Libertaer hat geschrieben:@Gandalf
Du willst oder kannst (aus ideologischen Gründen?) nicht verstehen, dass es mir
1. nicht um Währungskrisen geht, sondern um vorsätzlich herbeigeführte Währungskrisen
Libertaer hat geschrieben:2. die Verursacher und Profiteure der Krise sehr glücklich über die Existenz des von dir kritisierten 'Schuldgeldsystems' sind.
Libertaer hat geschrieben:("Schuldgeldsystem" ...- ich gehe mal davon aus, du meinst Fiatwährungen)
Libertaer hat geschrieben:Warum denke ich bei deinen Beiträgen bloß immer an 'Vulgar Libertarianism'?
Gandalf hat geschrieben:Das fängt ja gut an: ...Gegenthesen und kritische Fragen zu Verschwörungstheorien (die übrigens hier nicht gern gesehen werden) sind also Ideologie
Gandalf hat geschrieben:Sag mal: Gehen Dir jetzt schon vernünftige Argumente aus, bevor Du überhaupt eine meiner Fragen beantwortet hast, - bzw. ...hattest Du je welche?
Gandalf hat geschrieben:Wer ist Deiner Meinung nach beraubt worden?
- Derjenige der sich für den gegebenen Kredit anstatt Mashcinen zu beschaffen oder die Verwaltung zu straffen - einen Mercedes gekauft hat (einschließlich derer die zusätzlich in der Verwaltung angestellt wurden) und jetzt den Kredit nicht zurückzahlt, obwohl der Gläubiger sein Recht beansprucht?
- Derjenige, der den Mercedes mit Lohnverzicht gebaut hat und nun zwangsweise den Kredit mittelbar tatsächlich zurückzahlt?
Und dritte Frage: Wer fährt im Mercedes weiterhin (trunken) herum?
Gandalf hat geschrieben:Libertaer hat geschrieben:2. die Verursacher und Profiteure der Krise sehr glücklich über die Existenz des von dir kritisierten 'Schuldgeldsystems' sind.
Das habe ich ja in meiner ersten Antwort als Gegenthese zu Deiner "Kriegsrhetorik" deutlich gemacht!?
Gandalf hat geschrieben:Nenn bitte endlich mal Ross und Reiter: Wer sind Deiner Meinung nach die 'konkreten Verursacher' und 'Profiteure'? Mit meiner These, das es die staatlichen Organisationen (etatistische Politiker) und die Finanzwelt (Zentralbanken) sind, bist du offenbar nicht zufrieden.
Gandalf hat geschrieben:Nein, meine ich nicht. Und wenn Du etwas über den kleinen, aber feinen Unterschied nachsinnieren würdest, könntest du auch verstehen, wie der von Dir bezeichntete "Raubüberfall " überhaupt funktionieren konnte und wieder funktionieren wird, ohne das "böse Buben" sich explizit verschwören müssen, sondern einfach "Mitnahmeeffekte" nutzen, die Systemfehler so mit sich bringen. (Und von denjenigen, die den Systemfehler beheben könnten, wenig bis keinerlei Interesse besteht, diesen zu beheben)
Gandalf hat geschrieben:Das trifft sich ja dann auch hier: Warum denk ich bei Deinen Beiträgen an jemanden anders, der nicht weis wovon er schreibt und gern Popanze baut?
Ich finde es äußerst schade, das sich ausgerechtnet immer wieder (die wenigen) Libertären in die Wolle kriegen, wo es doch gilt Scharaltane und ihre Symptombekämpfung samt ihrem parasitärem Gefolge zu entlarven. Das muss nicht sein - siehe hier: Nicht nur die Aggression ist zu verurteilen, sondern auch die destruktiven Resultate
Libertarians will often condemn the existing aspects of state power and interference in the market but then leap to the defense of those who benefit from the existing order in the same breath.
Libertaer hat geschrieben: vorsätzlich verursachten Währungskrisen gibt. Darauf gehst du immer noch nicht ein.
Libertaer hat geschrieben:Nun, dann wirst du mir deine Theorie des 'Schuldgeldsystems' erklären müssen, statt so zu tun, als sei ich dämlich. Da der Begriff 'Schuldgeld' ja keine allgemein übliche Bezeichnung ist, habe ich (um deine Argumentation besser zu verstehen) deine alten Beiträge nach diesem Begriff und deiner Verwendung durchsucht - und finde da eigentlich nichts, was meiner Interpretation 'Fiatgeld' großartig widerspricht
provinzler hat geschrieben: Wie willst den eine gesunde Volkswirtschaft zum Zusammenbrechen zwingen?
Zappa hat geschrieben:provinzler hat geschrieben: Wie willst den eine gesunde Volkswirtschaft zum Zusammenbrechen zwingen?
Äh, das wird doch grad versucht und ist so schwierig nicht:
Schritt 1: Blähe die Geldmenge auf das Vielfache des BIP auf.
Schritt 2: Sorge dafür, systemrelevant zu sein und sorge dafür, dass der Staat ein großer Schuldner bei Dir ist.
Schritt 3: Wenn das Schneeballsystem der Geldmengenausweitung zusammen bricht "überzeuge" die Politiker (s. Schritt 2) deine Schulden größtenteils mit zu übernehmen (die Vermögen bleiben natürlich hübsch privatisiert).
Und fertig
provinzler hat geschrieben: Ja schon, nur ohne Staatsgewalt im Rücken ist das reichlich schwer. So ein armseliger kleiner Spekulant wir Soros schafft das nicht...
Libertaer hat geschrieben:Mein Einwand war, dass es einen Unterschied zwischen Währungskrisen (die in der Tat durch 'Systemfehler' verursacht werden können, aber das habe ich nirgends bestritten) und vorsätzlich verursachten Währungskrisen gibt. Darauf gehst du immer noch nicht ein.
Libertaer hat geschrieben:Gandalf hat geschrieben:Sag mal: Gehen Dir jetzt schon vernünftige Argumente aus, bevor Du überhaupt eine meiner Fragen beantwortet hast, - bzw. ...hattest Du je welche?
Du hast mir bisher noch keine konkrete Frage gestellt, wenn man mal von 'Kann man Schulden rauben?' undGandalf hat geschrieben:Wer ist Deiner Meinung nach beraubt worden?
- Derjenige der sich für den gegebenen Kredit anstatt Mashcinen zu beschaffen oder die Verwaltung zu straffen - einen Mercedes gekauft hat (einschließlich derer die zusätzlich in der Verwaltung angestellt wurden) und jetzt den Kredit nicht zurückzahlt, obwohl der Gläubiger sein Recht beansprucht?
- Derjenige, der den Mercedes mit Lohnverzicht gebaut hat und nun zwangsweise den Kredit mittelbar tatsächlich zurückzahlt?
Und dritte Frage: Wer fährt im Mercedes weiterhin (trunken) herum?
absieht - was aber (ich weiß nicht, wie ich das noch deutlicher machen soll) in diesem Zusammenhang nicht mein Thema ist.
Libertaer hat geschrieben:Welche 'Kriegsrhetorik'?
Libertaer hat geschrieben:Ich tue mich einfach etwas schwer damit, Währungsspekulation als heroischen Widerstand gegen Etatisten und Zentralbanken zu begreifen und dabei zu übersehen (oder es als 'Kollateralschaden' zu betrachten), welches Leid diese 'Taktik' unter den 'Nichtkombattanten' verursacht (wenn du 'Kriegsrhetorik' willst...).
Libertaer hat geschrieben:Nochmal: Deine These interessiert mich in diesem Zusammenhang (!) nicht, weil sie nichts mit meinem Einwand zu tun hat. (s.o.)
Libertaer hat geschrieben:Nun, dann wirst du mir deine Theorie des 'Schuldgeldsystems' erklären müssen, statt so zu tun, als sei ich dämlich.
Libertaer hat geschrieben:Im Übrigen habe ich mit keinem Wort eine 'Verschwörung' auch nur angedeutet, das projizierst du in meine Beiträge hinein.
Libertaer hat geschrieben:'Libertäre' würden sich vermutlich etwas weniger 'in die Wolle kriegen', wenn manche davon nicht den Eindruck vermitteln würden, sie hielten abweichende Meinungen für das Produkt von unwissenden Dummschwätzern, die bloß Popanze aufbauen und Verschwörungstheorien anhängen...
Libertaer hat geschrieben:In diesem Zusammenhang ausgerechnet Charles W. Johnson zu zitieren, entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Abgesehen davon, dass er zu den prominentesten 'Left-Libertarians' gehört, liest sich der von dir verlinkte Artikel wie ein ausführlicher Kommentar zu den Punkten, die ich an deinen politischen Vorstellungen fragwürdig finde (soweit sich mir deine Vorstellungen aus deinen bisherigen Beiträgen erschließen...). Johnson anzuführen, hat für mich schon was davon, was der 'Vulgar Libertarianism'-Link meint, wenn da steht:Libertarians will often condemn the existing aspects of state power and interference in the market but then leap to the defense of those who benefit from the existing order in the same breath.
provinzler hat geschrieben:Libertaer hat geschrieben: Da der Begriff 'Schuldgeld' ja keine allgemein übliche Bezeichnung ist, habe ich (um deine Argumentation besser zu verstehen) deine alten Beiträge nach diesem Begriff und deiner Verwendung durchsucht - und finde da eigentlich nichts, was meiner Interpretation 'Fiatgeld' großartig widerspricht
Ist auch defacto die gleiche Bezeichnung für den selben Zustand. Geldschöpfung findet in unserem Geldsystem nunmal durch Ausweitung des Kreditvolumens statt. Jedes mal wenn irgendwo jemand einen Kreditvertrag unterschreibt, steigt die Geldmenge um diesen Betrag, jedesmal wenn irgendwo ein Kredit getilgt wird, verschwindet die Geldmenge wieder.
provinzler hat geschrieben:@stine:
Ich sehe eine der Hauptproblematiken in der Anreizstruktur für Politiker. Wenn die Option besteht ein Problem heute zu "lösen" in dem man es mit viel Geld andrer Leute in die Zukunft verschiebt und damit noch vergrößert, werden Politiker die Gelegenheit immer nutzen, um die nächste Wahl zu gewinnen. Da nützt dann auch etwa vorhandenes Fachwissen nicht viel. Wer wirklich überzeugt von seinem Tun ist, und danach Politik machen will, wie das etwa ein Ludwig Erhard lernt das dann auf die harte Tour.
Gandalf hat geschrieben:- mehr direkte Demokratie
Gandalf hat geschrieben:- mehr (nur noch) 'Direktmandate', so dass das persönliche Verhalten des Politkers als Maßstab dienen kann.
(was nicht heisst, das ich fehlerlose Politiker erwarte, sondern weche, die zu ihren Fehlern stehen und sich nicht hinter Parteitagsbeschlüssen verschanzen)
Zappa hat geschrieben:provinzler hat geschrieben: Ja schon, nur ohne Staatsgewalt im Rücken ist das reichlich schwer. So ein armseliger kleiner Spekulant wir Soros schafft das nicht...
Ach so, der Politiker, der sich, im Namen des Staates, instrumentalisieren lässt, ist der allgewaltige Täter und der armselige Spekulant das kleine - aber den Gewinn abzockende - Opfer. Ja nee, iss klar![]()
Können wir uns evtl. darauf einigen, dass die Welt in der wir leben ein klein wenig komplexer ist?
Nanna hat geschrieben:Es wird immer Verlierer geben und ich würde es schon als großen Fortschritt empfinden, wenn wir uns zuerst mal von der Illusion verabschieden würden, dass es irgendeinen Weg geben wird, der niemandem mehr Opfer abverlangt
Nanna hat geschrieben:
(zumindest solange produktive Tätigkeiten nicht vollkommen maschinisiert sind, ab dem Punkt wird man sehr ernsthaft und ausschließlich über Verteilungsgerechtigkeit nachdenken müssen, aber das ist ein anderes Thema für eine ferne Zukunft) und uns von da aus realistische Ziele stecken würden. Just sayin'...
Nanna hat geschrieben: Es gibt zwar schon bessere und schlechtere Verfahren, was die Wahrscheinlichkeit eines überlegenen Outputs angeht. Deshalb haben wir z.B. nicht irgendein willkürliches Publikationssystem in der Wissenschaft, sondern peer-reviews, die durch sich selbst, also systemimmanent, einen gewissen Standard sichern können, allerdings eben auch von den Leuten und deren verantwortungsvollem Handeln abhängig sind, die im System drin sitzen. So blöd es klingt, aber nicht alles lässt sich durch Verfahren lösen, es braucht halt auch Persönlichkeiten mit Anstand und Haltung, und es ist mir piepegal, wie gutmenschlich das klingt. Es ist die Wahrheit.
Gandalf hat geschrieben:Wie kann ich darauf eingehen, wenn Du trotz wiederholter Nachfrage immer noch nicht "Ross und Reiter" nennst, die diesen 'konkreten Vorsatz' haben und wie dieser Deiner Meinung nach abgelaufen ist!?
(http://www.wright.edu/~tdung/asiancrisis-hill.htm)'An diesem Punkt (das Papier geht vorher auf die wirtschaftliche Ausgangslage ein.L.) begannen Devisenhändler einen konzertierten Angriff auf die thailändische Währung, den Baht. Während der vorhergehenden 13 Jahre war der thailändische Baht zu einem Wechselkurs von etwa $1 = 25 Baht an den US Dollar gekoppelt gewesen. Diese Kopplung war jedoch zunehmend schwierig zu verteidigen gewesen. Beim Anblick des wachsenden Leistungsbilanzdefizits und der in Dollar ausgedrückten Schuldenlast Thailands schlossen Devisenhändler, dass die Nachfrage nach Dollars in Thailand steigen, die Nachfrage nach dem Baht fallen würde. (Unternehmen und Geldinstitute würden Baht gegen Dollar eintauschen, um ihre Schuldenzahlungen zu bedienen und Importe einzukaufen.) Es gab gegen Ende des Jahres 1996 und zu Anfang des Jahres 1997 mehrere Versuche, ein Abwertung des Baht zu erzwingen. An diesen Angriffen durch Spekulation waren gewöhnlich Händler beteiligt, die Leerverkäufe in Baht vornahmen, um von einem künftigen Rückgang im Wert des Baht im Verhältnis zum Dollar zu profitieren. In diesem Zusammenhang ist am 'Leerverkauf' ein Devisenhändler beteiligt, der Baht von einem Geldinstitut leiht und sie sofort auf dem Devisenmarkt gegen Dollar wieder verkauft. Die Theorie dabei ist, dass den Händler, wenn anschließend der Wert des Baht im Vergleich zum Dollar fällt, die Rückzahlung an das Geldinstitut weniger kostet, als der Erlös vom ursprünglichen Verkauf des Bahts ausmachte. Zum Beispiel könnte ein Händler 100 Baht für sechs Monate von einer Bank ausleihen. Der Händler wechselt die 100 Baht dann in 4$ um (zu einem Wechselkurs von 1$ = 100 Baht). Wenn der Wechselkurs anschließend auf 1$ = 50 Baht sinkt, wird es den Händler nur 2$ kosten, die 100 Baht in sechs Monaten zurückzukaufen und die Rückzahlung an die Bank zu leisten, was dem Händler 100% Profit bringt. Da dieser Leerverkauf den Verkauf von Baht gegen Dollar beinhaltet, kann er natürlich, wenn sich genügend Händler beteiligen, zu einer selbsterfüllenden Phrophezeiung werden!
Gandalf hat geschrieben:Wenn das also nicht 'Dein Thema' ist, warum lehnst Du Dich genau 'mit diesem Thema' aus dem Fenster? Das Zitat auf das ich hier eingestiegen bin und dabei eine Gegenthese dazu geschrieben habe war: "Die 'Asienkrise' hat mit einem Angriff auf die thailändische Währung begonnen. " und anstatt näher zu erklären, bzw. meine These vom Systemfehler zu entkräften legst Du in der gleichen Rhetorik nach: "Ein Raubüberfall wird ja nicht dadurch 'moralischer', dass der Beraubte besoffen war."
Auch hier sprichst Du von "Täter" (Aggressor) und "Opfer". und anschließen wirfst Du mir vor das ich wohl "nicht verstehen will", das es sich um Vorsatz handelt. (natürlich wiederum ohne darzulegen worin der Vorsatz besteht und wer ihn begeht.)
Gandalf hat geschrieben:Libertaer hat geschrieben:Ich tue mich einfach etwas schwer damit, Währungsspekulation als heroischen Widerstand gegen Etatisten und Zentralbanken zu begreifen und dabei zu übersehen (oder es als 'Kollateralschaden' zu betrachten), welches Leid diese 'Taktik' unter den 'Nichtkombattanten' verursacht (wenn du 'Kriegsrhetorik' willst...).
Quacksalber, Ausbeuter, "Bazillen und Parasiten" sind kein "heroischer Widerstand", sondern (imho unvermeidbare) Symptome eines kranken Systems. Herumdoktorieren an Symptomen verschiebt diese jedoch nur, liefert bestenfalls kurzfristige (und teure) Scheinerfolge, aber heilt nicht die Krankheit. Im schlimmsten Fall wird der Patient durch Symptombekämpfung zu Tode kuriert.
Gandalf hat geschrieben:Habe ich einen "Einwand" übersehen? Bitte klär mich auf. (ich habe "s.o." gesehen, aber keinen gefunden)
Gandalf hat geschrieben:Ich habe an keiner Stelle geschrieben, das Du "dämlich" seiest!? Ich bin nur davon ausgegangen, das Du 'als Libertär' genausowenig von vorgefertigten intellektuellen Entwürfen hälst, wie "wir anderen Libertäre", die uns durchaus bewusst den Spaß gönnen, uns Wissen, Zusammenhänge und Erfahrungen selber zu erarbeiten. Ich wollte Dich um diesen aktiven Erkenntnisgewinn nicht bringen(...)
Gandalf hat geschrieben:Auch hier weis ich nicht was Du sagen willst. "Johnson" sagt doch lediglich, das es immer auf den jeweiligen Kontext ankommt, was zu tun ist. Genau das sage ich z.B. auch hier: http://www.forum.brights-deutschland.de ... =29&t=4278
Gandalf hat geschrieben:Im übrigen halte ich NICHTS davon Libertäre in ein "rechts/links"-Schema einzuteilen, genausowenig wie bei den Sozialisten.
Gandalf hat geschrieben: Wenn Einteilungen vorzunehmen sind, dann ist zwischen Individualisten und Kollektivisten zu unterscheiden.
Zurück zu Gesellschaft & Politik
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste