Hessens Kultusministerin für Schöpfungslehre in Biologie

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 4. Jul 2007, 14:58

Qubit hat geschrieben:Moment, wie sprechen hier von homosexualität...
... unter Frauen.
Und ob die beiden auch eine körperliche Sexualität ausleben ist uns nicht bekannt oder warst du mit der BILD-Zeitung dabei? ;)

Auch wenn die Bibel (und andere Religionsbücher und Religionen) Frauen zumindest halb- oder dreiviertel ignorieren, so habe ich trotzdem (oder gerade deshalb?) bewusst von "Liebe zwischen Frauen" geschrieben. Es geht hier schließlich um eine Frau. (okay, zwei Frauen)
Dass die Homosexualität unter Männer in der Bibel gegeißelt wird, ist mir bekannt - was du wiederum natürlich nicht wissen kannst.
Auch ist meine Unterscheidung zwischen "körperlicher und geistiger Liebe" ebenfalls bewusst gewählt. Schließlich darf (meines Wissen) laut katholischer Lehre und der Bibel jeglicher männlicher Geschlechtstrieb nur zugunsten der Fortpflanzung ausgelebt werden und dies wiederum nur zwischen zwei miteinander verheirateten Eheleuten.
Da Frauen (Nonnen) sich aber als Ehefrau Jesu fühlen sollen, Vielweiberei aber verboten ist, dürfte geistige Liebe also schon mal nicht so verboten sein. :^^:
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Beitragvon musikdusche » Mi 4. Jul 2007, 21:38

Du hast ja nicht ganz Unrecht, 1 von 6,5 Milliarden, allerdings erinnert mich deine Argumentation eher an eine mir missfallende Apologetik, die gerne von Gläubigen vorgebracht wird:
Da wird relativiert und sinnentstellt, was das Zeug hält. Wörter werden in ihrer Bedeutung umdefiniert oder zumindest verschoben. Und das soweit, bis man nicht mehr die gleiche Sprache spricht.

Worauf ich hinaus will:
1. Die beiden Lesben sprechen von "Liebe" und "Partnerschaft". Da kann man dann mit "spiritueller" und "körperlicher" Liebe kommen - aber wenn ich mich auf der Straße über "Liebe" und "Partnerschaft" unterhalte, sind diese Unterscheidungen wirklich Spitzfindigkeiten.

2. Die Aussagen der Bibel zu Lesben ist wohl in der Tat begrenzt. Die Skeptics Annotated Bible sagt zu der Stelle aus dem Römerbrief 1:26-28 "With his usual intolerance, Paul condemns homosexuals (including lesbians). This is the only clear reference to lesbians in the Bible"
Wer aber mit argumentativer Akrobatik die These zu verteidigen sucht, weibliche Homosexualität sei biblisch gesehen "gar nicht so schlimm", steht auf wackligem Boden. Ein wenig Bibellektüre reicht, um die "biblische Meinung" zu diesem Thema zu erahnen.

Für mich ist die Wolff in dieser Sache eine Heuchlerin. (Wobei ich ihr aber herzlichst alles Gute in ihrere Beziehung wünsche. Vor allen Dingen viel guten Sex :mg: )
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Beitragvon Andreas Müller » Mi 4. Jul 2007, 23:05

Wobei ich ihr aber herzlichst alles Gute in ihrere Beziehung wünsche. Vor allen Dingen viel guten Sex


Uah, ihr habt eine Fantasie hier. Ihr kennt aber schon das Bild von den beiden? :schauen:
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Beitragvon Sisyphos » Do 5. Jul 2007, 07:58

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Beitragvon HF******* » Do 5. Jul 2007, 08:45

Heute erscheint in der Welt ein Artikel in der Welt über die besagte Dame, in dem steht, sie habe die Unterrichtung der Schöpfungsgeschichte im Biologieunterricht gefordert:

Ich eröffne einen neuen Fred.
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Beitragvon Peter Janotta » Do 5. Jul 2007, 09:33

Ich mag die Welt immer mehr. Hier ein Interview in dem der Redakteur sich gegen den naiven Glauben von Nina Ruge wendet.
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Beitragvon musikdusche » Do 5. Jul 2007, 11:20

Andreas Müller hat geschrieben:
Wobei ich ihr aber herzlichst alles Gute in ihrere Beziehung wünsche. Vor allen Dingen viel guten Sex
Uah, ihr habt eine Fantasie hier. Ihr kennt aber schon das Bild von den beiden? :schauen:

Ich würde sie nicht heiraten wollen. Aber mal langsam: Die gute Frau ist 48. Die ist doch nicht hässlich...
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Beitragvon [C]Arrowman » Do 5. Jul 2007, 11:59

Es war gerade im Radio, dss Roland Koch sei´ne Ministerin unterstützt:
Roland Koch hat geschrieben: Es soll im Biountericht nicht missioniert werden, aber auch nichts verschwiegen.


:kopfwand: :kopfwand: :kopfwand: :kopfwand: :kopfwand:

Ich denke, dss im Biountericht alles gesag wird nach den bisherigen Regeln!
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Beitragvon Kival » Do 5. Jul 2007, 13:36

[C]Arrowman hat geschrieben:Es war gerade im Radio, dss Roland Koch sei´ne Ministerin unterstützt:
Roland Koch hat geschrieben: Es soll im Biountericht nicht missioniert werden, aber auch nichts verschwiegen.


:kopfwand: :kopfwand: :kopfwand: :kopfwand: :kopfwand:

Ich denke, dss im Biountericht alles gesag wird nach den bisherigen Regeln!


Beim achtjährigen Gymnasium steht im Lehrplan bei Biologie in der 12.II. zum Thema Evolutionsbiologie: „Auseinandersetzungen mit philosophischen und religiösen Aussagen müssen die naturwissenschaftliche Diskussion ergänzen und erweitern.“

Quelle: http://www.faz.net/s/Rub8D05117E1AC946F ... ntent.html

Damit _sind_ das die geltenden Regeln.
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Beitragvon [C]Arrowman » Do 5. Jul 2007, 13:53

richtig, aber nur im Sinne es gibt da noch leute die was anderes behaupten und nicht im sinne "EVT ist nur eine Theorie und kein Fakt" wie in Amiland. Die Schöpfungsgeschichte hat in Bio nichts zu suchen!
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Beitragvon Myron » Do 5. Jul 2007, 13:56

[C]Arrowman hat geschrieben:Es war gerade im Radio, dss Roland Koch sei´ne Ministerin unterstützt:
Roland Koch hat geschrieben: Es soll im Biountericht nicht missioniert werden, aber auch nichts verschwiegen.


Jawoll, nichts darf verschwiegen werden: Sämtliche Schöpfungsmythen der Menschheitsgeschichte müssen gleichberechtigt im Biologie-Unterricht thematisiert werden. (Leider bleibt dann nur noch wenig Zeit für den eigentlichen Bio-Unterricht übrig.) ;-)

Im Ernst, dass der Ministerpräsident eines Bundeslandes sich für die Propagierung des Kreationismus (hinter einem pseudowissenschaftlichen Deckmantel versteckt) im Biologie-Unterricht einsetzt, ist ein Skandal.
Ich kann nur hoffen, dass ihm und seiner Kultusministerin vonseiten der Wissenschaftler kräftig der Marsch geblasen wird.
Denn sonst, fürchte ich, könnten die Kreationisten dank der tatkräftigen Mithilfe einiger einflussreicher Politiker am Ende doch noch mit ihrer Taktik Erfolg haben.
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Beitragvon [C]Arrowman » Do 5. Jul 2007, 13:57

Es dürfte da wohl ein paar hundert oder tausend solcher Mythen geben...
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Beitragvon Kival » Do 5. Jul 2007, 14:00

[C]Arrowman hat geschrieben:richtig, aber nur im Sinne es gibt da noch leute die was anderes behaupten und nicht im sinne "EVT ist nur eine Theorie und kein Fakt" wie in Amiland. Die Schöpfungsgeschichte hat in Bio nichts zu suchen!


Die Evolitionstheorie ist aber [s]eine[/s] die bisher beste Theorie :erschreckt: - Dennoch gibt es keine konkrete Aussage von Frau Wolff, die die Lehrpläne verletzten würde...

PS: Warum funktioniert durchstreichen nicht? Weder mit eckigen noch mit spitzen Klammern...
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Beitragvon Myron » Do 5. Jul 2007, 14:03

[C]Arrowman hat geschrieben:Es dürfte da wohl ein paar hundert oder tausend solcher Mythen geben...


Na ja, ganz so viele sind's wohl nicht.
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Beitragvon Myron » Do 5. Jul 2007, 14:09

Kival hat geschrieben:Beim achtjährigen Gymnasium steht im Lehrplan bei Biologie in der 12.II. zum Thema Evolutionsbiologie: „Auseinandersetzungen mit philosophischen und religiösen Aussagen müssen die naturwissenschaftliche Diskussion ergänzen und erweitern.“

Quelle: http://www.faz.net/s/Rub8D05117E1AC946F ... ntent.html

Damit _sind_ das die geltenden Regeln.


Es geht um den hessischen Lehrplan, nicht wahr?

Da haben es die ID-ioten und ihre Sympathisanten wie Frau Wolff und Herr Koch doch tatsächlich schon klammheimlich geschafft, einen Fuß in die Tür zum naturwissenschaftlichen Unterricht zu setzen.
Auf diese Bande muss man langsam wirklich ein sehr aufmerksames Auge werfen.
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Beitragvon Kival » Do 5. Jul 2007, 14:15

Ja, es geht um den hessischen Lehrplan. Ich wäre mir aber keineswegs sicher, dass das in den Lehrplänen anderer Länder nicht steht. Diese sind aber leider meist nicht online zugänglich.
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Beitragvon [C]Arrowman » Do 5. Jul 2007, 15:28

Da haben es die ID-ioten und ihre Sympathisanten wie Frau Wolff und Herr Koch doch tatsächlich schon klammheimlich geschafft, einen Fuß in die Tür zum naturwissenschaftlichen Unterricht zu setzen.


Eben die wird man nicht so schnell los...
Wäre ich noch an einer Schule würde ich ggf. über eine Aktion nachdenken. (Demo, Flugblattkampange... schließlich habe ich auf dem IG Metallseminar gelernt sowas zu organisieren)
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Beitragvon Qubit » Do 5. Jul 2007, 18:58

Myron hat geschrieben:
Kival hat geschrieben:Beim achtjährigen Gymnasium steht im Lehrplan bei Biologie in der 12.II. zum Thema Evolutionsbiologie: „Auseinandersetzungen mit philosophischen und religiösen Aussagen müssen die naturwissenschaftliche Diskussion ergänzen und erweitern.“

Quelle: http://www.faz.net/s/Rub8D05117E1AC946F ... ntent.html

Damit _sind_ das die geltenden Regeln.


Es geht um den hessischen Lehrplan, nicht wahr?


S. 50ff

http://lernarchiv.bildung.hessen.de/rep ... 315cb996d9


Beste Grüsse
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Beitragvon Andreas Müller » Do 5. Jul 2007, 19:48

Wissenschaftspropädeutik

Naturwissenschaftliches Weltbild entwickeln


So viel zur Schöpfungs"lehre".
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Beitragvon Justicia1982 » Mi 29. Aug 2007, 10:54

Die Schöpfungslehre soll eine neue Gemeinsamkeit von Naturwissenschaft und Religion schaffen? Nun, das wäre nun wirklich eine ganz neue Gemeinsamkeit. Meiner Meinung nach hat allein schon der Religionsunterricht nichts an einer Schule zu suchen. Ich persönlich finde es sehr dreist, wenn man diese kleinen Gehirne mit so viel Unsinn "infiziert". Biologie und Religion kann und soll man nicht "paaren". Hier handelt es sich um den Versuch den Kindern oder Jugendlichen über Umwege etwas einzuflösen. Evolution und Schöpfung sind nicht miteinander vereinbar. "Schöpfungslehre" ist als Begriff schon völlig irreführend. Es ist die "Schöpfungsgeschichte" - ein Märchen, nicht mal ein sehr gutes oder spannendes. Es ist schlichtweg schwachsinnig so etwas in die Biologie zu integrieren....
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