Gandalf hat geschrieben:Nanna hat geschrieben: Wir brauchen a) Entscheidungen über die Regeln des Zusammenlebens
ja, Entscheidungen, die auf Grund von moralischen Handlungen erarbeitet (von Menschen "erfahren") wurden und nicht welche, die sich PseudowissenschaftlerINnen ausgedacht haben
Gandalf hat geschrieben:Nanna hat geschrieben:
b) ja, es gibt viele geistig eher weniger Gesegnete auf der Welt, die sich und Andere in Gefahr bringen mit undurchdachtem Verhalten, weshalb wir in bestimmten Bereichen Vorschriften erlassen.
Und wer verhindert das undurchdachte Verhalten von Merkel, Schäuble und Co, wenn sie das Grundgesetz brechen und eine sozialistische Haftungsunion einführen, die im Grundgesetz nicht vorgesehen ist?
Gandalf hat geschrieben:Welche Vorschriften wirken gegen Vorstellungen, - die wenn wissenchaftlich widerlegt, - den Charakter einer Geisteskrankheit annehmen? Welche, die auf falschen, aber für Induktivisten emotional nachvollziehbaren Prämissen beruhen?
Gandalf hat geschrieben:Wie z.B. die scheinbar unausrottbare (und höcht gefährliche) Vorstellung "irgendein Sozialismus", - im großen Stil angewendet wird schon irgendwann eines Tages der richtige sein? (Gefährlich deshalb: Wenn man es nicht rechtzeitig an den Symptomen bemerkt, ist es schon bald zu spät, wenn diese Krankheit die ganze Gesellschaft eingenommen hat)
Nanna hat geschrieben:Ich verstehe zwar nicht, wer "die Pseudowissenschaftler" sein sollen, aber ich bin ganz Ohr. Erklär doch mal, welche konkreten Vorstellungen du da von politischen Strukturen zur Entscheidungsfindung hast.
Nanna hat geschrieben:Das Bundesverfassungsgericht und die Wähler, die Politiker abwählen müssen, wenn sie der Ansicht sind, dass diese undurchdacht handeln. Dazu gehört auch das passive Wahlrecht, also sich selbst zur Wahl aufstellen zu lassen.
Nanna hat geschrieben:Ich würde sagen, dass da Aussage gegen Aussage steht. Du nennst große Teile der Gesellschaft geisteskrank und die wird sich vermutlich dafür mit etwa derselben Zuschreibung dir gegenüber revanchieren,
Nanna hat geschrieben:Ja, vielleicht bin ich einfach emotional darauf gebürstet, vieles am jetzigen System gut oder zumindest unvermeidbar zu finden, schon möglich. Es ist nicht so, dass ich diese Möglichkeit nicht in Betracht ziehen würde.
xander1 hat geschrieben:Ich finde es gut, dass auch mal etwas verboten werden kann.
Ich möchte keine Verhältnisse von Mafia Clans und Drogenbanden, keine Mordraten wie in Amerika in Äquatornähe. Ich will auch nicht zurück in die Steinzeit. Ich will keine Rechtssprechung in denen der im Moment stärker entscheidet, wie in der Anarchie.
provinzler hat geschrieben: Das Bundesverfassungsgericht erweist sich in diesem Zusammenhang als völlig zahnloser Tiger, weil es für den wichtigsten Spieler in dem ganzen Theater die EZB juristisch gar nicht zuständig ist.
xander1 hat geschrieben:Ich finde es gut, dass auch mal etwas verboten werden kann.
Ich möchte keine Verhältnisse von Mafia Clans und Drogenbanden, keine Mordraten wie in Amerika in Äquatornähe. Ich will auch nicht zurück in die Steinzeit. Ich will keine Rechtssprechung in denen der im Moment stärker entscheidet, wie in der Anarchie.
Gandalf hat geschrieben:Die meisten Menschen begehen doch keinen Mord nur deshalb, weil er verboten ist!?
Gandalf hat geschrieben:(Und diejenigen die ihn begehen, - stören Verbote nicht!?)
Zappa hat geschrieben:Ich denke das lässt sich damit rechtfertigen, dass insgesamt die Funktionalität und Legitimität einer Regierung damit verbessern lässt. In jeder größeren Gesellschaft müssen Macht- und Entscheidungsbefugnisse auf Zeit an gewählte Repräsentanten abgegeben werden. Diese sind natürlich für demagogische und populistische Fehlanreize anfällig. Nicht abwählbare Richter können hier ein wichtiges Korrektiv sein, da sie in der Lage sind sich gegen solche Strömungen zu stellen, Minderheitenrechte zu verteidigen und insgesamt die Rechtskultur gegen Amok laufende Mehrheiten (s. Ungarn) zu verteidigen.
Trotzdem ist potentiell das Mißbrauchspotential riesig: Eine kleine Schar sich einig wissender Richter könnte größeren politischen Schaden anrichten (das wird z.B. dem obersten amerikanischen Gerichtshof der 30er Jahre vorgeworfen, der immer wieder die Politik Roosevelts torpediert hat).
Zappa hat geschrieben:Letztendlich ist ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung von Institutionen, ob die sich historisch bewährt haben. Das ist der politische Lackmustest, nur fürchte ich, dass wir da nicht immer einer Meinung sind.
provinzler hat geschrieben:Ambitionen zum Diktator hatte Roosevelt jedenfalls auch, was allein schon die Tatsache zeigt, dass er die Begrenzung auf zwei Amtszeiten ignorierte und die Verfassung als eine Art Hausordnung betrachtete, die er als Chef nach Lust und Laune ändern könne.
Nanna hat geschrieben:Die Begrenzung auf zwei Amtszeiten wurde erst 1951 als 22. Amendment eingeführt. Davor gab es allenfalls ein loses gentlemen's agreement, das auf gewisse Aussagen und Praktiken der founding fathers zurückgeht, das aber auch von anderen Präsidentschaftskandidaten wie Ulysses Grant ignoriert wurde.
Nanna hat geschrieben:Das heißt nicht, dass sie falsch ist, aber rein diskussionstechnisch hast du halt außer deiner eigenen Überzeugung, irgendwie die Wahrheit über das Universum erkannt zu haben, keinen besonders ergiebigen Hebel
Nanna hat geschrieben:Das einzige, was ich von dir erwarten würde, ist, dass du dir mal selber einen kleinen Riss in dein Selbstvertrauen schlägst, denn die Möglichkeit, dass du derjenige bist, der emotional an einer argumentativ gar nicht so starken Position festklebt, könntest ja auch du sein. Und subjektiv kann man sich viel einreden - und tut man auch, und zwar ausnahmslos jeder. Nur als kleine Erinnerung, wenn du das Argument "Ihr seid ja alle so schwach und emotional, nur ich seh klar" rausziehst.
Nanna hat geschrieben:Und zum anderen finde ich es zwar unbedeutend, aber kurios und amüsant, wie du mit dem Argument der "wissenschaftlichen Weltanschauung" 1a einen Spruch der Marxisten nachplapperst. Ich würde ja so was nie in den Mund nehmen, die Gefahr, da einfach nur in seiner eigenen Hybris gefangen zu sein und nicht zu merken, dass man sich lächerlich macht mit seinen Welterklärungsaussagen, wäre mir persönlich zu groß. Aber gut, ich hab auch nichts gegen Wagemut.
provinzler hat geschrieben:Nanna hat geschrieben:Ich verstehe zwar nicht, wer "die Pseudowissenschaftler" sein sollen, aber ich bin ganz Ohr. Erklär doch mal, welche konkreten Vorstellungen du da von politischen Strukturen zur Entscheidungsfindung hast.
Ich wills mal versuchen friedlich auszudrücken. Wer sein Gehalt vom Staat bezieht, hat ganz automatisch eine ganz andre Haltung zu dem ganzen Konstrukt, als ein Nettosteuerzahler. Zumindestens besteht die unabstreitbare Tendenz zu einem gewissen "Bias". Können wir uns darauf mal vorab einigen?
provinzler hat geschrieben:Wenn ich nun mal das beliebte Beispiele dieser sogenannte "Genderforscherinnen" nehme, so kann deren Forschung gar nicht wirklich wissenschaftlich ablaufen, weil sie ihre eigenen Jobs wegrationalisieren würden, wenn bestimmte Ergebnisse herauskämen. Da niemand gern kundtut, dass er überflüssig ist, wird er eher die Wahrheit vergewaltigen, als sich selber abzuschießen.
provinzler hat geschrieben:Ähnliche Kritik kann man auch an der Klimaforschung üben. Wer da nicht mit den Wölfen heult, und immer drastischere Chaosszenarien zeichnet, riskiert den Verlust von Forschungsgeldern, Planstellen etc.
Katastrophale Anreizstrukturen, die eigentlich verbieten, in diesem Zusammenhang noch von Wissenschaft zu sprechen.
provinzler hat geschrieben:Das Bundesverfassungsgericht erweist sich in diesem Zusammenhang als völlig zahnloser Tiger, weil es für den wichtigsten Spieler in dem ganzen Theater die EZB juristisch gar nicht zuständig ist. Eigentlich müsste das Verfassungsgericht schon längst die Bundesregierung zum Austritt aus der Eurozone zwingen, weil die Voraussetzungen unter denen der Beitritt genehmigt wurde schon seit 5 Jahren(!!!) nicht mehr erfüllt werden.
provinzler hat geschrieben:Aber das Bundesverfassungsgericht tut das was es auch schon bei andren Themen (Abtreibung) getan hat, es verschleppt das Ganze. Die zuständigen Stellen schieben sich die Angelegenheit hin und her, man reibt die Kläger langsam auf, es passiert gar nix und die Politik kann munter weiter Fakten schaffen.
provinzler hat geschrieben:Der Wähler hat das Problem, dass die Mechanismen über die er hier ausgenommen wird, für den Laien nicht so leicht verständlich sind. Das geht über die Geldkreisläufe, dass ist nicht so offensichtlich wie ein "Geld her oder ich schieße".
provinzler hat geschrieben:Der Überbringer schlechter Nachrichten war noch nie sonderlich beliebt.
provinzler hat geschrieben:Mich erstaunt es immer wieder, dass selbst sonst relativ intelligente Menschen, die Probleme, die sich aus falschen Anreizstrukturen ergeben nicht sehen (wollen?), und im Staat so eine Art Gott sehen, der aus dem Nichts ein Mehr an Wohlstand, Gerechtigkeit oder was auch immer herstellen könnte. Anders lassen sich die nicht endenwollenden Unfugsdebatten über Mindestlöhne, Grundeinkommen und Vermögenssteuern einfach nicht begründen.
provinzler hat geschrieben:Wahrscheinlich ist es vielen in unserer "gottlosen" () Zeit ein sehr tiefgehendes Bedürfnis sich hier eine Art Ersatzgott zu bauen, der schon alles regeln wird.
provinzler hat geschrieben: Ich glaube es kommt auch ganz erheblich darauf an, von welcher Seite man bestimmte Insitutionen kennengelernt hat, und was man damit emotional verbindet. Das gilt für Religion und Kirchen genauso wie für den Staat, ein Unternehmen oder einen Fußballverein. Und was Gandalf und mich von dir und vielen andren unterscheidet ist, dass wir vollständig andre Erfahrungen gemacht haben. Und deshalb haben wir auch einen andren Blickwinkel.
provinzler hat geschrieben:Mich persönlich hat die Erfahrung gelehrt, dass "den Leuten" oder "der Gesellschaft" wenn du so willst, deine Befindlichkeit im Allgemeinen bestenfalls scheißegal ist. Wenn du es irgendwie wagst, in irgendeiner Weise hervorzustechen, oder allgemeiner gesagt abzuweichen, wird man dich zur Konformität drängen oder andernfalls ausgrenzen und stigmatisieren. Menschen, die einen so akzeptieren wie man ist, sind sehr sehr selten.
provinzler hat geschrieben:Und genau das ist in meinen Augen auch das Problem, dass ein Staat, der über ein gewissen Maß an Aufgaben hinaus geht, zwangsläufig kommt, nämlich dem Wunsch und Drang nachzugeben, die Konformität am Besten im Gesetzesform vorzuschreiben, und wer dem nicht entspricht ist entweder kriminell oder krank.
provinzler hat geschrieben:Und dann gibts noch die staatsbezahlten Helfer und Heiler (Psychologen, Lehrer oder meine besonderen Freunde die Sozialbledagogen), die dann Abweichlern schon von klein auf zur Seite gestellt werden, um sie irgendwie konform zu biegen. Bemerken werden diese unsichtbaren Ketten freilich nur diejenigen, die sich aus dem vorgeschriebenen Bereich gelegentlich hinausbewegen. Und da kann es schon ausreichen, auf das ach so superpädagogisch wertvolle (zu deutsch: idiotisch, langweilig und hirnfrei) Spiel einfach keinen Bock mehr zu haben und das Weite zu suchen, oder auch einfach nur den Mumm zu haben kundzutun, dass man das fürn Schmarrn hält. (Oder sich bei 40 Grad im Schatten lieber in schattigen Räumen statt in der prallen Sonne aufhalten zu wollen).
provinzler hat geschrieben:Und ich begreife bis zum heutigen Tag nicht, woher der scheinbar übermächtige Wunsch kommt, andern seine Vorstellungen von einem richtigen Leben gewaltsam überstülpen zu wollen. Ich habs schonmal gesagt, wer Sozialismus will, soll irgendwo seinen Kibbuz aufmachen (allerdings bitte unsubventioniert!) und das machen. Fänd ich zwar komisch, aber würd mich nicht stören. Ich muss da niemanden "geradebiegen". Alles was ich will ist, dass der Rest der Welt auch aufhört, sich in allerlei meiner Angelegenheiten einzumischen, die andre schlicht nix angehen. Das ist alles. Und wenn das nun schon verrückt ist, dann bin ich gerne verrückt...
Gandalf hat geschrieben:In der Wissenschaft gibt es klipp und klare Vorgehensweisen: z.B. Stelle ich eine Versuchsanordnung auf, in der ein Experiment abäuft.
Gandalf hat geschrieben:Bie menschlichen Interaktionen (z.B. Tauschhandlungen) haben wir es mit "Myriarden" von Möglichkeiten zu tun, wie man die Versuchsanordnung aufbauen müsste, um sämtliche Interaktionsmöglichkeiten abbilden zu können, die mir momentan einfallen. Es wäre dazu also ein universeller Wirklichkeitsimulator erforderlich, der sämtliche möglichen Interaktionen berechnen kann. Eine Klassische Turingmaschine ist dazu aus physikalischen Gründen prinzipiell nicht in der Lage. Daher muss eine Planwirtschaft scheitern, da diese nur klassische Computer einsetzen kann, wenn sie ihren Anspruch auf zentrale Entscheidungsfindung aufrecht erhalten will. Aber ws den Intellektuellen verwehrt ist, haben die praktisch Handelnden schon lagen heruasgefunden: Sie nutzen keinen Zentralrechner, der eh nichts bringt, sondern stellen ihre Fragen an den ultimativen Quantencomputer, der jedem zur Verfügung steht und der die Begrezungen der konstruktivistischer Installationen nicht kennt:
Sie handeln einfach (setzen Ursachen)- und das Universum antwortet darauf, -in dem es reagiert
Gandalf hat geschrieben:Menschen gehen also in ihrem täglichen Leben in jeder Sekunde wissenschafltich vor, - wenn sie die Konsequenzen ihres Handlung annehmen.
Gandalf hat geschrieben:Das tun kritische Rationalisten (Libertäre, Kapitalisten, usw.) 'Konstruktivisten' (regelm. Sozialisten) tun das nicht. Sie betreiben keine Wissen_schaffen im wissenschaftlichen Sinne , sondern schließen vom Besonderen auf das Allgemeine - möglichst ohne sich die Finger selbst schmutzig zu machen (was eine 'Handlung' immer mit sich bringt). Sie wollen sich die 'unzähligen Versuche' "sparen", auf die eine ontologisch hergeleitete Erkenntnistheorie beruht.
Gandalf hat geschrieben:Am deduktiven Schluss (und der Methode der Falsifikation) führt kein Weg vorbei! ..und das ist der tatsächliche Grund warum ich das Verständnis der "relative Zustandstheorie der Quantenphyisk" (der ursprüngliche von H. Everett so benannt) unabdingbar halte, um entscheiden zu können, ob eine Theorie was taugt oder ob sie überhaupt als wissenschaftlich bezeichnet werden kann.
Gandalf hat geschrieben:..und die sozialistischen Theorien taugen demnach allesamt nichts, da sie auf induktiven ("dummen") Schlüssen und (Denk-)"Faulheit" beruhen. ("Neid" und das "stets andere Schuld" haben, sind solche einfach gestrickten Webmuster, auf denen sich gut spielen und hetzen lässt)
Gandalf hat geschrieben:(was aber auch heisst, das es auf dezentraler Ebene anders aussehen kann. Hier kann eine induktiver Reflex und eine Beziehugnswirtschaft einen kurzfristigen Überlebensvorteil bringen)
Gandalf hat geschrieben:Du denkst ich sei arrogant und spreche aus dem "Eltern-Ich" zu Deinem "Kinder-Ich". Das tue ich aber regelmäßig nicht (und wenn, dann gezielt um etwas (heraus-)'zu fordern'), sondern sehe in Dir "einen Erwachsenen", dem man auf gleicher Augenhöhe begegnet und von dem ich erwarte, das er sich stellt, wenn Widersprüch in einer (wissenschaftsnahen) Argumentationsform auftreten. Ich versuche Dich so zu nehmen wie Du Dich präsentierst: Einen überzeugten Naturalisten, der ein Forum betreibt, in dem Ausflüchte in's Irrationale 'hart hinterfragt' werden. Wenn Du jetzt damit kommst, das ich denken würde "ihr seid ja alle so schwach und emotional" .., dann fage ich mich auch hier: Bist Du etwa gar nicht "bright", sondern fühlst Dich (themenbezüglich) irgendwie "nicht ok", - suchst Du im (Zentral-)Staat (einen verlorenen) Gottersatz? Ein "Dämon", der alle Probleme lösen kann, wenn man ihn nur richtig "konstruiert"?
Gandalf hat geschrieben:Unabhängig davon, das für mich mit "wissenschafltiche Weltanschung" nur die 'objektive Methode' gemeint sein kann, möglichst zuverlässig Wissen zu gewinnen und nicht eine bestimmte (subjektive) Lehrmeinung, - behaupte ich die Thesen des Marxismus/Sozialismus sind (nach diser objektiven Methode) wissenschaftlich nicht haltbar/widerlegt. Manchmal einfach nur lächerliche Zirkelschlüsse. Fangen wir mit der "Arbeitswerttheorie" an..?
Gandalf hat geschrieben:@NeoTron
Es ging einfach nur darum, das man nicht glauben sollten mit irgendwelchen Verboten schnell irgendwas aus der Welt schaffen könnte. Insbesondere auch um soche Verbote, die gemacht werden, um Verbrecher zu produzieren, die man dann (mit erpresstem Geld) "bekämpfen" darf.
Nanna hat geschrieben:Das ist sicherlich ein Problem, wobei das kein Problem der Gender Studies ist, sondern ein allgemeines Phänomen des Wissenschaftsbetriebes, dass Forscher sich nicht gerne totalrevidieren. Überall da, wo es Interpretationsspielraum gibt, und das ist in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften nunmal aufgrund des Forschungsgegenstandes ein inhärentes Problem der ganzen Disziplinen, gibt niemand nach dreißig Jahren Forschung zu, falsch gelegen zu haben.
Ich leugne also das Problem nicht, ich behaupte nur, dass eine privatfinanzierte Forschung das Problem nicht lösen kann, weil die Frage des Arbeitgebers hier zweitrangig ist. Und zu behaupten, dass man die Genderforschung dann einfach ganz lassen soll, wäre auch keine Lösung.
Nanna hat geschrieben:Wenn du damit behaupten willst, dass der weltweite Konsens über die Existenz und (hauptursächliche) Antropogenität des Klimawandels eine Folge der staatlichen Finanzierung vieler (nicht aller) Universitäten ist, würde ich sagen, dass das ein Grundmisstrauen gegenüber dem Wissenschaftsbetrieb offenbart, der meinem Laienverständnis nach an Paranoia grenzt, wie man sie von Verschwörungstheoretikern kennt, die den Konsens an sich schon verdächtig finden.
Nanna hat geschrieben:Das BverfG kann grundsätzlich nur feststellen, dass bestimmte Gesetze oder Praktiken verfassungsgemäß sind oder eben nicht. Zu entscheiden, wie der Missstand zu beheben ist, ist weder de jure noch de facto Aufgabe des BVerfG, das mit einem "Zwang zum Austritt" auf allergröbste seine Kompetenzen überschreiten würde. Es ist ja gerade Anspruch an das Gericht, auf keinen Fall Politik zu betreiben, eben vor dem Hintergrund, dass es sich nicht um ein durch Wahlen legitimiertes Verfassungsorgan handelt.
Nanna hat geschrieben: Im Fall der Eurokrise ist da einiges gewaltig schiefgelaufen und ich spare mir die Ausführung im Detail hier mal, weil wir vermutlich bereits im Ansatz gänzlich unterschiedliche Auffassungen haben werden und erst mal das Grundlegende klären sollten.
Nanna hat geschrieben:Minderheitenschutz ist ein sensibles Thema und es ist viel darüber geschrieben und gesagt worden, dass der Lackmustest für den wahren demokratischen Staat sein Umgang mit Minderheiten ist. Insofern berührst du einen wunden Punkt, aber es ist nicht so, dass du damit etwas aufdecken würdest, was in der informierten Debatte irgendwie unter den Tisch gekehrt würde.
Nanna hat geschrieben:Was das Überstülpen von Lebensvorstellungen angeht, so weiß ich nicht, was du da genau im Blick hast. Ich sehe mich eigentlich in meiner persönlichen Entfaltung nicht gehindert (und auch wenn du den Verdacht haben magst, ich bereite mich nicht gezielt auf eine Karriere im Staatsdienst vor, sondern plane für die Privatwirtschaft). Ich sehe eine Menge Chancen und ich frage mich, wo du tatsächlich an deiner Entfaltung gehindert wirst, und wo vielleicht eher nicht vollständig aufgearbeitete Erlebnisse reaktiviert werden.
Nanna hat geschrieben:Allerdings ist das natürlich auch wieder schön poliert für die Kapitalismushochglanzbroschüre. In der Realität rennen genug Leute und Unternehmen auch so dämlichen Trends hinterher, gibt es Großkonzerne, die das BIP von mittleren Staaten übersteigen, gibt es Marktteilnehmer, die so zentral platziert sind, dass sie systemprägend und -gefährdend wirken, und sind es letztlich Menschen, die in den kleinen scheiternden Einheiten verbrannt werden (aber die sind dann halt selbst schuld).
provinzler hat geschrieben:Nanna hat geschrieben:Allerdings ist das natürlich auch wieder schön poliert für die Kapitalismushochglanzbroschüre. In der Realität rennen genug Leute und Unternehmen auch so dämlichen Trends hinterher, gibt es Großkonzerne, die das BIP von mittleren Staaten übersteigen, gibt es Marktteilnehmer, die so zentral platziert sind, dass sie systemprägend und -gefährdend wirken, und sind es letztlich Menschen, die in den kleinen scheiternden Einheiten verbrannt werden (aber die sind dann halt selbst schuld).
Was übersteigt das BIP von mittleren Staaten? Umsatz, Gewinn, Marktkapitalisierung?
Nanna hat geschrieben:Nehmen wir den Gewinn. Das gewinnstärkste Unternehmen der Welt, ExxonMobil (eigentlich Gazprom, aber die sind nicht so recht privat), macht derzeit einen Jahresgewinn von 41 Milliarden $. Das entspricht etwa dem Haushalt von Singapur, das in der Liste der Staatseinnahmen weltweit auf Platz 54 von 197 steht. Nähmen wir den Umsatz, dann entspricht der des weltweit umsatzstärksten Unternehmens, Royal Dutch Shell, mit 484,5 Milliarden $ etwa den Staatseinnahmen von Australien (Platz 11 weltweit, 473 Milliarden $). Diese Unternehmen schieben also weit größere Geldbeträge als die meisten Länder der Welt durch die Gegend.
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