Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon ujmp » Mo 8. Feb 2010, 18:37

Julia hat geschrieben:"Claims of gender symmetry are often made by those who do not understand the data: what the various studies measure and what they omit. Others make claims of gender symmetry based on disingenuous political motives, attempting to discredit women’s suffering by offering abstract statistical equivalences that turn out to be chimerical."

Das kann jede Seite der anderen vorwerfen, hilft aber nicht weiter. Das übrige ist eine interessante Analyse, zwar etwas psychonanalytisch, aber nicht unwissenschaftlicher als meine oben gegebene Quelle. Daten wären interessanter.

Julia hat geschrieben:Aber mit Wissenschaft haben es unsere Maskulisten anscheinend nicht, steht einem nur im Weg bei der Politik. Manche Vorurteile stimmen eben doch.

Du verstehst da was ganz falsch.
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon Julia » Di 9. Feb 2010, 12:24

ujmp hat geschrieben:Das kann jede Seite der anderen vorwerfen, hilft aber nicht weiter.

Das wird auch begründet und zwar sehr schlüssig, hast du das Paper gelesen und hast du es verstanden?

Siehe zum Beispiel auch hier:
http://www.nomas.org/node/107
There are three major flaws in Straus' work. The first is that he used a set of questions that cannot discriminate between intent and effect [16]. This socalled Conflict Tactics Scale (or CTS) equates a woman pushing a man in self-defense to a man pushing a woman down the stairs [17]. It labels a mother as violent if she defends her daughter from the father's sexual molestation. It combines categories such as "hitting" and "trying to hit" despite the important difference between them [18].

Und so weiter und so fort...
So gut wie alle Studien, die eine Symmetrie behaupten beruhen auf der CTS.

ujmp hat geschrieben:Daten wären interessanter.

Ich kann die Frage gleich selbst beantworten: Anscheinend nicht. Hint: Das in Klammern mit den Namen und Zahlen, das sind die Daten. Das Paper selbst ist eine Review.

In dem Paper kommen selbst auch noch Wissenschaftler zu Wort, die der Meinung sind, dass ihre Ergebnisse missinterpretiert und missbraucht werden.

ujmp hat geschrieben:Du verstehst da was ganz falsch.

Apropos Kimmel, das fand ich auch interessant:
Q: What do you see as the sources of male violence against women?

Some of the sources of male violence as we've now come to understand come not from the initiation of aggression, not from the claiming of power, but rather men tend to be violent against women when they feel that their power is eroding, when it's slipping. In the patterns of male violence against women that we observe, spouse abuse, for example, rape, battery, things like that. The pattern of these responses tends to occur when men feel that their control over women is breaking down. So men, we see from the outside, we might see men initiating aggression against women, we might see men acting against women, but the men themselves don't experience it that way. They experience is as a revenge or retaliation. Like women have power over me because they're beautiful and sexual and I want them and they elicit that and I feel one down, I feel powerless. So the aggression then is to restore the balance rather than ... so the men...it's a very odd thing because what seems to be about men initiating aggresssion is actually about men seeming to trey to relevel the playing field.

Now of course, I mean we also have to say they're wrong. It is the intitiation of an aggression but men very often see it as a revenge or retaliation. I mean just listen for minute to the way in which we describe women's beauty and women's sexuality. We describe it as a violence against us. She is a knock-out, a bomb-shell, dressed-to-kill, a femme fatale, stunning, ravishing. I mean all of these are words of violence against us. You know, it's like Wow! She knocked me out. So the violence, then, or the aggression or the sexual violence is often a way to retaliate. I'll get even with them. They elicit this, they make me feel like they, I want them, and then they don't come thorugh. I'll get even with them. I'll show them. And so there's a kind of revenge element to it. So from the outside, it looks like the initiation of aggression, but from the inside, it looks like revenge or retaliation. I think it's important to get men to begin to see that what feels like revenge or retaliation is in reality initiation.


Das könnte erklären, warum sich die Täter gerne als Opfer sehen und den tatsächlichen Opfern dann Opfergehabe vorwerfen.
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon ujmp » Di 9. Feb 2010, 17:47

Julia hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:Das kann jede Seite der anderen vorwerfen, hilft aber nicht weiter.

Das wird auch begründet und zwar sehr schlüssig, hast du das Paper gelesen und hast du es verstanden?


Ich hatte nur gelesen, was du gepostet hast. Danke für die tollen Links! Mal sehen ob ich Kimmel heute abend schaffe...

(Hier gibts Kimmel auch kostenlos)
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon platon » Di 9. Feb 2010, 21:03

Julia hat geschrieben:Das könnte erklären, warum sich die Täter gerne als Opfer sehen und den tatsächlichen Opfern dann Opfergehabe vorwerfen.

Wie wäre es mit der einfachen Erklärung, dass Männer Gewalt gegen Frauen ausüben, weil sie wissen, dass sie es können, dass sie die physisch Stärkeren sind?
Wie viele Männer würden physische Gewalt gegen Frauen ausüben, wenn sie das mit größter Sicherheit mit einer gebrochenen Nase oder fehlenden Zähnen bezahlen müssten?
Und weil sie das wissen, brauchen sie diese armseligen Ausreden, siehe oben...
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon ujmp » Di 9. Feb 2010, 21:13

Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Man müsste mal eine Studie auftreiben, die häusliche Gewalt unter lesbischen oder homosexuellen Paaren untersucht - ich tippe, dass es da eher diplomatisch zugeht.
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon ganimed » Di 9. Feb 2010, 21:58

platon hat geschrieben:Wie wäre es mit der einfachen Erklärung, dass Männer Gewalt gegen Frauen ausüben, weil sie wissen, dass sie es können, dass sie die physisch Stärkeren sind?

Ich meine mal in einer Quarks&Co-Sendung verstanden zu haben, dass die Aggression bei Männern hauptsächlich am Testosteron liegt. Männer sind genau deswegen agressiver. Und werden genau dann harmloser, wenn das Hormon medizinisch gedrosselt wird.

Ein Zitat habe ich hier gefunden: "Nur etwa fünf Prozent aller Gefängnisinsassen sind Frauen."
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon platon » Di 9. Feb 2010, 22:13

ganimed hat geschrieben:Ich meine mal in einer Quarks&Co-Sendung verstanden zu haben, dass die Aggression bei Männern hauptsächlich am Testosteron liegt.

Aber das ist jetzt kein Entschuldigungsversuch, eine versuchte Generalabsolution, oder so was ähnliches?
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon ganimed » Di 9. Feb 2010, 22:30

Doch, ich finde schon. Wenn man mal eine gute Entschuldigung hat, dann sollte man sie auch ruhig mal nennen dürfen. :)

Eine Erklärung ist es allemal.
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon xander1 » Mi 10. Feb 2010, 02:34

Ach alles quatsch. Männer schlagen öfters mal gerne zu weil sie einfach das starke Geschlecht sind und sich durchsetzen können. :lachtot:
Außerdem kommt durchsetzen von Datendurchsatz und je mehr Datendurchsatz man im Internet haben kann, desto besser ist das Erlebnis. Und weil das gut ist, ist es auch gut wenn Männer sich durchsetzen können, weil das Wort davon abgeleitet ist. Und deshalb sind Männer auch das starke Geschlecht. :applaus:
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon stine » Mi 10. Feb 2010, 07:30

Das soll jetzt aber kein Schlusssatz sein, oder? :kopfklatsch:
LG stine
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon xander1 » Mi 10. Feb 2010, 12:40

Das lied sollte man doch kennen:



Und hier mal ein wenig aktueller Bezug im Spiegel über Bushido und Alice Schwarzer
"Da haben sich zwei gefunden: Der Rapper und Neu-Filmstar Bushido stellt sich vor, wie ihn Alice Schwarzer nach den Brüsten seiner Mutter gefragt hätte. Nun antwortet die Feministin ihm in einem offenen Brief: Er sei ein kleinbürgerlicher Spießer."
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 00,00.html
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon Julia » Mo 15. Feb 2010, 15:13

A black woman took my job.
http://www.youtube.com/watch?v=U-rpbihT ... r_embedded

Zumindest unterhaltsam.
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon ujmp » Mo 15. Feb 2010, 16:30

Ich fand Ok, was Kimmel in “Gender Symmetry” in Domestic Violence sagt (hoffentlich habe ich alles richtig verstanden, mein englisch ist "ausbaufähig"). Immerhin zeigt er, dass es nicht ganz so einfach ist.

Hier eine angenehme Feminsitin: Isabel Allende tells tales of passion

Aber, liebe Leute, bedenkt auch: Chimamanda Adichie: The danger of a single story

(Man rechts sich unter "Open interactive transcript" den Text zum mitlesen anzeigen lassen und wenn man keine Lust zum Englischüben hat, auch die deutsche Übersetzung. Ted ist richtig geil. Pinker spricht dort auch, aber nicht direkt zu unserm Thema.)
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon ujmp » Mi 24. Feb 2010, 09:29

Wolfgang Berg: Jungs und weibliche Pädagogik: Jungen dürfen nicht mehr Jungen sein

"Kleine Männer wollen laut sein, raufen, sich beweisen und trotzdem geliebt werden. Doch dafür ist in einer pädagogisch korrekten Frauenwelt oft überhaupt kein Platz mehr. Jungs werden vielmehr mit weichem weiblichen Verständnis wie in Watte gepackt.. Warum eigentlich?"
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon stine » Mi 24. Feb 2010, 13:25

Sagte ich doch bereits hier


Bild

Bei allen anderen Säugetieren ist das "Balgen" ein ganz normales Spielverhalten im Kindesalter. Allerdings gehen manchmal auch hier die "Mütter" dazwischen. Wie immer eben eine Sache der Balance.

LG stine
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 24. Feb 2010, 13:48

Ja, und die richtige Balance ist immer Ansichtssache. Das Matriarchat der Tüpfelhyänen zeigt, dass die "Balance" auch der Geschwister"mord" sein kann.
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon Julia » Mi 24. Feb 2010, 17:45

Ich finde, dass dieser Artikel mal wieder viel zu platt ("verweichlicht und verweiblicht") und viel zu pauschal ist, als gäbe es "die Jungen", die natürlich alle das gleiche wollen. Ich wollte auch ein kleiner Held sein und war definitiv nicht lieb und ordentlich und das was meinen kleinen Bruder vom Schreien abgehalten hat war mein Vater, der in Ruhe arbeiten wollte, aber als Sprachpädagoge wurde er vielleicht durch die weibliche Pädagogik indoktriniert, haha.
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon Zappa » Mi 24. Feb 2010, 18:03

Julia hat geschrieben:Ich finde, dass dieser Artikel mal wieder viel zu platt ("verweichlicht und verweiblicht") und viel zu pauschal ist, als gäbe es "die Jungen", die natürlich alle das gleiche wollen.


Nein, aber ein durchschnittlicher Junge ist halt kompetitiver und aggressiver als ein gleich altes Mädchen. Und genau dieses - natürliche - Verhalten wird in der modernen (weiblichen) Pädagogik nahezu kriminalisiert. Da kann ich als Vater von zwei Jungen ein Lied von singen.

Natürlich kann ein Zeitschriftenartikel das Thema nur anreißen ...
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon Julia » Do 25. Feb 2010, 14:10

Zappa hat geschrieben:Nein, aber ein durchschnittlicher Junge ist halt kompetitiver und aggressiver als ein gleich altes Mädchen. Und genau dieses - natürliche - Verhalten wird in der modernen (weiblichen) Pädagogik nahezu kriminalisiert.

Das mag daran liegen, dass genau dieses aggressive - natürliche - Verhalten später gegen Frauen und Kinder gerichtet wird.

http://www.dissentmagazine.org/article/?article=700
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Re: Unterdrückung des anderen Geschlechts durch Gedankengut

Beitragvon xander1 » Do 25. Feb 2010, 14:45

Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Es soll also danach gehen, dass der stärkere gewinnt durch Kraft und List. Wenn das nicht stattfindet gewinnt der Erzieher über beide. Und sicher gibt es auch Männer die eingreifen. Und es ist auch falsch, was ständig behauptet wird, dass Jungs nur mit Körperkraft kämpfen. Es gibt da genug andere Strategien, die vielleicht öfter ausgeübt werden als Kämpfe mit Fäusten.

Naja ich bin kein Pädagoge und weiß nicht ob ich das beurteilen kann.

@Julia
Meinst du man sollte Agressivität wegerziehen? Die Krallen stutzen? Ist das nicht auch eine Machtübernahme über das Kind? Ist das überhaupt gesund für einen Jungen wenn man ihn zu sehr zähmt? Ist das nicht die Herangehensweise der Christen Menschen maßlos zu zähmen um Verfügung über sie zu haben?
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