stine hat geschrieben:Das möchte ich nicht gesagt haben. Es geht darum, sich als Gemeinschaft mit gleichem Interesse (auch wenns nur kurz ist) zu sehen.
Ich schon, dieses Glücksgefühl wird in der Gemeinschaft wichtiger, je weniger man selbst zu Stande bringt. Diese Ansicht habe ich ja nicht erfunden, eine Sozialpsychologin zuletzt bei Kulturzeit hat im Prinzip das Gleiche gesagt.
Überleg doch wie es in anderen Sitiationen ist: Ein jugendlicher in einem fragwürdigen sozialen Milieu hat keine Berufsperspektive, weil keine Ausbildung. Er wird sich als Kleinkrimineller durchschlagen, bis eine Gang auf ihn aufmerksam wird und er so in mafiöse Strukturen reinrutscht. Seine Bezugsgruppe ist "die Familie", seine Gang, weil er selbst nichts hat. Oder Neonazis, die auch mit fast der gleichen Geschichte wohl in diese Gruppen kommen. Diese Gruppen sind immer gerade für labile, schwache Menschen wichtig.
stine hat geschrieben:Das passiert, wenn man sich und seine Probleme immer in den Mittelpunkt stellt. Ich kenne eigentlich niemanden, der IMMER ausgegrenzt ist und der NIRGENDWO dazugehört.
Du machst es dir einfach, wie gesagt, die Vereinnahmung durch eine Gruppe ist gewiss kein so großes Problem für ein soziales Tier wie den Menschen als der Ausschluss aus so einer. Ich habe von Gewichtungen geredet, nicht von absoluten Außenseitern. Und dass man irgendwo immer dazugehört ist ja nicht immer etwas gutes. Was meinst du, waren die Juden im dritten Reich froh, dass sie immer noch zur Gemeinde der Juden gehörten? Manche vielleicht aus Trotz und Stolz, aber viele werden nicht froh über ihre Herkunft und den Ausschluss aus allem anderen gewesen sein. Deine Ansichten scheinen aus einem wohlgehüteten Nest heraus entstanden zu sein.