Kurt hat geschrieben:Das Bildchen hat mit einer Deflationsgefahr rein gar nichts am Hut. Es zeigt nur die Entwicklung der Geldmengenveränderung. So what? Wir sehen, dass sich die Geldmenge in den letzten Jahren ständig ausgeweitet hat. Man nimmt an, dass mit der verfügbaren Geldmenge auch das Preisniveau steigt, denn man hat dann mehr Geld um eine gleichbleibende Menge von Gütern zu kaufen. Tatsächlich ist das aber nur die halbe Miete. Man muss auch die Umlaufgeschwindigkeit mit einbeziehen, d.h. wie oft das Geld pro Jahr den Besitzer wechselt. Wenn das Geld schneller fließt, dann wirkt das so, als sei mehr davon vorhanden. Daher hat das Bild keine Aussagekraft.
Hallo Kurt!
.. so wird es wohl immer noch in den Schulbüchern gelehrt. Deshalb muss man sich nicht wundern, dass die meisten Leute "meinen zu wisen" wie das mit dem Geld funktioniert und sich daher der 'blinde Fleck' (und seine immense Schadensfunktion) diesbezüglich immer noch weiter ausbreiten kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/GeldmengeZunächst:
[*]- Die Geldmenge M3 ist nur ein Bruchteil des 'Geldvermögens' welches mittlerweile vorhanden ist. Es stellt die Menge aus richtigen 'Zahlungsmitteln' (Bargeld + Sichteinlagen) und Geldformen, die sich kurzfristig wieder in 'Zahlungsmittel' transformieren lassen dar (es ist in der VWL durchaus umstritten warum sich die Zentralbank ausgerechnet an M3 als "Geldmenge" orientiert und nicht wie früher M1). Ich sag mal so M3 besteht aus "richtigem ("guten") Geld (Bargeld und Sichteinlagen) UND aus "geldnahen (leicht kontaminiertem) Geld", das einerseits schnell zu "richtigem Geld" werden kann; - d.h. man kann mit diesem konsumieren oder investieren (oder Schulden zurückzahlen), andererseits aber kann dieses Geld auch in längerfristige Anlagen irgendwohin (global) abfliessen und für die Realwirtschaft vor Ort hier nicht mehr zur Verfügung stehen.
[*]- das mit dem Faktor "Geldumlaufgeschwindigkeit" vergiß das mal. Die "Umlaufgeschwindigkeit ist allenfalls für Bargeld noch von Belang (macht etwa ca. 5% von M3 aus). Für Giralgeld ist
Umlaufgeschwindigkeit eine 'Fabel'! Giralgeld kann von den Geschäftsbanken nahezu beliebig aus dem Nichts geschöpft werden und verschwindet wieder in's Nichts (wenn z.B. eine Kontoüberziehung ausgeglichen wird). Zwischendurch legt es regelmäßig nur wenige Stationen zurück. Grenzen der Geldschöpfung sind allein durch die Verschuldungsbereitschaft der Marktteilnehmer gegeben.
Kurz: Die M3 ist die Geldmenge die "roundabout" der Realwirtschaft zur Verfügung steht, um ihre Rechnungen zu bezahlen und somit das 'Schmiermittel' um das Rad am laufen zu halten.
Zum "Bildchen":
Wenn man das oben gesagte auf wich wirken lässt, sollte eigentlich sehr wohl schnell klar werden, dass das Bild die beginnende Deflation aufzeigt: Das allerwenigste 'Geldvermögen' ist ja in der M3 repräsentiert (im EuroRaum nur ca 1/3 in USA nur 16 %
http://www.dia-vorsorge.de/downloads/df010305.pdf) Es gibt ja außer dem "Zahlungsmittel für die Realwirtschaft" noch sowas wie "Sparbriefe", "Rentenfonds", "Rohstofffonds", "Staatsanleihen", "Aktien", "Pfandbriefe", "CDO", "CDS"; "CFD's" - und sämtliches Derviategeschwärtel halt (Man schätzt das weltweite Derivatevolumen mitlerweile auf ca. 800 Billionen Dollar - das 10-fache des Welt-Bruttosozialproduktes!!!
Und da diese Derivatepyramide momentan in sich zusammenstürzt passiert folgendes:
Jedes Derivatguthaben, das einem 'Geldvermögensbesitzer gehört, ist ja nur dadurch "wertvoll", weil auf der Gegenseite ein Schuldner vorhanden sein muss, der die Forderungen (und Zinsen) bedient. Fällt der aus, hat der Geldvermögensbesitzer ein Problem: Er müsste ja in gleicher Höhe auf sein Geldvermögen verzichten! (Stellt Euch mal vor man würde 'alle Schuldner der Welt' in einen Schuldturm sperren und in Ketten legen, damit sie sich nicht mehr bewegen können, - Geldvermögensbesitzer würden ganz schön dumm glotzen...)
Durch erfolgreiche "Lobbyarbeit" hat man es ja aber zumindest noch rechtzeitig geschafft, dass "das Merkel" alle Vermögen (staatlich) 'garantiert' hat! - so what! - Wir alle (und die meisten im Land sind nun mal 'Schuldner' garantieren dafür, das die Spekulanten grundsätzlich ihr Geld behalten dürfen und dieses nicht verfallen kann. Da aber nun mal Spekulanten deswegen Spekulanten sind, weil sie spekulieren müssen, um ihre Existenzbereichtung aufrecht zu erhalten, spekulieren sie nun ganz einfach 'gegen ihre Retter'! Das 'letzte Spiel': Es wird "Marge" generiert, in dem man z.B. Griechenland in Verruf bringt und dadurch Deutschland nötigt einzugreifen. Gewaltige Kapitalströme setzen sich in Bewegung an denen sich fein verdienen lässt.
Nur:
Einige - und immer mehr durchschauen langsam das Spiel und versuchen sich dem zu entziehen, in dem sie z.B. auf "Nummer sicher gehen" und versuchen diese Derivate (die eigentlich zum großen Teil wertlos sind)
'zu (gutem) Geld zu machen'. Und da man mit Derivaten nicht Derivateschulden bezahlen kann wenn einer "cash" sehen will, muss man (= der Derivateschuldner, regelm. Investmentbanken) ganz einfach sehen wo man Geld herbekommt:
Und dieses wird aus der M3 (zu Lasten der Realwirtschaft) abgezogen(Daher steigt übrigens - für viele wider erwarten - der Dollar: Die weltweit meisten (Spekulations)Schulden lauten auf Dollar. Um diese zurückzuzahlen braucht man (echte) Dollars in Massen)
Kurt hat geschrieben:Zweitens werden die europäischen und amerikanischen Regierungen auf Kosten der Bürger mehr Geld in Umlauf bringen und so die Inflation ankurbeln. Das ist opportun, weil damit der Realwert der angehäuften Schulden gesenkt werden wird. Das ist auch der Grund, warum ich an eine langandauernde relativ hohe Inflation bei uns glaube.
ja, - so 'war' der Plan, - ..mal.
- Nur hat unsere de Volkswirtschaft fach(un)kundige Regierung aus lauter Betriebswirtschaftlern eine 'Schuldenbremse' verordnet ;)
(Und daher legt auch die FED ihre Bücher dem amerikanischen Volk nicht offen)