mat-in hat geschrieben:Sehr geehrte Anwesende und Anwesendinnen...
JustFrank hat geschrieben:Aber die eigentliche Frage ist doch, weshalb Frauen und Männer permanent aneinander vorbei quatschen, während sie beim Poppen exakt aufeinander passen?
Ja, das wäre der Hammer!Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn ich das so lese, würde es mich schon deprimieren irgendwann mal in ferner Zukunft eine Tochter zu haben, die bewusst mit Barbies und Puppen spielt und ihre kleine Einbauküche will, und am liebsten alles in pink hat.
Die gibt es. Das kannst du mir ruhig glauben und Kindergärten wie der beschriebene "Egalia" in Schweden sind nichts anderes, als der Auswuchs einer feministischen Gesellschaft. Es wird nicht egalisiert, sondern umgedreht. In einem Artikel hieß es, dass es im Kindergarten keinerlei Spielzeugautos gäbe, um die Buben nicht zu verführen. Puppen und Küchen gibt es aber genug.Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn es Präferenzen gibt...
stine hat geschrieben:Warum müssen sie das Gleiche spielen und warum dürfen Mädchen keine Kleidchen mehr tragen?
Darth Nefarius hat geschrieben:Was Feministen (und ich schreibe bewusst in diesem Zusammenhang nicht Feministinnen) nicht verstehen, ist der Unterschied zwischen grammatischem und tatsächlichem Geschlecht. Ein Amt hat nur ein grammatisches Geschlecht, ein Tisch und ein Schuh auch. Deswegen kann ich zu Merkel auch Kanzler sagen, zu einer weiblichen Lehrkraft Lehrer und brauche nicht diese sprachliche Verstümmelung "Innen" anzufügen.
Stahlberg, Dagmar & Sabine Sczesny hat geschrieben:In der feministischen Linguistik wird angenommen, daß maskuline Bezeichnungen, die generisch benutzt werden (Bezeichnungen von Personen beiderlei Geschlechts durch die maskuline Form, wie z.B. die Wissenschaftler, die Studenten), weibliche Personen weniger vorstellbar oder sichtbar machen als männliche Personen. Verschiedene experimentelle Untersuchungen konnten diese Annahme für den englischen Sprachraum bestätigen. Für die deutsche Sprache existieren dagegen bislang sehr wenige Studien zu dieser Frage. Es werden vier Experimente vorgestellt, die untersuchen, ob unterschiedliche Sprachversionen - ,Beidnennung‘ (Studentinnen und Studenten), ,Neutral‘ (Studierende), ,Generisches Maskulinum‘ (Studenten) und “Großes I“ (StudentInnen) - den gedanklichen Einbezug von Frauen beeinflussen. Über alle Experimente hinweg zeigte sich, daß bei Personenreferenzen im generischen Maskulinum ein geringerer gedanklicher Einbezug von Frauen zu beobachten war als bei alternativen Sprachformen wie der Beidnennung oder dem “Großen I“ (z.B. seltenere Nennungen von beliebten weiblichen Persönlichkeiten oder von politischen Kandidatinnen für das Amt des Bundeskanzlers/der Bundeskanzlerin der BRD).
Julia hat geschrieben: (z.B. seltenere Nennungen von beliebten weiblichen Persönlichkeiten oder von politischen Kandidatinnen für das Amt des Bundeskanzlers/der Bundeskanzlerin der BRD).
stine hat geschrieben:Die gibt es.Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn es Präferenzen gibt...
Das kannst du mir ruhig glauben und Kindergärten wie der beschriebene "Egalia" in Schweden sind nichts anderes, als der Auswuchs einer feministischen Gesellschaft. Es wird nicht egalisiert, sondern umgedreht. In einem Artikel hieß es, dass es im Kindergarten keinerlei Spielzeugautos gäbe, um die Buben nicht zu verführen. Puppen und Küchen gibt es aber genug.
Was das soll, weiß ich nicht.
Julia hat geschrieben:Was FeministInnen verstanden haben ist dass diese Verwendung von Sprache einen Einfluss auf unsere Wahrnehmung hat.
Darth Nefarius hat geschrieben:Sie haben nicht verstanden, dass ihre Wahrnehmung verschoben ist, wenn sie in einem grammatischen Geschlecht eine Diskriminierung sehen. Das ist pedantisch und auch noch sachlich nicht korrekt.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ach, und nochwas zur Wahrnehmung: Bei jedem "Innen" kriege ich das [Kotzen]
Julia hat geschrieben: Es geht nicht um die Wahrnehmung von FeministInnen sondern um die Wahrnehmungen von Versuchspersonen, wenn diese mit dem generischen Maskulinum konfrontiert werden. Und diese wurden experimentell untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass die Begriffe eben nicht neutral wahrgenommen werden und darin liegt ein Problem unabhängig davon ob diese Wahrnehmung sachlich korrekt ist oder nicht.
Julia hat geschrieben:Das menschliche Gehirn scheint sich hier nicht an deine Spielregeln halten zu wollen.
Julia hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Ach, und nochwas zur Wahrnehmung: Bei jedem "Innen" kriege ich das [Kotzen]
Da du selber nicht viel Rücksicht auf die Befindlichkeiten anderer nehmen zu scheinst, brauchst du hier jetzt nicht viel Mitleid erwarten.
Julia hat geschrieben:Ich habe neulich in einem sehr von Männern dominierten Umfeld (technische Universität) einen Vortrag von Richard M. Stallman gehört in dem er fiktiven Personen grundsätzlich weibliche Pronomen gegeben hat. Die leicht irritierten Blicke der nicht weiblichen Mehrheit waren durchaus erheiternd.
Nanna hat geschrieben:Ein Geografieprofessor, bei dem ich ein Semester lang eine Vorlesung gehört habe, macht das auch grundsätzlich so, und ich muss zugeben, dass ich auch hin und wieder ein bisschen irritiert geschaut, einfach auch weil das schon dem gewohnten Sprachgefühl widerspricht. Andererseits arbeite ich selber in einem größeren Hiwi-Team, das zu mehr als 50% weiblich besetzt ist, und da sprechen auch die Frauen grundsätzlich von "wir Studenten" und keiner hat da, glaube ich, etwas anderes als gemischtgeschlechtliche Gruppen vor Augen, einfach weil es in diesem Umfeld völlig normal ist, dass mindestens die Hälfte der Leute weiblich ist.
Darth Nefarius hat geschrieben:Eine meist unschädliche Assoziation durch eine unangenehme (Übelkeit bei "-Innen") zu tauschen, scheint mir nicht effizient.
Darth Nefarius hat geschrieben:Dieses Ergebnis zeigt mir, dass nicht die Sprache, sondern die Gesellschaft reformiert werden sollte, wenn überhaupt.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich will damit ausdrücken, dass Befindlichkeiten (weder meine, noch die der Versuchsteilnehmer) relevant für eine sachliche Fragestellung sind.
Nanna hat geschrieben:Andererseits arbeite ich selber in einem größeren Hiwi-Team, das zu mehr als 50% weiblich besetzt ist, und da sprechen auch die Frauen grundsätzlich von "wir Studenten" und keiner hat da, glaube ich, etwas anderes als gemischtgeschlechtliche Gruppen vor Augen, einfach weil es in diesem Umfeld völlig normal ist, dass mindestens die Hälfte der Leute weiblich ist
Nanna hat geschrieben:Irgendwie lässt sich das Problem für mich sprachlich auch nicht so ganz zufriedenstellend lösen.
provinzler hat geschrieben:Die sehen das rumreiten auf solchen Formalien, soweit ich das mitbekomme, in erster Linie als schlecht kaschierte Minderwertigkeitskomplexe.
Julia hat geschrieben:http://www.frauenbeauftragte.uni-muenchen...Umschreibungen
Zurück zu Gesellschaft & Politik
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste