Verteilung von Koranexemplaren

Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon stine » Mi 25. Apr 2012, 19:39

Darth Nefarius hat geschrieben:Ich habe nichts gegen Multikulti, solange sie Koexistenzen einräumt und möglichst spannungsfrei ist.
Siehst du, so geht es mir auch. Ich finde "Integration" ist eine Menschenrechtsverletzung. Ich möchte mich auch nicht überall integrieren lassen, auch wenn ich längere Zeit dort arbeiten müsste. Aber leider funktioniert Multikulti scheinbar eben doch nicht so reibungslos.
Fast alle Länder dieser Welt leisten sich eine Qualitätskontrolle ihrer Zuwanderer, sofern es sich nicht um Kriegsflüchtlinge handelt. Ich denke, dass das in Ordnung ist, will man den sozialen Frieden im Lande aufrecht erhalten.

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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Nanna » Mi 25. Apr 2012, 20:27

stine hat geschrieben:Ich denke, dass das in Ordnung ist, will man den sozialen Frieden im Lande aufrecht erhalten.

Das schwerwiegende Problem dabei ist, dass diese Qualitätsstandards nicht für die Einheimischen gelten. Konsequenterweise müsste man auch die eigenen Staatsbürger rauswerfen, wenn sie sich ungesetzlich verhalten. Das tut man, mangels Endlagerstätte und Verhältnismäßigkeit, natürlich nicht. Und das führt vor Augen, dass das Sollen-sie-dahin-zurückgehen-wo-sie-hergekommen-sind-da-haben-sie-sich-das-schließlich-angewöhnt-Argument nicht besonders stichhaltig ist.

Ich verstehe den zugrundeliegenden Impuls, dass man versuchen will, eine halbwegs erträgliche kulturelle Homogenität zu erhalten, weil das tatsächlich ressourcenschonend ist (kulturell homogenere Gesellschaften haben meines Wissens in der Tat eine empirisch nachweisbare geringere Neigung zu internen Konflikten). Die Frage ist nur, ob man in Deutschland von so einer Homogenität überhaupt ausgehen kann. Wenn ich, sagen wir mal, Hohenwutzen in Brandenburg und Frankfurt am Main Innenstadt miteinander vergleiche, werde ich Ähnlichkeiten in der Mentalität, die das Dorf mit der Metropole verbinden, nicht so schnell entdecken, zumindest nicht in der Signifikanz, die nötig wäre, um beide zusammen gegen ein tschechisches Dorf oder eine italienische Großstadt abzugrenzen. Wir haben schon deutschlandintern so viel kulturelle Heterogenität, dass manche Überfremdungsängste stellenweise nicht mehr so ganz plausibel sind, wo man doch eh schon von verdammt viel Fremdheit umgeben ist (die man nur auszublenden gelernt hat).

Wo ich aber mit dir konform gehe, stine, ist, dass der soziale Friede tatsächlich gefährdet wäre, würde man die Menschheit von jetzt auf gleich vermischen. Dafür gibt es doch wieder zu viele regionale und lokale Identitäten, die deren Inhaber bedroht sähen. Langfristig, so auf die nächsten fünfzig bis hundert Jahre, wird es aber einer ernsthaften Debatte über eine weltweite Freizügigkeit bedürfen, vielleicht zu Beginn nur innerhalb der Metropolregionen, die immer mehr globalkulturell geprägt sind. Für den Augenblick sind Schranken noch angemessen, aber wir müssen uns fragen, wie radikal wir diese wirklich durchsetzen wollen. Meiner Meinung nach gehen die beiden großen westeuropäischen Staaten Deutschland und Frankreich gleichzeitig zu restriktiv und zu unambitioniert an die Sache heran.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon stine » Do 26. Apr 2012, 07:17

Nanna hat geschrieben:Das schwerwiegende Problem dabei ist, dass diese Qualitätsstandards nicht für die Einheimischen gelten.
Ganz genau - und auch hier kann es durchaus zu Konflikten kommen. Mancher Dorfbewohner sieht schon den Wochenendler aus der Großstadt als Eindringling :mg: .
Das beweist aber auch nur, wie wichtig es ist, ganz gezielt und mit Bedacht die Schleusen zu öffnen. Welches Konfliktpotential eine dauerhaft ethnische Vermengung mit sich bringt, kann man sehr gut im Kosovo beobachten. Im ehemaligen Jugoslawien wurde bewiesen, dass das Miteinander unterschiedlicher Kulturen oft nur mit einer starken Führung durchsetzbar ist. Integration per Dekret, sozusagen.
Ob das die Basken in Spanien oder die Protestanten in Irland sind, mit ein paar freundlichen Aufrufen zur Toleranz sind die Menschen eben nicht zu überzeugen.

Äh, was war eigentlich das Thema?
Genau, die Verteilung des Korans. Ich bin zwar auch der Meinung, dass jeder verteilen darf, was er gerne verteilen möchte, aber ich habe trotzdem meine Vorbehalte, wenn mir jemand sagt, dass Deutschland demnächst zwei Weltreligionen bedienen soll. Da beide Religionen im Grunde sehr restriktiv sind, kann das niemals mit Integration gelöst werden, sondern es bedarf einer riesigen Toleranz aller Beteiligten. Und die sehe ich im Allgemeinen noch nicht.
Deshalb würde ich wenigstens bei den Zuwanderern darauf achten, dass sie gemäßigte Vertreter ihrer Kultur sind und ein gewisses Niveau mitbringen, weil - und da hast du vollkommen recht, @Nanna - die Menschen, die hier schon leben oft eine geringere Toleranzschwelle haben, als wir denken und man die Ureinwohner aber nicht so leicht entfernen kann :mg: .


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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Darth Nefarius » Do 26. Apr 2012, 11:01

stine hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich habe nichts gegen Multikulti, solange sie Koexistenzen einräumt und möglichst spannungsfrei ist.
Siehst du, so geht es mir auch. Ich finde "Integration" ist eine Menschenrechtsverletzung. Ich möchte mich auch nicht überall integrieren lassen, auch wenn ich längere Zeit dort arbeiten müsste. Aber leider funktioniert Multikulti scheinbar eben doch nicht so reibungslos.
Fast alle Länder dieser Welt leisten sich eine Qualitätskontrolle ihrer Zuwanderer, sofern es sich nicht um Kriegsflüchtlinge handelt. Ich denke, dass das in Ordnung ist, will man den sozialen Frieden im Lande aufrecht erhalten.

Ich habe nichts davon gesagt, dass Integration eine Menschenrechtsverletzung ist. Soetwas ist notwendig und kein bisschen menschenrechtsverletzend. Du meinst wahrscheinlich die Assimilation, aber dagegen ist auch nicht unbedingt etwas einzuwenden, solange dies freiwillig passiert. Integration steht Multikulti nicht im Weg und andersherum auch nicht. Du hast wohl die Ansicht, dass zum einen nur islamistische Araber Einwanderer sein können, zum anderen, dass Kultur eine derartige Freizügigkeit bedeutet, dass man alles dürfe. Also, wie ist das mit deiner CSU-Zugehörigkeit?
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Nanna » Do 26. Apr 2012, 15:54

stine hat geschrieben:Welches Konfliktpotential eine dauerhaft ethnische Vermengung mit sich bringt, kann man sehr gut im Kosovo beobachten. Im ehemaligen Jugoslawien wurde bewiesen, dass das Miteinander unterschiedlicher Kulturen oft nur mit einer starken Führung durchsetzbar ist. Integration per Dekret, sozusagen.

stine, du reitest da gerade an den angerosteten Gleisen finstersten Nationalismus und Ethnozentrismus entlang - sicher nicht in böser Absicht. Pass auf, dass du da nicht anfängst, Ethnien als etwas Essenzielles hinzustellen, was in naturgesetzlicher Manier miteinander kollidieren muss. Auch Ethnien sind (sog. primordiale, also sehr grundlegende, nicht frei gewählte, sondern für jedes Individuum vorgeburtlich festgelegte) soziale Konstruktionen mit schwammigem Inhalt und hoher intrepretatorischer Dynamik ("deutsch" war im 16. Jahrhundert etwas komplett anderes als im 19. oder frühen 21. Jahrhundert), sie können sich vermischen, auflösen oder umkonstruiert werden, so dass sie mit anderen Ethnien als kompatibel gedacht werden. Das sieht man im zeitgenössischen Europa sehr gut, wo der europäische Einigungsgedanke dahin geführt hat, dass sich neben dem klassischen Nationalismus auch rudimentäre euronationalistische Ideen gebildet haben. Die Rechten reden viel öfter als früher von Europäern (versus Muslime, Asiaten, Afrikaner etc.) und weniger von Deutschen, Franzosen oder Italienern. Einen Franzosen sehen selbst deutsche Nazis selten noch als Feind, eher als potentiellen Angehörigen eines Brudervolkes, ganz anders als noch vor 80 Jahren. Allein das zeigt, wie biegsam ethnische Konstruktionen sind, auch wenn natürlich jede Generation fest überzeugt ist, eine jahrhundertealte Tradition geradlinig fortzuschreiben.

Die ethnische Vermengung ist daher nicht an sich das Problem, sondern die Frage, ob es zwischen den Subkulturen eine Metakultur gibt, die bestimmte Fragen des interkulturellen Zusammenlebens regelt. Es gibt genug Beispiele friedlicher Koexistenz unterschiedlicher Kulturen, wobei weniger die starke Führung, sondern mehr das sozioökonomisch sichere (respektive als sicher empfundene) Umfeld eine wichtige Variable darzustellen scheint. Europa ist auch dafür wieder ein gutes Beispiel, ebenso die USA, das historische China, Rom Andalusien, Osmanische Reich, usw. Erst der Gedanke des Nationalismus hat ja im Grunde zu derart krassem Territorialdenken geführt. Wir merken gar nicht, wie uns das manchmal im Nacken sitzt.

Integration sollte heißen, dass beide Seiten sich aneinander anpassen, und zwar in dem Sinne, dass sie sich auf universale Werte der Gleichberechtigung einigen und sich bei darüber hinausgehenden Fragen nicht mit gegenseitiger Missionierung begegnen. Und da gibt es leider auf beiden Seiten noch viel Lernbedarf.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Zappa » Do 26. Apr 2012, 16:28

Nanna hat geschrieben:Das schwerwiegende Problem dabei ist, dass diese Qualitätsstandards nicht für die Einheimischen gelten.


Das müssen sie auch nicht, denn es ist etwas anderes jemanden aus einer Gesellschaft auszuschließen als jemanden hineinzulassen.

Ersteres ist sicher nur in Extremfällen erlaubt und kann dann z.B. über Internierungen geregelt werden, letzteres ist durchaus nicht damit zu vergleichen. Es ist das gute Recht einer Gesellschaft den Eintritt in dieselbe zu regeln, dass hat zunächst einmal nichts mit "Stigmatisierung" zu tun (die Grenze ist natürlich leicht überwunden). Auf jeden Fall wäre es naiv mit diesem Argument jegliche Zuwanderungskontrolle verneinen zu wollen.

Wobei ich aber ausdrücklich keine Blut & Boden Ideologie hier vertreten möchte: Kriminelle mit Migrationshintergrund, die in unserer Gesellschaft sozialisiert wurden, gehören natürlich nicht abgeschoben. Wenn aber Einwanderer auf Anhieb kriminell werden bzw. es schon sind, ist eine Ausweisung ein sinnvoller Schritt. (Echte Asylgründe immer ausgenommen).
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Darth Nefarius » Do 26. Apr 2012, 19:41

Nanna hat geschrieben:stine, du reitest da gerade an den angerosteten Gleisen finstersten Nationalismus und Ethnozentrismus entlang - sicher nicht in böser Absicht.

Niemand handelt aus subjektiv böser Absicht, widerwertig kann es aber für Außenstehende immer sein. Auch die Nationalsozialisten haben sich bestimmt nicht als das Böse gesehen. Haltungen sollten deswegen eher als gesellschaftsfeindlich und menschenverachtend, wohl aber nicht als böse klassifiziert werden (was du ohnehin nicht gemacht hast).
Nanna, ich finde deine Ausführungen sehr zutreffend, bis auf diese:
Nanna hat geschrieben:Integration sollte heißen, dass beide Seiten sich aneinander anpassen, und zwar in dem Sinne, dass sie sich auf universale Werte der Gleichberechtigung einigen und sich bei darüber hinausgehenden Fragen nicht mit gegenseitiger Missionierung begegnen. Und da gibt es leider auf beiden Seiten noch viel Lernbedarf.

Würden die meisten unterschreiben, aber ich glaube nicht, dass es irgendetwas Universelles gibt, auch keine Gleichberechtigung unter Männern und Frauen, Ausländern und Inländern, Blonden und Brünetten. Es reicht völlig, wenn jeder sich an die lokalen Spielregeln (die Verfassung, das Strafgesetzbuch) meist hält. Sie sind teilweise unsinnig formuliert und Utopiegedöns ("Die Würde des Menschen ist unantastbar"- nein, sie ist schon antastbar, sollte aber nicht angetastet werden. Überhaupt ist Würde ein völlig schwammiger Begriff wie Ehre.), aber praktisch (im speziellen dann auch ausführlicher formuliert) sinnvoll und können auch mal ausgebessert/aktualisiert werden. Wenn man einen praktischeren Ansatz wie eine utilitaristischere, egoistische Basis einer Gesellschaft mit interlligenten Tieren (uns) akzeptiert, laufen manche (wie stine) nicht Gefahr aufgrund von ideologischer Propaganda ihre Prioritäten in Werten, anstatt in Menschen zu sehen.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon stine » Do 26. Apr 2012, 20:01

Nanna hat geschrieben:...sie können sich vermischen, auflösen oder umkonstruiert werden, so dass sie mit anderen Ethnien als kompatibel gedacht werden.
Das dauert erfahrungsgemäß ein bis zwei Generationen, aber auch das ist nicht sicher. Es gibt durchaus zugewanderte Familien, die es schaffen noch in der dritten Generation nicht die Landessprache ihres Gastlandes zu beherrschen.

Nanna hat geschrieben:Das sieht man im zeitgenössischen Europa sehr gut, wo der europäische Einigungsgedanke dahin geführt hat, dass sich neben dem klassischen Nationalismus auch rudimentäre euronationalistische Ideen gebildet haben. Die Rechten reden viel öfter als früher von Europäern (versus Muslime, Asiaten, Afrikaner etc.) und weniger von Deutschen, Franzosen oder Italienern
Das westliche Europa ist kulturhistorisch christliches Abendland. Da gibt es nicht soviele Differenzen untereinander. An Weihnachten liegen sie sich wieder alle in den Armen, um das mal ganz platt zu sagen.
Kulturelle Unterschiede gibt es aber sehr wohl zu den Kulturen, die heute noch auf ihre frauenfeindlichen Rechte pochen. Viele zugezogene Familien verweigern auch immer noch die interkulturelle Ehe, schicken nach wie vor die jungen Erwachsenen zum Heiraten zurück in ihr Heimatland. Der Zuzug der so rekrutierten Ehepartner erstarkt hier nur die Kultur der Zugezogenen. Das verhindert ganz klar eine Vermischung der Kulturen und es pflegt die Unterschiede.
Völkerwanderungen gab es immer wieder in der Geschichte, aber unproblematisch waren sie nie.

Nanna hat geschrieben:...an den angerosteten Gleisen finstersten Nationalismus und Ethnozentrismus entlang...
Abgesehen davon, dass ich die Wortwahl für sehr übertrieben halte :wink: , denke ich, dass die Gleise nicht so rostig sind, wie wir das gerne hätten. Das kann man drehen und wenden wie man will, Integration ist nur möglich, wenn alle betroffenen Kulturen das gleichermaßen wollen und fördern.

Ob die großen Religionen hier im Wege stehen, weiß ich nicht einmal. Es ist wohl eher allgemeingültiges Kulturgut, das sich (noch?) nicht überlappen möchte. Der Kontakt mit einer chaldäischen Gemeinde (ausgewanderte hier lebende verfolgte Christen aus dem Irak) hat ganz deutlich gezeigt: da prellen Welten aufeinander! Den fordernden Stolz eines Arabers kann dauerhaft nicht ertragen wer gelernt hat, dass Rücksichtnahme eine anzuwendende soziale Kompetenz sein muss.

Darth Nefarius hat geschrieben:...ihre Prioritäten in Werten, anstatt in Menschen zu sehen.
Ich sehe ganz klar den, oder die, Menschen. Ich sehe aber auch, dass ich mit einigen besser auskomme, als mit anderen. Und daran war nie die Religion oder die Ideologie schuld, sondern immer die vorausgegangene Charakterbildung. :up:

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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 27. Apr 2012, 13:15

stine hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:...sie können sich vermischen, auflösen oder umkonstruiert werden, so dass sie mit anderen Ethnien als kompatibel gedacht werden.
Das dauert erfahrungsgemäß ein bis zwei Generationen, aber auch das ist nicht sicher. Es gibt durchaus zugewanderte Familien, die es schaffen noch in der dritten Generation nicht die Landessprache ihres Gastlandes zu beherrschen.

Und, kennst du solche Familien? Ich merke, dass es sich am leichtesten soetwas sagen lässt, wenn man in einen inzestuösen Dorf aufgewachsen ist.
stine hat geschrieben:Das westliche Europa ist kulturhistorisch christliches Abendland. Da gibt es nicht soviele Differenzen untereinander. An Weihnachten liegen sie sich wieder alle in den Armen, um das mal ganz platt zu sagen.

Unfug, Weihnachten ist in Europa nicht die einende Kraft, aber vielleicht zähslt du zu Europa auch nur eine handvoll nordwestlicher Länder (machne haben tatsächlich noch ein anderes Kalendersystem, oder feiern zumindest danach, wie in Osteuropa). Wusstest du, dass sich viele griechisch-orthodoxe Patriarchen regelmäßig vor der Kamera prügeln, oder sind nur alle römisch-katholischen Christen für dich Europäer? Kennst du dich überhaupt mit einer anderen Kultur aus?
stine hat geschrieben:Kulturelle Unterschiede gibt es aber sehr wohl zu den Kulturen, die heute noch auf ihre frauenfeindlichen Rechte pochen. Viele zugezogene Familien verweigern auch immer noch die interkulturelle Ehe, schicken nach wie vor die jungen Erwachsenen zum Heiraten zurück in ihr Heimatland.

Abgesehen davon, dass die Griechen mehr mit den Türken und Zyprioten gemeinsam haben als mit den Holländern, die Spanier mehr mit Marokko als mit Finnland- es also einige Unterschiede gibt, kannst du Europa nicht zum Hort der Frauenrechte, dieses zu einem Kulturgut, erklären. Das ist nicht zur Kultur zuzurechhnen, dafür ist diese Idee zu jung und auch fraglich durchgesetzt. Ich wette, du würdest auch bevorzugt mit einem aus deinem Dorf eine Beziehung eingehen wollen, als mit einem Peripherieeuropäer. Auch Europäer (sofern dieser Begriff irgendetwas taugt) bleiben meist in ihrem Land, in ihrer Region und unter sich; das kannst du jeder Kultur vorwerfen.
stine hat geschrieben:Völkerwanderungen gab es immer wieder in der Geschichte, aber unproblematisch waren sie nie.

Gerade deswegen kann kaum einer ohne nationalistische Tendenzen sich völlig nur zu einer Kultur zählen (außer unseren reinerbigen Mitmenschen, die ohnehin alles können und toll sind, nicht wahr?).
stine hat geschrieben:Ob die großen Religionen hier im Wege stehen, weiß ich nicht einmal. Es ist wohl eher allgemeingültiges Kulturgut, das sich (noch?) nicht überlappen möchte. Der Kontakt mit einer chaldäischen Gemeinde (ausgewanderte hier lebende verfolgte Christen aus dem Irak) hat ganz deutlich gezeigt: da prellen Welten aufeinander! Den fordernden Stolz eines Arabers kann dauerhaft nicht ertragen wer gelernt hat, dass Rücksichtnahme eine anzuwendende soziale Kompetenz sein muss.

Abgesehen davon, dass sich Iraner und Iraker gerne als Perser und nicht als Araber sehen und dies ein einfaches Klischee ist, hast du in diesem Punkt recht. Deine Schlussfolgerung wird wohl aber sein, dass man den Deutschen nicht zu viel zumuten soll und diese Leute zurück sollen, wo sie hergekommen sind, nicht wahr?
stine hat geschrieben:Ich sehe ganz klar den, oder die, Menschen. Ich sehe aber auch, dass ich mit einigen besser auskomme, als mit anderen. Und daran war nie die Religion oder die Ideologie schuld, sondern immer die vorausgegangene Charakterbildung.

Nein, du siehst nur Klischees und deine Illusion Europas. Ich bin froh, dass ich nicht so einfach auf Charakterbildungen anspringe wie du, ich habe ihn mir selbst entwickelt. Überhaupt ist Charakterbildung nicht möglich, entweder man wird mit einem geboren, oder nicht. Und dann kann man noch die Charakter unterscheiden, einen zu haben bedeutet nicht, dass er unbedingt angenehm ist.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon stine » Fr 27. Apr 2012, 13:46

Darth Nefarius hat geschrieben:du siehst nur Klischees und deine Illusion Europas
Ich darf dir das Komplement doch zurückgeben, nicht wahr?
Du weißt gar nichts über mich und machst dir ein Bild nach deiner Vorstellung. Du siehst nichts weiter, als deine Hirngespinste und bist auch noch davon überzeugt, dass sie das Maß der Dinge sind.

:winkgrin: stine
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 27. Apr 2012, 15:51

stine hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:du siehst nur Klischees und deine Illusion Europas
Ich darf dir das Komplement doch zurückgeben, nicht wahr?
Du weißt gar nichts über mich und machst dir ein Bild nach deiner Vorstellung. Du siehst nichts weiter, als deine Hirngespinste und bist auch noch davon überzeugt, dass sie das Maß der Dinge sind.

Ich halte mich nur an deine Worte, um mir ein Urteil über dich zu bilden:
stine hat geschrieben:Den fordernden Stolz eines Arabers kann dauerhaft nicht ertragen wer gelernt hat, dass Rücksichtnahme eine anzuwendende soziale Kompetenz sein muss.

stine hat geschrieben:Viele zugezogene Familien verweigern auch immer noch die interkulturelle Ehe, schicken nach wie vor die jungen Erwachsenen zum Heiraten zurück in ihr Heimatland.

stine hat geschrieben:Das westliche Europa ist kulturhistorisch christliches Abendland. Da gibt es nicht soviele Differenzen untereinander. An Weihnachten liegen sie sich wieder alle in den Armen, um das mal ganz platt zu sagen.

stine hat geschrieben:Siehst du, so geht es mir auch. Ich finde "Integration" ist eine Menschenrechtsverletzung. Ich möchte mich auch nicht überall integrieren lassen, auch wenn ich längere Zeit dort arbeiten müsste. Aber leider funktioniert Multikulti scheinbar eben doch nicht so reibungslos.
Fast alle Länder dieser Welt leisten sich eine Qualitätskontrolle ihrer Zuwanderer, sofern es sich nicht um Kriegsflüchtlinge handelt. Ich denke, dass das in Ordnung ist, will man den sozialen Frieden im Lande aufrecht erhalten.

Deine Worte lassen viele Rückschlüsse zu.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon stine » Fr 27. Apr 2012, 19:16

Aber anscheinend auch falsche.

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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Darth Nefarius » Sa 28. Apr 2012, 10:36

Wenn sie falsch sind, kannst du dich erklären. Du wirkst auch ziemlich verzweifelt, wenn du anstatt zu argumentieren mir erklärst, dass ich alles falsch verstehe. Ich habe genug deiner Behauptungen auseinandergenommen, dass du seitenlange Gegendarstellungen schreiben könntest, aber dazu bist du wohl nicht fähig, weil meine Analysen gerade richtig waren.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon stine » So 29. Apr 2012, 21:08

Darth Nefarius hat geschrieben:Deine Schlussfolgerung wird wohl aber sein, dass man den Deutschen nicht zu viel zumuten soll und diese Leute zurück sollen, wo sie hergekommen sind, nicht wahr?
Meine Schlussfolgerung ist, dass es sich um unterschiedliche Kulturen handelt und dass es Probleme macht, wenn diese ungedämpft aufeinander prallen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Und, kennst du solche Familien? Ich merke, dass es sich am leichtesten soetwas sagen lässt, wenn man in einen inzestuösen Dorf aufgewachsen ist.
Ja, stell dir vor. Und was meinst du mit dem "inzestuösen Dorf"?
Darth Nefarius hat geschrieben:kannst du Europa nicht zum Hort der Frauenrechte, dieses zu einem Kulturgut, erklären.
Selbstverständlich kann ich das. Auch wenn es dir nicht passt, kann ich das. Frauen haben nun mal hier die meisten Rechte. Vielleicht noch in den USA, aber dann ist es schon ziemlich finster auf der Welt.

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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Nanna » So 29. Apr 2012, 23:07

stine hat geschrieben:Meine Schlussfolgerung ist, dass es sich um unterschiedliche Kulturen handelt und dass es Probleme macht, wenn diese ungedämpft aufeinander prallen.

Hast du Vorschläge, wie eine Dämpfung aussehen könnte, die über die in den Medien dauernd wiedergekäuten sonntagsrednerischen Appelle an die Muslime zum Bekenntnis an das Grundgesetz hinausgehen?
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Zappa » So 29. Apr 2012, 23:11

Nanna hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Meine Schlussfolgerung ist, dass es sich um unterschiedliche Kulturen handelt und dass es Probleme macht, wenn diese ungedämpft aufeinander prallen.

Hast du Vorschläge, wie eine Dämpfung aussehen könnte, die über die in den Medien dauernd wiedergekäuten sonntagsrednerischen Appelle an die Muslime zum Bekenntnis an das Grundgesetz hinausgehen?


Was ist an dem Appell falsch?

Es ist doch fast alles gewonnen, wenn auch die Vertreter merkwürdiger Ansichten (Gläubige) das Primat des friedlichen Zusammenlebens akzeptieren. Politik ist halt wichtiger als Religion und das Grundgesetz ausgefeilter als all die Testamente.
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon stine » So 29. Apr 2012, 23:20

Nanna hat geschrieben:Hast du Vorschläge, wie eine Dämpfung aussehen könnte, die über die in den Medien dauernd wiedergekäuten sonntagsrednerischen Appelle an die Muslime zum Bekenntnis an das Grundgesetz hinausgehen?
Nein, ich hab keine und alle Theorie sieht in der Praxis anders aus. Man erkennt sehr schnell, dass der gute Wille alleine nicht zählt. Die meisten irakischen Christen leben nicht freiwillig hier, sondern weil sie in ihrer Heimat verfolgt werden und das Land verlassen mussten. Die Achtung vor dem menschlichen Leben mag im Kriegswirrwarr verloren gegangen sein und das macht ein Miteinander auch nicht einfacher.
Dass sich die Verfolgten hier in großen Gruppen treffen ist auch nicht unbedingt eine Erleichterung für das Gastland. Die Gastfreundschaft wird in diesen Gruppen zwar großgeschrieben, aber es bleibt eine geschlossene Gesellschaft.

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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Nanna » Mo 30. Apr 2012, 00:42

Zappa hat geschrieben:Was ist an dem Appell falsch?

Es ist doch fast alles gewonnen, wenn auch die Vertreter merkwürdiger Ansichten (Gläubige) das Primat des friedlichen Zusammenlebens akzeptieren. Politik ist halt wichtiger als Religion und das Grundgesetz ausgefeilter als all die Testamente.

Falsch ist an dem Appell an sich überhaupt nichts, aber er ist im Grunde substanzlos, wenn ihm nicht vieles Technische hinzugefügt wird. Kommt ein Türke nach Deutschland und liest das Grundgesetz - das klingt nicht nur wie der Beginn eines Witzes, es ist auch einer, weil der Türke gar kein Deutsch kann (geht auch umgekehrt für Deutsche in der Türkei oder Franzosen in Japan, nur damit hier kein Rassismusverdacht aufkommt). Wir müssen also erstmal dafür sorgen, dass der Neuankömmling auch unsere Sprache spricht (oder wir vielleicht auch mal ein paar Brocken von seiner als Willkommensgeschenk? Könnte man doch in der Schule lernen: Die wichtigsten Grußformeln in den wichtigsten Immigrantensprachen Deutschlands.) und auch versteht, was wir meinen, wenn wir Sachen wie "Individualismus" sagen (z.B. dass das sein Recht auf Frömmigkeit einschließt und das seiner Tochter auf einen deutschen Freund und dass das alles kein Stress sein muss, insbesondere keiner mit uns).

Friedliches Zusammenleben baut auf so viel mehr auf, als auf dem Lippenbekenntnis zu einem Stück Papier. Integrationspolitik wäre nämlich selbst dann ein harter Brocken, wenn die deutsche Gesellschaft nicht gar so fremdenfeindliche Tendenzen hätte und wenn das Bildungsnivea der Einwanderer im Durchschnitt höher wäre. Ergo ist es mit Phrasen nicht getan.
Die Achtung des Grundgesetzes hat auch in Deutschland selbst nicht von alleine eingesetzt, sondern ist dadurch entstanden, dass die Phase seiner Geltung mit ökonomischer und individueller politischer Sicherheit über Jahrzehnte einherging; wobei selbst das die Bundesrepublik nicht vor einer ganzen Reihe ernster Krisen bewahrt hat, bei denen auch immer wieder das Grundgesetz unter Beschuss kam.
Was ich mit Maßnahmen, die über diesen Appell hinausgehen, meine, ist, was wir konkret tun können bzw. sollen, um die Fragmente der derzeitigen bundesdeutschen Gesellschaft einander näherzubringen, so dass gegenseitiges Verständnis ermöglicht wird. Dies wird eben nicht dadurch geschehen, dass die Muslime, wie Hagen Rether sagte "dreimal täglich auf die Verfassung schwören [müssen], bis die Finger bluten", sondern nur durch kleinteilige Verständigung in den Nachbarschaften, die durch konkrete politische und zivilgesellschaftliche Maßnahmen angeleiert werden, und hin und wieder, ja, auch mal große pathetische Symbolik durch irgendeinen Meinungsführer. Weil ich's heute mit Zitaten habe, hier noch eines von Marina Weisband: "Dialog wird uns alle retten." Aber auch das bleibt natürlich eine Phrase, wenn wir nicht konkret darüber nachdenken, wie das aussehen könnte.

Wird klarer, was ich von stine wissen wollte?

stine hat geschrieben:Man erkennt sehr schnell, dass der gute Wille alleine nicht zählt.

Exakt, deshalb sage ich auch, dass Gesten guten Willens nicht mehr sind, als ein Anfang. Es müssen kraftvolle flankierende Maßnahmen ermöglicht (heißt übrigens auch: aus dem endlichen Staatstopf finanziert) werden.

stine hat geschrieben:Dass sich die Verfolgten hier in großen Gruppen treffen ist auch nicht unbedingt eine Erleichterung für das Gastland. Die Gastfreundschaft wird in diesen Gruppen zwar großgeschrieben, aber es bleibt eine geschlossene Gesellschaft.

Nun haben wir Deutschen aber im Großen und Ganzen auch nicht gerade eine ausladende Willkommenskultur. Das Problem besteht schon auf beiden Seiten, wobei wir die weitaus größeren Ressourcen haben, etwas zu tun. Oftmals reichen ja dann doch auch kleine Gesten, das darf man bei meinem ganzen Organisationsgejaule auch nicht vergessen.
Geschlossene Gesellschaften sind übrigens normal in Einwandererkulturen. Chinatown, Germantown, Little Italy usw. gab es in den USA nicht zufällig, aber in Germantown (Philadelphia) spricht heute nach ein paar Generationen fast keiner mehr Deutsch. Geduld gehört halt nunmal auch dazu. Das wär mal ein mutiges statement eines Sonntagsredners: Dass wir alle etwas Geduld miteinander haben sollten und uns nicht dauernd gegenseitig so anstressen müssen.

Ansonsten sind der Schlüssel zum Erfolg meiner Meinung nach Bildung, Eingliederung in den Arbeitsmarkt und zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit. Nicht umsonst wird der Vollzug der deutschen Einheit von vielen an dem Tag festgemacht, an dem busweise Westdeutsche den Ostdeutschen gegen die Überflutungen beigestanden haben. Also: Iraker in die freiwillige Feuerwehr!
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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon stine » Mo 30. Apr 2012, 09:35

Nanna hat geschrieben:Also: Iraker in die freiwillige Feuerwehr!
Das klingt erstmal nach einer Erfolgsformel, aber wie gesagt, nachdem viele hier nicht freiwillig im Land sind, haben sie auch keine Lust, sich hier einzubringen. Sie warten quasi auf die Heimreise. Es dauert Generationen, bis Integration erfolgreich abgeschlossen werden kann, aber eine Garantie dafür gibt es trotzdem nicht.

Den Deutschen regelmäßig Fremdenfeindlichkeit vorzuwerfen und die Migranten als unwillkommene Unschuldslämmer hinzustellen ist kein System, das langfristig Erfolg verspricht. Gerade in Ballungszentren mit großen Gruppen von Migranten, wo sich Einheimische immer weiter zurückziehen, werden solche Vorwürfe nicht gerne gesehen. Man tut was man kann und ist trotzdem ein schlechter Deutscher. Leute wie Hagen Rether wissen doch gar nicht, von was sie singen. Es ist leicht aus dem Doppelhaus heraus seine populistischen Texte unter die Leute zu bringen und so zu tun, als wäre man der einzig Tolerante im Land. Ein kleines Grüppchen gebildeter Ausländer um sich herum zu haben heißt noch lange nicht, seine Kinder in Brennpunkten wie Berlin oder Neukölln zur Schule schicken zu müssen.
Die schlechte Meinung gegenüber den Deutschen darf man hier ruhig dem Ausland überlassen, in den eigenen Reihen brauchen wir keine zusätzlichen Ankläger. Es ist nicht alles was aus dem Mund eines Künstlers kommt, der sich intellektuell zur Schau stellt, positiv im Sinne des Allgemeinwohls. Ich würde vorschlagen, Herr Rether unterrichtet mal ein Jahr lang in Friedrichshain-Kreuzberg. Da kann er wirklich was Sinnvolles für die Integration tun.

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Re: Verteilung von Koranexemplaren

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 30. Apr 2012, 11:09

stine hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Deine Schlussfolgerung wird wohl aber sein, dass man den Deutschen nicht zu viel zumuten soll und diese Leute zurück sollen, wo sie hergekommen sind, nicht wahr?
Meine Schlussfolgerung ist, dass es sich um unterschiedliche Kulturen handelt und dass es Probleme macht, wenn diese ungedämpft aufeinander prallen.

dazu hat schon wer was geschrieben. Ungedämpft ist ohnehin nicht sonderlich präzise ausgedrückt, ist aber einen Gedanken wert: Haben einige Kulturen sich nicht gerade durch ihr ungedämpftes Aufeinanderprallen relativ schnell vermengt? Ich sehe in Deutschland eine extrem starke Dämpfung durch die Peripherieländer im Süden, durch die mangelnde Attraktivität (mit einigen Ausnahmen), vor allem, da mehr ab- als zuwandern; das ist kein Argument.
stine hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Und, kennst du solche Familien? Ich merke, dass es sich am leichtesten soetwas sagen lässt, wenn man in einen inzestuösen Dorf aufgewachsen ist.
Ja, stell dir vor. Und was meinst du mit dem "inzestuösen Dorf"?

Wenn du solche Familien kennst, bedaure ich sie, da sie dich kennen. Mit inzestuösem Dorf meine ich, was ich schreibe. Ein Anthropologe hat im Schwarzwald steinzeitliche Menschenkonochen gefunden, ihr Erbgut mit dem jetzt dort lebenden Einwohnern verglichen und festgestellt, dass sich der Genpool kaum verändert hat. Deutsche Dörfer neigen auch/besonders zur geschlossenen Gesellschaft, das kannst du keinem Volk/keiner Nationalität vorwerfen.
stine hat geschrieben:Den Deutschen regelmäßig Fremdenfeindlichkeit vorzuwerfen und die Migranten als unwillkommene Unschuldslämmer hinzustellen ist kein System, das langfristig Erfolg verspricht.

Genau das ist nicht damit gesagt, dass auch die Deutschen die geschlossene Gesellschaft bevorzugen, das ist nur eine Tatsache. Wir brauchen uns nicht selbst damit zu betrügen, dass es nicht so ist. Bei negativem Bevölkerungswachstum ist Zuwanderung eine Notwendigkeit, eine Chance, aber keine Liebeserklärung zu Türken und co.- muss es auch nicht sein. Übrigens stört mich persönlich, dass hier wirklich nur von Türken und Arabern die Rede ist. Das erklärt sich aber wohl durch die offensichtliche optische Andersartigkeit, Russen und andere Osteuropäer werden in dieser Diskussion vernachlässigt (speziell zum Kopftuch könnte man da eine lange Diskussion führen, da sie dort eine harmlosere Bedeutung hat), weil im Grunde die Optik auch bei euch zivilisiertesten Europäern besondere Phobien auslöst.
stine hat geschrieben:Die schlechte Meinung gegenüber den Deutschen darf man hier ruhig dem Ausland überlassen, in den eigenen Reihen brauchen wir keine zusätzlichen Ankläger.

Genau, keine Fahnenflüchtigen hier!
...und wer nicht tanzen will am Schluss, der weiss nicht, dass er tanzen muss. :cooler:
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Darth Nefarius
 
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