1von6,5Milliarden hat geschrieben:Du meinst also eine Sozialisation der Schulden. Da Habenichtse im Durchschnitt keine oder nur wenige Schulden haben/machen dürfen, also eine Umverteilung von denen die nichts haben, zu denen die Schulden gemacht haben und doch meistens noch viel Geld "irgendwie" haben? Und auch ohne Umverteilung geht eine Inflation immer "ganz unten" an die Substanz, nicht "oben". Ein Schuldenschnitt wär da m.E: schon etwas erträglicher.Kurt hat geschrieben:Alle Währungen auf der Welt müssen massiv abwerten, d.h. durch Inflation wird die Realverschuldung gesenkt. Mit Zurückzahlen ist schon lange nichts mehr zu holen.
D.h. Geld und Schulden werden real weniger wert. Habenichtse sind davon nicht betroffen. Stell dir vor, wir hätten 10 Jahre lang 5% Inflation (das finde ich nichtmal ganz unrealistisch). Löhne und Preise würden gleichermaßen steigen. Dann hätte der Staat real 0,95^10 (ungefähr 60%) seiner Schulden übrig, das ist wieder ein Maß, mit dem man mit etwas Vertrauen weiterarbeiten kann. Die Inhaber der Staatsanleihen würden ihre Papiere zwar mit der nominalen Verzinsung ausbezahlt bekommen, aber real hätten sie draufbezahlt. Jede Spekulation oder Investition kann schiefgehen. Um es ein bisschen anschaulicher darzustellen: Ich halte es für besser, wenn man aus dem Luftballon etwas Luft rauslässt, anstatt ihn platzen zu lassen. In Griechenland sind wir grad an der Kippe.
Ich meine, Geld ist in erster Linie Tauschmittel und nicht dazu geeignet, große Vermögen anzuhäufen. Der Geldberg muss immer irgendwie in Relation zu den gehandelten Gütern stehen. Momentan galloppieren Schuldenberge und Geldberge der Realität davon. Eine Abwertung würde dazu führen, dass die Leute ihr Geld auch mal ausgeben, statt darauf zu sitzen und Zinsen kassieren zu wollen. Und negativ betroffen sind in erster Linie Leute mit entweder viel Geld oder Staatsanleihen. Für beide kann ich nicht wirklich Mitleid aufbringen.