Ich habe gewusst (gemeint zu wissen), dass sowas von dir kommt. Leider habe ich nur innerlich gewettet, sonst könnte ich jetzt die Welt retten.Mark hat geschrieben:aber : WEN möchte der Staat denn vor der Deflation schützen , wie ein Vater sein Töchterle vor der Defloration ?!
Wenn du wüsstest was eine Deflation ist bzw. wie eine Deflation sich auswirken kann, würdest du diese Sätze nicht schreiben.Mark hat geschrieben:und was ist so schlimm daran, wenn mit dem Geldwert mal ein bisschen genau das passiert was ständig damit passiert, nur mit einem anderen Vorzeichen (was doch ganz natürlich sein müsste..auf und ab..oder nicht ?)
was ist das für ein böser Drachen, diese Deflation ? Scheinbar profitieren nur die Ärmsten davon... böse böse !!
Nun ja, eine Deflation muss nicht immer in eine Depression münden, kann aber.Twilight hat geschrieben:Diese Erklärung klingt einleuchtend. Selbst bei einem anfangs periodischen Auf und Ab würden nach einer Weile die Aufs immer schächer werden und länger auf sich warten lassen. Nur dank der Eigendynamik des freien Marktes.
Erinnerst du dich bitte an was anders?Twilight hat geschrieben:Deswegen aber eine stetige Inflation erzwingen zu wollen kann doch aber auch nicht richtig sein, oder?
Äh wie?Twilight hat geschrieben:Wobei diese ebenso eine sinkende Nachfrage und dadurch sinkende Preise verursachen kann,
Auf Wachstum baut aber unser System. Nebenbei bemerkt: "positives Wachstum" klingt wie der pleonastische Bruder des Euphemismusses "negatives Wachstum".Twilight hat geschrieben:bis keiner mehr in der Lage ist, ein positives Wachstum aufrecht zu erhalten.
Es ist primär eine Frage des Prinzips. Zu meiner Kindheit z.Bsp. war der Brotpreis noch nicht freigegeben, sondern staatlich vorgegeben. Vorteil war neben der wohl verträglichen Budgetbelastung für arme Leute, dass der Wettbewerb nur über die Qualität ging. Nach Pappe schmeckende Semmeln, so wie heute die Beutel à 10 oder 20 Stück im Discounter, wären quasi nicht möglich gewesen, da selbst zumindest der vorletzte DeppTwilight hat geschrieben:Erklär mir doch mal bitte einer, was so schlecht an einem System, wo Preise erzwungen stabil gehalten werden, ist.
Dies ist das Problem der Globalisierung. Wenn wirklich alles global vernetzt ist, dann wird's immer enger, die Chance dass der stetige Wachstum tatsächlich stetig ist, wird auf lange Sicht immer geringer. Es gibt in einer globalen Gesellschaft keine anderen mehr, auf dessen Kosten man wachsen könnte.Twilight hat geschrieben:Stagnation? Wir befinden uns auf der Erde in einem praktisch geschlossenem System. Ewig weiter wachsen geht selbst auf Kosten aller anderen nicht.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Auch eine Inflationsrate von 0,5% ist eine Inflation. Darauf baut unser System auf.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Äh wie?Twilight hat geschrieben:Wobei diese ebenso eine sinkende Nachfrage und dadurch sinkende Preise verursachen kann,
Du meinst die Zeit nach einem Boom?...
Ach ja: Die Bananenrepublik ist fast beinahe noch etwas außer Sicht, und der Weg ist gerade so schön frisch geschm... asphaltiert.1von6,5Milliarden hat geschrieben:Ist aber alles nun mal für große Konzerne nicht unbedingt günstig. und lieber sich einmal groß schmieren lassen, ist weniger anstrengend, als seine ganzen Wahlkreis abklappern zu müssen - gilt natürlich nicht für DACH, wir sind ja keine Bananenrepubliken.
Auch wenn Qualität ihren Preis hat, sollte man sich für sie entscheiden, denn das ist mE genau der Punkt, warum unsere Wirtschaft jetzt da ist, wo sie ist. Die Geiz-ist-geil-Mentalität hat uns schlußendlich das Genick gebrochen.1von6,5Milliarden hat geschrieben:Vorteil war neben der wohl verträglichen Budgetbelastung für arme Leute, dass der Wettbewerb nur über die Qualität ging. Nach Pappe schmeckende Semmeln, so wie heute die Beutel à 10 oder 20 Stück im Discounter, wären quasi nicht möglich gewesen, da selbst zumindest der vorletzte Deppnatürlich zum selben Preis die wohlschmeckenderen Semmeln gekauft hätte. Nachteil ist natürlich die Missachtung des Prinzip des freien Wettbewerbs. Was besser ist, wäre natürlich auch immer eine Frage der Art der Subvention, die der Bäcker bekommt, die muss sein, außer der Preis wäre so angesetzt, dass sich (fast) immer damit noch Gewinn machen lässt. Dann wäre aber der Preis für den Konsumenten eher höher.
Volle Zustimmungstine hat geschrieben:Auch wenn Qualität ihren Preis hat, sollte man sich für sie entscheiden, denn das ist mE genau der Punkt, warum unsere Wirtschaft jetzt da ist, wo sie ist. Die Geiz-ist-geil-Mentalität hat uns schlußendlich das Genick gebrochen.
Haben möchten (davon träumen) oder zu glauben, man habe darauf Anspruch, dies ist der Knackpunkt. Nicht das Träumen ist das Problem, aber das Anspruchsdenken.stine hat geschrieben:Klar erkenne ich an, dass "arme" Menschen auch in Urlaub fliegen und ein großes Auto fahren möchten,
Dies muss jeder für sich entscheiden, für den der das Geld nicht so üppig hat ist beides wohl Luxus. Die Frage ist, was ist der erstrebenswertere "Luxus", der vernünftiger wäre wohl die Tageszeitung lesen (solange es eine ordentliche Zeitung ist und kein Schmierblatt mit rotem Logo).stine hat geschrieben:Was ist Luxus?
Täglich billige Diskounterbrötchen und Teebeutel, aber dafür 1x im Jahr mit dem Billigflieger für 10 Tage nach Hawaii?
Oder täglich frische Bäckerbrötchen, Cappuccino und Tageszeitung im Bistro ums Eck und dafür relaxt in der Gegend bleiben?
Vernünftiger schon deshalb, weil umweltfreundlicher und Infrastruktur plus Arbeitsplatz erhaltender.1von6,5Milliarden hat geschrieben:Die Frage ist, was ist der erstrebenswertere "Luxus", der vernünftiger wäre wohl die Tageszeitung lesen
Mark hat geschrieben:Mal angenommen (muss man das annehmen ? ich fühle mich fast dazu gezwungen..) die Staatsverschuldungen erreichen einen Point-of-no-return...
Was schätzt Ihr persönlich wo dieser Punkt in etwa liegt ?
Mark hat geschrieben:Und was denkt Ihr persönlich, könnte dadurch ausgelöst werden ? Was sind die wahrscheinlichsten politischen Ereignisse in einem solchen Fall ?
Ey.. wenn es so vorhersehbar war, dann wäre die Wett-Quote auch nicht berauschend gewesen1von6,5Milliarden hat geschrieben:Ich habe gewusst (gemeint zu wissen), dass sowas von dir kommt. Leider habe ich nur innerlich gewettet, sonst könnte ich jetzt die Welt retten.Mark hat geschrieben:aber : WEN möchte der Staat denn vor der Deflation schützen , wie ein Vater sein Töchterle vor der Defloration ?!
Wenn du wüsstest was eine Deflation ist bzw. wie eine Deflation sich auswirken kann, würdest du diese Sätze nicht schreiben.Mark hat geschrieben:und was ist so schlimm daran, wenn mit dem Geldwert mal ein bisschen genau das passiert was ständig damit passiert, nur mit einem anderen Vorzeichen (was doch ganz natürlich sein müsste..auf und ab..oder nicht ?)
was ist das für ein böser Drachen, diese Deflation ? Scheinbar profitieren nur die Ärmsten davon... böse böse !!
Erstens: die Waren des täglichen Bedarfs der unteren Einkommensschichten dürften vermutlich noch am wenigsten von der Deflation betroffen sein, da deren Nachfrage ja nicht sinken kann. Wer kaum Geld hat, kauft ja nur dass was er wirklich braucht (zumindest wenn er halbwegs vernünftig ist - was eher eine theoretische Existenz ist), die Nachfrage nach diesen Güter ist also relativ konstant.
Das schlimme an einer Deflation ist, dass der Konsument sich Waren NICHT kauft, weil er glaubt, erwartet, dass die Ware noch billiger wird. Du wirst aber sicherlich nicht, dir heute (und morgen und übermorgen ...) nichts zum Essen, nichts zum Trinken kaufen, weil es morgen, übermorgen oder überübermorgen billiger sein könnte. Du musst i. d. R. heute was essen und trinken.
Aber ein neuer Fernseher, Computer, Drucker, Kühlschrank, ... ein neues Auto, Schrank, .... kann meistens noch ein paar Tage warten, dann ist er (bei Deflation) billiger. Nur in ein paar Tagen ist dies immer noch so, also wartet man immer noch ein paar Tage. Nur wenn der Fernseher explodiert, der Kühlschrank kein kühles Bier mehr liefert, dann wird vielleicht gekauft. Sprich, es wird nur das gekauft, was (scheinbar) wirklich benötigt wird. Der Konsum bricht zusammen, die Produktion in Folge dessen auch, die Arbeitslosigkeit schnellt nach oben und Adolf steht auf der Schwelle. (Okay, der eine hat ein Bier zu viel getrunken, aber in der Not finden die Fliegen schon einen Teufel).
Mark hat geschrieben:Oder die Regierung meldet geschlossen Insolvenz an und wir wählen uns einfach einen neue unverschuldete Regierung ?
Mark hat geschrieben:Ich mache mir viel mehr Sorgen, daß ich von meinem Arbeitgeber nicht wirklich den echten Inflationsausgleich jährlich aufgeschlagen bekomme, weil : hat nicht jeder von Euch das Gefühl, daß von der Kohle in den letzten Jahren immer weniger übrig bleibt nach genau dem gleichen Einkauf ?
Nein, ein paar Promille Inflation sind kein Problem, weil ein paar Promille der Konsument gewöhnt ist.Mark hat geschrieben:Aha. Und weil ich weiss, daß das Geld morgen ein paar Promille weniger Wert ist geh ich sofort los und kauf mir Konsumgüter davon, oder was ?
ist der Konsument nicht gewohnt und könnte also dazu führen, dass der Konsument auf einen weiteren Preisverfall setzt.Mark hat geschrieben:Eine Deflation von 2-4 % kann doch wohl kaum einen grösseren negativen Effekt auf die Konsumbereitschaft ausüben als eine Inflation derselben Grössenordnung
Dir nicht, aber ist dies ein Kriterium?Mark hat geschrieben:Das ist schlicht nicht in der Grössenordnung die mir wirklich Sorgen macht.
mag ich nicht kommentieren. Richtige Interpunktion wäre aber mal ein Anfang.Mark hat geschrieben:Ich versuche zwar klüger zu werden als ich bin, aber nicht klüger zu wirken als ich bin...
ich weiß was ich weiß und wie viel ich nicht weiß. Dies ist mir genug.Mark hat geschrieben:(Du auch ?)
Du gründe für Probleme bei Vorhersagen sind äußerst unterschiedlich. Es ist tatsächlich leichter richtig vorherzusagen, wie das Wetter im Juli sein wird, als wie das Wetter in fünf Tagen ist. Für die Juli-Prognose reicht der langjährige Durchschnitt um mit recht hoher Wahrscheinlichkeit ziemlich gut in der Bandbreite zu liegen. Zwar würde auch die Aussage "in 5 Tagen ist das Wetter so wie am Tag davor" mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit stimmen, aber von heute auf in fünf Tagen mit dieser Methode zu prognostizieren, stimmt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht.Mark hat geschrieben:Ich kann das nicht vorhersehen, was sich daraus ergibt, und : die sogenannten Wirtschaftswissenschafter scheinen mir auch nicht annähernd so erfolgreich im prophezeien zu sein, wie es unsere Metereologen sind bei einer Monats-Wettervorhersage ! Und die Gründe liegen in den ebenso chaotischen Zusammenhängen. Wir checken es alle nicht !
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Du gründe für Probleme bei Vorhersagen sind äußerst unterschiedlich. Es ist tatsächlich leichter richtig vorherzusagen, wie das Wetter im Juli sein wird, als wie das Wetter in fünf Tagen ist. Für die Juli-Prognose reicht der langjährige Durchschnitt um mit recht hoher Wahrscheinlichkeit ziemlich gut in der Bandbreite zu liegen. Zwar würde auch die Aussage "in 5 Tagen ist das Wetter so wie am Tag davor" mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit stimmen, aber von heute auf in fünf Tagen mit dieser Methode zu prognostizieren, stimmt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht.Mark hat geschrieben:Ich kann das nicht vorhersehen, was sich daraus ergibt, und : die sogenannten Wirtschaftswissenschafter scheinen mir auch nicht annähernd so erfolgreich im prophezeien zu sein, wie es unsere Metereologen sind bei einer Monats-Wettervorhersage ! Und die Gründe liegen in den ebenso chaotischen Zusammenhängen. Wir checken es alle nicht !![]()
Da im Wirtschaftsleben auch noch der Faktor Mensch unmittelbar reinspielt, ist tatsächlich eine korrekte und fundierte Vorhersage fast nicht möglich, eine Extrapolation aus der Vergangenheit nur äußerst unzuverlässig, da ja die Faktoren sich geändert haben, neue hinzugekommen sind, andere verschwunden sind.
Pia Hut hat geschrieben:Offenbar liegt die Rettung in der Nation. Aber warum kommt der Spiegel eigentlich nicht auf die Idee, dass wenn wir als „Krisengewinnler“ aus der Sache herauskommen, die „Krisenverlierer“ das sicher nicht so einfach hinnehmen werden, nur weil der Spiegel meint sie seien selber schuld?
Zitat Spiegel hat geschrieben:„Schon jetzt werden fast alle Staatseinnahmen von nur vier Aufgabenbereichen aufgefressen: Sozialprogramme, Verteidigung, Gesundheit und Zinsen. Alles andere muss bereits über neuaufgenommene Schulden finanziert werden.“
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