Gandalf hat geschrieben:Ich vergleiche mal das 'Recht auf Ausgründung' mit dem 'Recht auf Scheidung'. Genau das bildet doch letztlich die Chance auf eine 'gute Ehe' in freier Vereinbarung. Was heisst: Das 'Recht' sich auszugründen - heisst noch lange nicht, das es zu einer Ausgründung kommen muss. Möglicherweise bewirkt es sogar das Gegenteil: Es fördert die 'Bewusstheit' darüber, das sich freie Mernschen zu gemeinsamen Zielen verabreden können, ohne das Gewalt nötig ist - und im Falle der Scheidung, das diese friedlich und einvernehmlich in Freundschaft erfolgt.
Gandalf hat geschrieben:In der Soziologie ist Kritik am Bestehenden stets (extrrem) konservativ. "Früher war alles besser, .. hat funktioniert, .. etc". Daher ist es nicht so einfach das Bestehende, durch etwas wirklich Neues zu ersetzen. Zerstört man es nämlich (das Bestehende), werden sich die Menschen beim Neuaufbau stets 'am Alten' orientieren. - Womit wörtlich tatsächlich "alles beim Alten" bleibt - und die gleichen Fehler wieder und wieder begangen werden (müssen)
Stefan Blankertz hat geschrieben:Der ideale Übergang zu einer freien Gesellschaft ist die Schaffung von vielfältigen Möglichkeiten für Individuen und freiwillige Gruppen, aus den staatlichen Strukturen auszutreten. Der Grundatz muß lauten, nicht die Institutionen selbst abzuschaffen, sondern »nur« die Pflicht, die staatlichen Institutionen zu nutzen und zu finanzieren.
Stefan Blankertz hat geschrieben:Die staatliche Währung wird nicht abgeschafft, sondern ihr Monopol wird aufgehoben. Jeder darf, wenn er will (und dieWirtschaftspartner es wollen), alternative Tauschmittel verbreiten und einsetzen.
Stefan Blankertz hat geschrieben:Die staatliche Polizei wird nicht abgeschafft, sondern private Sicherheitsagenturen werden auf allen Ebenen zugelassen. So könnten die konkurrierenden Automobilclubs Funktionen der erkehrspolizei anbieten. Personen, die das staatliche Schutzangebot nicht wahrnehmen wollen, müssen selbstverständlich einen Steuernachlaß in der entsprechenden Höhe erhalten.
Stefan Blankertz hat geschrieben:Die staatlichen Gerichte werden nicht abgeschafft, sondern private Schiedsgerichte werden als gleichberechtigte Instanzen zugelassen. Auch hier muß gelten: Wenn sich Vertragspartner auf ein privates Schiedsgericht verbindlich einigen, müssen sie einen Steuernachlaß in der Höhe erhalten, die ihrem Beitrag zum staatlichen Justizsystem entspricht.
Stefan Blankertz hat geschrieben:Die staatlichen Schulen werden nicht abgeschafft, sondern es wird die Möglichkeit eingeräumt, daß Kinder zu privaten Schulen gehen. Die Eltern erhalten einen Steuernachlaß in der Höhe ihres Anteils, in der sie zur öffentlichen Schule beitragen. (Die Schulpflicht allerdings muß abgeschafft werden.)
Stefan Blankertz hat geschrieben:Die staatlichen Sozialversicherungen werden nicht abgeschafft, sondern es wird für alle erlaubt, sich privat zu versichern. Die Versicherungspflicht entfällt.
Stefan Blankertz hat geschrieben:Ohne Schwierigkeiten können alle »opferlosen Delikte« wie z.B. Drogenhandel und -einnahme, Ladenöffnungszeiten usw. legalisiert werden, ebenso einfach ist die volle Vertragsfreiheit, z.B. im Arbeits- oder im Mietrecht, erzustellen.
Stefan Blankertz hat geschrieben:Ohne Schwierigkeiten kann auch alles staatliche Eigentum einschließlich des Straßensystems privatisiert werden. Die einschließlich des Straßensystems privatisiert werden. Die Erlöse erhält die Bevölkerung über Steuersenkungen ausgezahlt.
Stefan Blankertz hat geschrieben:Ohne Schwierigkeiten sind auch alle Berufsprivilegien abzuschaffen: Jeder darf jeden Beruf ausüben, sofern er Kunden findet, die ihm vertrauen. Jeder, der einen Beruf ausübt, darf für seine Dienstleistung werben (Aufhebung berufsständischerWerbeverbote). Ohne Schwierigkeiten kann jedwede Subventionierung von Unternehmen, Branchen oder »Arbeitsplätzen« eingestellt werden. Die eingesparten Steuermittel müssen über Steuersenkungen an die Bevölkerung zurückgegeben werden.
Stefan Blankertz hat geschrieben:Ersatzlos abzuschaffen ist die staatliche Armee, sei es eine Wehrpflicht- oder Berufsarmee. Ebenso ist jede zwangweise Beteiligung (durch Soldaten oder durch Beiträge) an internationalen Bündnistruppen abzulehnen. Personen, die die Nato, die UNO oder andere Ordnungsmächte zu unterstützen wünschen, müssen dies durch freiwillige Beiträge tun.
Nanna hat geschrieben:Die Währung wäre eines der Gebiete, wo ich am ehesten Alternativmodelle zulassen würde. Teilweise wird das über Regiowährungen ja schon gemacht. Geld ist zentraler Bestandteil des Wettbewerbssystems der Wirtschaft, da leuchtet es auch ein, dass das Mittel selbst dem Wettbewerb unterworfen werden könnte.
Nanna hat geschrieben:Wunderbar, ich sehe gerade weitere zwei Jahre auf mich zukommen, in denen mich mit provinzler über die Frage des Homeschooling zerfleischen werde... Kurz und knapp: Ich bin dagegen, weil es die Bildung von Parallelgesellschaften fördert, etwas, was wir uns zum einen wegen der Vermittlung universaler Werte (Menschenrechte und so) und im urbanen Zeitalter, wo wir dicht an dicht mit Andersdenkenden wohnen, schon rein räumlich, einfach nicht leisten können.
Nanna hat geschrieben: die rechte Medienlandschaft ist deutlich weniger divers als die linke und die Realitätsverweigerung deutlich höher.
Nanna hat geschrieben: Wir können nicht dulden, dass Menschen heranwachsen, ohne eine Ahnung "von der Welt da draußen" zu haben.
Nanna hat geschrieben:Könnte man im Detail verhandeln, prinzipiell bin ich aber dagegen. Das geht wieder zu Kosten der sozial Schwachen, die diese Freiheit nicht haben, und Leute, die sozial abstürzen, müssen ja in irgendeiner Form doch wieder von der Gesellschaft aufgefangen werden, sei es nun, dass man ihnen die bloße Existenz sichert oder dass man Sicherheitsdienste wegen der ganzen Obdachlosen in einem Viertel engagiert.
Nanna hat geschrieben: Das viel liberalere, aber dennoch in viel zu großen Teilen dysfunktionale Wirtschaftssystem der USA, sollte da eine Warnung sein.
provinzler hat geschrieben:Die Regiowährungen werden aber in nicht unerheblicher Weise diskriminiert. Du darfst in ihnen weder deine Steuerverpflichtungen begleichen, noch kannst du eine in dieser Währung bestehende Forderung gerichtlich eintreiben. Beides bleibt der staatlichen Zwangswährung vorbehalten.
provinzler hat geschrieben:Nanna hat geschrieben: die rechte Medienlandschaft ist deutlich weniger divers als die linke und die Realitätsverweigerung deutlich höher.
Und die deutsche Medienlandschaft? Für die war Obama eine Art Gott in Menschengestalt und Romney eine Mischung aus Lord Voldemort und Stan Laurel. Aber das nennt man dann wohl "ausgewogen"![]()
Speziell das Zwangsgebührenfernsehen hat sich da in der Wahlnacht massiv hervorgetan.
provinzler hat geschrieben:Nanna hat geschrieben: Wir können nicht dulden, dass Menschen heranwachsen, ohne eine Ahnung "von der Welt da draußen" zu haben.
Dann schau dir mal den Output deutscher Staatsbildung an! Handwerksbetriebe zahlen inzwischen Nachhilfestunden, um Lehrlingen Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Und "Ahnung von der Welt da draußen" haben noch weit weniger, als diese elementaren Kulturtechniken leidlich beherrschen. Wenigstens was so Dinge wie Geld und grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge betrifft (selbst auf der Mikroebene). Ich hab den Eindruck, dass Niveau ist allein in den letzten 5-10 Jahren nochmal ziemlich drastisch gesunken. Planwirtschaft funktioniert halt auf lange Sicht nicht.
provinzler hat geschrieben:Nun ich finde es beispielsweise ein Unding, dass man mich zwingen will in ein Ponzischema einzuzahlen.
provinzler hat geschrieben:Das Wirtschaftssystem der USA hat doch auch schon seit längerem mit Liberalismus eigentlich nix mehr zu tun. Das ist wie hierzulande eine staatsgestützte Konzernwirtschaft. Tausche Privilegien gegen Altersarschwarmhaltepöstchen...
provinzler hat geschrieben:Bin übrigens gespannt, was sich in nächster Zeit in Katalonien tut. Dort steht das Thema Ausgründung nämlich derzeit weit oben auf der politischen Agenda...
Nanna hat geschrieben:Naja, wenn der Staat eine Währung hat, dann ist es nur natürlich, dass er seine Geschäfte auch in dieser Währung abwickelt. Entscheidend wäre an dieser Stelle aus libertärer Sicht doch auch eher, dass man Freizügigkeit genießt, also z.B. einen Staat verlassen kann, dessen Währung man ablehnt (wenn man wirklich so ein Währungs-Nerd ist, dass das für Einen den Ausschlag gibt.).
Ja, und auch MSNBC hat eine krasse bias. Das bestreite ich gar nicht - wobei ich mal bezweifle, dass du mir gute Beispiele von solider politischer Berichterstattung im Privatfernsehen nennen können wirst.
provinzler hat geschrieben:Der Output deutscher Staatsbildung ist im internationalen Vergleich gar nicht so schlecht. Ja, Handwerksbetriebe haben teilweise Probleme mit ihren Lehrlingen, aber ob das wirklich an der Qualität des Unterrichts liegt?
Fraglich, ob das alles wirklich so sehr mit "Planwirtschaft" zu tun hat - was meines Erachtens übrigens eine krasse Überdehnung des Begriffes ist. Es zeugt von etwas wenig Fantasie, wenn man weit auf der liberalen Seite steht und dann alles, was weniger liberal ist, pauschal als sozialistisch oder planwirtschaftlich abhandelt, ohne da nochmal zu differenzieren.
Kein Zweifel, aber die Frage ist doch, warum es so gekommen ist. Präsentiert die Realität den USA jetzt gerade möglicherweise die Rechnung für eine fortgesetzte Liberalisierung, die dazu geführt hat, dass die Starken stark asymmetrisch von der Liberalisierung profitiert haben, weil sie von deren Möglichkeiten besser Gebrauch machen konnten? Hat vielleicht gerade die Liberalisierung hier zur besonders effizienten Bildung von wirtschaftlichen und politischen Machtmonopolen geführt, weil die ohnehin schon Starken und Dominanten in der Gesellschaft nicht mehr ausreichend gebremst werden konnten?
Lumen hat geschrieben:Er meint, dass für die, die keinen Zugang zu Wasser haben, die Konzerne sich schon gezielt einsetzten würden. Die Wohltäter.
Nanna hat geschrieben:eses für eine effektivere Lösung des "Problems" (in Anführungszeichen, weil wir es ja noch gar nicht fest umrissen haben) prädestiniert zu sein.Gandalf hat geschrieben:In der Soziologie ist Kritik am Bestehenden stets (extrrem) konservativ. "Früher war alles besser, .. hat funktioniert, .. etc". Daher ist es nicht so einfach das Bestehende, durch etwas wirklich Neues zu ersetzen. Zerstört man es nämlich (das Bestehende), werden sich die Menschen beim Neuaufbau stets 'am Alten' orientieren. - Womit wörtlich tatsächlich "alles beim Alten" bleibt - und die gleichen Fehler wieder und wieder begangen werden (müssen)
Könntest du da konkrete Beispiele nennen? Ich habe das Gefühl, wir haben da SEHR abweichende Vorstellungen von der Ausrichtung der Soziologie.
Nanna hat geschrieben:Ich bin für Alternativen offen, solange die nicht beinhalten, dass es nur darum geht, dass sich die Leistungsstarken in der Gesellschaft möglichst effizient von den Leistungsschwachen abgrenzen können.
Nanna hat geschrieben:Wow, gleich zwei absolut unnötige Kommentare hintereinander...
Gandalf hat geschrieben:.. zumindest mein Gegenentwurf zum herrschenden geozentrischen Weltbild in der Soziologie, war nicht unnötig,
Gandalf hat geschrieben:Die Produktive ("Leistungsstarke") haben von Haus aus kein Interesse irgendjemanden auszugrenzen, - das wäre eine absichtlich verpasste Gewinnmöglichkeit
Nanna hat geschrieben:Gandalf hat geschrieben:Die Produktive ("Leistungsstarke") haben von Haus aus kein Interesse irgendjemanden auszugrenzen, - das wäre eine absichtlich verpasste Gewinnmöglichkeit
Vielleicht sollte ihnen das mal jemand mitteilen, dann würden sie auch nicht dauernd Ausbeutungssysteme errichten.
Nanna hat geschrieben:Du legst es wirklich drauf an, noch vor Mitternacht aus dem Forum zu fliegen, Darth, ja?
Nanna hat geschrieben:Was passiert denn in einem libertären System, wenn ich dir die Waffe an den Kopf halte und die Früchte deiner Produktivkraft einfordere, wenn du noch dazu mitten im Dschungel lebst und keine Ahnung hast, dass du vielleicht auch Rechte hättest, was aber auch egal wäre, weil du eh niemanden hast, der dir zur Seite springt (bezahlt ja keiner dafür)?
stine hat geschrieben:Nanna hat geschrieben:Gandalf hat geschrieben:Die Produktive ("Leistungsstarke") haben von Haus aus kein Interesse irgendjemanden auszugrenzen, - das wäre eine absichtlich verpasste Gewinnmöglichkeit
Vielleicht sollte ihnen das mal jemand mitteilen, dann würden sie auch nicht dauernd Ausbeutungssysteme errichten.
Das Problem ist, dass sozialistische Staatssysteme imgrunde das gleiche in Groß praktizieren, was einzelne Personen in einem libertären System im Kleinen tun: Sie nehmen, was sie kriegen können!
stine hat geschrieben:Nanna hat geschrieben:Gandalf hat geschrieben:Die Produktive ("Leistungsstarke") haben von Haus aus kein Interesse irgendjemanden auszugrenzen, - das wäre eine absichtlich verpasste Gewinnmöglichkeit
Vielleicht sollte ihnen das mal jemand mitteilen, dann würden sie auch nicht dauernd Ausbeutungssysteme errichten.
Das Problem ist, dass sozialistische Staatssysteme imgrunde das gleiche in Groß praktizieren, was einzelne Personen in einem libertären System im Kleinen tun: Sie nehmen, was sie kriegen können!
Gandalf hat geschrieben:sorry Stine (nanna), aber das ist sowas von daneben:
"Gewinnmöglichkeit" ist nicht "Raub"
Was glaubst Du wohl, warum es nach jahrtausenden menschlicher Entwicklung erst vor ca. 200 Jahren zu einem gewaltigen Aufschwung und nie für möglich gehaltenen allgemeinen und weltweiten Wohlstand kam?
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Neue demographische Erkenntnisse gibt es seitens eines renommierten Forschungszentrums in den USA zu vermelden. Und diese Erkenntnisse sind für die Regierung der Vereinigten Staaten alles andere als schmeichelhaft. Wie aus einer in der zweiten Januarwoche landesweit durchgeführten Umfrage hervorgeht, erklärte erstmals in der Geschichte des Landes eine knappe Mehrheit der befragten Amerikaner, sich durch die Regierung in ihren persönlichen Freiheits- und Bürgerrechten bedroht zu sehen. Diese Entwicklung lässt sich durchaus als Ausdruck der Frustration über das politische System und eine kippende soziale Stimmung im Lande interpretieren.
Die Umfragewerte der Regierung Obama verharrten auch im Januar nahe ihrer historischen Tiefstände, wie aus einer Umfrage des renommierten Pew Research Center unter landesweit 1.502 Probanden hervorgeht. Neu ist jedoch, dass eine knappe Mehrheit von 53% aller Befragten angab, die Regierung und deren aufgeblähte Staatsbürokratie als Feind ihrer individuellen Freiheits- und Bürgerrechte wahrzunehmen. In diesem Zusammenhang muss Robert Prechter sicherlich Respekt gezollt werden, der in seinem Buch „Conquer the Crash“ schon vor vielen Jahren einen Kollaps der Wirtschaft auf Basis eines beschleunigten Niedergangs der sozialen Stimmung in der Bevölkerung beschrieb.
Prechter fasste seine niederschmetternden Prognosen damals unter dem Begriff „Socionomics“ zusammen. Dieser Begriff fungierte bei ihm unter anderem als Platzhalter für eine sich stetig verstärkende Ablehnung der Regierungsinstitutionen in der Bevölkerung. Befeuert wird diese Haltung durch höchst zweifelhafte Superbailouts für Banken und Unternehmen, dem Anwachsen der Schere zwischen Arm und Reich in der Gesellschaft, einer stetig zunehmenden Arbeitslosigkeit, der die Regierung fernab einer Schönung ihrer Jobmarktstatistiken kaum mehr etwas entgegenzusetzen hat oder dem wenig später durch Investor Jim Rogers kreierten Aphorismus „Sozialismus für Reiche“.
Wer die in jüngster Vergangenheit publizierten Jobreports des US-Arbeitsministeriums eingehend analysiert, kommt anhand des angewandten Statistikmodells zu dem Schluss, dass die so genannte Schattenarbeitslosigkeit in den USA weitaus höher liegt als offiziell verlautbart. Zu den schlechten Umfrageergebnissen trägt jedoch nicht nur die prekäre Lage an den Arbeitsmärkten bei. Auch die jüngst aufkommenden Diskussionen um neue Waffenverbotsgesetze heizen die Stimmung unter den US-Wählern an. Umfragen aus den Jahren 1995 bis 2003 zeigten, dass eine Mehrheit der Befragten (62% bis 54%) ihre Regierung damals noch nicht als Sargnagel für individuelle Freiheits- und Bürgerrechte empfand.
Erstmals in der US-Historie hat sich diese Wahrnehmung nun jedoch geändert. Um den Trend richtig zu deuten, sollte man ein wenig tiefgründiger in den Ergebnissen forschen. Und hierbei zeigt sich, dass die Daten eine sich beschleunigende Spaltung der politischen Lager zementieren. Nicht weniger als 76% aller dem republikanischen Lager zugehörigen Wähler sehen ihre Bürger- und Freiheitsrechte in Gefahr. 54% dieser Befragten sehen sich durch die Regierung sogar ernsthaft bedroht (darunter 62%, die Waffen im eigenen Haushalt führen). Im Jahr 2010 lagen diese Werte bei 62% respektive 47%. Im Gegensatz zu den Republikanern sehen dagegen nur 38% der den Demokraten zugehörigen Wähler in der Regierung eine Gefahr für ihre Bürger- und Freiheitsrechte. Unter lediglich 16% von ihnen wird die Regierung als ernsthafte Bedrohung wahrgenommen. Nichtsdestotrotz stimmen nur noch 20% aller Befragten (gleich welchen Lagers) mit der Politik der Regierung überein. 58% gaben an, politisch frustriert zu sein, während 19% bereits sehr verärgert über Obamas Administration sind.
Befragt zu den Mitgliedern des US-Kongresses, sind die Zustimmungswerte der Amerikaner auf Allzeittiefs von 23% gesunken. Die sich intensivierende Schlammschlacht zwischen Republikanern und Demokraten um Fiskalklippe, Steuergesetze, Haushaltsdefizit, Ausgabekürzungen, Verschuldung und eine Anhebung der Schuldenobergrenze lassen die Abgeordneten in einem sehr schlechten Licht erscheinen. Eine wachsende Anzahl von Amerikanern zeigt sich überzeugt, dass ihr Land politisch unregierbar zu werden droht. Eine Wahrnehmung, die man ihnen im Angesicht der Ereignisse kaum verdenken kann
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