Hühnervergasung

Re: Hühnervergasung

Beitragvon Twilight » So 17. Aug 2008, 12:15

Lalle hat geschrieben:Hallo Aeternitas, bei dem Thema bin ich hartnäckig Bild, ich verstehe nachwievor nicht woher du das Recht ableitest einem Lebewesen das Leben zu nehmen?

Ich mische mich einfach nochmal ein. :)
Meiner Ansicht nach gibt es kein spezielles Recht ein anderes Lebewesen zu töten. Es ist einfach so. Leben bedeutet, anderes Leben zu nutzen, zu absorbieren, zu verdrängen. Ein ewiger Kampf ohne den Ökologie nicht funktionieren kann. Die Nahrungskette ist eines der Mittel, auf der Weiterentwicklung aufbaut.
Lalle hat geschrieben:Ob Hund, Katze, Haase, Mensch....keiner hat mehr oder weniger Recht auf sein Leben.

Eben. Also tut jeder sein Bestes um zu überleben. Manche Tiere bilden Klauen und scharfe Zähne, um andere Tiere zu fressen, andere wiederum passen sich an den Verzehr bestimmter Pflanzen und ganz andere finden einen Kompromiss und fressen beides. Das Töten gehört eben zum Leben dazu. Die einzigen, die das nicht tun, sind Pflanzen und Bakterien, die sich ihre Energie aus Chemo- oder Photosynthese gewinnen. Und selbst die sorgen dafür, dass andere Arten aufgrund ihrer bloßen Existenz oder Stoffwechselrestprodukte verdrängt werden. Und wer nicht abhaut, stirbt.
In der biologischen Frühgeschichte entstand durch die Entwicklung der Photosynthese einiger Arten eine riesige Katastrophe. Artensterben griff um sich. Warum? Weil für viele der meeresbewohnenden Bakterien Sauerstoff das reine Gift war! Und trotzdem ging es weiter bis heute.
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon Lalle » So 17. Aug 2008, 14:48

Bild Tschuldigt, ich scheine meinen Standpunkt nicht richtig formulieren zu können. Ich versuchs nochmal, werde mich aber wiederholen müssen.

Die Prozesse, die ihr beschreibt (Raubtiere töten/ Pflanzen verdrängen sich gegenseitig, ect), sind natürlich und völlig in Ordnung! Aber zu sagen, wenn die Pflanzen das machen, dann dürfen wir das auch - mal ehrlich, das kann nicht euer Ernst sein.

Der Kern: Wir wissen was wir tun! Wir können es uns bewußt machen. Das ist der Unterschied. Wir tragen die VERANTWORTUNG für unser tun! Wie gesagt, jeder vor sich selbst.

Grade wer keinen Gott hat, der die Menschen zur Herrenrasse macht, sollte das doch verstehen können.
Ich mag Tiere, auch Raubtiere, ich mag die Natur. Um so schwieriger ist es für mich mit anzusehen, wie wir Menschen mit all dem umgehen. Daher versuche ich das meinige zu tun (oder zu lassen). Ich will mich nicht mehr rausreden, wenn ich was tue, was arschig ist, dann in vollem Bewußtsein!
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon Twilight » So 17. Aug 2008, 15:14

Lalle hat geschrieben:Die Prozesse, die ihr beschreibt (Raubtiere töten/ Pflanzen verdrängen sich gegenseitig, ect), sind natürlich und völlig in Ordnung! Aber zu sagen, wenn die Pflanzen das machen, dann dürfen wir das auch - mal ehrlich, das kann nicht euer Ernst sein.

Keine sagt, dass wir das dürfen. Menschen sind auf rein biologischer Ebene nichts Besonderes. Sie haben Instinkte und Triebe, die Befriedigt werden wollen. Essen und Vermehrung sind dabei die stärksten, die sich auch nicht einfach überwinden lassen. Schon seit dem Auftauchen des Urprimaten vor etwa 65 Millionen Jahren machen die Mitglieder dieser Ordnung nichts anderes, als sich weiter zu entwickeln, andere Spezies an den Rand der Ausrottung und darüber hinweg zu schieben und sich selbst immer weiter zu vermehren. Man könnte fast behaupten, ein solches Verhalten liegt in der Natur des Menschen. (Was nicht heißt, dass ich das gut heiße.)
Lalle hat geschrieben:Wir wissen was wir tun! Wir können es uns bewußt machen. Das ist der Unterschied. Wir tragen die VERANTWORTUNG für unser tun! Wie gesagt, jeder vor sich selbst.

Einspruch. Jeder von uns weiß, was er tut, warum er das tut und welche Folgen das hat. Eine große Gruppe von Menschen, wie ein Stadion voller Besucher, eine Metropole, ein Land oder die Gesamtweltbevölkerung weiß es nicht. Die Macht der Gruppendynamik drückt die Spezies Mensch als Gruppe auf das Niveau einer Amöbe zurück. Fressen, wachsen, fressen, wachsen... mehr gibt es da nicht. Philosophische Erkenntnisse, wissenschaftliche Entdeckungen, Vernunft - all das spielt sich auf der Ebene des Individuums ab. Ein völlig anderes Level.
Lalle hat geschrieben:Grade wer keinen Gott hat, der die Menschen zur Herrenrasse macht, sollte das doch verstehen können.

Das verstehe ich jetzt nicht. Ist es nicht gerade die Vorstellung eines Gottes, durch die sich manche Menschen zur Krone der Schöpfung erheben? Ein Atheist ist sich seiner biologischen Position als letzter Zweig einer Gattung, in der alle bis auf eine Spezies schon vor langer Zeit ausgestorben sind, sehr wohl bewusst. Aber eben nur als Individuum.
Lalle hat geschrieben:Ich mag Tiere, auch Raubtiere, ich mag die Natur. Um so schwieriger ist es für mich mit anzusehen, wie wir Menschen mit all dem umgehen. Daher versuche ich das meinige zu tun (oder zu lassen). Ich will mich nicht mehr rausreden, wenn ich was tue, was arschig ist, dann in vollem Bewußtsein!

Volle Zustimmung diesmal. Die Verdrängung des Verdrängungsdranges ist ein erster Schritt! :2thumbs:
Das ist besonders wichtig, da der zweite Schritt, eine Änderung der Situation, wesentlich schwerer sein wird. Im Moment müssen wir aber damit leben. Wo sonst willst du dein Essen hernehmen? Wenn jeder mit solchen Gedankengängen wie deinen einfach in den Hungerstreik treten würde, wäre bald keiner mehr übrig, der sich noch Gedanken darüber macht. Das wäre der größte Fall für den Darwin-Award in der Geschichte des selben.
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 17. Aug 2008, 16:25

@ "Lalle": Irgendwie Argumentierst du schon sehr schräg und kurzsichtig
Lalle hat geschrieben:Die Prozesse, die ihr beschreibt (Raubtiere töten/ Pflanzen verdrängen sich gegenseitig, ect), sind natürlich und völlig in Ordnung! Aber zu sagen, wenn die Pflanzen das machen, dann dürfen wir das auch - mal ehrlich, das kann nicht euer Ernst sein.
...
Grade wer keinen Gott hat, der die Menschen zur Herrenrasse macht, sollte das doch verstehen können.

Entweder ist der Mensch was ganz besonderes, dann darf, kann und muss eventuell anders, "unnätürlich" handeln, oder er ist nur eine Spezies Tiere wie zigtausende andere.
Entweder oder.
Jeder Karnivore und jeder Allesfresser frisst nun mal andere Tiere, die meisten davon jagen und töten dafür (nur die Aasfresser wären da wohl bessere Tiere?). Also warum soll gerade der Mensch - wenn er kein besonderes Tier sei - da anders handeln?
Unsere Fähigkeit ethisch und vorausschauend zu handeln, beschränkt uns doch heute sowieso schon (jedenfalls teilweise) und sollte uns dazu führen, diesen Vorgang so schonend wie möglich zu vollziehen, aber warum ganz abschaffen und - immer noch nicht beantwortet - wo sol man die nach deiner Meinung die Greneze ziehen, welches Lebewesen man noch töten darf und welches nicht. Und warum das eine und das andere nicht?
Und wie gesagt, warum soll der Löwe und das Krokodil dürfen und der Mensch nicht?
Darf ein Urwaldindianer noch töten und ein Stadtmensch nicht mehr? Wenn ja warum? Wo ist die Grenze? Oder soll der Inuit verhungern oder zwangsweise nach Süden umgesiedelt werden? Ist der Veganer ein besser Mensch, nur weil für seinen Tofu in Sojamonokulturen Lebensräume zerstört werden, immense Mengen von Gift in die Umwelt verbracht wird?
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon Tornac » Mo 18. Aug 2008, 20:50

der Mord an diesem Huhn ist vlt unethisch alleridngs nicht mehr und nicht weniger als das tägliche Schlachten von tausenden Tieren Weltweit.
Sie haben soeben zu Mittag gegessen; und wie sorgfältig auch immer das Schlachthaus in einer taktvollen Entfernung von einigen oder vielen Kilometern verborgen sein mag: Sie sind mitschuldig. (Emerson, Ralph Waldo)


ein sehr interresantes Video zu dem Thema gibt´s Hier: http://video.google.com/videoplay?docid=3664359489218547625
teilweise sehr erschreckend und schonungslos, aber genau deshalb sehr eindrücklich.
Ich finde es richtig ,dass ein derartiger schritt unternommen wurde um die öffentlichkeit über derartige Sachen zu informieren. Die meisten diesich über das leid dieses Huhns beschwert sind meiner meinung nach nur verärgert weil ihnen etwas vor augen geführt wurde, was sie nicht sehen wollten.
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon folgsam » Mo 18. Aug 2008, 21:02

Earthlings ist meiner Ansicht nach ein reiner Gewaltporno und man muss schon eine gewisse perverse Veranlagung dafür besitzen um sich das am Stück antun zu können.

Bei den kanibalistischen Schweinen musste ich abbrechen und werde auch sicher nicht weiterschauen.
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon Tornac » Mo 18. Aug 2008, 22:34

ziemlich direkt, dass stimmt. Allerdings ist das (zumindest in einigen Ländern) der gängige Alltag. Und ich bezweifle das man mit weniger schokierenden Filmen die Menschen erreichen könnte, schließlich weiß jeder dass es vielen Tieren sehr schlecht geht. Dass der Film allerdings so extrem ist das man am liebsten wegschauen will ist wohl auch nicht ganz sinnvoll...

ach ja: ich bin kein Vegetarier, auch nachdem ich Earthlings gesehen habe nicht. Fleisch gehört zu meiner Ernährung, allerdings habe ich den Konsum schon reduiert^^
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon folgsam » Mo 18. Aug 2008, 23:45

Jenseits von Schächtung und absolut unartgemäßer Massentierhaltung gibt es Formen der industriellen Fleisch- und Tierproduktproduktion, die zwar nicht ethisch einwandfrei, aber tolerierbar sind.

Auch ich bin kein Vegetarier, obwohl ich keine ethische Grundlage für meinen Fleischkonsum habe.

Tja, ich bin ein schlechter Mensch und gebe es auch noch zu :kg:
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon pinkwoolf » Di 19. Aug 2008, 00:33

Vielleicht ein bisschen off-topic – die Rinder, die wir heutzutage verzehren bzw. deren Milchprodukte, wären in der freien Wildbahn überhaupt nicht mehr überlebensfähig. Ein paar Jahrzehnte, und das Rind wäre ausgestorben. Verhungert, weil die Natur die Power-Nahrung nicht bietet, auf die unsere Rinder inzwischen angewiesen sind.
Millionen von Rindern würden elendiglich verhungern. Wäre das ein Tier-ethischer Fortschritt?

Es gibt Tierarten, die schon völlig von menschlicher Hilfe abhängig sind. Einige Hunderassen sind bereits so gezüchtet, dass eine natürliche Geburt wegen der Größe des Kopfes gar nicht mehr möglich ist. Den notwendigen Kaiserschnitt vermögen Mit-Boxer nicht durchzuführen, sondern nur Menschen.

Wäre die Verweigerung dieser Geburtshilfe nun Genozid?
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 19. Aug 2008, 15:06

pinkwoolf hat geschrieben:Ein paar Jahrzehnte, und das Rind wäre ausgestorben.
Das Rind (als Gattung) sicher nicht, während die Preißn-Kühe (Holsteiner) (bei uns zumindest) keinen einzigen Winter überleben würden, ganz abgesehen davon, dass die Kühe (eng gesehen), würden sie von heute auf morgen nicht mehr gemolken werden, wohl schon vorher ein "kleines Problem" bekämen. Also mit 10 Jahren ist da nix.
pinkwoolf hat geschrieben:Verhungert, weil die Natur die Power-Nahrung nicht bietet, auf die unsere Rinder inzwischen angewiesen sind.
Keine Ahnung ob jetzt alle Hochleistungs-Kühe (jedes einzelne Exemplar) zum Überleben das Kraftfutter braucht. Um die "Leistung" (Milch, Fleischzuwachs) zu erreichen natürlich schon.
pinkwoolf hat geschrieben:Einige Hunderassen sind bereits so gezüchtet, dass eine natürliche Geburt wegen der Größe des Kopfes gar nicht mehr möglich ist.
ähnliches gilt für einige Tierarten, muss mit diesen letalen Folgen aber nicht immer für jedes einzelne Exemplar gelten. Man riskiert dies halt nicht (und es wäre Tierquälerei)
pinkwoolf hat geschrieben:Wäre die Verweigerung dieser Geburtshilfe nun Genozid?
Streng genommen nicht. Den unter Genozid versteht man was anderes, auch die Ausrottung einer Art, ob Dodo oder Java-Tiger durch menschliche Bejagung wird üblicherweise nicht als Genozid bezeichnet.
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon pinkwoolf » Di 19. Aug 2008, 21:44

@ 1von6,5Milliarden

Ich wollte das Thema nur mal anreißen. Nach deinen kenntnisreichen Ausführungen stehe ich ein bisschen blöd da; aber als Geisteswissenschaftler behaupte ich ein Anrecht auf gewisse Lücken. Mit "Rindern" meinte ich allerdings schon unsere Nutzrinder - meine heimatlichen Schwarzbunten ebenso wie die braunen Wie-heißen-sie-gleich.
Jedenfalls fand ich deinen Beitrag sehr interessant. :up:
Zuletzt geändert von pinkwoolf am Di 19. Aug 2008, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon Elis » Di 19. Aug 2008, 21:46

@ tornac
leider habe ich nicht die Zeit, mir dieses Video kompltt anzusehen, habe nur mal kurz durgeklickt. Ehrlicherweise und vielleicht auch traurigerweisse muss ich sagen, dass mir das alles nicht wirklich neu ist. Ich meine, wer habwegs mit offenen Augen und Ohren durch die Welt geht, ahnt zumindest, dass es solche Dinge gibt.

@Lalle: Bist Du Vegetarier/Veganer? Nur so aus Interesse.
Generell denke ich auch, dass der Mensch als Lebewesen mit der Fähigkeit zur Selbsterkenntnis ethisch handeln sollte. Aber da stellt sich schon gleich wieder die Frage, ob der Begriff "Ethik" hier überhaupt anwendbar ist, und wenn ja, inwieweit gültig oder zutreffend.
Dann sehe ich nach wie vor die Tatsache, dass wir nicht so einfach die Evolution beiseite schieben können. Fleischaufnahme ist nach wie vor physiologisch sinnvoll. Sonst würden wir es nicht essen. Alle Form der Nahrungaufnahme, sofern nicht rauscherzeugend, erfüllt primäres oder sekundäres Verlangen des Körpers. (Wobei "Nahrung" hier natürlich nichts miteinschliesst, was mit Aromen u. dgl. extra auf unserern Geschmack angepasst wurde wie Chips oder Essen von McD und Konsorten).
Ich selber versuche, viel Biofleisch zu kaufen, und meine Fleischkonsum zu reduzieren. Aber wenn es vom Grill entweder Gemüsespiess gibt oder Schweinebauch, ich hätte keine Probleme, mich für letzteres zu entscheiden. Oder zumindest für beides.

Und nach dem schrecklichen Viedeo von tornac hier noch etwas kuzweiligeres von Moby zu einem seiner Lieder, wems nicht gefällt, geht ja auch ohne Ton.. Passt vor allem zum eigentlichen Tier unseres Threads.. Moby ist ja strikter Veganer und lässt das auch im Video ich sag mal ´anklingen`.
http://www.youtube.com/watch?v=kU7eA49G39g
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon emporda » Di 19. Aug 2008, 21:53

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
pinkwoolf hat geschrieben:Ein paar Jahrzehnte, und das Rind wäre ausgestorben.
Das Rind (als Gattung) sicher nicht, während die Preißn-Kühe (Holsteiner) (bei uns zumindest) keinen einzigen Winter überleben würden, ganz abgesehen davon, dass die Kühe (eng gesehen), würden sie von heute auf morgen nicht mehr gemolken werden, wohl schon vorher ein "kleines Problem" bekämen. Also mit 10 Jahren ist da nix.
Du hast eine Art vollkommen vergessen, die Hominiden. Mal Dir eine Welt aus ohne große Energieressorucen so wies sie sich zunehmend ab 2050 einstellen wird bei dann etwa 9,5 Milliarden Menschen.

Die Menschheit wird zurückfallen in Verhältnisse der frühen Industrialisierung so um 1870. Transport, Touristik, Automobilindustrie, Flugzeugindustrie usw. wird es mangels Kunden kaum noch geben, damit auch wenige Arbeitsplätze und viele andere Industriezweige schrumpfen mangels Einkommen auf minimale Reste. Autark überlebensfähig sind dann nur noch einige naturnahe Volksgruppen wie die Buschmänner Namibias. Die "moderne" Menchheit, die zu 80% in großen Metropolen lebt, wird langsam aber sicher untergehen als nicht überlebensfähig.

Ethik und Moral werden dann zu absoluter Mangelware bzw. zu einem Luxus der sich tödlich auswirkt, überleben werden nur Instinkt gesteuerte Gewaltmenschen. Nach den Grünen und der SPD wird das aber nie passieren, wir brauchen keine Atomkraftwerke, bei uns kommt der Strom aus der Steckduse.
Zuletzt geändert von emporda am Di 19. Aug 2008, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon folgsam » Di 19. Aug 2008, 22:02

emporda hat geschrieben:Mal Dir eine Welt aus ohne große Energieressorucen so wies sie sich ab 2050 einstellen wird bei dann etwa 9,5 Milliarden Menschen.


Genau deswegen brauchen wir massive Investitionen in die Erforschung erneuerbarer Energiequellen und alternativen zu fossillen Brennstoffträgern.


Elis hat geschrieben:Dann sehe ich nach wie vor die Tatsache, dass wir nicht so einfach die Evolution beiseite schieben können. Fleischaufnahme ist nach wie vor physiologisch sinnvoll.


Sicher, doch können die wenigen die dazu in der Lage sind ihre Ernährung auf vegetarische Kost umzustellen darüber nachdenken, wie unnötiges Leid bei ohne Zweifel leidfähigen Organismen verhindert werden kann.
Jedoch gerade Kleinkinder brauchen wohl eine proteinreiche Ernährung, die nur schwer durch vegetarische oder gar vegane Ersatznahrung geliefert werden kann.

Elis hat geschrieben:Alle Form der Nahrungaufnahme, sofern nicht rauscherzeugend, erfüllt primäres oder sekundäres Verlangen des Körpers.


Auch und gerade rauscherzeugende Substanzen (gegessen, getrunken, geraucht, auf die Schleimhäute gerieben, etc etc) erfüllen ein primäres Bedürfnis des zu bewusstseinfähigen Tieres Mensch. Es wird keinen Menschen auf dem gesamten Erdball geben der ohne Rauschzustände leben kann.
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon emporda » Di 19. Aug 2008, 22:10

folgsam hat geschrieben:Sicher, doch können die wenigen die dazu in der Lage sind ihre Ernährung auf vegetarische Kost umzustellen darüber nachdenken, wie unnötiges Leid bei ohne Zweifel leidfähigen Organismen verhindert werden kann.
ES werden nur wenige sein

Wir Hominiden haben einen zu kurzen Darm um als Vegetarier bestehen zu können und einen zu langen Darm um reine Carnivoren zu sein, das ist wie bei den Bären. Es gibt für 9,5 Milliarden Menschen nicht genug Agrarflächen umd eine rein vegetarische Ernährung zu ermöglichen. Selbst wenn man auf der gesamten BRD-Fläche Raps anbaut, deckt dass nicht einmal 10% des Treibstoffbedarfs. Für irgendwelche vegetarischen Nahrungsmittel gibt es dann keinen Platz mehr. Die Entscheidung lautet, essen oder Auto fahren, beides geht nicht. Der wesentliche Teil der heutigen Nahrungsmittelproduktion ist sehr Energie intensiv, da wird nur noch wenig rauskommen.

Auch brauchen Menschen im körperlich harten Einsatz 4500 kcal/Tag und mehr, mit Grünfutter kaum zu machen. Solch einen harten Einsatz wird es jeden Tag geben, wenn z.B. keine Fahrstühle mehr fahren, die Notstromdiesel wie auch die Autos keinen Diesel mehr haben und die Wohnung im 23 Stock des Hochhauses liegt.

Ältere Menschen werden da besser mit 60 wie die Hühner eingeschläfert, meine Frau schafft mit 60 kaum noch 1 Etage. Dabei sagt die EU-Statistik per Hochrechnung von den 476 Millonen Menschen der EU-27 im Jahr 2050 einen Altenanteil von fast 35% aus. Das beseitigt locker 160 Millionen Probeme und spart die Rentenzahlungen, die eh keiner mehr verdient. Man kann es auch fröhlich friedlich umschreiben, die Lebenserwartung wir von jetzt 82 und 45 und weniger sinken - so wie in einigen Entwicklungsländern der dritten Welt.
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon pinkwoolf » Di 19. Aug 2008, 23:11

emporda hat geschrieben:Die Menschheit wird zurückfallen in Verhältnisse der frühen Industrialisierung so um 1870. Transport, Touristik, Automobilindustrie, Flugzeugindustrie usw. wird es mangels Kunden kaum noch geben, damit auch wenige Arbeitsplätze und viele andere Industriezweige schrumpfen mangels Einkommen auf minimale Reste. Autark überlebensfähig sind dann nur noch einige naturnahe Volksgruppen wie die Buschmänner Namibias. Die "moderne" Menchheit, die zu 80% in großen Metropolen lebt, wird langsam aber sicher untergehen als nicht überlebensfähig.

Sehe ich da bei dir einen ähnlichen Pessimismus bezüglich der Zukunft der Menschheit durchscheinen, wie ich selbst ihn hege?
Bevölkerungszahlen wie die der Menschheit findet man sonst nur unter Bakterien und der einen oder anderen Insektenart; die Biomasse von uns Lulatschen würde hingegen eine Population der Größenordnung von Pumas nahelegen. Ein bisschen mehr vielleicht. Auf die Dauer kann das nicht gut gehen.

Der Rückgang verschiedener Industriezweige wäre dabei allerdings meine geringste Sorge. Good riddance!
:segen:
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon emporda » Mi 20. Aug 2008, 02:26

pinkwoolf hat geschrieben:[Sehe ich da bei dir einen ähnlichen Pessimismus bezüglich der Zukunft der Menschheit durchscheinen, wie ich selbst ihn hege?
Bevölkerungszahlen wie die der Menschheit findet man sonst nur unter Bakterien und der einen oder anderen Insektenart; die Biomasse von uns Lulatschen würde hingegen eine Population der Größenordnung von Pumas nahelegen. Ein bisschen mehr vielleicht. Auf die Dauer kann das nicht gut gehen.

Der Rückgang verschiedener Industriezweige wäre dabei allerdings meine geringste Sorge. Good riddance!
:segen:
Ich kann mir den Pessimismus leisten, ich werde es nicht mehr erleben.
Das Wachstum der Weltbevölkerung bis 2050 findet statt in China, in Indien und in Afrika. Dies entstammt dem letzten statistischen Jahrbuch der EU

Die Industriezweige bedeuten Arbeitsplätze und Einkommen der Massen. Die Einkommen werden erheblich sinken, große Teile der Bevölkerung werden kein Einkommen haben etwa wie heute in Ägypten, wo rund 50% für den Staat arbeiten und sinnlose Bürokratie machen. Gleichzeitig werden die Energiekosten erheblich steigen, vielleicht 1000 US$/Barrel Rohöl oder mehr. Ein moderne Industriegesellschaft, die auf billige Energie angewiesen ist, wird das nicht überleben. Wie das Chaos dann aussieht, wer weiss das.

Die BRD zieht allein aus dem Verkehrssektor ein Einkommen von 65 Milliarden €, allein 45 Milliarden sind Steuern auf Kraftstoffe, der Rest Kfz-Steuern, Maut und MwST auf diesen Bereich. Bereits der heutige Tanktourismus macht ein Loch von fast 1 Milliarde plus 3 Milliarden abgewanderter Kaufkraftverlust

Wenn das zu großen Teilen wegbricht, bleibt nur viele staatliche Bereiche/Aufgaben mangels Geld zu schließen. Das ist dann wie ein Dominoeffekt, am Ende geht fast nichts mehr.
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon Aeternitas » Mi 20. Aug 2008, 02:32

Um mal zu provozieren: Warum essen wir den keine Menschen?
Bis jetzt hat keiner von euch irgendeinen Grund genannt uns auf unsre bisherige Fleisch Produktion zu beschränken.

@Pessimismus, muss ich sagen wir haben es Verdient, immerhin werden wir seit Jahren von der Natur Subventioniert. Und das das nicht ewig geht wissen wir seit einer Halben Ewigkeit.
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon emporda » Mi 20. Aug 2008, 02:38

Aeternitas hat geschrieben:Um mal zu provozieren: Warum essen wir den keine Menschen?
Bis jetzt hat keiner von euch irgendeinen Grund genannt uns auf unsre bisherige Fleisch Produktion zu beschränken.

@Pessimismus, muss ich sagen wir haben es Verdient, immerhin werden wir seit Jahren von der Natur Subventioniert. Und das das nicht ewig geht wissen wir seit einer Halben Ewigkeit.
Es gab diesen Film mit Charlton Heston als Umweltpolizisten. Da wurden die überflüssigen Menschen eingesammelt, eingedampft, die Proteine gewonnen, als grüne Pillen gepresst und das als Nahrung an die Massen verteilt.

Eine Horrorvision gespeist aus der christlichen Ethik "mehret Euch und macht Euch die Welt untertan" Was unterscheidet uns da noch von den Lemmingen.
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Re: Hühnervergasung

Beitragvon Myron » Mi 20. Aug 2008, 03:08

emporda hat geschrieben:Es gab diesen Film mit Charlton Heston als Umweltpolizisten. Da wurden die überflüssigen Menschen eingesammelt, eingedampft, die Proteine gewonnen, als grüne Pillen gepresst und das als Nahrung an die Massen verteilt.


Diesen Film gibt es immer noch und er heißt im Original "Soylent Green".
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