Ich habe Zugang zu mehr, ja. Allerdings werde ich das dann so machen, wie Nanna vorgeschlagen hat und zu dem Thema einen eigenen Thread eröffnen. Das wird noch ein bisschen Vorbereitungsarbeit brauchen, weil ich da einiges zusammensammeln möchte auch für die, die mit dem Thema noch nicht so bewandert sind, damit sie sich darüber informieren können. Über religiöse Homeschooler habe ich vergleichsweise wenig, wenn Du da was hast, wäre das auch sehr interessant, es dann da beizusteuern.
Das was Du meinst, dürfte gar nicht so paradox sein, aber es liegen Welten zwischen sich fügen oder sich aus pragmatischen Gründen gesellschaftliche Regeln einzuhalten. Bei letzterem besteht nämlich noch die Möglichkeit, kritisch zu sein. Das ist aber nicht Ziel der Schule (Siehe hier und hier, außerdem empfehle ich zu dem Thema Studien von Pierre Bourdieu und Ivan Illich, mit letzterem hatte ich als Kind sogar eine persönliche Unterhaltung).
@ Nanna
Doch, sobald jemand nationale Symbole aufstellt und da von einer nationalen Kultur spricht, wird es absurd. Natürlich gibt es Schnittmengen, aber die sind so schwammig, dass man davon nicht viel schließen kann.
Du sagst es doch selbst mit Deinem Beispiel, allein schon in einem Stadtteil herrscht eine ganz anderes Metagesetz als in einem anderen (mit Metagesetz meine ich alle unausgesprochenen zwischenmenschlichen Abkommen, die auch tatsächlich viel bedeutender sind als geschriebene Gesetze – was anscheinend Deiner Definition von Kultur, zumindest in diesem Beitrag entspricht).
Metagesetze sind ja schön und gut, aber sobald man versucht diese zu artikulieren und festzuhalten (und ich tippe mal darauf, dass dies ganz oft der Anfang von Religionen war) wird daraus in Windeseile eine abstraktes Regelwerk, das so verabsolutiert wird, dass eben doch irgendwann lauter absurde Ergebnisse daraus hervorkommen. Und das ist nunmal auch ein Teil der Kultur (Metagesetze sind schließlich keine Kristallisation von Dummheit, da sie so ständig im Wandel sind, sobald sie festgeschrieben oder an Symbole gebunden werden, sind sie es aber – und ich bleibe bei dieser Definition von Corinne Maier, die vielleicht zynisch klingt, dennoch alle nötigen beschreibenden Elemente hat).
Ein Repressionsinstrument braucht eben keinen Unterdrücker, sondern kann sich aus sich selbst heraus bilden. Dass irgendwer da am Anfang stehen muss, ist ein kreationistischer Fehlschluss.

Das macht das aktuelle politische System auch so bedrohlich, denn es ist tatsächlich eine Politik, die ohne persönlichen Unterdrücker dennoch unterdrückt. Das Problem ist, dass man niemanden mehr hat, der dafür als Person verantwortlich ist und wenn da niemand mehr angreifbar wird, wird es auch nicht mehr hinterfragt, sondern als gegeben genommen. Womit ich aber nicht zurück zur Monarchie oder Diktatur will, sondern dafür plädiere, dass man sich das klar macht, dass Unterdrückung aus sich selbst heraus wirkt und man sich davon nur befreien kann, wenn man die Ursachen nicht mehr in Personen sucht (also Schuldzuweisung), sondern die Mechanismen selbst aufspürt und aufklärt.
Und das ist keine akademisch-philosophische Spielerei aus den 60er/70er-Jahren, die hier wieder aufgewärmt wird, sondern ein sehr akutes Problem gerade in Zeiten der jetzigen Krisen, das endlich mal ernst genommen werden sollte.
Mal eine Frage, hast Du Dich mal mit Autismus oder noch besser mit Autisten auseinandergesetzt? Da kann man wirklich eine Menge erstaunlicher Einsichten gewinnen, gerade in Bezug auf gesellschaftliches Zusammenleben und Metagesetze. Da funktioniert auch der ganze akademische Blödsinn, der einen in den Geisteswissenschaften gelehrt wird so auch nicht mehr (natürlich ist dies gerade eine übertreibende Polemik) und diese Menschen einfach aufgrund von „Krankheit“ als unbedeutende Messabweichungen abzutun, anstatt den Dialog zu suchen, ist ein fataler Fehler. Und falls man sich fragt, wie man da einen Dialog aufbauen soll: http://autismus.ra.unen.de/