von provinzler » Di 4. Dez 2012, 20:49
Dass Volker Pispers von Ökonomie nur begrenzt Ahnung hat, ist so neu nun auch nicht.
Kleiner Auszug:
Für die bestehenden Schulden ist es in der Tat unerheblich in welcher Währung sie nicht zurückgezahlt werden. Innerhalb des Euros jedoch ist es für die Griechen nahezu unmöglich das Anhäufen neuer Schulden gegenüber dem Ausland zu verhindern. Um das zu ermöglichen müssten in Löhne, Gehälter usw. um ca. 30% gesenkt werden, was utopisch ist. Bleiben die Griechen im Euro, dann werden dort Schuldenschnitte regelmäßig auftreten, weil die Defizite erhalten bleiben. Nur dass es dann nicht mehr um das Geld der deutschen Lebensversicherten geht, sondern um Zentralbankgeld respektive Steuergeld.
Zweitens Vermögen ist nicht gleich Vermögen. Man muss unterscheiden in Realwerte und Zahlungsversprechen. Bei letzteren ist es in der Tat so, dass sie immer davon abhängig sind, ob das Gegenüber noch zahlungsfähig ist. Zahlungsversprechen sind z.B. Bargeld, Anleihen, Giroguthaben, Termingelder, Lebensversicherungen etc. Diesen Posten steht qua definitionem immer ein exakt gleich hoher Schuldenposten gegenüber, den irgendwer bedienen muss.
Im Kapitalismus krachts immer dann, wenn der Posten der Zahlungsversprechen/Schulden im Vergleich zu den Realwerten (Edelmetalle, Firmen, Immobilien etc.) zu hoch werden. Dann gibt es auch keine andre Möglichkeiten als die Gläubiger das Risiko voll tragen zu lassen.
Aus diesem Grund ist die finanzielle Repression der Politik so hochgradig kriminell, mit der man Lebensversicherer und Pensionskassen zwingt, das Geld der Anleger fast ausschließlich in solche Zahlungsversprechungen zu "investieren". Wer in Griechenland in eine Pensionskasse eingezahlt hat, wird jetzt rasiert, weil diese qua Gesetz fast ausschließlich in griechische Staatsanleihen anlegen durften.