xander1 hat geschrieben:Aber ich denke, dass es hier und da Menschen gibt, die ein Problem damit haben, wenn 2 sich finden, die sehr unterschiedlicher Abstammung sind. Solche Menschen können darum einen großen Zirkus machen. Ich glaube war das nicht Lagerfeld wegen Heidi Klum und Seal, einmal? Kann mir das jemand bestätigen?
Ich denke, dass man so ein Verhalten mit der Evolution erklären kann. Hey ihr seid doch die Experten darin?
Jap.. das kann man mit Evolution erklären. Es gibt verschiedene evolutionäre Verhaltensweisen. Manche, bringen im Zusammenspiel mit anderen der Gruppe einen Vorteil und andere nur dem einzelnen Individuum.
Das Verhalten kann man so beschreiben: Wir haben alle viele verschiedene Merkmale und stehen bei z.b. der Partnerwahl stets in Konkurrenz zu allen anderen. Wenn sich nun ein paar zusammen tun und eine Gruppe bilden und sich selbst aufgrund irgendwelcher Merkmale an die Spitze der "Bestenliste" stellen, haben sie einen Vorteil bei allen, die der Gruppe glauben, dass sie aufgrund ihrer Merkmale an die "Spitze der Bestenliste" gehört.
Das bringt allen in der Gruppe, sobald die Zahl derer die ihr das abkauft größer als 0 ist, einen Vorteil.
Es ist also evolutionär gesehen ein Vorteil stolz und selbstbewusst allen eigenen Merkmalen, die nicht ganz offensichtlich als schlecht abgetan werden können, gegenüber zu stehn.
So fühlen Menschen eine Gruppenzugehörigkeit wenn es um ihre Hautfarbe, ihr Geschlecht, ihr Alter, ihre Größe, ihr Gewicht, ihre Persönlichkeit, ihre soziale Schicht, ihre Intelligenz ihre politische Überzeugung usw. usw. geht.
In allen Bereichen kann man beobachten, dass Menschen genau das Merkmal, was auf sie zutrifft als gut bzw. überlegen bezeichnen. Um so mehr Gruppen man angehört in denen man sich selbst gegenüber eine gewisse Sympatie füreinander empfindet, umso mehr Leute haben auch ein höheres Ansehn von einem selbst.
Somit ist es ein evolutionärer Vorteil für ein Individuum, Menschen mit gleichen Merkmalen gegenüber mehr Sympatie zu empfinden, falls man sich vielen Gruppen und Gruppen mit vielen Mitgliedern zuordnen kann.
Alle die sich nicht vielen Gruppen bzw. Gruppen mit vielen Mitgliedern zuordnen können haben einen Sympatie Nachteil und somit eine schlechtere Position in der Gesamtmenge.
Um ein Beispiel aus dem Leben zu nennen:
Der schlecht verdienende aus der unteren Mittelschicht, empfindet keine Sympatie für Leute die viel verdienen. Er hat zusätzliche Sympatie für alle, die in seiner Gehaltsklasse sind. Seine Bekannte soll sich bloß nicht in irgend einen "reichen Schnösel" verlieben. Sie würde somit der eigenen Gruppe "fremdgehn" und Antipathie von allen Mitgliedern ernten. Somit übt die Gruppe einen Gewissen Gesellschaftlichen Druck auf ihre Weiblichen Mitglieder bzw. Frauen aus dem Umfeld der Gruppe aus und verschafft allen Mitgliedern dadurch einen selektiven Vorteil in Bezug auf die Gesamtpopulation.
Natürlich macht die Gruppe der Reichen das gleiche. Alle versuchen die Vorteile, der Gruppen, denen sie sich zuordnen können mitzunehmen um selbst so gut wie möglich dazustehn.
Die Sache mit Seal und Heidi ist genau das gleiche. Wenn in Deutschland Männer gesellschaftlichen Druck auf Frauen ausüben bloß nicht mit einem Schwarzen zusammen zu kommen, schwächen sie somit die Konkurrenz bzw. versuchen es. Es bringt jedem Individuum der nicht schwarzen Gruppe einen kleinen Vorteil.
Das sind aber halt Vorteile, die sich nur auf den einzelnen in der Gruppe beziehen und nicht der Gesellschaft als Ganzes einen Vorteil bringen. So gesehen ist es also ziemlich egoistisches Denken