmadinedschad sein Versprechen wahr macht den Staat Israel von der Karte zu putzen...in dem Fall könnte ich mir eine legitimation für einen Präventivkrieg denken.
Du meinst 75 Millionen unschuldige (und ein paar schuldige) Iraner sind weniger Wert als 7 Millionen unschuldige Israelis?
folgsam hat geschrieben:Es mag zynisch sein, aber der Kollateralschaden einer Cruise Missile ist nichts im Vergleich zu einer Atombombe auf Tel-Aviv, oder irr ich?
Es klingt nicht zynisch sondern .. ? hmm .. dumm?
Mit einer Cruise-Missile wirst du nicht viel erreichen (s.o.), selbst wenn sie mit (Atom-)Bomben bestückt wäre.
Da bräuchte es schon mehr.
Und es ist eher wahrscheinlich, dass erstens Herr Ahmadinedschad nur ein Großmaul und zweitens nicht mehr lange viel zu sagen hat und drittens selbst er nicht so irrsinnig ist. Schließlich gäbe es für Israel dann nichts mehr zu verlieren und ein paar der vermutlich 200 Atombomben Israels würden schon in den Iran reisen. (vermutlich genug für einen finalen Exitus)

Sind die USA eigentlich nicht der Staat, auf dessen Bestreben die Schweiz viele Unterlagen vernichtet hat, die eine Verstrickung (wohl nicht nur) von Schweizer Ingenieuren an der atomaren Aufrüstung via des Pakistani Khan belegen?
Dumm wenn man überall zündelt, dann gibt es manchmal Feuer, auch wenn man an das Glutnest nicht mehr gedacht hat.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon stine » Di 27. Mai 2008, 13:01

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Sind die USA eigentlich nicht der Staat, auf dessen Bestreben die Schweiz viele Unterlagen vernichtet hat, die eine Verstrickung (wohl nicht nur) von Schweizer Ingenieuren an der atomaren Aufrüstung via des Pakistani Khan belegen?

Im Waffenhandel ist weltweit das meiste Geld zu verdienen.
Ganze Armeen rüsten altes Zeugs ab, indem sie es einfach über (allbekannte und vielseits geschätzte) Waffenhändler in Drittweltländer teuer verkaufen. Wir haben aber auch viele Fortschritte in Forschung und Entwicklung gerade der Rüstungsindustrie zu verdanken. Schon aus wirtschaftlichen Gründen sind Kriege auf Dauer nicht zu verhindern.
:devil:

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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon Klaus » Di 27. Mai 2008, 13:25

Wer gibt schon seine sauer verdienten Dollars für alte, abgetakelte Waffen aus, stine? Keiner. Wer das Kapital hat, kauft sich das Beste was er kriegen kann. Ob nun afrikanischer Häuptling, muslimischer Mullah oder demokratisch gewählter Verteidigungsminister.
Das nicht alle Waffen auf dem Markt angeboten werden, heisst noch lange nicht, dass sie nicht zu haben sind. Wenn die >Amerikaner nicht liefern, liefern die Franzosen, Deutschen, Briten oder im Besonderen die Russen.
Die Bundesrepublik als drittgrösster Waffenlieferant weltweit verdient an der Aufrüstung, dann am Krieg, wenn alles zerstört wird und anschließend am Aufbau. Das ist der Zyklus. Waffenhandel sichert politischen Einfluss und Abhängigkeiten. So wurden im 1. WK deutsche Soldaten mit Granaten beschossen, die bei Krupp produziert wurden. Money makes the world go round. That's it.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon folgsam » Di 27. Mai 2008, 13:47

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Laut diversen Berichten ist da nicht mehr viel zu machen. Wenn die Berichte stimmen - tun sie ja aber ganz sicher, stammen ja vom CIA



Nicht der CIA (hat dieser nicht vor 9/11 gewarnt und haben nicht große Teile der Agentur den Darstellungen der Administration zu Massenvernichtungswaffen im Irak widersprochen?) ist diesmal sehr besorgt, sondern die Internationale Atomenergiebehörde. Hast du irgendwelche Quellen die ich nicht habe und die dir vertrauenswürdiger erscheinen? Wenn ja, lege sie bitte offen.

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Du meinst 75 Millionen unschuldige (und ein paar schuldige) Iraner sind weniger Wert als 7 Millionen unschuldige Israelis?


Wer spricht denn von einem Vernichtungskrieg? =) Die zivilen und militärischen Opfer würden sicher in die zehntausende gehen, aber immer noch besser als ein Nuklearschlag ist es allemal.

Es klingt nicht zynisch sondern .. ? hmm .. dumm?
Mit einer Cruise-Missile wirst du nicht viel erreichen (s.o.), selbst wenn sie mit (Atom-)Bomben bestückt wäre.
Da bräuchte es schon mehr.


Sicher? Ich weiß es nämlich nicht. Konventionelle Waffen wirken manchmal noch Wunder, gar nicht zu reden von Bodentruppen. So eine Anlage kann man sicher auch ohne massiven Bombeneinsatz einnehmen.


Und es ist eher wahrscheinlich, dass erstens Herr Ahmadinedschad nur ein Großmaul und zweitens nicht mehr lange viel zu sagen hat und drittens selbst er nicht so irrsinnig ist.

Man soll ja nicht vergleiche in der Geschichte suchen, aber genau das haben nicht wenige die es später bereut haben über Adolf Hitler gesagt. Der war auch zu irre und lächerlich um wahr zu sein. Leider hat die Realität auch hier die Fiktion überholt.

Schließlich gäbe es für Israel dann nichts mehr zu verlieren und ein paar der vermutlich 200 Atombomben Israels würden schon in den Iran reisen. (vermutlich genug für einen finalen Exitus)


Der Iran wird schon nicht so irre sein Atomwaffen einzuseten, aber Israel schon, oder wie? Ich halte es auch nicht für sehr wahrscheinlich, aber es könnte sein das auch Staats- und Militärführer wissen das der Einsatz von Nuklearwaffen über das reine Abschreckungspotential hinaus die größte anzunehmende Katastrophe darstellen würde.
Bevor es soweit kommt, wäre es nicht besser zu verhindern das Atomwaffen in die Hände von religiösen Fanatiker und Großmannsüchtigen gelangen?
Sind die USA eigentlich nicht der Staat, auf dessen Bestreben die Schweiz viele Unterlagen vernichtet hat, die eine Verstrickung (wohl nicht nur) von Schweizer Ingenieuren an der atomaren Aufrüstung via des Pakistani Khan belegen?
Dumm wenn man überall zündelt, dann gibt es manchmal Feuer, auch wenn man an das Glutnest nicht mehr gedacht hat.


Jetzt da das Kind in den Brunnen gefallen ist kann man daran auch nichts mehr ändern.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 27. Mai 2008, 14:32

Zum letzten zu erst:
Warum man im Herbst/Winter 2007 die Schweiz gebeten hat, die Unterlagen zu vernichten hat mit Brunnen doch sicher wenig zu tun.
folgsam hat geschrieben:Konventionelle Waffen wirken manchmal noch Wunder, gar nicht zu reden von Bodentruppen.

Es ist weltfremd zu glauben, Israel könnte mit Bodentruppen das iranische Atomwaffenprogramm vernichten.
Obwohl militärisch viel potenter gilt selbiges auch für die USA. Israel könnte einen Verlust von vielen Soldatenleben seiner Bevölkerung vermutlich besser verkaufen, trotzdem würde es wohl eher nicht funktionieren (sie können sich auch andersherum, den Verlust rein logistisch weniger leisten).

Hitler war Diktator, Alleinherrscher (mit einer Heerschar von Unterstützen im vorauseilenden Gehorsam)
Ahmadinedschad ist nur Präsident mit sehr begrenzter innenpolitischer Macht. Diese Unterschied in der Machtbasis darf man durchaus kennen.

folgsam hat geschrieben:
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Du meinst 75 Millionen unschuldige (und ein paar schuldige) Iraner sind weniger Wert als 7 Millionen unschuldige Israelis?


Wer spricht denn von einem Vernichtungskrieg?
Diese absoluten Zahlen (absolut im Vergleich zur Landesbevölkerung) mag vielleicht übertrieben sein, aber wenn du des Realismusses fähig wärest, hättest du dir erstens das Wort "potentiell" einfügen können und zweitens wie stellst du es dir denn vor?
Die USA können nicht, haben keine Kapazitäten frei und hätten im Fall eines Konfliktes mit dem Iran erst einmal seeeehr viel Probleme.
Israel kann eigentlich auch nicht, weil dies die Gefahr eines Flächenbrandes gegen den eigenen Staat zu sehr heraufbeschwören könnte. Ausnahme wäre ein gewaltiger, ultimativer Schlag. Dann würden die Nachbarstaaten vielleicht nicht reagieren, aber die Zahl der Attentäter würde trotzdem explodieren (und danach/damit diese)
folgsam hat geschrieben: So eine Anlage kann man sicher auch ohne massiven Bombeneinsatz einnehmen.
Man sagt eher nicht, da es eben nicht EINE Anlage ist.
folgsam hat geschrieben:
Schließlich gäbe es für Israel dann nichts mehr zu verlieren und ein paar der vermutlich 200 Atombomben Israels würden schon in den Iran reisen. (vermutlich genug für einen finalen Exitus)
Der Iran wird schon nicht so irre sein Atomwaffen einzuseten, aber Israel schon, oder wie?
Versuchs mal mit genauem Lesen. Versuche den Sinn des Wortes "dann" zu ergründen. :kg:
Noch mal gaaanz langsam:
Fiktiv: Der Iran schmeißt ein paar seiner wenigen Atombomben auf Israel
setzte den Satz von oben ein: Schließlich gäbe es für Israel dann nichts mehr zu verlieren und ein paar der vermutlich 200 Atombomben Israels würden schon in den Iran reisen
?
Da Israel ein bedeuten höheres Atomwaffenpotential schon heute hat, als der Iran in den nächsten 25 Jahren erreichen könnte, da Israel besser (zielgenauere) Raketen hat, als der Iran, wäre ein Atomschlag des Iran auf Israel zwar vermutlich für sehr viele Israelis der Tod, aber - warum sollte Israel sich da dann zurückhalten - sicherlich für noch mehr Iraner.


Ich werde versuchen ironische, nicht ernst gemeinte Einschübe stärker vom Rest zu trennen, da dies offensichtlich zu Unverständnis führt.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon Klaus » Di 27. Mai 2008, 14:39

1v6,?Mrd hat geschrieben:Iran, wäre ein Atomschlag des Iran auf Israel zwar vermutlich für sehr viele Israelis der Tod, aber - warum sollte Israel sich da dann zurückhalten - sicherlich für noch mehr Iraner.

Das wäre der overkill einer ganzen Region. Es würde alle Staaten im Nahen Osten betreffen, bis nach Griechenland und, es würde kein arabisches Öl mehr fliessen.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon Ari » Di 27. Mai 2008, 14:41

Hab den anfang der Diskussion (bzw. gegenseitiges meinungen-an-den-latz-knallen) (Leider?) verpasst und eben nachgelesen. Wir/Ihr zerstreuen uns etwas in angriffen aufeinander, Diskussionen welche Quellen glaubwürdig sind usw.! Das kann ich auch, also fang ich an mitzureden :^^:

ICh möchte am Anfang ersteinmal einige Dinge klarstellen, Begriffe definieren wie ich sie sehe und damit Klarheit schaffen.

1. Was ich hier für falsch halt ist eine Diskussion zum Humanismus im Detail. Das führt zu sinnlosen Endlosdiskussionen, da es verschiedenen Auslegungsarten gibt. Ich halte aber für mich fest, dass eine wichtige Säule des Humanismus bei allen Spielarten die Gewaltlosigkeit bzw. Gewaltfreiheit ist.
Gewaltfreiheit bedeute: Nie Gewalt
Gewaltlosigkeit: Nur als allesletztes Mittel

2. Wenn ich von Krieg red, bedeutet das nicht nur 30-jähriger-Krieg. Sondern jede Aktion die mithilfe von Waffen asugeführt wird. Also eine cruisemissle auf ein leeres Gebäude das nur Sachschaden anrichtet ist danach auch Krieg. Das sicher nicht die strenge Definition, aber diese Abgrenzung hab ich euinmal nicht gemacht und musste dann über das obige Beispiel seitenlang diskutieren.

So nun die (eigentlich zwei) Frage(n) die ich mir stell. Die ANtworten sind recht einfach und im Grunde trival. Wir können auch gern fallbezogen diskutieren wie ihr es beim Irak gerade fleissig macht. Von mir auch über den Herero-Aufstand.

Ist Gewaltfreiheit und Krieg vereinbar?
-> Antwort: Nein
Wer jede Form von miltiärischer Gewalt, also jede Form von Krieg ablehnt kann nicht für Krieg sein.

Ist Gewaltlosigkeit und Krieg vereinbar?
-> Antwort: Ja, nach Ausschöpfung aller diplomatischen Mittel, zum Schutz von Menschen die durch Angriffskriege bedroht ist Krieg legitim. Dies ist aber immer einen Fallentscheidung und da meistens nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen kann es auch passieren, dass man im Nachhinein anders entschieden hätte.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon folgsam » Di 27. Mai 2008, 14:53

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Zum letzten zu erst:
Warum man im Herbst/Winter 2007 die Schweiz gebeten hat, die Unterlagen zu vernichten hat mit Brunnen doch sicher wenig zu tun.


Ok.
folgsam hat geschrieben:Konventionelle Waffen wirken manchmal noch Wunder, gar nicht zu reden von Bodentruppen.

Es ist weltfremd zu glauben, Israel könnte mit Bodentruppen das iranische Atomwaffenprogramm vernichten.


Wieso? Gasezentrifugen und sonstige dafür benötigte Gerätschaften und Anlagen ( keine Zeit nachzulesen was genau) kann man doch sicher nicht unbegrenzt in irgendwelchen Höhlen unter Planen versteckt halten. Für die Anreicherung und anderes wird ausserdem eine Infrastruktur benötigt, die sehr wohl angreifbar ist. Sowas lässt sich bestimmt schwer mit einem Diesegenerator in einem Zelt machen. Welchem Preis die Zivilbevölkerung für die Zerstörung der Infrastruktur zu zahlen hätte, steht auf einem anderen Blatt.

Hitler war Diktator, Alleinherrscher (mit einer Heerschar von Unterstützen im vorauseilenden Gehorsam)
Ahmadinedschad ist nur Präsident mit sehr begrenzter innenpolitischer Macht. Diese Unterschied in der Machtbasis darf man durchaus kennen.


Hoffentlich hast du recht.

Diese absoluten Zahlen (absolut im Vergleich zur Landesbevölkerung) mag vielleicht übertrieben sein, aber wenn du des Realismusses fähig wärest, hättest du dir erstens das Wort "potentiell" einfügen können und zweitens wie stellst du es dir denn vor?
Die USA können nicht, haben keine Kapazitäten frei und hätten im Fall eines Konfliktes mit dem Iran erst einmal seeeehr viel Probleme.
Israel kann eigentlich auch nicht, weil dies die Gefahr eines Flächenbrandes gegen den eigenen Staat zu sehr heraufbeschwören könnte. Ausnahme wäre ein gewaltiger, ultimativer Schlag. Dann würden die Nachbarstaaten vielleicht nicht reagieren, aber die Zahl der Attentäter würde trotzdem explodieren (und danach/damit diese)


Gut, wie würden denn die Alternativen aussehen?

Man sagt eher nicht, da es eben nicht EINE Anlage ist.


Eine sicher nicht, aber du überschätzt vielleicht die iranischen Kapazitäten.

Versuchs mal mit genauem Lesen.


Den Rat gebe ich an dich zurück:
Ich halte es auch nicht für sehr wahrscheinlich, aber es könnte sein das auch Staats- und Militärführer wissen das der Einsatz von Nuklearwaffen über das reine Abschreckungspotential hinaus die größte anzunehmende Katastrophe darstellen würde.


Wo steht da was von einem Erstschlag? Auch als Antwort verliert ein Nuklearschlag kein bisschen an Irrsinn. Wie gesagt, ich habe nicht viel Hoffnung das Staatslenker so denken.

Ich werde versuchen ironische, nicht ernst gemeinte Einschübe stärker vom Rest zu trennen, da dies offensichtlich zu Unverständnis führt.


Ist wohl besser. Was an deinem Post ernst gemeint war und was nicht habe ich demnach wirklich nicht erkennen können.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon stine » Di 27. Mai 2008, 15:03

1von6,5Milliarden hat geschrieben:...da Israel besser (zielgenauere) Raketen hat, als der Iran...

..sind auch schon einige Autos mitten in der Wüste zufällig getroffen worden und zufällig saßen immer Leute drin, die im Irak was zu sagen hatten...

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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon Andreas Müller » Di 27. Mai 2008, 16:02

Klaus hat geschrieben:Antwort Bush : Nichts
Hier zu finden.

Der Link funktioniert nicht. Es stützt aber meine Argumentation. Da seht ihr's: Bush hat immer ehrlich gesagt, dass der Irak nichts mit 9/11 zu tun hat. :^^:
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 27. Mai 2008, 16:03

@ folgsam: Bitte halte dich an die Zitierregeln des Forums und zitiere nur mit jeweiliger Nennung des Autors! Dies ist bereits das zweite Mal, dass ich darauf aufmerksam machen muss! (Gestern auch schon =>).
Bitte betrachte dies als offiziellen Moderations-Hinweis, auch wenn ich hier in diesem Unterforum kein Moderator bin.
Danke.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 27. Mai 2008, 16:18

stine hat geschrieben:
1von6,5Milliarden hat geschrieben:...da Israel besser (zielgenauere) Raketen hat, als der Iran...

..sind auch schon einige Autos mitten in der Wüste zufällig getroffen worden und zufällig saßen immer Leute drin, die im Irak was zu sagen hatten...

LG stine
Aller Wahrscheinlichkeit nach, waren diese Raketen aber keine atomwaffenfähigen Raketen. Auch ohne Atomsprengkopf wäre es doch ein bisserl ein "Overkill" oder einfach zu teuer. :mg:

@ folgsam: Als echter Pessimist glaube ich ganz optimistisch, dass ich hoffentlich was Ahmadinedschad betrifft recht behalte. :ohm:
Laut diverser Berichte sind zwar die Kapazitäten des Irans nicht sehr hoch, aber diese sind hoch verteilt. (deshalb aber eben auch keine hohen Kapazitäten, man hat von Osirak gelernt). Ob man Höhlen nimmt, wage ich zu bezweifeln. Klingt ein bisschen sehr nach Indiana Jones und wenig nach wirklichen (oder vermeintlich-wirklichen) Schutz.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon Andreas Müller » Di 27. Mai 2008, 16:42

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Klingt ein bisschen sehr nach Indiana Jones und wenig nach wirklichen (oder vermeintlich-wirklichen) Schutz.


Der hat sich doch in einem Kühlschrank versteckt. =)
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 27. Mai 2008, 17:09

Hmm, ach deshalb ist die Milch sauer geworden. :motz:
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon Robert » Di 27. Mai 2008, 17:56

Klaus hat geschrieben:Ein Ergebnis des Irak-Krieges der USA ist, dass der Irak geeinigt wurde, in seiner Einstellung gegen die USA und die westliche Welt.


Dies würde ich so nicht sagen.

DIe Kurden machen ihr eigenes Ding mit der Türkei, die Schiiten freuen sich über die iranische Unterstützung und die Sunniten jagen sich in die Luft.

Zusätzlich muss man sich nur den gegenseitigen Kampf zwischen Schiiten und Sunniten begutachten, um zu wissen, dass das Land geteilter als je ist. Es wirkt irgendwie auch wie ein Stellvertreterkrieg zwischen USA, Iran und Al Quaida. :/
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon folgsam » Di 27. Mai 2008, 18:33

1von6,5Milliarden hat geschrieben:@ folgsam: Bitte halte dich an die Zitierregeln des Forums und zitiere nur mit jeweiliger Nennung des Autors! Dies ist bereits das zweite Mal, dass ich darauf aufmerksam machen muss! (Gestern auch schon =>).
Bitte betrachte dies als offiziellen Moderations-Hinweis, auch wenn ich hier in diesem Unterforum kein Moderator bin.
Danke.


Wenn es nicht so eine Akt wäre jedesmal vor jede Aussage die man zitieren will den Namen in den code reinzufriemeln, wäre es auch gar kein Problem. So ist das nur eine Schinderei. Ich habe das erste Zitat mit Namen versehen und alle folgenden waren vom gleichen Autor, hätte ich jemand anderen zitiert dann hätte ich den betreffenden Namen eingesetzt.
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Re: Humanismus und Krieg

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 27. Mai 2008, 18:47

Du hast andere zitiert (nämlich dich selber) und wo ist das Problem:
*Crashkurs Anfang*
Du gehst auf "zitieren"
Du markierst ganz am Anfang "[quote="name"]", du kopierst dies in die Zwischenablage (Strg+C oder per Maus), jedesmal wenn du es brauchst "Strg+v" (oder per Maus "einfügen")
*Crashkurs Ende*
Wo kompliziert? Wo gepfriemel?
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